Montagabend meldete eine Frau der Polizei, sie habe gesehen, wie ein Tiger die Straße überquert habe. Das Tier hat nach ihren Angaben die Bundesstraße 11 bei der Aral-Tankstelle vor ihrem Auto über die Straße gelaufen. Der Kopf des Tieres war dabei so hoch, dass er über die Motorhaube ragte, so die Zeugin.
„Das ganze ist völlig undurchsichtig“, sagte Polizeihauptkommissar Horst Fischl dem Bayerwaldboten, einer lokalen Tageszeitung. Eine Verwechslung mit einem Luchs schließt er aus: „Ich habe schon einen Luchs gesehen – das geht sich allein von der Größe gar nicht aus.“ Es gebe allerdings auch keine Hinweise darauf, dass die Frau betrunken war oder unter Drogeneinfluss stand, als sie ihre Beobachtung meldete.
Till Hauptmann, Leiter der Dienststelle Zwiesel, glaubt aber an eine Verwechslung. „Möglicherweise war es ein großer Hund, der an der Straße eine Runde gedreht hat“, sagte er am Mittwoch. „Wenn wirklich ein so großes Tier unterwegs wäre, würde man das merken. Einen Tiger kann man nicht übersehen.“ Es sei auch nur bei einer einzigen Meldung geblieben. «Seitdem hat niemand irgendwo im Bayerischen Wald einen Tiger gesehen.»
Zirkus im Verdacht
Einige Medien berichteten, dass in der Nähe ein Zirkus gastiere. Tatsächlich hat ein Zirkus auf dem Zwieseler Grenzlandplatz seine Zelte aufgeschlagen. Hier wird jedoch kein Tiger vermisst: „Das ist ein Zirkus, der keine Raubtiere hat“, sagt Fischl.
Für die Polizei ist es kein Fall. Es gibt keinerlei Bestätigung für die Beobachtung der Zeugin. Die Beamten werden trotzdem die Augen aufhalten und im Streifendienst nach dem Tiger sehen.
Wir bleiben in Sachen Bayerwald-Tiger am Ball.
Literatur:
Der Bayerwaldbote: Frau meldet freilaufenden Tiger im Bayerwald – Polizei steht vor Rätsel