Aus der Facebook-Gruppe „Caithnet and Moray Firth Cetacean Sightings“ kam heute, 16.03. die Meldung, dass mehrere Wale ca. 3000 m nordöstlich von Tarbat Ness gesichtet wurden.
Mittwoch, 16.03.2022
- Um kurz vor 10 Uhr MWZ postet Moderator Cath Bain einen Tweed von Dave Tanner in die Gruppe. Dave hatte um 8:35 Uhr Ortszeit (9:35 MEZ) mindestens sieben Buckelwale gemeldet, auch Circle Feeding, 3000 m nordöstlich von Tarbat Ness.
- Zwischen etwa 11:30 und 13:30 Uhr Ortszeit hat Gruppenmitglied Tim Stenton mindestens fünf Pottwale bestimmt, davon sprang ein Tier. Er verlor die Gruppe aus den Augen, als sie nach Südosten zogen und eine Entfernung von 5 km erreichten.
Er kann nicht bestätigen, dass Buckelwale dabei waren.
Ein später eingestelltes Foto zeigt den asymmetrischen Blas eines Pottwals.
Donnerstag, 17.03.2022
- Am Vormittag hat Facebook-User Andy Lawson kurz vor dem Horizont vor Macduff mehrere Pottwale fotografiert. Die Tiere sind in der Zeit etwa 75 km in beinahe rein östlicher Richtung gewandert.
- Zum Zeitpunkt der Sichtung, 11:30 Uhr Ortszeit, waren die Tiere auf Nordostkurs.
Freitag, 18.03.2022 und Samstag, 19.03.2022
- bis Redaktionsschluß keine Meldungen
Sonntag 20.03.2022
- die beiden Orca-Männchen John Coe und Aquarius sind im Norden von Skye aufgetaucht. Die beiden Tiere sind dafür bekannt, überall um die britischen Inseln und vor allem an den Hebriden herumzuziehen. Sie sind eindeutige Mammal-Eaters,
- Gegen 18 Uhr Ortszeit sichtet Anne Ross mehrere Blasfahnen fast am Horizont zwischen Hopeman und Tarbat Ness. Die Tiere blasen simultan und wandern nach Osten.
to be continued…
Warum Pottwale in der Nordsee eine Meldung sind
Es kommt regelmäßig vor, dass Pottwale im Frühjahr in die Nordsee einwandern. Viele Tiere verbringen den Winter über den tiefen Unterwassercanyons vor Nordnorwegen. Dort scheint es reiche Jagdgründe zu geben. Insbesondere die Männchen wandern im Frühjahr von dort aus in die warmen Gewässer der Azoren oder Kanaren, wo sich Pottwale paaren.

Die übliche Wanderroute führt nördlich von Großbritannien an Irland vorbei durch den offenen Atlantik. Insbesondere junge Männchen „biegen zu früh links ab“ und landen dann in der Nordsee. Sie wandern dann die britische Ostküste herunter in den Ärmelkanal, von wo aus sie wieder zu den traditionellen Wanderrouten gelangen können. Die flache Nordsee stellt die Tiere aber vor mehrere Probleme: Es gibt nicht genügend Nahrung, im Flachwasser funktioniert die Echolot-Ortung nicht so gut und der Lärm des Schiffsverkehrs und von Bohrinseln irritiert die Tiere. Hinzu kommt das Wissen, man sollte sich „weiter rechts“ aufhalten. Dies führt immer wieder zu spektakulären Strandungen.
Im Frühjahr 2016 strandeten zwei Gruppen von insgesamt 30 oder 31 Tieren in der südlichen Nordsee, mindestens 7 davon in Deutschland. Externer Link zu Walstrandungen in Deutschland.
