So berichtete es der Blog Criptozoología en España 18. September 2012. Weiter heisst es zu diesem Vorfall:
„Ein seltsames Tier, das einem Hybriden aus Wildschwein und Hausschwein ähnelt wurde von einer Gruppe Jägern erlegt. Infolge der Schäden in den Feldern hatten sie sich auf die Suche nach ihm begeben.
Das Tier bleibt vorerst tiefgekühlt, bis der Tierarzt es untersucht hat, seine Herkunft bestimmt wird und die Fragezeichen um seines Ursprung geklärt sind. Gerade im letzten Punkt beschränkt sich die Diskussion aber nicht nur auf Llanera de Ranes´, dem valenzianischen Ort, indem es dingfest gemacht werden konnte. Sie reicht weit über die Grenzen dieser Lokalität hinaus.“
Typische Landschaft des Safor Cirque, passend dazu
ein fast wildes Hausschwein in einem Naturschutzgebiet
Ist das „Monsterschwein“ eine Hybride?
Der Blog dazu:
Das erlegte „Monsterschwein“ von Llanera. Foto: Javier Resines, aus Criptozoología en España
„Die Jäger haben dort noch nichts dergleichen gesehen und einige Experten offenbar auch nicht: ´Es ist gut möglich, dass es sich um eine Kreuzung aus Wild-und Hausschwein handelt, einen Hybriden. Es sind zwei Unterarten der gleichen europäischen Familie und es gab schon mehrere Fälle von Fortpflanzungen mit Nachwuchs´, erklärt Salvador Argente, Biologe aus Xàtiva. Die Nachbarschaft des Ortes, wo man das Tier erlegte, nachdem es ein Melonenfeld geplündert hat, bezweifeln, dass es in Llanera aufgezogen wurde. Denn niemand hat dort Anspruch auf sein Besitz erhoben.
´Entweder kommt es aus einem anderen Dorf oder sie haben es von weit her gebracht, hier wurde nie etwas Ähnliches gesehen´. Der Praesident der Jagdgesellschaft, der an der Jagd nach dem Tier beteiligt gewesen ist, hat gestern bestätigt, dass der Tierarzt die vermutliche Wildschweinkreuzung untersuchen würde, um seinen Ursprung zu bestimmen und zu klären, ob es essbar sei oder nicht. ´Wenn dem so ist, laden wir das ganze Dorf zum Essen ein´ so Rafael Martínez.“
Im Puebla Parque Natural wird auch noch Ackerbau betrieben
aber im Sommer ist das Gebiet trocken.
Die Experten sind überzeugt, dass das Monsterschwein in irgendeinem Hausstall aufgezogen wurde. Das verrate die Helligkeit des Fells. ´Es scheint, als habe es einen grossen Teil des Fells verloren. Deswegen war es eine sehr leichte Beute für die Jäger. Seine enorme Grösse, etwa 1,20 Meter, halfen ihm dabei auch nicht wirklich. ´Es ist sehr schwierig für dieses Tier, längere Zeit in der Wildnis zu überleben.´ so der zuständige Beamte.
Verwildertes Hausschwein oder ungewöhnliches Wildschwein?
Der Blog stellte noch weitere Thesen vor:
„Anderen Quellen zufolge handelt es sich hierbei um ein Haustier, das seinem Besitzer entflohen und verwildert ist. Es gab Fälle von ausgebüchsten Schweinen in den Bergen, die Wildschweinen ähnlicher werden und eine dunklere Tönung annehmen. Das Exemplar aus Llanera hat diese nicht angenommen, aber seine Form und die verlängerte Schnauze lassen es einem Wildschwein ähneln.
´Es gibt normale Schweine, die mehr als 200 Kilo wiegen können, so kann man auch nicht ausschliessen, dass es sich dabei um ein ´aussergewöhnliches´ Tier handelt mit Eigenschaftern, die für seine Art nicht normal sind – so wie es ja auch Personen gibt, die grösser als die Norm sind. Denn Wildschweine haben eben nicht dieses Gewicht.´”
Ein gefährliches Tier?
Der Blog schliesst mit einer Bemerkung zu seiner Gefährlichkeit des Monsterschweines:
„Trotz der Verschiedenartigkeit der Meinungen, stimmen die Biologen und Jäger doch in einem Punkt überein: ´Seine Charakteristika machen es zu einem sehr gefährlichen Tier: es ist fast wie ein Pferd, aber in wilder Form, und seine Beine sind kurz und agil´, so der Biologe Salvador Agende. Der neuesten Hypothese zufolge kam das Tier zusammen mit seinem Besitzer aus einem anderen Land hierher als Jungtier und als es grösser wurde, überliess man es im Dorf schliesslich seinem Schicksal. Wir werden aufmerksam die Analyse der Experten verfolgen und euch darueber informieren, sobald wir ueber mehr Daten verfügen.“
Medienpräsenz
Die Nachricht von dem „mysteriösen“ Schwein machte nicht nur auf einschlägigen Seiten des spanischen Kryptowebs die Runde. Auch in Blogs und TV-Sendern, welche ausschliesslich die Jagd- und Fischerei zum Thema hatten war der Fall zu finden – von den Meldungen in der Presse mal ganz abgesehen. Auch der lokale TV-Sender nahmen sich der Sache an – natürlich durfte auch das spanische Mysterymagazin El Cuarto Milenio nicht fehlen. Doch war tatsächlich im September 2012 im valenzianischen Llanera passiert?
Tödliche Siesta
„Es wog 260 Kilos, es war einfach nur enorm. Der Agent des Umweltschutzes, der uns begleitete, rief aus: ´Madremía, was für ein Vieh´. Es war ein Hybrid aus Wildschwein und iberischem Hausschwein. Sie sagten uns Bescheid, dass sich ein gigantisches Wildschwein da draussen befand. Wir entdeckten es – es lag unter einem Baum… schlief gerade seine Siesta. Wir töteten es dabei mit einem Karabiner.“ So erzählte es der Präsident der Jagdgesellschaft, Rafael Martínez, dem Autoren dieses Beitrags am Telefon im Dezember 2017.
„Im Landkreis hat es einen vergleichbaren Fall nie gegeben. Man hat ´normale Wildschweine´ (100 – 120 Kilo) getötet aber so etwas wie das hier gab es nie wieder. Deswegen kam auch das Fernsehen und der ganze Medienrummel darum..wir glaubten, dass es irgendeine Kreuzung aus einem privaten Haushalt war…man setzte es einfach vor die Tür …und überliess es dann seinem Schicksal“.
Ein spektakulärer Einzelfall?
Für die an der Jagd Beteiligten mag das „Riesenschwein“ sicherlich ein unvergessliches Erlebnis gewesen sein. So verwundert es kaum, dass Jäger Rafael Martinez noch fünf Jahre später die Ereignisse klar erinnerte. Auch der Medienrummel mag sich aus der Aufregung ein stückweit erklären. Allerdings sind die Daten von dem erlegten Tier bei weitem nicht so spektakulär. 200 – 300 Kilo sind bei Hausschweinen in der Tat nicht so aussergewöhnlich, wie es nach einer oberflächlichen Betrachtung der Berichte aus Llanera den Anschein erwecken mag.
Auch der Begriff „Hybrid“ ist nicht falsch: Haus- und Wildschweine gehören ein- und derselben Art an. Das Schwein von Llanera ist daher ein Hybrid einer Zucht und der Wildform. Somit handelt es sich bei dem erlegten Tier aus Llanera um kein ungewöhnliches Tier. Lediglich der Auffindungsort war nicht gewöhnlich.
Kleines, wild gehaltenes Hausschwein
Zum Meer hin wird die Landschaft malerisch
Oder um es in den Worten von Markus Bühler auszudrucken: „Kreuzungen aus Haus- und Wildschweinen werden nicht größer als Hausschweine. Was allerdings nur sehr wenige wissen, ist dass Hausschweine oftmals richtig riesig werden. Allerdings bekommt man solche kaum einmal zu Gesicht, weil sie in aller Regel schon in sehr jungen Alter geschlachtet werden. Da die allermeisten weiblichen Schweine heute künstlich besamt werden, erreichen meistens nur ein paar wenige Zuchteber ihre volle Größe, welche je nach Rasse durchaus im Schnitt 400-600 kg betragen kann. Bei Schweinen macht auch die Ernährung einiges aus, durch die sehr gute Ernährung werden in Gefangenschaft gehaltene Hausschweine und auch Wildschweine teilweise auch größer als sie es in der Natur würden.“
Tatsächlich war das Tier aus Llanera gut genährt. So bestätigte es auch abermals der Jäger Rafael Martínez.
„Kryptische“ Monsterschweine und Medien
Somit ist das erlegte Tier aus Llanera bei genauerem Hinsehen weit weniger mysteriös und „seltsam“, als es die Schlagzeilen vermuten lassen. Interessant ist jedoch dennoch der mediale Hype um den Fall. Schweine schaffen es im Übrigen öfters in die spanischen Medien. Erst 2017 warnten beispielsweise zahlreiche Zeitungen von dem „Cerdolí“, einer Kreuzung aus Wildschwein und vietnamitischen Hausschweinen. Sie haben sich in Spaniens Wäldern ausgebreitet und sogar Tierschutzorganisationen und die Autonomie-Regierungen auf den Plan gerufen. Der ABC spricht in diesem Zusammenhang von einer exotischen Spezies.
In der Tat kann es vorkommen, dass die Strassen in entlegenen Ecken der Städte zuweilen nicht von streunenden Hunden, sondern von entlaufenen Schweinen überquert werden. Auch trifft man Haussschweine in Naturparks, ein gutes Stück entfernt von dem Bauernhof, zu dem sie vermeintlich gehören. Schweine werden also den heimischen Artenschutz wohl noch eine ganze Weile beschäftigen – und die spanische Kryptozoologie hat einen Anwärter mehr für Monstermeldungen auf der iberischen Halbinsel.
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