Freitagnacht-Kryptos: Das Ungeheuer von Loch Ness – endlich erklärt?

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1951 berichtet die „Allgemeine Fischerei-Zeitung“ des Landesfischereiverbands Bayern auf Seite 103, dass das Rätsel um Nessie endlich gelüftet worden ist. Allerdings ist diese Erklärung so hanebüchen, dass selbst in Plesiosaurus im schottischen Gewässer mehr Wahrscheinlichkeit beanspruchen kann!

das letzte Licht über einem See unter tief hängenden Wolken
Bleierne Stimmung beim Sonnenuntergang im Oktober über Loch Ness (Foto: TM)

„Das Geheimnis der Seeschlange von Loch Ness

Jahrzehntelang spukte in der Weltpresse ein ‚Ungeheuer‘: Die Seeschlange von Loch Nees [sic]. Hier wollten in den zwanziger Jahren Bewohner jener Gegend eine ‚Seeschlange mit vier Hörnern‘ gesehen haben. ‚Augenzeugenberichte‘, die schnell ihren Weg an die Oeffentlichkeit fanden, lösten eine wahre Völkerwanderung an den ‚unheimlichen See‘ aus. Wochenlang lagen die Journalisten und Bildreporter mit ihren Fotoapparaten und Filmkameras auf der Lauer und suchten gespannt die Wasseroberfläche nach dem Scheusal ab.

Die mysteriöse Seeschlange beschäftigte lange die Leichtgläubigen und die Zweifler in gleichem Maße. Aber niemand konnte beweisen, daß dieses Ungeheuer existierte, denn kein Foto wurde jemals von der Seeschlange gemacht. Jetzt wurde das Untier von höchster Stelle entlarvt, von der britischen Admiralität selbst. Die ‚Seeschlangen-Erscheinungen‘ stammten von Versuchsminen, die man im Jahr 1918 ausgelegt habe. Die Minen hatten einen Durchmesser von etwa drei Metern; außerdem trugen sie vier ‚Hörner‘. 300 dieser ‚Untiere‘ wurden seinerzeit ausgelegt. Nach Abschluß der Versuche blieben noch etwa hundert im See zurück. Sie waren nicht mit Sprengstoff gefüllt.

 

Seemine
Historische Seemine nach dem Durchschneiden der Ankerkette. Die Auslöser stehen wie Stacheln heraus. Sollten das die „Hörner“ sein?

 

 

Sobald die Kunde von einer neu gesichteten ‚Seeschlange‘ das Land durcheilte, ließ die Admiralität das ‚Untier‘ schleunigst nachts und heimlich einfangen und abtransportieren. Daher erklärt es sich auch, daß niemals ein Foto von dem ‚Ungeheuer‘ gemacht werden konnte. Etwa 60 Minen seien so geborgen worden; nur etwa 40 können noch ‚erscheinen‘. In Zukunft gibt es keine ‚Seeschlange von Loch Ness‘ mehr.“

 

 

Natürlich hat noch nie jemand ein Ungeheuer mit vier Hörnern im Loch Ness gesehen. Die Begegnungen begannen auch in den 1930er und nicht in den 1920er Jahren. Sie werden weiterhin gemeldet und Fotos von Nessie gibt es auch zuhauf, alle unscharf, sämtlich umstritten, aber keines, das ein Monster mit vier Hörnern zeigt!

 

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