Freitagnacht-Kryptos: Der Seetiger oder Seemönch

Menschen früherer Zeiten bekamen exotische Tiere nicht in Fernsehreportagen, sondern auf dem Rummel in Schaubuden zu sehen. Über ein seltsames Meerestier, das 1822 in Köln ausgestellt wurde, lesen wir in der „Kölnischen Zeitung“ vom Samstag, dem 12. Oktober 1822 auf Seite 4:

 

Kegelrobbe
Handelte es sich bei dem See-Mönch oder See-Tiger um eine Kegelrobbe?

 

Natur=Seltenheit.

Den Freunden der Naturgeschichte wird sich durch die Menagerie, die Madame Philadelphia auf dem Augustinerplatz ausstellen wird, ein seltener Genuß darbieten; vorzüglich wird sich ein hier noch nie gesehener großer

 

See=Tyger, oder See=Mönch

 

genannt, besonders auszeichnen. Dieses merkwürdige Thier ist so interesant, daß der Eigenthümerinn die allerhöchste Gnade zu Theil wurde, solches Sr. Majestät dem Kaiser von Oestreich und der Allerhöchsten kaiserl. Familie sowohl, als auch Sr Majestät dem Könige von Baiern und der Allerhöchsten königlichen Familie vorzeigen zu können, welche darüber ihr Allerhöchstes Wohlgefallen zu erkennen geruhten. Man sieht dieses Ungeheuer in der Länge von 9 Fuß [2,70 m] und im Umfange von 7 Fuß [2,10 m], zu dem Angesichte seiner Gebieterinn sich wenden, ihr mit seinen großen Augen folgend, um das zu errathen, was sie befehlen will. Dieses Thier macht auch sonst noch viele Künste, worüber der Anschlagzettel Mehreres sagen soll. Da Madame Philadelphia das Glück hatte, mit ihrem See=Tyger in so vielen großen und bedeutenden Städten Europa’s den größten Beifall einzuernten, so schmeichelt sie sich auch, von den edeln Bewohnern dieser Stadt, welche gewiß Natur und Kunst zu schätzen wissen, mit einem zahlreichen Besuch beehrt zu werden.

 

Die Bude wird am Sonntag eröffnet werden

 

 

Was war das wohl? Nach seiner Gelehrsamkeit wohl eine Robbe, vielleicht auch nur ein Mensch im Kostüm.

 

 

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Monster der Tiefe

Der bekannte Tierfilmer Nigel Marven macht uns in einer Reihe von „Begegnungen“ mit der prähistorischen Welt bekannt: Er taucht tief in die Vergangenheit ein und schwimmt mit ungewöhnlichen Meerestieren um die Wette. Durch seine Augen erhalten wir Einblicke in die Unterwasserwelt und lernen die seltsamen und faszinierenden Geschöpfe kennen, die dort zu Hause sind. Vielfach sind sie größer und aggressiver als die Dinosaurier: So beherbergen die gefährlichen Gewässer der Vorzeit mit dem starken, Furcht erregenden Jäger Liopleurodon das vielleicht größte Raubtier aller Zeiten, außerdem den merkwürdigen Dunkleosteus mit seinem Panzerkopf und den rasiermesserscharfen Schneidezähnen sowie den schlangengleichen Wal Basilosaurus.
Sie alle werden wieder lebendig, wenn Nigel ihnen von Angesicht zu Angesicht gegenüber steht.

Monster der Tiefe ist als DVD in zwei identischen Ausgaben von 2004 und 2007 erhältlich. Die spannende Doku ist durch die Faxen, die Marven macht, nicht ohne Humor, jedoch wegen der teilweise bedrohlichen Situationen nicht für zu kleine Kinder geeignet. Sie läuft etwa 90 Minuten.

 

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