„Lebende Beutelwölfe fotografiert“? Update 2

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Heute kam das Video, in dem Neil Walters von der Thylacine Awareness Group of Australia seine Fotos präsentiert. Leider waren die Fotos nur kurz am Stück zu sehen, der Rest ist vom Laptopbildschirm abgefilmt.

Eine echte Analyse ist damit kaum möglich, man ist mehr oder weniger gezwungen, Neil Waters Analyse zu glauben. Seht selbst:

 

Ich für meinen Teil habe große Zweifel.

  • Das erste Bild zeigt außer zwei reflektierenden Augen und einem Ohr so gut wie nichts. Wie nahezu immer wäre ein Größenvergleich nett gewesen. Die Stelle des Tieres ist bekannt, die Stelle und Art des Fotoapparates auch. Da wäre es ein Leichtes gewesen, mit einem Zollstock einen Größenvergleich zu fotografieren.
  • Das zweite Tier, auf das Waters seine größte Hoffnung setzt, ist seltsam. Das Hinterteil wirkt sehr rund, während die bekannten Aufnahmen von Beutelwölfen eher schmale, schlanke Tiere zeigen. In wie weit die Tiere aus dem Beaumaris-Zoo in Hobart schlecht ernährt sind, ist eine Frage. Aber auch Jagdopfer sind eher dünn.
    Selbst wenn (!) die Rundlichkeit durch zwei nach vorne geschlagene Beine entsteht, passen die Proportionen nicht.
  • Das Fell des zweiten Tieres ist zottig. Waters argumentiert, Jungtiere hätten ein zottigeres Fell als ausgewachsene Beutelwölfe. Dennoch wirkt es zu zottig, selbst wenn man es mit den wenigen präparierten Jungtieren vergleicht.
  • Die Farbe des Fells wirkt auf den ersten Blick beige, aber insgesamt grauer, als in der Situation von einem Beutelwolf erwartet wäre. Die Streifen wirken nicht wie Teile des Fells, sondern wie Schatten der Grashalme und -blätter über dem Tier.

Insgesamt mal wieder mehr Wunschdenken, als Realität. Wie viel kommerzielles Interesse bzw. kommerzieller Erfolg da drin steht, ist eine andere Frage. Gut laufende Youtube-Filme bringen dem Einsteller zumindest einen kleinen Anteil am Umsatz. Dazu hat er die ganze Thylacine Awareness Group of Australia, Sektion Tasmania bekannt gemacht, immerhin ist er deren Präsident (vermutlich nicht mehr lange). Das steigert die Chance auf Spenden. Andererseits hat Waters nicht versucht, die Bilder zunächst in der (kostenpflichtigen) Sektion gezeigt.

 

Genauer gesagt: die Bilder sind immernoch nirgendwo ungefiltert zu sehen.

 

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