Nachdem die ersten beiden Teile der neuen BBC Doku „Prehistoric Planet“ bereits gelaufen sind, feiern Dinosaurier-Fans in aller Welt heute den 3. Teil mit viel Vorfreude und etwas Wehmut als Bergfest. Donnerstag und Freitag kommen noch zwei weitere Episoden, dann ist die neue Doku auch schon „rum“.
Genug der Vorrede, los gehts:
Prehistoric Planet
Staffel 1, Folge 3: Süßwasser
Zum Inhalt
Auch dieses Mal sind alle gezeigten Verhaltensweisen der Dinosaurier durch fossile Überlieferungen gedeckt oder zumindest als Analogschluss im Rahmen des Möglichen.
Das, was in der vergangenen Folge („Wüsten“) Mangel war, wird hier zum Thema: Süßwasser. Die Kamera folgt den Strömen des „Prehistoric Planet“ von der Quelle bis zur Mündung. Da Süßwasser für alle Dinosaurier lebenswichtig ist, kann die Fahrt mit einem Floß oder Boot die ganze Großtierwelt der Urzeit am Beobachter vorbei gleiten lassen.
Die erste Szene beginnt an den Wänden eines tiefen Canyons in Asien. Große Pterosaurier ziehen in einer Art Formation durch die Schluchten. In der Nähe eines Wasserfalls rasten sie auf schmalen Felsformationen. Velociraptoren machen Jagd auf sie.
Die Jagd in diesem Abschnitt ähnelt sehr einer der wenigen gefilmten Jagden eines Schneeleoparden, die sich über viele Dutzend Höhenmeter zog.
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Schon in der zweiten Szene geht es ins Flachland, in die Wälder Nordamerikas. Ein toter Triceratops (in der deutschen Sprachversion „der gewaltigste Pflanzenfresser, den es jemals gegeben hat“, sic!) war Nahrung für ein altes Tyrannosaurus-Männchen. Kurze Zeit später kommt es zunächst zu einem Kontakt mit einem Weibchen, schließlich zu Balz und Paarung.

In den Sümpfen des mittleren Asiens überschwemmt die Regenzeit die Ebenen, so dass eine Landschaft aus Schilf und Wasser entsteht. Der dritte Teil dieser Episode hat einen der seltsamsten Dinosaurier als Thema: den Deinocheirus. Dieses Tier hat einen Entenschnabel, einen eher kurzen Hals und buckeligen Körper, der komplett mit emuartig zottigen Filamentpelz bedeckt ist. Er frisst Wasserpflanzen und sein akutes Problem sind Stechinsekten.

Im heutigen Südafrika gibt es ebenfalls Überschwemmungen, die einen Sumpfwald mit zahllosen Inseln entstehen lassen. Der Flugsaurier Quetzalcoatlus legt hier seine Eier ab. Weibchen konkurrieren um die einzelnen Inseln, so dass Nester anderer Weibchen zerstört werden.
Die nächste Szene zeigt zunächst einen kleinen Räuber, Masiakasaurus, auf der Jagd nach Krabben im Schwemmgebiet am Unterlauf eines Flusses. Der kleine Dinosaurier führt Junge, die sich bei der Krabbenjagd noch nicht so geschickt anstellen. Eines der Jungen fällt dem gewaltigen Frosch Beelzebufo zum Opfer.

In den Mangroven zwischen den Inseln wandern bei Flut Elasmosaurier ein. In Umkehrung der sonstigen Situation könnte man sie als „Nessie-artig“ beschreiben. Sie jagen Fische an der Mischzone des Fluss- und Meerwassers.
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Fazit:
Die Velociraptor-Jagdszenen sind spektakulär. Wie bereits oben geschrieben, ähneln sie den wenigen gefilmten Hochgebirgsjagden von Schneeleoparden – einschließlich kalkulierten Abstürzen und gewaltigem Höhenverlust.
Die Idee, gefiederte Dromaeosaurier ins Gebirge zu verorten, gefällt mir sehr gut. Auch die Art der Jagd und das Größenverhältnis zur Beute ist stimmig.
Der Tyrannosaurier-Abschnitt ist ebenfalls spektakulär, aber auf eine ganz andere Weise. Die Jagd und das „große Fressen“ sind gelaufen, auch wenn von den umliegenden Sträuchern noch Blut tropft. „Big T“ bewacht seinen Essensvorrat und muss seine Wunden versorgen. Tyrannosaurus quasi privat. Die dargestellte Balz ist in der Summe glaubhaft: ein krokodilartiges, tieffrequentes Blubbern, Aufrichten und Präsentieren der Kehle als Nichtangriffsgeste. Allerdings geht mir das Ganze zu schnell. Dies mag aufgrund der Kürze der Sequenz notwendig sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solcher Top-Predator bereits nach wenigen Minuten Kontakt von Konkurrenz auf Zärtlichkeiten umstellt.
Ich vermute eher, dass diese Tiere erst einmal einige Zeit in der Nähe zueinander leben, bevor es zu ersten Balzhandlungen kommt und auch diese über mehrere Tage intensiviert und auch koordiniert werden, bevor ein Körperkontakt zwischen den Tieren möglich ist. Bis es dann zur Paarung kommt, werden auch noch einmal mehrere Tage vergehen, vielleicht mit Balzelementen, die man von Vögeln kennt, z.B. Nestbau oder Geschenke.
Die Paarung wird ebenfalls gezeigt. Hierbei verdreht das Männchen die kurzen Arme nach oben. Eine der wenigen Funktionen, die diese Arme haben könnten, ist das Festhalten bei der Paarung. Schade, dass diese Chance verstrichen ist.
Eine eher ruhige Folge
Der dritte Teil ist ebenfalls eher ruhig. Die Lebensweise des Deinocheirus ähnelt einem Zwischending aus Elefanten und Elchen. Wesentlich mehr als fressen, sich kratzen und nunja, ausscheiden tut er nicht. Leider ist auf der deutschen Tonspur mal wieder von Klauen statt Krallen die Rede.
Der Quetzalcoatlus basiert auf einem bisher namenlosen, aber schon bekannten Modell. Er unterscheidet sich nur marginal von anderen bereits gezeigten Großflugsauriern. Ihn im Wald brüten zu lassen, erscheint mir gewagt, aber möglich. Die Tiere waren gut zu Fuß und der mehrere Meter lange Schnabel eine furchtbare Verteidigungswaffe. Dennoch dürften die Tiere sich im Wald nicht sehr wohl gefühlt haben, da sie Lichtungen brauchten, um zu starten.
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Ich freue mich bereits auf morgen. Die morgige Folge heißt „Eiswelten“. Apple verspricht ein spannendes Duell zwischen dem Ceratopsier Pachyrhinosaurus und dem kleinen Tyrannosauriden Nanuqsaurus.
Ich werde morgen berichten, hoffentlich auch gegen 20 Uhr.
Kritiken zu den einzelnen Folgen:
- „Küsten“ am 23. Mai 2022
- „Wüsten“ am 24. Mai 2022
- „Süßwasser“ am 25. Mai 2022
- „Eiswelten“ am 26. Mai 2022
- „Wälder“ am 27. Mai 2022
Wie kann ich Prehistoric Planet sehen?
Im offiziellen Handel sind sie noch nicht. Amazon hält sich extrem bedeckt, was irgendwelche Kauf- oder Leihformate angeht. Ich rechne damit, dass Apple erst einmal über das TV+-Abo Kosten wieder einspielen will.
Es gibt daher kaum eine Chance, die Folgen aktuell bei Youtube zu bekommen. Dort löscht man alles, was nicht offiziell von Apple TV+ kommt. Alle angeblichen Streams haben sich als Klickbaits erwiesen. So bleibt dem geneigten Dino-Freund nur der Weg, sich eine Apple-ID zu besorgen und eine 7 Tage Testmitgliedschaft bei Apple-TV zu erwerben:
Es geht unter anderem über diesen Link.
Für alle, die misstrauisch sind oder die glauben, wir sollten kostenlos arbeiten: An dem Link verdienen wir nicht einen Cent. Er ist reiner Service.
Wichtig ist, dass ihr bei der Generierung einer Apple ID so früh wie möglich eingebt, dass Ihr aus Deutschland seid. Spätestens bei der Einwilligung in die AGB muss das passieren, sonst könnt Ihr Eure Adresse nicht richtig eingeben und Apple registriert euch nicht.
Auch wenn Ihr eine Kreditkartennummer angeben müsst: Klickt das Gratis Probeabo an, es dauert zwar nur sieben Tage, aber die Serie hat fünf Folgen. So kann man sich an fünf aufeinander folgenden Tagen jeden Tag eine Folge ansehen und am Wochenende noch eine Binge-Dino-Session mit allen fünf Folgen am Stück.
Kündigen nicht vergessen, sonst landet man in der Abo-Falle!