Medienmittwoch: Afrika-Expeditionen 2

Lesedauer: etwa 9 Minuten
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Afrika-Expeditionen stehen immer wieder im Mittelpunkt der Kryptozoologie. Kein Kontinent setzte und setzt so viel Abenteuerlust frei. Auch wenn Allan Quartermain nur eine literarische Figur ist, so haben einige der vier hier vorgestellten Entdecker etwas zu seinem Mythos beigetragen. Heinrich Barth, David Livingstone, Henry Morton Stanles und Mungo Park sind Männer, die nicht nur den Mythos Afrikas erst groß gemacht, sondern damit auch ihren eigenen Mythos geschrieben haben.

 

Allan Quartermain
Allen Quartermain nach einer Zeichnung in H. Rider Haggard Roman „Maiwa’s Revenge: or, The War of the Little Hand“ (1888)

 

Jeder dieser vier Männer hat andere Teile des „schwarzen Kontinents“ erforscht. Jede Forschungsreise hat andere Ziele gehabt, vom persönlichen Reichtum bis zu hehrer Forschung um des Wissens Willen.

 

Edition Erdmann und Dr, Heinrich Pleticha haben sich der Reiseberichte angenommen

 

Die Edition Erdmann hat in den letzten Jahren zahlreiche historische Reiseberichte überarbeitet, auf Deutsch übersetzt und in moderne Form gebracht. Viele dieser Bücher sind als gebundenes Buch, Taschenbuch und für den Kindle erhältlich – und im Vergleich zu antiquarischen Originalen erfreulich erschwinglich.

Der Herausgeber Dr. Heinrich Pleticha (1924 – 2010) lebte und arbeitete in Würzburg als Lehrer und später als Honorarprofessor. Als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Entdeckungs- und Reiseliteratur war er Autor und Herausgeber zahlreicher Sachbücher. Er schaffte es, die aus dem vorletzten Jahrhundert stammenden Reiseberichte sorgsam in die Moderne und die deutsche Sprache zu übertragen.


Heinrich Barth: 20.000 km durch Afrika

 

Heinrich Barth (1821-1865): In der eigenen Heimat wissenschaftlich ambitioniert und hochgebildet, jedoch im Verhalten verschlossen und einzelgängerisch, tritt Barth in Afrika als äußerst zugänglicher und feinsinniger Mensch auf, der sich den sagenhaften Ruf eines „Abd el Kerim“ („Diener des Allerhöchsten“) erwirbt. In die Heimat zurückgekehrt, wird er zum Fremden, der wenige Jahre später völlig vereinsamt stirbt. Seine Leistungen auf dem Gebiet der interdisziplinären Erforschung Afrikas sind bis in die heutige Zeit hinein maßgeblich.

 

 

 

Fünfeinhalb Jahre in Afrika – ein Tagebuch

Ohne ihn wäre uns die „Wiege der Menschheit“ vielleicht noch heute ein Rätsel: Der deutsche Forschungsreisende Heinrich Barth stößt zu einer Zeit, da Afrika als unwägbares und gefahrenvolles Land galt, weit in das Innere des „Schwarzen Kontinents“ vor. Am 25. März 1850 begibt er sich im Auftrag der britischen Regierung auf Entdeckungsreise durch Zentral-Afrika mit dem Ziel, für London Handelsmöglichkeiten anzuknüpfen. Nach insgesamt 2100 Tagen in der Sahara und im Sudan, betritt Barth fünfeinhalb Jahre später als einziger Überlebender der Expedition europäischen Boden – mit Informationen über Land und Leute im Gepäck, die der europäischen Wissenschaft einen neuen Erdteil aufschließen. In seinem umfangreichen schriftlichen Vermächtnis lässt der Forscher den Leser in sprachlich dichten Schilderungen an seinen Erkundungen teilhaben. Dabei gehen das eindringlich geschriebene Tagebuch, der fesselnde Reisebericht und die akribische wissenschaftliche Abhandlung eine beispiellose Verbindung ein.

 

 

Heinrich Barth’s Erlebnisse und seine Schilderungen sind so vielfältig und atmosphärisch dicht, dass sie mehrfach, jedoch immer nur ausschnittsweise im Rahmen von Wissenschaftsdokumentationen verfilmt wurden.

 

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Reisen und Entdeckungen in Nord- und Zentralafrika

Reisen und Entdeckungen in Nord- und Zentralafrika ist keine Reproduktion, sondern eine überarbeitete Neuauflage von Heinrich Barth’s Reiseaufzeichnungen. Hier werden nicht einfach alte Seiten abgescannt und neu gedruckt. Der Herausgeber hat den gesamten Text neu gesetzt, mit einem ausgiebigen Vorwort und einer ebenso ausführlichen Nachbetrachtung ergänzt.

 

Herausgekommen ist ein Buch von und über Heinrich Barth, einen der größten deutschen Afrikaforscher, das keine Wünsche offen lässt.

 

 

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David Livingstone: Reisen und Entdeckungen im südlichen Afrika

David Livingstone (1813 – 1873) wurde in Blantyre, Schottland, geboren. Seine Familie war arm und so musste er sich schon früh als Baumwollspinner verdingen. Zu Beginn der 30-er Jahre hatte er genügend Geld gespart, um in Glasgow die Universität zu besuchen. Hier widmete sich der Schotte neben dem Medizinstudium seinem bereits in der Kindheit geweckten theologischen Interesse. Tief beeindruckt von der Bekanntschaft mit dem Missionar Robert Moffat entschloss er sich daraufhin, als Apologet nach Afrika zu gehen.

 

Viktoriafälle
Viktoriafälle

 

Einer der größten Entdecker aller Zeiten

Eine schmucklose Platte im Boden der Westminster-Abtei in London kennzeichnet das Grab von David Livingstone. Was zunächst unspektakulär anmutet, ist in Wahrheit die höchste Auszeichnung, die neben Kolumbus keinem anderen Entdecker der Weltgeschichte zuteilwurde. Der furchtlose Schotte hat sie sich hart erarbeitet. Sohn eines Baumwollspinners, eignete er sich im Selbststudium medizinische und theologische Kenntnisse an und ging 1840 als Missionar nach Südafrika. In drei abenteuerlich-strapaziösen Reisen gelang ihm, was noch keinem Forscher vor ihm geglückt war: Er entdeckte den Ngamisee im Norden des ehemaligen Betschuanalandes, erforschte in einem 4000 Kilometer langen Marsch bis nach Luanda den oberen Sambesi, brach von dort zu einer Expedition quer durch den Kontinent zur Ostküste auf und stieß schließlich auf die nach Queen Victoria benannten Victoria-Fälle.

 

 

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Livingstones Lebenswerk

Reisen und Entdeckungen im südlichen Afrika stellt die komplette Zusammenstellung der Schriften Livingstones zu seinen Afrika-Expeditionen neu zusammen. Das Buch hat 392 Seiten und ist bei Edition Erdmann erschienen.

 

Durch die Bearbeitung von Heinrich Pleticha gewinnt das Werk Livingstones an modernem und zeitgenössischen Kontext, hinzu kommen 27 zeitgenössische Illustrationen.

 

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Henry M. Stanley: „Dr. Livingstone, I presume?“

 

„Dr. Livingstone, wie ich vermute?“ – fünf Wörter, die dem Angesprochenen das Leben retteten und zum geflügelten Wort nicht nur der abendländischen Entdeckerliteratur wurden. Mit diesen Worten begrüßt der junge ambitionierte Reporter Henry Morton Stanley den bis dato verschollenen Afrikaforscher David Livingstone am 10. November 1871 in einem kleinen Dorf am Tanganjikasee.

 

 

 

Acht strapaziöse und mitunter lebensgefährliche Monate war Stanley im Auftrag seines exzentrischen Verlegers auf der Suche nach dem berühmten Afrikaforscher durch den „Schwarzen Kontinent“ gezogen, hatte unzählige Männer durch Krankheit und Erschöpfung verloren, bis er schließlich dem Totgeglaubten gegenübersteht, ihm die Rettung vor dem sicheren Tod bringt und unter seinem Einfluss schließlich sogar selbst zum renommierten Afrikaforscher wird.

Henry Morton Stanley

Henry Morton Stanley (1841 als John Rowlands in Wales geboren-1904) war ein britisch-amerikanischer Journalist, Autor und Afrikaforscher. Mit fünfzehn Jahren wanderte er nach Amerika aus. Nachdem er im amerikanischen Bürgerkrieg erste Erfahrungen als Journalist gesammelt hatte, heuerte ihn der Verleger James Gordon Bennett Jr. für den New York Herald an. Seine Reiseberichte aus Afrika, vor allem Die Entdeckung des Kongo, dienten wahrscheinlich als Quelle für Joseph Conrads Heart of Darkness.

 

 

 

Seine Person steht im starken Kontrast zu David Livingstone. Afrika zog Livingstone vom ersten Moment in seinen Bann. Er liebte den Kontinent und die Afrikaner, lernte ihre Sprachen und zog keinen Profit aus seinen Reisen.

 

Stanley gab ehrlich zu, den Kontinent von ganzem Herzen zu verabscheuen. Seine Motivation war letztendlich sein persönlicher Profit, mit dem er versuchte, seine nicht standesgemäße Herkunft zu verschleiern. Nichtsdestotrotz sind seine Reiseberichte für die Afrika-Forschung genauso wertvoll wie die Livingstones, möglicherweise noch höher einzuordnen, denn als Journalist wusste er zu beobachten.

 

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Stanley’s Reisen und Entdeckungen

Wie ich Livingstone fand beinhaltet die Reiseberichte von Henry Morton Stanley, die unter Heinrich Pleticha sorgsam und sinnwahrend modernisiert und kommentiert wurden.

 

Der Reisebericht ist als gebundenes Buch mit 368 Seiten und für den Kindle bei edition erdmann erschienen. Aktuell ist das gebundene Buch nur antiquarisch erhältlich.

 

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Mungo Parks Reisen ins innerste Afrika

 

Als erster Europäer am Schwarzen Fluss

 

Timbuktu

 

Wild und unerschlossen sind weite Teile des afrikanischen Kontinents zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der junge schottische Arzt Mungo Park bricht mit offiziellem Auftrag auf, um das Innere Afrikas weiter zu erforschen. Angezogen vom gewaltigen Strom Niger und dem legendären Timbuktu, der „Königin der Wüste“, dringt er tief in den dunklen Kontinent vor. Vier andere Expeditionen waren bereits gescheitert, als Park am 22. Mai 1795 den Hafen von Portsmouth verlässt. Seine Rückkehr am Weihnachtstag 1797 ist für seine Zeitgenossen eine einzige Sensation, seine Berichte begründen seinen Ruhm.

 

 

Doch Park ist dem Zauber Afrikas verfallen. Gegen viele Warnungen unternimmt er 1805 eine zweite Reise. Deren Tagebücher gelangen zwar zurück in die Heimat – er selbst bleibt in den Weiten des Schwarzen Kontinents verschollen. Was bleibt, sind seine Aufzeichnungen aus einer Gegend, die damals nur aus den wenigen Erzählungen einheimischer Händler bekannt war: Ein wissenschaftliches Zeugnis von Rang.

 

Der dunkle Kontinent schlägt den jungen Schotten Mungo Park in seinen Bann. Zwei abenteuerliche Entdeckungsreisen (1795–1797 und 1805–1806) bringen ihn zum Niger, einem der gewaltigsten Ströme der Welt, und bis in die sagenumwobene Stadt Timbuktu. Auf der letzten Reise verschwindet Mungo Park spurlos im Herzen Afrikas.

Sein mysteriöser Tod bleibt bis heute eines der nie gelösten Rätsel der Entdeckungsgeschichte.

 

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Dem Geheimnis des Niger auf der Spur

 

Reisen ins innerste Afrika ist eine korrekte, sorgsam übersetzte und kuratierte Wiedergabe der originalen Reisetagebücher Mungo Parks. Das bei Edition Erdmann erschienene Buch hat in der gebundenen Ausgabe 320 Seiten und ist zudem als Taschenbuch und für den Kindle erhältlich. 16 zeitgenössische Stiche und Karten zieren die gebundene Ausgabe und erleichtern die Orientierung.

 

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One Reply to “Medienmittwoch: Afrika-Expeditionen 2”

  1. Sehr intressant Ich fühle mich in meine jugend zurück versetzt.Damals las Ich über Expeditionen und Abenteuer von Entdeckern darum kenne Ich die Entdecker und Forscher Livingstone u. Morton.

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