Medium der Woche: Rätselhafte & phantastische Formen des Lebens

Lesedauer: etwa 3 Minuten
image_pdfimage_print

Von Vampiren, Mottenmännern, Seeschlangen, Geisterhunden, Yetis, Drachen und Chupacabras

 

Aus der Beschreibung des Verlages:

 

Wer hat noch nie vom „Yeti“ oder vom „Bigfoot“ gehört? Dem einen oder anderen Zeitgenossen mag beim Erwähnen eines dieser Begriffe ein Schmunzeln über die Lippen kommen. Doch wussten Sie, dass es eine ganze Reihe weiterer merkwürdiger tierischer Erscheinungen gibt, über die im deutschsprachigen Raum kam berichtet wurde? Wussten Sie, dass der Mottenmann von West-Virginia und der Ziegensauger von Costa Rica ähnliche merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag legen? Ist die Ziegensauger-Saga nur eine moderne Abart des Vampir-Mythos, über den im vorliegenden Buch ebenso intensiv informiert wird oder handelt es sich um ein reales Phänomen?

Sind Storys von Geisterhunden nur auf den Werwolf-Mythos zurückzuführen, dessen Ursprung und Entwicklung im vorliegenden Buch detailliert beschrieben wird? Warum kommt die Schlange in derart vielen Überlieferungen vor, und ist der Drache ein reiner Mythos? Lebten Dinosaurier und Menschen möglicherweise gemeinsam? Sind der Archäopterix und der Quastenflosser tatsächlich Beweise für die Makroevolution, wie sie heute gelehrt wird? Kann es wirklich als sicher gelten, dass der aufrecht gehende Mensch vom vierfüßigen Affen abstammt? War es nicht vielleicht eher umgekehrt, wie manche Forscher behaupten? Wie stichhaltig sind deren Argumente? Verlief die Evolution möglicherweise ganz anders, und ist der Vogelmensch vielleicht ein Zwischenglied der Evolution, wie sie wirklich verlief? Wie ist es möglich, dass plötzlich Fische, Kröten und Frösche vom Himmel fallen, und was hat es mit dem Panther vom Odenwald auf sich?

Mit all diesen Fragen beschäftigt sich Roland M. Horn im vorliegenden Buch. Der Autor betrachtet die Sichtungen der einzelnen Phantastischen Lebensformen und spricht mögliche Erklärungsansätze an. Weiter vergleicht er die Erscheinungen der verschiedenen Lebensformen miteinander – und stellt dabei verblüffende Gemeinsamkeiten fest. Es gibt zahlreiche interessante und nicht ganz unplausible Erklärungsansätze für die Erscheinungen der phantastischen Wesen – auch solche der phantastischen Art.

 

 

Unsere Meinung

Zunächst liest sich sich die Buchbeschreibung wie eine leider genretypische Aufzählung von kryptozoologischen Ereignissen (Panther im Odenwald, Chupacabras, Mothman) und sonstigen Phänomenen. Spätestens, wenn der Autor auf die Idee kommt, die Evolution neu zu interpretieren, driftet es jedoch weit ins Esotherische ab.

 

Wer Lust hat, die Kryptozoologie zwischen den Verschwörungsmythen heraus zu suchen, ist mit diesem Buch gut bedient. Wer mit dem Konzept der Wissenschaft nicht klar kommt und sich sein Weltbild lieber mit „man hat gehört“ oder „ist doch sonnenklar“ und „es wird vertuscht“ zusammenbastelt, ist genau richtig hier.

 

 

Anzeige

Rätselhafte und phantastische Formen des Lebens

Rätselhafte und phantastische Formen des Lebens“ ist 2002 im Bohmeier Verlag erschienen und hat 176 Seiten in deutscher Sprache.

 

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.

One Reply to “Medium der Woche: Rätselhafte & phantastische Formen des Lebens”

  1. Mit 16 Jahren habe ich Werke wie dieses noch gefeiert (und das in einer entsprechenden Rezension auch so ausgedrückt). Und teilweise ist ja auch noch alles schön und gut. Zum Beispiel dass sich vermeintliche Vampir-Fälle mit Milzbrand erklären lassen könnten…oder Angriffe des berüchtigten Chupacabras auf ganz konventionelle Tiere zurückgehen scheinen. Auch lernte ich in diesem Buch den „Kreationismus“ als Begriff kennen – und auch dieser wird hier in Bezug auf Zillmers Theorien durchaus kritisch bewertet.

    An Verschwörungstheorien kann ich mich jetzt eigentlich auch nicht wirklich erinnern (aber wie gesagt, meine Lektüre ist schon lange her), nur an einen abstrusen Erklärungsansatz für den Chupacabras, der der konventionellen Erklärung gegenüber gestellt wird. Und paläontologisch geschulten Lesern ist die Diskussion von Francois de Sarre´s alternativer Theorie zur Entwicklung der Arten sicherlich auch zu viel…

    Dennoch glaube ich, dass ich (und wahrscheinlich die Leser und anderen Autoren dieser Seite) über dieses Buch hinausgewachsen sind. Man kann einfach nicht das ganze Kryptiversum aus allen Winkeln der Werk mal schnell und flux auf 176 Seiten zusammenpacken. Dadurch wird man automatisch von der Meinung Anderer abhängig. Und selbst wenn hier kritische Ansätze durchaus zu Wort kommen (und letztendlich auch die sind, die bis heute bei mir hängengeblieben sind), am Ende kennt man halt leider nur ein paar „Geschichtchen“ mehr und vielleicht ein paar Meinungen dazu mehr. Und vor Ort stellen sich einzelne Begebenheiten und kryptide Phänomene nun halt mal komplexer dar als sie mit dem Format dieses Buches schaffbar sind. Es wird nicht besser, wenn einige Stories auch ohne tiefergehende Prüfung fast kritiklos übernommen werden – so zum Beispiel der vermeintliche lebende Pterodactylus, der aus einem Fels gebrochen wurde (der wohl auf einen Schwindel zurückgeht, wie Ulrich Magin in einem Leserbrief in der Zeitschrift namens..was für ein Zufall…“Pterodactylus“ aufzeigte“). Oder die fliegenden Männer, die beobachtet wurden…

    Wer sich dafür interessiert, was in dieser Welt schon alles „Rätselhaft Tierisches“ gesehen und darüber gesagt wurde…der findet in diesem Buch sicherlich einen kompakten Einstieg. Doch wer sich in einem zweiten Schritt mit den einzelnen Phänomenen tiefer beschäftigen möchte, der ist mit den Buchempfehlungen des Monster Talk (bitte nicht verwechseln mit der unseriösen und substanzlosen Serie „Monster Quest“) besser bedient. Hier haben sich Autoren mit einzelnen Kryptiden aus der Palette der „rätselhaften Formen des Lebens“ über längere Zeit beschäftigt, und man bekommt so einen besseren Zugang zu den nötigen Kontext, auch wenn sich Roland Horn sicherlich auch (das will ich ihm nicht absprechen) bemüht hat, meistens ein ausgewogenes Meinungsspektrummit verschiedenen Stimmen zu einzelnen Kryptiden darzulegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert