Medienmittwoch: Sieben Helferlein für die Sammlung
Die meisten zoologisch-, paläontologisch- oder sonstwie an der Natur Interessierten fangen früher oder später an, Material zu sammeln. Seien es getrocknete Pflanzen, Federn, Fossilien, Muschel- und Schneckenschalen, Mineralien oder sonst etwas. Wir stellen heute sieben Helferlein vor, die das Präsentieren und Organisieren der Sammlungsobjekte erleichtern.
1. Die Sammlungskartei
Die Ordnung ist das, was den Unterschied zwischen einem wirren Sammelsurium und einer gut geführten, persönlich, wissenschaftlich und auch wirtschaftlich wertvollen Sammlung ausmacht. So lange nur der Sammler weiß, wo seine Stücke her sind und was sie darstellen, ist die Sammlung ohne ihn bestenfalls so viel wert, wie die wertvollsten Einzelexemplare.
Schlüssel hierzu ist eine gute Dokumentation. Das kann natürlich eine Computer-Datenbank, oder der klassische Karteikasten. Für nicht einmal 10 € bekommt man einen einfachen Kunststoff-Karteikasten und ein 100er-Pack unbedruckter Karteikarten in DIN A6.
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Die Luxus-VersionZugegeben, der Holz-Karteikasten DIN A6 quer
Übrigens: Das Prachtexemplar schluckt 900 Karteikarten. Soviel muss man erst einmal sammeln! |
Hier sind zwei Beispiele zum Bedrucken der Karten:
Download Beispiel Sammlungskarte Biologicasammlung (docx-File)
Download: Beispiel Sammlungskarte Fossiliensammlung (docx-File)
Einfach die (einmalige!) Sammlungsnummer auf dem Sammlungsobjekt vermerken, eine Karte mit der Nummer passend zum Sammlungsobjekt ausfüllen, in den Karteikasten – fertig.
2. Sammlungskästchen
Kleine oder zerbrechliche Sammlungsobjekte bringt man am besten in einem Sammlungskästchen unter. Es gibt aufwändige Kästen mit Kunststoffboden und Klarsichtdeckel. Man kann sie aufwändig mit einem Fotohintergrund oder Samt-Boden gestalten oder sie einfach so verwenden, wie sie geliefert werden.
Kostengünstiger sind vorgestanzte Schachteln aus Pappe, die man noch selbst falten muss. Hier ist man mit wenigen Cent pro Stück dabei, während ein Kunststoffkasten schon im Bereich von knapp einem Euro liegen.
Allen gemeinsam ist, dass sie Sammlungsobjekten einen gewissen Schutz gegen Beschädigung und Verschwinden bieten. Je nach Art des Objektes kann man es mit ein wenig Leim oder einem speziellen Kit fixieren, so dass es nicht verloren geht.
Leider sind die Kästchen nicht im allgemeinen Online-Handel zu bekommen. Hier ist man auf den Fachhandel angewiesen.
3. Sammlungs-Röhrchen
Zellkultur- oder Zentrifugenröhrchen sind optimal, um Kleinmaterial zu sammeln, wenn man unterwegs ist. Sie sind nur schwer zu zerbrechen, leicht und klein genug, um sie immer irgendwo in einer Tasche zu haben. Auch zum Sammeln sind sie dankbar: man kann sie platzsparend in einer Kiste aufstellen, sie haben Felder zum Beschriften und sind chemisch so beständig, dass sie jahrelang standhalten. Hübsch sind sie aber nicht.
Im Schauteil einer Sammlung kann man sie deswegen gegen kleine Röhrchen und Flaschen aus Glas ersetzen. Es gibt hier sehr hübsche Exemplare mit Korken, in denen man Sand, Kleinfossilien und kleine Alkoholpräparate unterbringen kann.
Ich rate von Rollrand- oder Schnappdeckelgläsern aus dünnem Glas mit eng sitzendem Deckel ab. Mir ist einmal ein solches Glas in der Hand zerbrochen – mit der Folge eines steifen Daumens.
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Kunststoffröhrchen für unterwegsLeicht, dicht und fast unkaputtbar, dafür mit Deckel, den man sogar mit Handschuhen aufbekommt: die 50ml Kunststoff Zentrifugenröhrchen Derzeit hat Amazon sie für € 16,99, das sind 34 c pro Stück. |
Die Glasflaschen für ‚chic‘Etwas kleiner sind die hübschen Mini Glasfläschchen mit Korken, 30er Set Derzeit kosten sie bei Amazon € 12,99, etwa 43 c pro Fläschchen. |
4. Schiebeständer
Fossilien kommen meist als Platten daher. Die kann man auf den Boden der Vitrine legen oder an die Wand lehnen. Das sieht zwar relativ gut aus, verbraucht aber viel Platz. Bei einigen Vitrinen sind die Böden zudem schwingend aufgehängt (z.B. Detolf von Ikea), so dass alle an die Wand gelehnten Platten ins Wanken kommen, sobald jemand vorbei läuft.
Die Lösung ist einfach: Schiebeständer aus Acrylglas. Sie sind unauffällig, stützen die Fossilien aber zuverlässig. Die kleine Version, die es schon für unter einem Euro gibt, reicht in den allermeisten Fällen völlig aus. Lange Zeit ein Geheimtipp, wurden sie doch meist als Tellerständer für Sammelteller gehandelt. Jetzt bekommt man sie jetzt auch in den großen Internetkaufhäusern.
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5. Der selbstgebaute Holzständer
Cooler als gekauft ist selbst gebaut, keine Frage. Holz bietet dazu viele Möglichkeiten, von rustikal bis elegant, von wuchtig bis filigran. Ich schätze den Kontrast zwischen den filigranen, kühlen Fossilien und rustikalem, Holz mit rissiger, zerklüfteter Rinde und warmen Tönen.
Solches Holz ist schwer zu bekommen. Ich habe das Glück, in einer Gegend zu leben, in der es noch Streuobstwiesen gibt. Um diese Jahreszeit bricht so mancher Ast vom Baum oder ein Baum kippt um. Für solche Fälle habe ich eine Bügelsäge im Auto und ein Stück des Astes wandert dann in meinen Kofferraum.
Man kann ihn – am besten mit einer feinen Handsäge – in Scheiben schneiden, die als Ständer dienen oder schräge Abschnitte unbearbeitet in die Vitrine stellen. Die warmen Holztöne kommen gut heraus, wenn man die Schnittstellen mit Leinöl bestreicht. Ein paar kleine Löcher und man hat eine wunderbare Präsentationsmöglichkeit für Federn – mit einem steifen Draht wird ein Ständer für „schwebende“ Objekte daraus.
6. Das rechte Licht
Eine Vitrine gewinnt erst durch die Beleuchtung an Präsenz. Früher war eine einzelne Halogenlampe in oder an der Decke üblich, dann folgte die zwar dekorative, aber nicht sehr effektive Idee, Glasböden von hinten zu beleuchten. Mittlerweile bietet der Handel eine Vielzahl von LED-Bändern oder Streifen an. Sie tragen zahlreiche Leuchtelemente in kurzem Abstand, so dass eine fast schattenfreie Beleuchtung möglich ist. Da sie sehr klein sind, kann man sie hinter einem kleinen Profil oder sogar in der Tür der Vitrine verschwinden lassen. So leuchten sie auch blendfrei die Schausammlung aus.
Ob ein Farbwechsel der Sammlungspräsentation gut tut, oder ob warmweißes Licht nicht ausreicht, muss jeder selbst entscheiden.
7. Humor
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