Medium der Woche: Dinosaurs – The final Day

Lesedauer: etwa 5 Minuten
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Mit „Dinosaurs – The final Day“ bringt die BBC erneut eine animierte Dokumentation über Dinosaurier. Sie folgt damit der erfolgreichsten Dino-Doku „Walking with Dinosaurs“ auf Deutsch: „Dinosaurier – Im Reich der Giganten“ und ihrer Spinn-Offs.

 

Lage von Tanis am nördlichen Rand des Western Interior Seaways. Karte by Ron Blakely CC 1.0

 

Eine Sandbank an einem flachen Meeresarm im Frühling

An einem Frühlingsmorgen vor 66 Millionen Jahren war Tanis eine Sandbank am Rande eines Flusses in der Nähe des Western Interior Seaway. Flugsaurier versammeln sich in großer Zahl, um zu nisten und ihre Jungen aufzuziehen. Ein Tyrannosaurus rex kümmert sich um seine Eier, und zwei Triceratops kämpfen in den Wäldern direkt hinter dem Wasser über das Territorium. Der Fluss selbst ist voller aquatischer und halbaquatischer Organismen.  Hier tummeln sich Baenid-Schildkröten, Störe, Löffelstöre und Kahlhechte sowie ein Thescelosaurus. Er fühlt sich hier wohl, weil er im Wasser größeren Raubtieren entkommen kann. Frühe Beutelsäugetiere gedeihen auch in Tanis. Sie graben sich in den Boden und huschen durch das Unterholz, wie es heutige Kleinsäuger auch tun.

 

Ein langer, schlanker, urtümlich wirkender Fisch in flachem Wasser
Ein Stör von etwa 1,5 m Länge sonnt sich im Flachwasser

 

 

Fast aus dem Nichts kommt er: Ein Meteorit schlägt ein

Unmittelbar nachdem der Asteroid Chicxulub die Halbinsel Yucatan getroffen hatte, ging das Leben auf Tanis für einige Minuten wie gewohnt weiter. Die durch den Aufprall erzeugte titanische Explosion wäre sichtbar gewesen. Gehört hätte man sie nicht, da sich ihre Schockwelle in großer Entfernung von Tanis auflöste. Eine Kombination aus seismischen Wellen, einem Regen aus glühenden Tektit-Kügelchen und einer zehn Meter hohen Flutwelle, die den Interior Seaway hinaufraste – alles direkt eine Folge des Asteroideneinschlags – löschte alles Leben in der Region schnell aus.

 

Der Bolide erreicht tiefere Zonen der Erdatmosphäre
Frühe Phase des Impaktes. Der etwa 10 km große Kern des Hauptkörpers fängt an, durch die Reibungshitze zu verdampfen.

 

Ein ganzes Ökosystem wurde sanft unter einer Schicht von Sediment begraben. 66 Millionen Jahre später konnten es Forscher als Fossilien wieder ausgraben. Das Kamerateam begleitet sie bei der Entdeckung zweier Fossilien, die einen besonderen Einblick in das Schicksal von Tanis geben. Ein Thescelosaurus-Fossil mit völlig durcheinander liegenden Knochen deutet darauf hin, dass es in turbulentem Wasser herumgeschleudert wurde.  Ein Fossil einer Schildkröte zeigt, wie das Tier von Trümmern aus der Luft oder dem Wasser aufgespießt wurde. Unterdessen enthält und bewahrt eine Bernsteinprobe eine der vielen Millionen Tektit-Kügelchen, die vom Himmel herabregneten. Der Meteorit selbst hinterlässt zusätzliche Beweise für seinen außerirdischen Ursprung in Form einer Schicht aus Iridium – auf der ganzen Welt in Form der Kreide-Paläogen-Grenze.

 

 

In den folgenden Stunden heizt sich die Erdatmosphäre so stark auf, dass nur die widerstandsfähigsten Tiere die weltweiten Feuer überleben können. Ihr Rauch hüllt die den Planeten ein, was zu einem nuklearen Winter führt.

 

 

Als die nächste Epoche, das Paläogen beginnt, erben Säugetiere, Reptilien und Vögel den Planeten und beginnen das Zeitalter der Säugetiere, das bis heute andauert. Die Dinosaurier bestehen nur in Form der Vögel, eines erfolgreichen Seitenastes, fort. Die Nichtvogel-Dinosaurier sind für alle Zeit verschwunden.

 

Eine Bisonherde mit Jungtieren
Säugetiere konnten nahezu alle Ökosysteme erobern

 

Dieses Mal präsentiert Sir David Attenborough

Anders als bei den Vorgängern reist nun Sir David Attenborough selbst mit der digitalen Zeitmaschine. Hochmoderne Special Effects bringen ihn in die späte Kreidezeit, wo er in Tanis Zeuge der letzten Tage der Dinosaurier wird.

Der zweiteilige Beitrag wurde über einen Zeitraum von drei Jahren gedreht und zeigt nicht nur spektakuläre animierte Dinosaurier. Er blickt Robert DePalma und seinem Team über die Schulter und verfolgt ihre Arbeit. Dabei entdecken die Zuschauer gemeinsam mit den Forschern Flugsaurier-Embryos, die noch im Ei stecken. Sie finden heraus, wie die Haut eines Triceratops aussah.

 

Im zweiten Teil kann das Team noch besser belegen, dass die Fossilien von Tanis Zeugen eines Aussterbeereignisses sind, das 80% des tierischen Lebens ausgelöscht hat. Hierbei finden die Forscher ein Bein, das vermutlich zu einem Thescelosaurus gehörte. Es wurde dem kleinen zweibeinigen Dino abgerissen, nachdem der Asteroid bei Chicxulub einschlug.

 

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Dinosaurs – The final Days

Vor 66,5 Millionen Jahren löschte ein Meteoriten-Einschlag im heutigen Mexiko die Dinosaurier und viele andere Lebewesen für immer von der Erde. Die Kreidezeit war mit einem Schlag zu Ende.
In dieser Dokumentation verfolgt die BBC den Paläontologen Robert DePalma und sein Team, wie es in Tanis, North Dakota, Beweise für den Meteoriteneinschlag ausgräbt

Gleichzeitig reist David Attenborough in die Kreidezeit, um das Inferno mit zu erleben.

 

Dinosaurs – The final Days ist am 18. April 2022 bei der BBC erschienen und aktuell nur auf DVD erhältlich. Die zweiteiige Dokumentation in englischer Sprache läuft 1 h und 27 Minuten.

 

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