Medium der Woche: George Orwells 1984

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George Orwell ist einer der klassischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Essays und Romane gelten nicht nur als Meisterwerke der Dystrophie, sondern auch als Mahnung. Unter Ihnen sticht „Animal Farm“, eine unangenehm realistische Fabel über Macht und wie Macht korrumpiert, hervor. Das andere herausragende und oft zitierte Werk ist 1984:

 

London, 1984: Winston Smith, Geschichtsfälscher im Staatsdienst, verliebt sich in die schöne und geheimnisvolle Julia.
Gemeinsam beginnen sie, die totalitäre Welt infrage zu stellen, als Teil derer sie bisher funktioniert haben. Doch bereits ihre Gedanken sind Verbrechen, und der Große Bruder richtet seinen stets wachsamen Blick auf jeden potenziellen Dissidenten.

 

George Orwells Vision eines totalitären Staats, in dem Cyberüberwachung, Geschichtsrevisionismus und Gedankenpolizei den Alltag gläserner Bürger bestimmen, hat wie keine andere Dystopie bis heute nur an Brisanz gewonnen.

 

Wird 1984 zur Realität?

Orwell hat sein -möglicherweise größtes- Werk 1948 geschrieben und „nur“ die beiden letzten Ziffern des Jahres verdreht, um eine Zeitangabe zu bekommen.

Vieles, was in 1984 als selbstverständlich und dennoch aufgezwungen erscheint, wie der „Große Bruder“ scheint heute tatsächlich aufzukommen. Mit einem Smartphone tragen wir ein Gerät herum, mit dem wir uns ständig orten lassen. Suchmaschinen und soziale Medien kennen unsere Vorlieben besser als unsere vertrautesten Mitmenschen und versorgen uns mit mehr oder weniger passenden Nachrichten. Noch gibt es keine Gedankenpolizei, aber der gläserne Nutzer ist längst Realität – und wir genießen es häufig zu unkritisch.

 

Doch nicht nur das. Einige Kreise in Deutschland bemühen sich um Geschichtsrevisionismus oder „zumindest“ eine „Neubewertung der Erinnerungen“, andere rufen nach einem „starken Staat“, beide Gruppen haben eine beängstigend große Schnittmenge. Noch ist es zumindest in der westlichen Welt nicht der Staat, der die Überwachung betreibt. Hier liegt 1984 in der Hand internationaler Mega-Konzerne, über deren Ziele und Zukunft vermutlich selbst Vorstand und Aufsichtsrat nur spekulieren können.

 

 

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George Orwell: 1984

Mit diesem Buch hat der Anaconda-Verlag eine Prachtausgabe des Klassikers von 1949 herausgegeben. Die moderne deutsche Übersetzung von „1984“ von Jan Strümpel hat 400 Seiten, ist fest gebunden und hat einen Schutzumschlag.

 

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