Reisen im Kongogebiet: Expeditionen im Auftrag der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland. 1884-1886
Von der Mitte des 19. Jahrhunderts an galt insbesondere Zentral- und Äquatorialafrika als ein wenig bekannter, weitgehend dunkler Fleck auf den Landkarten, den es noch zu entdecken galt. Deswegen brachen ab den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts eine ganze Reihe von Forschungsexpeditionen in diese ferne Weltgegend auf. Deutsche Unternehmungen hatten es dabei nicht immer leicht, befand sich doch recht bald schon fast der gesamte Kontinent im Kolonialbesitz der anderen europäischen Großmächte oder gehörte wenigstens zu deren politischem Einflussgebiet.

Da das Deutschland des 19. Jahrhunderts zunächst alles andere als ein nationalstaatlich verfasstes Gebilde war und man auch im 1871 gegründeten Deutschen Reich kolonialen Erwerbungen eher skeptisch gegenüberstand, waren die Möglichkeiten für deutsche Reisegesellschaften, an den großen Entdeckungen dieser Zeit teilzuhaben, eher eingeschränkt. Um dem Abhilfe zu schaffen, wurde im April 1873 die Deutsche Gesellschaft zur Erforschung Äquatorialafrikas gegründet, ein Verein, dessen Aktivitäten vor allem verschiedene deutsche Landesherren, reiche Kaufleute sowie die Hansestädte finanzierten.
Ganz offen wirtschaftliche und politische Absichten verfolgte die im Dezember 1876 in Berlin gegründete Deutsche Afrikanische Gesellschaft, die bereits im April 1878 mit dem zuerst genannten Verein zur Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland fusionierte.

Richard Büttner
Büttner wurde 1858 in Brandenburg a. H. geboren. Er studierte in Berlin, wo er 1883 mit seiner Dissertation „Flora advena marchica“ promoviert wurde. Büttner war naturwissenschaftlicher Teilnehmer an der Expedition der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland (1884–1886), die unter der Leitung von Eduard Schulze der „Erforschung des südlichen Kongobeckens“ dienen sollte. Sie drang in damals aus europäischer Sicht unerforschte Gebiete vor.
Einige Arten wurden nach seinen Belegen beschrieben, er selbst beschrieb u. a. Xyris congensis. Nach ihm benannt wurde Aloe buettneri sowie die Furchenzahn-Waldmaus (Leimacomys buettneri).[2] In den Jahren 1890/1891 leitete er eine Forschungsstation in Bismarckburg in Togo. Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Lehrer in Berlin. Dort gründete er den ersten Lehrstuhl für afrikanische Sprachen in Deutschland. Er starb unverheiratet am 11. September 1927 in Berlin-Karlshorst.
(Wikipedia)
Kryptozoologisches
Richard Büttners Aufzeichnungen sind meines Wissens nach nie kryptozoologisch untersucht worden. Es ist nicht auszuschließen, dass er hier einige heute noch unbekannte Tier- und Pflanzenarten beobachtet und beschrieben hat, ohne sie seiner Sammlung zuführen zu können.
Sicher eine spannende Sache – nicht nur für die Mitarbeiter unseres Afrika-Archivs.
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