Was vorher geschah
Mit „Brínzola“ ist ein besenderter Mönchsgeier auf dem Weg von Spanien über Frankreich, Belgien, Norddeutschland und die dänischen Inseln nach Schweden. Das Proyecto Monachus und andere Vogelkundler beobachten ihn auf seinem Weg in den Nordosten. Der Vogel zog über den Fehmarnsund und Fehmarn hinweg, nutzte also die Vogelfluglinie.
Donnerstag, 16. Mai und Freitag, 17. Mai

Das Weibchen erreichte am 16. Mai in der Umgebung der Stadt Växbø, wo es etwa 40 km weiter im Norden übernachtete. Die nur vergleichsweise geringe Tagesflugstrecke von „nur“ etwa 100 km gab zu Spekulationen Anlass. Doch am Freitag, 17. Mai pulverisierte der Vogel diese Spekulationen und zog in einem weiten Bogen nach Norden. In der Luftlinie legte er über 360 km zurück, die Flugstrecke war deutlich größer. Was der Vogel im Norden tut? Wir bleiben aber am Ball.
Samstag, 18. Mai 2019

Nachdem die Mönchsgeier-Dame am 17. Mai die Nacht in der Nähe der Stadt Öje in Schweden verbracht hat, startete sie am Samstag, den 18.5. um 9:24 Uhr ihre Weiterreise. Eine gute Stunde später rastete sie an einem der vielen Seen dieses Gebietes um zu trinken. Um 10:44 Uhr setzte sie ihren Weg fort. Um 11:22 Uhr überflog sie die norwegische Grenze. Sie flog weiter nordwestwärts, am Samstag legte sie knapp 320 km zurück. Ihr Weg endete vorerst um 19:09 Uhr in Nowegen, wo sie auch die Nacht auf den heutigen Sonntag verbrachte. Die Karte zeigt als letzte Station 16:00 Uhr am Samstag, so wird das Tier vor übergroßer Neugier geschützt.
Weitere Geier sind in Deutschland unterwegs
Doch nicht nur Brìnzola ist unterwegs. In Deutschland gesellte sich kurzzeitig ein weiterer, nicht besenderter Mönchsgeier zu ihr. Seine Position ist naturgemäß schwieriger auszumachen, wir sind hier auf Meldungen von ornithologischen Beobachtern angewiesen. In den offenen Beobachtungsberichten der Vogelkundler ist nichts von dem Vogel zu lesen. Eine Verortung ist uns so nicht möglich.
Dafür meldete ein Vogelbeobachter-Portal am 18. Mai, dass ein Gänsegeier bereits seit zwei oder drei Wochen in einer Graureiher-Kolonie in Kolbermoor bei Rosenheim sitzt. Er ernährt sich offenbar von Graureiher-Küken und macht laut Meldung einen gesunden Eindruck. Offenbar stammt er aus der Gänsegeiergruppe, die halbwild im Alpenzoo Innsbruck gepflegt wird. Innsbruck ist in der Luftlinie etwa 80 km entfernt, nichts, was ein Geier nicht schafft.
Vorhergehende Beiträge zu diesem Thema:
Spanische Mönchsgeier in Mitteleuropa vom 15. Mai 2019 mit der Ausgangslage
Wandernde Mönchsgeier – Update 1– vom 17. Mai 2019 mit Anmerkungen zu weiteren Einflügen von Mönchsgeiern nach Deutschland seit dem 2. Weltkrieg und einer Meldung aus Nord-Italien.