Orang Mawas 1/7 – Ein malaysischer Bigfoot?

Lesedauer: etwa 13 Minuten
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Bigfoot ist ein Star der amerikanischen Pop-Kultur. Elvis und Michael Jackson mussten immerhin eine beeindruckende Discographie aufbauen, um auch heute, Jahr(zehnt)e nach ihrem Ableben noch gelegentlich „gesehen“ zu werden. Bigfoot hat diesen Schritt direkt übersprungen. Eine verwackelte Aufnahme kann schon genügen – und der Hype bricht wieder los.

 

Kein Wunder, dass der übliche Hang zur Geldm… nun, zur Kommerzialisierung auch vor ihm nicht Halt gemacht hat. Es gibt Bigfoot-Pins, Bigfoot-Tassen und Bigfoot-T-Shirts, die allesamt stilecht an einer „Bigfoot-Tankstelle“ erworben werden können.

Bigfoot Cafe
Hier ist es die Bigfoot-Kaffeerösterei, in Stephenson, US-Bundesstaat Washington (Foto: Kingofthedead, Wikimedia Commons)

Wenn man also von einem „malaysischen Bigfoot“ liest, könnte man glatt meinen, dass nun der Bigfoot gar zur Export-Ware wird. Tatsächlich drückt dieser Begriff aber nicht aus, dass sich auch Menschen am anderen Ende der Welt für das amerikanische Kryptid begeistern.

Der Orang Mawas ist älter

Im Gegenteil handelt es sich beim Orang Mawas oder auch „malaysischen Bigfoot“ um einen Hominiden, der unter diesen Namen bereits seit Jahrzehnten immer wieder beschrieben wird. Das Internet ist also ausnahmsweise nicht daran schuld – zumal etliche der Zeugen auch eher begrenzt Zugang dazu haben dürften.

Kuala Lumpur
Kuala Lumpur, Hauptstadt Malaysias ist eine Stadt der Wolkenkratzer

Das eher unbekannte Kryptid soll jedenfalls Thema dieses (in mundgerechte Stücke zerlegten) Artikels sein. Dabei wird auch klar werden wie unbekannt „unbekannt“ bedeutet – es hat streng genommen noch nicht einmal einen einheitlichen Namen. Trotzdem haben sich Einzelpersonen längst der Erforschung des Wesens, das im Folgenden meist als Orang Mawas bezeichnet werden wird, verschrieben. Und doch hat dieses selbst innerhalb der Kryptozoologie wenig beachtete Forschungsthema bereits zu einem kleinen Skandal geführt. Dazu aber später mehr…

 

Drei Themenkomplexe sollen im Rahmen des nachfolgenden Artikels beleuchtet werden: Was an Zeugenberichten zum Orang Mawas verfügbar ist und wie diese einzuordnen sind. Was an Indizien für die Existenz dieses angeblich bis zu drei Meter großen Dschungel-Riesen vorhanden ist. Und zu guter Letzt natürlich: Ob sich das Kryptid vielleicht mit einem lebenden oder ausgestorbenen Wesen identifizieren lässt.

 

Malaysia liegt etwa zur Hälfte auf hinterindischem Festland und auf Borneo

Zeugenberichte

Sichtungen des Orang Mawas sind nicht ausschließlich ein Phänomen der heutigen Zeit. Harold Stevens, einem Verfasser von Reiseliteratur und Kryptozoologen waren schriftliche Quellen bis aus den 1920er Jahren bekannt. Der Anthropologe Gregory Forth erwähnt solche sehr frühen Berichte allerdings nicht. Er datiert die früheste schriftliche Quelle zu diesem Kryptid auf die 1950er Jahre.

 

Unabhängig davon stammt ein Großteil der Europäern zugänglichen Augenzeugenberichte aus den letzten zwanzig Jahren. Dies dürfte wohl der Tatsache geschuldet sein, dass malaysische Zeitungen hierzulande eher selten archiviert werden und kryptozoologische Vor-Ort-Recherchen nur gelegentlich betrieben werden. Nachrichten, die über das Internet publiziert wurden, sind dagegen jedermann und überall auf der Welt zugänglich.

 

Nachfolgend sollen einige dieser Augenzeugenberichte zusammengefasst werden. Dies erleichtert es, Beschreibungen der Gestalt des Orang Mawas und seiner Verhaltensweisen miteinander abzugleichen. Die Aussagen der Zeugen werden dabei zur besseren Lesbarkeit im Indikativ wiedergegeben. Dies stellt keine Wertung bezüglich der Glaubwürdigkeit dieser Aussagen dar.

 

Büffel-Pflug
Auf dem Land geht es oft weitaus weniger modern zu, als in Kuala Lumpur

 

Die weißen Affen (1953)

 

Lage von Trolak auf der malaysischen Halbinsel
 

Gregory Forth berichtet in seinem Sachbuch „Images of the Wildman in Southeast Asia: An Anthropological Perspective” unter Berufung auf mehrere malaysische Zeitungen von einer größeren Anzahl von Sichtungen des Orang Mawas im Jahr 1953. Durch die Berichte mehrerer Zeugen ergibt sich ein etwas detaillierteres Bild, als durch viele der übrigen Zeugenberichte.

 

Die Sichtungen ereigneten sich alle in der Nähe des „Trolak Rubber Estate“ im malaysischen Bundesstaat Perak. Dieser befindet sich im Nordwesten der malaysischen Halbinsel. Die vier Zeugen waren unterschiedlichen Alters sowie sozialen Standes und kannten einander nicht.

 

Jeder dieser Zeugen sah eine Gruppe von drei Orang Mawas, bestehend aus einer Frau und zwei Männern. Hier nicht von Männchen und Weibchen zu sprechen, ist passend, da auch die Zeugen sie als „Leute“ und „Menschen“ beschrieben. Trotzdem muss man vorsichtig sein, da im Malaysischen keine strenge Trennung zwischen (Menschen-)Affe und Mensch vorgenommen wird. „Orang“ kann beides bedeuten. Die Tatsache, dass die Wesen Lendenschurze trugen und Messer bei sich hatten, spricht allerdings schon für ein gewisses Maß an Zivilisation.

 

Im Kontrast dazu und zu ihrem aufrechten Gang hatten die drei Orang Mawas auch tierische Merkmale. So waren sie am ganzen Körper mit pechschwarzen Haaren bedeckt, die am Kopf besonders lang und lockig waren. Die Bärte der beiden Männer reichten diesen bis zur Hüfte. Haare hoben sich wiederum stark von der Haut ab, welche als weiß bzw. hell beschrieben wird.

 

Ein Merkmal, das schon damals beschrieben wurde, wird in weiteren Sichtungsberichten noch öfter auftauchen: Die drei Wesen waren recht groß, wurden als durchaus über 6 ft., also 1,82 Meter groß beschrieben. Riesen sind sie dadurch noch nicht, überragen aber doch den durchschnittlichen Asiaten.

Weißhandgibbon, ist er der Orang Mawas?
Der Weißhand-Gibbon ist in der hellen Morphe beinahe weiß und kommt in der Gegend vor. Er ist nur wesentlich kleiner als der beschriebene Orang Mawas.

Die Gesichtszüge erschienen den Zeugen affenartig. Zum einen waren die Zähne lang und spitz – einer der Zeugen sprach gar von „Hauern“. Die Augenbrauen standen hervor, wobei nicht völlig klar ist, ob dies auf die Brauen selbst oder die darunterliegende Knochenstruktur anspielt. Im Hinblick darauf, dass in diesem Zusammenhang die tierischen Eigenschaften herausgestellt wurden, ist Letzteres wahrscheinlicher. Auch davon, dass die Orang Mawas einen tierischen Geruch absonderten, berichteten die Zeugen.

Friedlich und sprachbegabt

Die drei Kreaturen schienen über eine Art Sprache zu verfügen, die dem Kreischen von Vögeln ähnelte. Auch lachten sie, als einer der Zeugen vor ihnen floh und dabei stolperte.

 

Was ihr Verhalten betraf, waren die drei Orang Mawas friedlich. Die Frau näherte sich jeweils den Zeugen, während die beiden Männer zurückblieben. Zu einem Kontakt gleich welcher Art kam es aber nicht, da die Zeuge  sich jeweils zurückzogen.

 

Forth weist darauf hin, dass die drei Wesen rein theoretisch schlicht Europäer sein könnten, die den Einheimischen einen Streich spielen wollten. Diese sind im Vergleich zu Asiaten meist größer und auch stärker behaart. Auch die weiße Haut wäre passend, ebenso die verhältnismäßig stärker hervorstehenden Augenbrauen.

Gibbon-Schädel
Schädel eines Weißhand-Gibbons. Man beachte die affentypischen, langen Eckzähne. Foto: Sammlung Museum Wiesbaden, Wikimedia Commons, adaptiert.

Die spitzen Eckzähne wiederum sind (von Natur aus) kein Merkmal eines Menschen, ganz egal, von wo er herstammt. Sehr bequem klingt die Idee, sich als wilder Mensch zu verhalten und sich einen passenden Geruch anzueignen, auch nicht. Schließlich hätten die Scherzkekse diese Rolle mehrere Tage in Folge durchhalten müssen.

 

Zusätzlich stellt sich noch eine weitere Frage: Wenn all das nur ein einziger Scherz war – warum gibt es dann sowohl aus früheren, als auch späteren Jahrzehnten Berichte über ähnliche Wesen?

 

Begegnung auf der Durian-Plantage (2000)

Während Bigfoot und Yeti eher als Einzelgänger beschrieben werden, scheint der Orang Mawas die Gesellschaft von Seinesgleichen zu lieben. Dies geht jedenfalls auch aus einem Bericht der malaysischen Nachrichten-Website „Star Publications“ hervor.

 

Lage von Kampung Chennah
 

Sie berichtet von der Begegnung eines Durian-Bauern mit zwei dieser Kryptiden. Das Aufeinandertreffen ereignete sich beim Dorf Kampung Chennah im Jelebu-Distrikt. Dieser befindet sich im Südwesten der malaysischen Halbinsel. Die Hauptstadt Kuala Lumpur ist verhältnismäßig nahegelegen.

 

Liong Chong Shen, der Landwirt, wollte jedenfalls Wildschweine von seinen Feldern fernhalten. Dabei wurde er auf einen strengen Geruch aufmerksam. Ein Grunzen wies ihm schließlich den Weg zu den Urhebern.

 

Diese waren allerdings keine Wildschweine. Vielmehr handelte es sich um zwei Orang Mawas, die der Zeuge aus etwa 10 Metern Entfernung beobachten konnte.

Durian
Die Durian, auch Jackfruit genannt, ist in Südost-Asien ein populäres Lebensmittel.

Die größere der beiden Kreaturen beschreibt er als etwa 1,83 m groß. Sie war am ganzen Körper – einschließlich des Gesichts – mit langem, glänzendem schwarzen Fell bedeckt. Das kleinere der Kryptiden schätzte der Zeuge nur auf etwa 1,50 m. Sein Fell war heller und erschien ihm bräunlich. Die Haare waren ähnlich lang, wie die der ersten Kreatur. Dass auch ihr Gesicht mit Fell bedeckt war, erwähnt der Zeuge nicht.

 

Liong Chon Shen gibt weiterhin an, dass sich die beiden Orang Mawas friedlich verhielten. Zunächst hatte er Angst vor ihnen, doch die beiden zogen sich bald wieder in den Wald zurück.

 

 

Die Orang Mawas auf Familienausflug (2005)

Eine weitere Sichtung ereignete sich, wie auch die britische Zeitung „The Independent“ berichtete im November 2005.

 

Schauplatz der Sichtung war das Kota Tinggi – Reservat, welches sich im äußersten Süden der malaysischen Halbinsel befindet. Die Zeugen, drei Arbeiter, waren damit beschäftigt, einen Fischteich anzulegen. Sie befanden sich nach eigenen Angaben an einem Flussufer. Sehr genau ist diese Angabe nicht, da das mit „Kota Tinggi“ bezeichnete Gebiet recht groß ist. Fest steht trotzdem, dass sie sich wohl entweder am größeren Fluss Johor oder an einem seiner Seitenarme befanden. Weitere größere Flüsse existieren nicht unmittelbar in dieser Region.

 

Lage von Kota Tinggi
 

Die Zeugen geben an, eine „Familie“ von dreien dieser Kreaturen gesehen zu haben. Woran sie diese Beobachtung festmachten, ist nicht überliefert. Vielleicht interpretierten auch sie in unterschiedliche Größen der Orang Mawas eine Verwandtschaft hinein.

 

Überhaupt beobachteten die Arbeiter die Kryptiden nicht lange, sondern flohen zunächst. Zum Glück kehrten sie einige Zeit später zum Sichtungsort zurück. Dort fotografierte einer ihrer Kollegen einen Fußabdruck von 45 cm Länge. Auch ein Klumpen von braunem, stinkendem Fell wurde sichergestellt. Ferner fanden die Arbeiter noch in einer Höhe von etwa drei Metern abgebrochene Zweige vor. Sie schlossen daraus, dass die Kreaturen diese abgebrochen haben mussten. Folglich handelte es sich bei mindestens einer der drei Kreaturen um einen wahren Riesen.

 

Von den angeblich sichergestellten Indizien fehlt gegenwärtig jede Spur.

 

Zu dieser Sichtung sei noch angemerkt, dass wenige Wochen später ein King-Kong-Film in Malaysia veröffentlicht wurde. Das falsifiziert die Behauptungen nicht zwingend, sollte aber bedacht werden.

 

Der Froschjäger und der grinsende Riese (2005)

Auch ein Mitglied der traditionell lebenden Ureinwohnern Malaysias, der Orang Asli, machte 2005 laut „The Independent“ Bekanntschaft mit dem Orang Mawas. Der Ort der Sichtung ist leider nicht näher beschrieben.

 

Der Zeuge, ein Froschsammler namens Hamid Mohd Ali behauptete jedenfalls dass das Kryptid sich ihm bis auf eine Distanz von etwa zehn Metern genähert hatte und sich gerade an einem Baum scheuerte. Er schätzte es als etwa doppelt so groß ein wie er selbst. Leider sind keine Angaben dazu verfügbar, wie groß der Zeuge ist.

 

Auch dieses Zusammentreffen endete mit der Flucht des Augenzeugen. Das Kryptid zeigte ihm nämlich seine Zähne. Der Froschsammler wollte lieber kein Risiko eingehen, da er nicht wusste, ob dies eine eher freundliche oder feindliche Geste darstellen sollte.

 

Als einziges weiteres Detail zum Aussehen der Kreatur geht aus diesem Augenzeugenbericht hervor, dass ihr Fell rotbraun war.

Steckt der Orang Utan hinter der Orang Mawas Legende?
Orang Utans kamen früher auch auf dem Festland der Malayischen Halbinsel vor. Gibt es Restpopulationen oder eine Art kulturelle Erinnerung an die Tiere?

 

Ferner gab der Zeuge an, dass vier weitere Bewohner seines Dorfes ein ähnliches Wesen ebenfalls gesichtet hatten. Diese Häufung an Sichtungen beschreibt er als ungewöhnlich. Normalerweise hat man allenfalls einmal im Leben die Gelegenheit, den Orang Mawas zu sehen. Es ist allerdings fraglich, ob diese letzte Aussage ausschließlich auf die Seltenheit des Kryptids anspielt, oder auch von magischem Denken beeinflusst sein könnte.

 

Eine weitere Kuriosität besteht darin, dass er den Orang Mawas als „Siamang“ bezeichnete. Sowohl die Größe als auch die Fellfarbe des Kryptids sprechen aber klar dagegen, dass es mit dieser Affenart identisch ist. Der Zeuge gibt nichtsdestotrotz an, dass diese Bezeichnung in seinem Stamm für die beschriebene Kreatur üblich sei.

 

Das nächtliche Kreischen (2006)

In diesem Fall gab es keine Augen- sondern lediglich Ohrenzeugen. Laut „The Independent“ waren diese trotzdem so verängstigt, als ob sie den Kreaturen persönlich gegenübergestanden wären. Bei diesen Zeugen handelt es sich um Arbeiter einer Palmölplantage bei Lukut im Südwesten Malaysias.

 

Die Gegend um Lukut ist heute dicht besiedelt und wird intensiv genutzt, es gibt kaum noch Wildnis.
 

Mitte Februar 2006 wurden sie gegen 4 Uhr morgens von beängstigenden Schreien geweckt. Laut dem Besitzer der Plantage, Abdul Rahman Ahmad musste man sich diese Schreie als eine Mischung aus dem Quieken von Schweinen und dem Geschrei von Gibbons vorstellen.

 

Das Spektakel dauerte etwa zehn Minuten an. Ahmad ist sich sicher, dass mehrere Kreaturen daran beteiligten waren. Er meint, dass sie auf diese Art und Weise wohl miteinander kommunizierten.

 

Allerdings spricht der Zeuge zu keinem Zeitpunkt davon, einen Orang Mawas gehört zu haben. Vielmehr bezeichnet er die Kreaturen als „Hantu Jarang Gigi“, was laut „The Independent“ im Englischen „snaggle-toothed ghost“ bedeuten soll. Entweder hat er also dem Kryptid den Namen eines Geistwesens verliehen oder er geht davon aus, dass das Kryptid ein Geist ist. In Anbetracht der Tatsache, wie unscharf die Grenzen zwischen physischer Welt und Geisterwelt in vielen Sagen sind, ist beides vorstellbar.

 

Es müssten dann allerdings recht materielle Geister gewesen sein, die diese Spukschau veranstalteten. Bereits zuvor wurden in diesem Gebiet nämlich mehrere große und unidentifizierte Fußabdrücke gefunden. Wiederum kurz nach dem Vorfall konnte ein solcher Fußabdruck durch ein internationales Team ausgegossen werden. Von diesem wird in diesem Artikel zu einem späteren Zeitpunkt nochmals die Rede sein.

 

Der Orang Mawas als Geister-Hexer (2017)

Weit bizarrer als der Ohrenzeugenbericht von 2006 ist eine Meldung aus dem Jahr 2017. Unter Berufung auf das malaysische Nachrichtenportal „The Star Online“ berichten mehrere Quellen von einem Dorf, in dem der Kontakt zum Orang Mawas angeblich Krankheiten ausgelöst haben soll.

 

Das behaupteten jedenfalls die Einwohner der Ortschaft Bachok im Bundesstaat Kelantan. Der Bundesstaat wiederum liegt im Norden des Landes Malaysia.

 


Lage von Bachok
 

Die Zeugen gaben, an, dass die Orang Mawas sie nachts mit ihrem Namen ansprachen. Antwortete der Benannte, erkrankte er kurz darauf an Fieber. Eine Zeugin gab darüber hinaus an, dass es sich nachts teils so anfühle, als ob etwas neben ihr schlafe. Um Schaden von sich abzuwenden, rezitierte sie deswegen Koranverse.

 

Von Sichtungen wird dagegen nur indirekt berichtet. Laut den Einwohnern trieben sich zwei Wesen in der Nähe des Dorfes herum, die in englischsprachigen Artikeln als „Bigfoot“ betitelt wurden. Wer genau diese Kreaturen gesehen hatte, wurde dagegen nicht angegeben.

Opfer für den Orang Pendek?
Vor der Islamisierung war Malaysia weitgehend hinduistisch und buddhistisch. Teile davon finden sich noch im Volksglauben der Bewohner.

Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist es natürlich absurd, diese Behauptungen für bare Münze zu nehmen. Hier scheint ein Geisterglauben Einfluss auf die Berichte genommen zu haben. Die Möglichkeit, dass sich reale Erlebnisse mit traditionellen Glaubensvorstellungen vermischen, muss allerdings immer in Betracht gezogen werden. Dieser Bericht stellt ein Beispiel für eine extrem starke Gewichtung des Volksglaubens gegenüber der (möglicherweise) reellen Beobachtung dar.


Der zweite Teil des Artikels erscheint am 14.1.2021

Das umfangreiche Literaturverzeichnis wird mit dem letzten Teil des Artikels zum Download bereitgestellt.

 


Anm. der Redaktion: Der Artikel über den Orang Mawas ist so lang, wir mussten ihn in sieben Artikel aufspalten. Um nicht sieben Wochen lang den Donnerstag mit dem selben Artikel zu blocken, erscheinen je zwei der Artikel im Wochenabstand, dann gibt es eine Woche Pause.

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