Presseschau 11/2023 mit Nordseeschnäpeln, vielen Orcas, Wölfen und einem weißen Schnabeltier

Lesedauer: etwa 34 Minuten
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Liebe Leserinnen und Leser,

 

wie immer zu Monatsbeginn kommt die Presseschau mit Meldungen aus der Kryptozoologie, der Zoologie und Trivia aus dem Umfeld von Tieren. Auch diesen Monat sind ungeheuer viele Meldungen zusammengekommen, die eine lange Presseschau erzeugen. Der Monat Oktober hat uns 37 Meldungen eingebracht, die wir in acht Themenkomplexen zusammengefasst haben.

Vorher muss ich aber leider ein paar Worte in eigener Sache loswerden.

 

Call for Papers – Aufruf zum Mitmachen

Dies ist die Webseite des Netzwerkes für Kryptozoologie. Zweck des Netzwerkes ist, Interessierten, Fans, Autoren, Hobby- und Berufsforschern eine Plattform zu bieten, auf denen man sich informieren und vernetzen kann – und natürlich auch Spaß am Hobby haben soll.

 

Leider wird die Webseite immer weniger Netzwerk und immer mehr Drei-Mann-Show. Uns fehlen (neue) Autoren, die neue Themen anfassen oder andere Sicht zu alten Themen haben. Auch bekannte Kryptide haben wir noch nie auf der Liste gehabt, angefangen beim Mapinguari aufgehört beim Bunyip.
Ich habe nur noch Artikel für wenige Postings in der Pipeline, bis auf die deutschen Kryptiden sind sie alle entweder von Ulrich Magin, Peter Ehret und mir. Uns fehlt die Vielfalt am Herangehensweisen, Themen, Stilen und Autoren. Interesse scheint es genug zu geben, die Facebook-Gruppe wächst und wächst, wir haben dort weit über 500 Mitglieder und regelmäßiger, interessanter Input. Zum Glück brachte der erste Aufruf bereits zwei Beiträge rein.

 

Aus mehreren Gründen möchte ich nicht, dass das Netzwerk für Kryptozoologie als erste Anlaufstelle im Netz „nur“ eine Facebook-Gruppe hat. Facebook wird aus zahlreichen Gründen von vielen Lesern abgelehnt, darunter auch einige bekannte kryptozoologische Autoren.

 

 

Was soll nächstes Jahr passieren?

Die Webseite

Für das kommende Jahr stehen einige Veränderungen hier auf der Webseite an, technisch muss einiges passieren, aber auch ein anderes Design wäre mal nett. Dazu haben wir auch Vorstellungen, wie man die Inhalte attraktiver aufarbeiten kann. Wir hoffen, das so umsetzen zu können. Wer mitarbeiten möchte, kann sich gerne melden. Wir brauchen vor allem „(Wo)Menpower“ an einem Wochenende, vermutlich am 17. und 18.02.2024. Es geht übrigens alles von Zuhause aus.
Technisch wird das nicht schwer, wer mit Word klar kommt, schafft es auch hier. Wer zudem noch einfache Bildbearbeitung beherrscht, ist doppelt gern gesehen.

Exkursion und Treffen

Auch im „realen Leben“ wird es Neues geben. Eine Exkursion im Frühsommer und eine Tagung im Herbst stehen an. Die Tagung soll in einem angemessenen Rahmen stattfinden – welche Location das sein wird, da arbeiten wir aktuell noch dran. Sobald die Location steht, kramen wir Referenten zusammen, ein paar habe ich auch schon im Auge – nein, wird noch nicht verraten!

 

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen

 

Euer

Tobias Möser

 

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Apropos „nächstes Jahr“:

Kalender „Ausgestorbene Tiere – 2024“

Mit 13 neuzeitlich ausgestorbenen Tieren auf alten Aquarellen, Stichen und Ölgemälden.

 

Wir haben die „ausgestorbenen Tiere“ auf 14 Blätter im Format Din A4-quer gebannt. Unser Kalender hat das Format Din A4 quer und ist auf 250er Qualitätspapier mit mattem Finish und weißer Metallspirale gedruckt.

 

Link zur Kalendervorstellung auf unserer Seite

 

Link zum Webshop des Sequoia Verlages

 

Mit dem Kauf unterstützt ihr den Betrieb dieser Website: Pro Kalender fließt € 1,- in die Kasse des NfK.

 

Themenkomplex Coregonen

Ist der Nordseeschnäpel doch nicht ausgestorben?

Der Nordseeschnäpel Coregonus oxyrinchus, auch kleine Schweb-Renke genannt, war bzw. ist ein mittelgroßer Fisch aus der Gruppe der Renken oder Maränen. Trotz seines Namens ist er eine relativ große Maränenart mit langgestrecktem, schlanken und seitlich abgeflachtem Körper. Der Kopf ist maränentypisch spitz und nasenartig verlängert, so dass das Maul unterständig erscheint. Er lebt(e) in den Mündungsgebieten und Unterläufen der Flüsse Rhein, Maas und Schelde, meist im Brackwasser. Seewasser schien er gemieden zu haben, dennoch gibt es drei Funde aus dem Süden Englands. Zum Laichen stiegen die Schnäpel die Flüsse hinauf. Im 19. Jahrhundert sollen die Tiere in großer Zahl bis Wesel, teilweise bis Strasburg aufgestiegen sein. Anders als Lachse laichten Schnäpel vermutlich mehrmals im Leben.

 

Unsere Süßwasserfische.Leipzig :Quelle & Meyer,1913..http://biodiversitylibrary.org/item/38277
Nordseeschnäpel aus einem Buch von 1913

 

Da die Maränen-Arten der Gattung Coregonus vermutlich erst nach dem Ende der Weichsel-Kaltzeit, vor 11.700 Jahren (vor heute) entstanden, sind sie morphologisch und genetisch kaum zu unterscheiden. Ein wichtiges Merkmal sind die Zahl und Form der Reusendornen auf den Kiemenbögen, die jedoch wiederum von der Ernährung der Art abhängen. Frühere Ichthyologen unterschieden daher nur wesentlich weniger Arten, als man heute kennt. Dies führte zu Verwechslungen und in Folge dessen zu Besatzmaßnahmen mit teils katastrophalen Folgen.

 

Waren Schnäpel wie viele große Coregonen wichtige Speisefische. 1917 fing man im Rhein 5000 kg, 1921 waren es nur noch 1000, 1939 nur noch 3 kg. Seit 1940 gibt es keinen Nachweis der bekannten Vorkommen mehr. Kein Wunder, wurden doch die Flüsse stark verschmutzt und die Mündungsbereiche vollständig überformt.

 

Nordseeschnäpel
Nordseeschnäpel

 

Doch nicht ausgestorben?

Nun kommt die Meldung aus der Wissenschaft, dass der Nordseeschnäpel gar nicht ausgestorben ist, sondern sich bester Gesundheit erfreut. Wissenschaftler, genauer Rob Kroes von der Uni in Amsterdam begründen dies nicht damit, dass sie auf einmal einige Schwebrenken im ursprünglichen Lebensraum gefangen haben. Dem Ganzen liegt eher eine taxonomische Spitzfindigkeit zugrunde. Kroes und Kollegen stellten fest, dass die Nordseeschnäpel mit dem Lavaret Coregonus lavaretus artgleich ist. Der Lavaret unterscheidet sich durch das Körperprofil, eine andere Kopfform und Lebensweise deutlich vom Nordseeschnäpel – und er ist in zwei französischen Alpenseen, dem im Lac du Bourget und im Lac d’Aiguebelette endemisch. Im Genfersee ist die Art verschwunden. 

 

 

Wie kommt so ein Ergebnis zustande?

Die Arbeit von Kroes et al. ist lesenswert und beachtenswert, zumal sich die Wissenschaftler die Mühe gemacht haben, nicht nur mit rezenten Coregonen zu arbeiten, sondern auch das Erbgut alter Museumsexemplare zu untersuchen. Hierbei stellte sich heraus, dass historische C. oxyrinchus und rezente C. lavaretus eine gemeinsame Kladde mit geringer genetischer Diversität bilden. Leider gehen sie dabei so weit, dass sie nur aufgrund genetischer Unterschiede bzw. dessen Fehlen die beiden Arten synonymisieren. So fassen sie beide Arten zusammen und schwupps ist der Nordseeschnäpel nicht mehr ausgestorben, er lebt unter dem Namen Lavaret in zwei Alpenseen.

 

 

Lavaret
Der Lavaret, Coregonus lavaretus

 

Ihr seht, ich übe Kritik an der Arbeit. Die Coregonen sind, wie oben kurz begründet, ein Alptraum für Taxonomen. Es gibt sie nahezu überall in Mitteleuropa, vor allem in den Alpenseen und den Resten der eiszeitlichen Gletscherseen in Norddeutschland, Dänemark, Polen und sicher auch noch weiter nach Osten. In allen Seen und vielen Flüssen hatten sich eigene Populationen gebildet, die nicht im Austausch mit ihren Nachbarn standen. Insbesondere große Seen haben beherbergen mehrere Arten. Durch ihr geringes Alter unterscheiden sie sich genetisch kaum.

 

Da viele ähnliche Seen ähnliche Lebensbedingungen bieten, bilden sich ähnliche Ökotypen heraus (Planktonpicker, Planktonfiltierer, bodenlebende Benthosfresser, Tiefseeformen, anandrome Wanderer usw.), die sich wiederum im Detail unterscheiden (bevorzugte Tiefe der Laichgründe, Laichzeit, Aggressionsverhalten usw.). Genetisch ähnliche Fische können sich morphologisch und ökologisch stark unterscheiden, geographisch getrennt sein, während morphologisch und ökologisch ähnliche Arten aus nahe beieinander liegenden Seen sich genetisch relativ stark unterscheiden. Oft streuen die Genotypen innerhalb einer Population so stark und zwischen den Populationen so schwach, dass anhand des Genotyps nicht sicher gesagt werden kann, wohin ein Fisch gehört – wäre die Populationen nicht durch zwei Wasserscheiden getrennt.

Meine Meinung:

Hier wedelt der Schwanz mit dem Hund bzw. in diesem Fall mit dem Fisch. Die Genetik ist eine stabile Quelle für die Taxonometrie, um zwei Arten zu unterscheiden. Aber sie hilft vor allem, ähnlich aussehende Tiere direkt zu vergleichen, sie kann (muss aber nicht!) feststellen, ob Genfluss zwischen zwei Populationen vorkommt.

In diesem Fall heißt das: Zwei Populationen unterscheiden sich im Körperbau, Bau des Kopfes und ökologisch sehr stark. Eine Population besiedelt Seen des Rhone-Gebietes, die andere Brackwasser in Strommündungen in den Niederlanden. Auch wenn sie in einzelnen Bereichen des Genoms (noch) ähnlich sind, sie als gleiche Art zu bezeichnen, macht keinen Sinn.

 

Quellen:

R. Kroes et al, Phylogenetic analysis of museum specimens of houting Coregonus oxyrinchus shows the need for a revision of its extinct status, BMC Ecology and Evolution (2023). DOI: 10.1186/s12862-023-02161-7

 

Pressemeldung der Uni Amsterdam: https://phys.org/news/2023-10-extinct-fish-alive-dna-analyses.html

 

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Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen

Alle 120 Fisch-, Krebs- und Muschelarten unserer heimischen Gewässer
• Detailaufnahmen für die sichere Bestimmung
• Für Angler, Gewässerbesitzer, Umweltschützer und Naturfreunde

 

In den heimischen Bächen, Flüssen und Seen tummeln sich ca. 120 Fisch- und Muschelarten, die sich manchmal nur schwer unterscheiden lassen. Der Autor, ein exzellenter Kenner und Fotograf dieser Tiere, hat mit diesem Werk ein einmaliges Bestimmungsbuch für all diese Arten, ob immer schon heimisch, zugewandert oder eingeschleppt, zusammengestellt. Dieses Buch besticht nicht nur durch seine präzise, kurze Beschreibung der einzelnen Arten, sondern besonders auch durch seine herausragenden Fotos und die für eine Unterscheidung überaus wichtigen Detailaufnahmen. Auch die Biologie, Lebensweise und Umweltansprüche der einzelnen Arten sowie mögliche Gefährdungsursachen und ihre Bedeutung für die Angelfischerei werden beschrieben.

 

Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen zeigt alle 120 Arten in über 350 Lebendabbildungen auf 244 Seiten. Es ist 2020 im Stocker Verlag erschienen und als gebundenes Buch, Taschenbuch und für den E-Book-Reader erhältlich.

 

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Themenkomplex Wildlife

 

Uganda: Schimpansen greifen häufiger Kinder an

Schimpanse
Schimpansen können sich durchaus auf zwei Beinen aufrichten, vor allem, wenn sie etwas zu tragen haben

 

In einem inhaltlich und optisch verstörenden Beitrag berichtet n-tv aus Uganda. Hier greifen Schimpansen immer öfter Kleinkinder der lokalen Dorfbevölkerung an. Bisher ist es nicht zu Todesfällen oder schweren Verletzungen gekommen.

Grund ist der fortschreitende Raubbau am Lebensraum der Affen (hier die große Unterart Pan troglodytes schweinfurthii) für Felder und Eukalyptus-Plantagen.

 

Quelle: https://www.n-tv.de/24476699


Zahl der Nashörner in Afrika steigt

Die verstärkten Schutzmaßnahmen für afrikanische Nashörner tragen Früchte. Zum ersten Mal seit zehn Jahren steigt ihre Zahl wieder, da betrifft sowohl Breitmaul- wie Spitzmaulnashörner. Der Anstieg lag bei satten 5.2%, nun leben fast 23.300 Nashörner in Afrika.

 

Breitmaulnashorn Kruger Natuonalpark
Breitmaulnashorn im Krüger-Nationalpark

 

Die Zahl der Spitzmaulnashörner lag bei 6487 (+4,2%), die der Breitmaulnashörner bei 16.803 (+5,6%). Nahezu 80% der Nashörner leben in Südafrika, wo die besten Schutzmaßnahmen greifen.

Grund für den Rückgang der ikonischen Pflanzenfresser ist neben dem Lebensraumverlust vor allem die Jagd. Hörner werden im ostasiatischen Markt nach wie vor als Heilmittel hoch geschätzt und entsprechend teuer gehandelt. Mehr als 550 Nashörner mussten im vergangenen Jahr wegen dieses Aberglaubens ihr Leben lassen.

 

Quelle: tagesschau vom 22.09.2023


Döbritzer Heide: Naturschutz mit dem Panzer

Nicht ganz neu, aber immer spektakulär: Die Heinz-Sielmann-Stiftung besitzt zahlreiche ökologisch wertvolle Flächen, hauptsächlich in Ostdeutschland. Dazu gehört der ehemalige Truppenübungsplatz Döbritzer Heide. Hier hat die jahrzehntelange Nutzung unter anderem mit Panzern besondere Biotope auf dem sandigen Heideboden geschaffen: Panzer reißen mit ihren Ketten die Vegetation auf, graben Löcher und werfen lockere Erde auf. Gelegentlich verursachten sie sogar lokale Feuer und Explosionen. Dies schafft Platz für Sand-Pionierpflanzen- und Tiere, Gräber und Bewohner von Kleinstgewässern.

 

Blick auf die Agrarlandschaft südwestlich vom Ort Seeburg mit Wald der Döbritzer Heide im Hintergrund
Blick auf die Agrarlandschaft südwestlich vom Ort Seeburg mit Wald der Döbritzer Heide im Hintergrund (Foto: Dirk 1981 CC-BY-SA 4.0)

 

In der Döbritzer Heide gehören zwei besondere Kleinkrebsarten dazu: Branchipus schaefferi, der als Kiemenfußkrebs mit der bekannten Artemia salina verwandt ist. Die letztere Art kennen vor allem Zierfischzüchter, ist aber auch als Urzeitkrebs aus dem YPS-Heft berühmt. Die andere Art ist Triops canceriformis, wird wesentlich größer und lebt am Boden kleiner und kleinster Gewässer (man könnte auch von Pfützen reden).

 

Seit die Sielmann-Stiftung das Land eher mit Wisenten, Przewalski-Pferden und Rothirschen besiedelt, verbuschten die Panzerspuren. Um dem Abhilfe zu schaffen, hat man einen „zivilen Panzer“ angeschafft und donnert nun aus Naturschutzgründen seit Ende Oktober mehrfach über die alten Panzerstraßen.

 

Link: https://www.sielmann-stiftung.de/news/detail/panzer-fahren-fuer-den-artenschutz


Der dickste Bär gewinnt: Fat-Bear-Wahl in Alaska

Jedes Jahr krönen die Amerikaner ihren dicksten Bären zum „Patriarch Dickwanst“. Kein Wunder, kurz vor dem Winterschlaf fressen sich vor allem die Grizzlys sichtbar Winterspeck an, um genug Reserven zu haben, die Hibernation zu überstehen. Dabei werden teilweise erstaunliche Gewichte erreicht. n-tv hat sie besucht:

https://www.n-tv.de/panorama/Anspecken-fuer-die-Fat-Bear-Wahl-article24445831.html


Menschliche Stimmen vertreiben Tiere in der Savanne

Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Liana Zanette von der Uni London hat die Reaktion von Savannentieren Löwenrufe, Hundegebell, Gewehrschüsse und menschliche Stimmen untersucht.  Dabei stellte sich heraus, dass menschliche Stimmen die Weidetiere wesentlich stärker vergrämen, als alle anderen Geräusche.

 

Afrikanische Elefanten
Afrikanische Steppenelefanten, (Beispielbild)

 

Speziell haben die Wissenschaftler die Wahrscheinlichkeit getestet, mit der Tiere auf Playback-Stimmen oder Löwengebrüll im Lauf flüchteten (also sich nicht kontrolliert zurückzogen) und die Zeit, in der sich die Tiere von einem Wasserloch zurückzogen. Sie testeten das an Warzenschweinen, Impalas, Kudus, Giraffen, Weißschwanzgnu, Nashorn (ohne Artunterscheidung), Zebra (ohne Artunterscheidung), Wasserbock, Leopard, mittleren Raubtieren (z.B. Honigdachs, ohne Artunterscheidung), Dikdik, Tüpfelhyänen, Nyala, Schwarzbüffel, Duicker, Flusspferd, Afrikanischem Wildhund und Steppenelefanten. Die Tests fanden in Südafrika statt.

 

Löwen in Südafrika
Sie gehören zu den erfolgreichsten Großkatzen: Die Löwen.

 

Dabei stellte sich heraus, dass nur Elefanten und Wildhunde weniger oft beim Abspielen menschlicher Stimmen flüchteten, als bei Löwengeräuschen. Alle anderen Arten flüchteten signifikant häufiger bei menschlichen Geräuschen.  „Nervöse“ Arten, die bei Löwen häufiger im Laufen flüchteten, taten dies auch beim Menschen.

 

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der Zeit, in der sich die Tiere bei der Störung vom Wasserloch zurückzogen. Lediglich Schwarzbüffel und Wildhunde reagierten auf Löwen schneller als auf Menschen. Alle anderen Arten (einschließlich des Löwen!) zogen sich bei menschlichen Stimmen schneller zurück.

 

Quelle: https://www.cell.com/current-biology/fulltext/S0960-9822(23)01169-7


 

USA: 21 gefährdete Arten sind ausgestorben

Der US-Fish and Wildlife Service, so etwas wie das Umweltamt hat 21 Arten aus der Liste der gefährdeten Arten gestrichen. Leider erfolgte dies nicht, weil der Schutz dieser Tiere erfolgreich war, im Gegenteil: Sie gelten nun als ausgestorben.

 

Die meisten dieser Arten wurden in den 1970er- und 80er-Jahren auf die Liste gesetzt, als ihre Zahl schon sehr niedrig war. „Der bundesweite Schutz kam zu spät, um das Verschwinden dieser Arten zu verhindern und es ist ein Weckruf für die Wichtigkeit des Artenschutzes, bevor es zu spät ist,“ sagte die Direktorin dies Fish and Wildlife Service, Martha Williams.

 

Elfenbeinspechte im NHM
Ein Paar Elfenbeinspechte im Natural History Museum, London (Foto: Lusana Herandraton, CC SA 4.0)

 

Unter den nun als ausgestorben geltenden Arten sind bekannte Tiere wie der Elfenbeinspecht, mehrere Vögel von Hawaii, die Guam-Fruchtfledermaus, Muscheln und andere. Etwas verstörend ist, dass man keine wissenschaftlichen Namen benutzt.

 

Die Washington Times weist darauf hin, dass die Liste nicht fehlerlos sei. Eine Pflanzenart von Hawaii wurde bei neuen Untersuchungen mehrfach in ihrem natürlichen Lebensraum gefunden. Auch die Streichung des Elfenbeinspechtes sei falsch, hier würden Tonaufnahmen, Fotos und Videos aus der Zeit zwischen 2012 und 2022 belegen, dass noch mehrere Exemplare existieren.

 

Die vollständige Liste mit ausführlichen Darstellungen der Arten und Erklärung des Aussterbens kann hier eingesehen werden: federalregister.gov


Vogelgrippe erreicht Antarktis

First confirmed cases of Avian Influenza in the Antarctic region


Weißer Hirsch am Niederrhein aufgetaucht

Weißer Damhirsch
Der weiße Damhirsch am Baumarkt in Wesel. Foto Polizei

 

Ein weißer Hirsch hat am 25.10. Polizei, Feuerwehr und einen Tierarzt auf Trapp gehalten.

Gegen 12.20 Uhr meldeten Zeugen einen weißen Hirsch auf dem Parkplatz eines Baumarktes in Wesel am Niederrhein. Versuche, das Tier einzukesseln, scheiterten. Ein Tierarzt mit einem Gewehr konnte den weißen Hirsch schließlich betäuben.

Zwei Landwirte aus Repelen wollen sich vorläufig um das Tier kümmern. Wem der Hirsch gehört, ist unklar. Der rechtmäßig Tierhalter wird aktuell noch gesucht und soll sich bitte bei der Polizei in Moers melden, Tel.: 02841 / 171-0.

(Pressemeldung der Polizei, adaptiert)


Kolumbien: Escobars Nilpferde werden sterilisiert

Flusspferde
Zwei moderne Großflusspferde H. amphibius

Aus dem Zoo des ehemaligen Drogenbarons Pablo Escobar sind nach dessen Tod 1993 mehrere Großflusspferde entkommen und haben sich im kolumbianischen Regenwald stark vermehrt. Sie sind eine Gefahr für das Ökosystem und die Bevölkerung.

 

Zunächst ließen die Gesetze eine Jagd auf die Tiere nicht zu, das wurde vor kurzem geändert (wir berichteten), nachdem die Zahl deutlich über die 150 Tiere ging. Für 2030 sei bereits mit 1000 Tieren zu rechnen. Die Sterilisation ist eine von drei Maßnahmen, die die Großtiere in Schach halten soll. So sollen Tiere in andere Länder gebracht oder eingeschläfert werden. Eine Sterilisation soll 9220 Euro kosten.

 

Unklar bleibt, wieso man die essbaren Tiere nicht einfach jagt und vermarktet.

 

https://www.tagesschau.de/ausland/nilpferde-kolumbien-escobar-100.html


 

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DuMont Bildband Paradiese vor der Haustür: Deutschlands Naturparke

Mehr als 100 Naturparke gibt es in Deutschland – einzigartige Landschaften, die dazu einladen, sie zu erkunden, sich zu erholen, aktiv zu sein, aufzutanken.
Rund 300 stimmungsvolle, überwiegend großformatige Bilder machen Lust auf diese Paradiese, die nicht in exotischer Ferne liegen, sondern direkt vor unserer Haustür. Darüber hinaus enthält der opulente Bildband spannende Geschichten über bekannte und unbekannte Tiere, stellt merkwürdige Pflanzen vor und gibt Anregungen für vielfältige Aktivitäten in der Natur. Überblickskarten für jedes Bundesland helfen dabei, den „richtigen“ Naturpark zu finden.

 

Der DuMont Bildband Paradiese vor der Haustür: Deutschlands Naturparke ist 2020 bei DuMont erschienen und als gebundenes Buch mit 256 Seiten erschienen.

 

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Themenkomplex Wale

Orca in Belgien gestrandet

An der belgischen Nordseeküste ist ein Orca gestrandet und verstorben. Das Tier wurde am Morgen des 29.10. zunächst schwimmend in Richtung Südwesten (also nach Frankreich) gesichtet worden, meldet die Nachrichtenagentur Belga. Auch mit Hilfe eines Rettungsbootes ließ sich der Wal nicht dazu bringen, tiefer ins Meer zu schwimmen.

Am Nachmittag strandete er dann beim Badeort De Panne an der belgisch-französischen Grenze und starb kurze Zeit später.

 

Orca_ Wale in der Gruppe
Orcas in Küstennähe (Beispielbild)

 

Am Kadaver sind bei einer ersten Untersuchung keine äußerlichen Verletzungen zu erkennen. Mitarbeiter des Königlich Belgischen Institutes für Naturwissenschaften waren bald vor Ort. Nach ihren Angaben war der Orca sehr mager, was auf einen schlechten Gesundheitszustand hinweise. Eine Autopsie brachte keine eindeutigen Ergebnisse.

 

„Äußerlich wurde das Tier nicht verletzt“, sagte Kelle Moreau vom Königlichen Belgischen Institut für Naturwissenschaften. „Es gab also keinen Zusammenstoß mit einem Boot. Das kann man normalerweise sofort sehen.“ Der Blubber, die Unterhautfettschicht des Tieres sei sehr dünn gewesen, es gab auch keine Spur von Nahrung oder Plastik in den Eingeweiden. Der Orca muss also schon lange nichts mehr gefressen haben.

 

Nun folgen Laboruntersuchungen, unter anderem auf Schwermetalle, halogenierte Kohlenwasserstoffe und das Vogelgrippevirus. Bis sie alle erfolgt sind, wird es noch einige Wochen bis Monate dauern, erst dann kann die genaue Todesursache benannt werden.

 

Quellen:

https://www.n-tv.de/panorama/Orca-strandet-an-belgischer-Nordseekueste-und-stirbt-article24497952.html

https://www.vrt.be/vrtnws/de/2023/10/31/erste-autopsie-des-gestrandeten-orcas-ergibt-keine-eindeutige-to/

 

 

 

Vor ziemlich genau einem Jahr ist in den Niederlanden, auf dem Cadzand, etwa 65 km entfernt, ebenfalls ein Orca gestrandet. Auch dieses Tier war in einem schlechten Allgemeinzustand und völlig ausgemergelt. Es gehörte zur Gibraltar-Population. (Wir berichteten)


Gentest zeigt die Herkunft von „Old Tom“

„Old Tom“ wurde ein Orcamännchen genannt, das mit den Walfängern in Eden, im Südosten Australiens zusammenarbeitete. Er lebte ungefähr von 1895 und starb am 17. September 1930. Walfang gab es in Eden seit 1791, denn an der Küste verlaufen die Wanderrouten von Buckel- und Glattwalen. Orcas gab es immer schon in der Gegend, sie galten zunächst als Ärgernis für die Walfänger, aber sie zeigten auch an, wenn Wale in die Bucht von Eden kamen. So entstand bald eine Art Partnerschaft zwischen den Orcas und den Walfängern. Die Orcas trieben die Buckelwale zusammen und erhielten als Gegenleistung Teile der Körper harpunierter Tiere.

Tatsächlich bestand die Verbindung zwischen Walfängern und Orcas bereits sehr viel länger. Die lokalen Aboriginals betrieben ebenfalls Walfang, in Partnerschaft mit den Orcas.

 

Old Tom begleitete die Jagt auf Wale
Old Tom und andere Orcas kooperieren mit Waljägern, 1912

 

Old Tom war daher vermutlich der letzte in einer jahrhundertelangen Reihe von Orcas, die mit den lokalen Walfängern kooperierten, denn 1930, im Todesjahr des Tieres, wurde der Walfang in Eden eingestellt. Ob das eine für das andere ursächlich war, ist unklar.

 

Nun haben Wissenschaftler genetisches Material aus dem Schädel von „Old Tom“ gewinnen und analysieren können. In seinem Erbgut fanden sich Spuren von Orca-Populationen aus aller Welt, am ehesten waren die Eden-Orcas mit Tieren verwandt, die heute in Neuseeland leben. Vermutlich repräsentieren sie aber eine eigene Lokal-Population, die heute ausgestorben ist.

 

Old Tom Genetik
Zur Genetik von Old Tom, Abbildung aus der zitierten Arbeit

 

https://academic.oup.com/jhered/advance-article/doi/10.1093/jhered/esad058/7308443


Jetzt auch in Australien: Orcas jagen Weiße Haie

Am 19.10. meldet das Nachrichtenportal News.com.au, dass an einem Strand im australischen Bundesstaat Victoria ein Weißer Hai angeschwemmt wurde, dem die Eingeweide fehlten. Der etwa 4 bis 5 m lange Hai lag am Strand in der Bridgewater Bay 20 km westlich von Portland, ca. 300 km westlich von Melbourne. Die Gegend ist für Robbenbestände bekannt, die wiederum Weiße Haie anziehen.

Augenzeugen zufolge fehlt das gesamte mittlere Drittel des Kadavers. „Alles, was Kopf und Schwanz verband, war die Wirbelsäule. Der mittlere Teil wurde herausgefressen, die Leber und alles“, sagte Finder Mark Berry der Zeitung. Berry und andere Leute vor Ort vermuten Orcas als Verursacher: „In der letzten Zeit war ein ganzer Pod von ihnen da draussen“, weiß Berry.

 

Weißer Hai vor Portland Foto Mark Berry
Weißer Hai vor Portland; Foto Mark Berry

 

Zwei Orca-Bullen haben vor Südafrika die Verschiebung einer ganzen Population von Weißen Haien und Veränderungen im Ökosystem einzelner Buchten verursacht. Wir berichteten.

 

https://www.news.com.au/technology/science/animals/big-bite-marks-what-ripped-apart-this-giant-great-white-off-a-victorian-beach/news-story/a24662ab521a5950c56cb925246a7682


Stickstofftransport im Meer durch Wale

Die Oberflächengewässer der Weltmeere sind Nährstoffmangelgebiete. Ohne Makronährstoffe wie Stickstoff kann Phytoplankton nicht gedeihen, so dass sich keine Nahrungskette entwickeln kann. Erst seit Kurzem ist bekannt, dass Wale, die im tiefen Wasser fressen und vor dem Abtauchen defäkieren, eine wesentliche Rolle beim Stickstofftransport im Meer haben.

 

Pottwale
Heutige Pottwale sind sehr soziale Tiere. Foto: Will Falcon aka Vitali Sokol CC BY-SA 4.0;

 

Wissenschaftler unter Matthew Woodstock von der Morgan State University, Baltimore, Maryland, USA, haben dies gezielt untersucht. Sie fanden heraus, dass 19 Arten Wale im Golf von Mexiko auf diese Weise Stickstoff aus Tiefen von unter 100 m an die Oberfläche bringen. Dabei transportierten sie 9 t Stickstoff pro Tag an die Oberfläche. Dies hört sich zunächst nicht viel an, aber da Stickstoff ein Schlüsselelement ist, das im Vergleich zu den vorhandenen Elementen Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff in geringer Menge gebraucht wird, sieht die Sache anders aus. Alleine durch den Waltransport können so etwa 100 t Biomasse pro Tag entstehen.

 

Wale tragen damit erheblich zur Nährstoffbewegung und zum Recycling im ozeanischen Bereich des Golfs von Mexiko bei und sind eine der wenigen allochthonen Nährstoffquellen in diesem Ökosystem.

 

Quelle: https://aslopubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/lno.12433

 

Nicht völlig unpassend hierzu: n-tv: In die Ostsee pinkeln bleibt straffrei


Gemeinsame Entscheidungsfindung bei Langflossen-Grindwalen

Wie soziale Wale kollektive Entscheidungen treffen, ist wenig bekannt. Konsensprozesse wirken sich oft positiv auf die Fitness sowohl auf Gruppen- als auch auf individueller Ebene aus. Dennoch deuten die meisten früheren Studien zur Entscheidungsfindung bei Walen und Delfinen auf einen Anführer hin. Häufig scheint dies ein Indivuduum mit größerem ökologischen Wissen oder sozialer Verbundenheit zu sein.

 

Zwei Grindwale im blauen Wasser
Langflossen-Grindwale (Beispielbild)

 

Wissenschaftler um Elizabeth M.J. Zwamborn von der Dalhousie University, Halifax, Nova Scotia, Canada nutzten nun ein (nicht mehr ganz) neues Beobachtungsverfahren. Sie verwendeten Drohnenaufnahmen von Grindwalen, Globicephala melas, vor der Kap-Breton-Insel, Nova Scotia, Kanada, um die Merkmale der ersten Taucher (Altersklasse/Geschlecht, relative Position, begleitendes Kalb) und den Zeitpunkt des Tauchgangs der einzelnen Tiere (d. h. Tauchverzögerung) innerhalb kollektiver Gruppentauchgänge zu untersuchen.

 

Ruhende Gruppen von Grindwalen hatten eine dreifach höhere mittlere Tauchverzögerung und interindividuelle Tauchintervalle als Gruppen in anderen Verhaltenszuständen. Weibchen initiierten Tauchgänge häufiger als erwartet zufällig und die ersten Taucher befanden sich am häufigsten am Rande der linken oder rechten Flanke der Gruppe. Die Grindwale reagierten innerhalb von Gruppen oft auf einen Reiz (z. B. physische Führung, ein Stimmsignal, ein sich näherndes Schiff). Diese Ergebnisse stimmen mit der Hypothese überein, dass eine ungleich verteilte Führung die zeitliche Strukturierung der kollektiven Tieftauchgänge von Grindwalen bestimmt.

 

Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0003347223002270


Seiwal bei Edinburgh gestrandet

Am 21.Oktober ist bei South Queensferry in Edinburgh ein Großwal gestrandet. Das Tier strandete am Samstag, um ca. 10:30 Uhr Ortszeit in der Nähe der Forth-Brücken.

Nach ersten Untersuchungen der British Divers Marine Life Rescue-Organisation (BDMLR) und dem Scottish Marine Animal Stranding Scheme (SMASS) handelt es sich um einem etwa 25 m langen Seiwal. Die BDMLR organisierte auf beiden Seiten des Forth zwei Sets von Rettungsmaterial und einen Tierarzt. Kurz nachdem er um 12:50 Uhr vor Ort erschien, verstarb der Wal.

Seiwale leben üblicherweise in der Hochsee und bevorzugen tiefes Wasser. Dennoch werden sie regelmäßig vor der schottischen Küste beobachtet. In diesem Jahr sind bereits zwei Seiwale im Firth of Forth, dem Mündungstrichter des Forth, an dem Edinburgh liegt.

 

Eine beeindruckende Bildserie hierzu gibt es hier

 

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Orca: How We Came to Know and Love the Ocean’s Greatest Predator

Since the release of the documentary Blackfish in 2013, millions around the world have focused on the plight of the orca, the most profitable and controversial display animal in history. Yet, until now, no historical account has explained how we came to care about killer whales in the first place.

 

Drawing on interviews, official records, private archives, and his own family history, Jason M. Colby tells the exhilarating and often heartbreaking story of how people came to love the ocean’s greatest predator. Historically reviled as dangerous pests, killer whales were dying by the hundreds, even thousands, by the 1950s–the victims of whalers, fishermen, and even the US military. In the Pacific Northwest, fishermen shot them, scientists harpooned them, and the Canadian government mounted a machine gun to eliminate them. But that all changed in 1965, when Seattle entrepreneur Ted Griffin became the first person to swim and perform with a captive killer whale. The show proved wildly popular, and he began capturing and selling others, including Sea World’s first Shamu.

 

Orca: How We Came to Know and Love the Ocean’s Greatest Predator ist 2020 bei der Oxford University Press in englischer Sprache erschienen. Es ist als Taschenbuch, gebundenes Buch, Audio CD und für den E-Book-Reader erhältlich. Die Print-Ausgabe hat 408 Seiten in englischer Sprache.

 

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Themenkomplex Evolution

Überleben des Neuesten: Wieso Überlebende von Massensterben nicht langweilig sind

Seit Jahrzehnten gehen Wissenschaftler davon aus, dass Säugetiere und ihre Verwandten schwierige Zeiten überleben konnten (z. B. während des Massenaussterbens), weil sie Generalisten waren, die in der Lage waren, fast alles zu essen und sich an alles anzupassen, was das Leben ihnen bot.

 

Eine neue Studie zur Evolution der Säugetiere nach mehreren Massensterben ergab, dass die Arten, die überlebt haben, nicht so generalistisch waren, wie Wissenschaftler angenommen hatten: Stattdessen können neue und unterschiedliche Merkmale der Schlüssel zum Erfolg nach einer Katastrophe sein.

 

„Die Idee des ‚Überlebens der Unspezialisierten‘ geht auf das 19. Jahrhundert zurück, und die gängige Meinung ist, dass generalisierte Tiere am wenigsten wahrscheinlich aussterben. Die Tiere, die am häufigsten überlebten erscheinen nur Vergleich zu ihren späteren Nachkommen generalistisch. Sie waren für ihre Zeit tatsächlich ziemlich fortgeschrittene Tiere mit neuen Merkmalen, die ihnen möglicherweise zum Überleben verholfen und ihnen evolutionäre Flexibilität verliehen hätten“, sagt Ken Angielczyk, MacArthur-Kurator für Paläomammalogie am Field Museum Chicago.

 

Die gesamte Studie: https://phys.org/news/2023-10-survival-mammals-survive-mass-extinctions.html


Wo die Pferde herkommen:

Ursprung und Verbreitung von Hauspferden aus den Steppen Westeurasiens

Die Domestizierung von Pferden veränderte die Langstrecken-Mobilität und Kriegsführung grundlegend. Moderne domestizierte Rassen stammen jedoch nicht von der frühesten Abstammungslinie der Hauspferde ab, die mit archäologischen Beweisen für das Zäumen, Melken und Reiten in Botai, Zentralasien um 3500 v. Chr., in Verbindung gebracht wird. Auch andere Regionen, die seit langem für die Domestizierung von Pferden infrage kommen, wie Iberien und Anatolien, wurden kürzlich in Frage gestellt.

 

Przewalski-Pferde
Eine nicht ganz so kleine Herde Przewalsi-Pferde in Friedrichsfelde.

 

Tatsächlich sind die genetischen, geografischen und zeitlichen Ursprünge moderner Hauspferde unbekannt. In einer neuen Studie identifizieren Wissenschaftler die westeurasischen Steppen, insbesondere die untere Wolga-Don-Region, als Heimat der modernen Hauspferde. Darüber hinaus kartieren sie die mit der Domestizierung einhergehenden Populationsveränderungen anhand von 273 alten Pferdegenomen. Dies zeigt, dass moderne Hauspferde letztendlich fast alle anderen lokalen Populationen ersetzten, als sie sich ab etwa 2000 v. Chr. rasch in ganz Eurasien ausbreiteten, zeitgleich mit der materiellen Reiterkultur, einschließlich der Sintashta-Streitwagen mit Speichenrädern.

 

Quelle: https://www.nature.com/articles/s41586-021-04018-9


Wieso die Buntbarsche so schnell evolutionieren

Was normalerweise eine halbe Ewigkeit dauert, ist im Viktoriasee innerhalb kurzer Zeit geschehen: Aus drei Stammarten von Buntbarschen haben sich in nur 16‘000 Jahren über 500 neue Arten entwickelt. Eine in der renommierten Zeitschrift Science publizierte Studie, an der David Marques vom Naturhistorischen Museum Basel mitwirkte, liefert nun die Erklärung: Diese Explosion der Biodiversität passierte dank wiederholter Neukombinierung des vorhandenen Erbmaterials.

 

Buntbarsch wird präsentiert
Ein Großzahn-Buntbarsch der Gattung Serranochromis. Foto: Ole Seehausen

 

(Pressemitteilung der Uni Basel)

 

Bericht über die Arbeit bei Nature: https://www.nature.com/articles/d41586-023-03014-5

 

Die Arbeit selber: https://www.science.org/doi/10.1126/science.ade2833

 

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Evolution

Regisseur Ivan Reitman, der mit „Ghostbusters“ und „Ghostbusters 2“ Kinogeschichte geschrieben hat, beweist nun, dass die Evolutions-Theorie durchaus Stoff zum Lachen bietet. In seiner spritzigen Komödie zeigt er das Chaos, das entsteht, wenn ein Meteor bei uns einschlägt und dabei Aliens eingeschleust werden, für die der Grundsatz gilt: „Nur die Stärksten überleben.“

 

Der Film zeigt trotz hervorragender Schauspieler Elemente von Low-Budget-Produktionen, liebenswert animierte Tiere, Klamauk genauso wie intelligenten Humor. Bemerkenswert ist die Spiellust aller Akteure und der Einfallsreichtum der Regie, sowohl bei der Darstellung der Personen wie auch im Szenenbild. Rundrum ein leichtes Vergnügen, das man sich gerne nochmal ansieht und nochmal und nochmal.

 

Der Film „Evolution“ ist 2001 auf DVD erschienen und läuft 97 Minuten. Als Sprachen sind Deutsch und Englisch hinterlegt.

 

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Themenkomplex Wölfe

Mehr Wolfsrudel in Deutschland

Aktuell gibt es 184 Wolfsrudel, also mindestens zwei erwachsene Wölfe, die zusammenleben und sich vermehren, in Deutschland. Dazu kommen 47 Wolfspaare (die sich nicht vermehren) und 22 Einzelwölfe. Im Einzelnen waren es bundesweit mindestens 1339 Wölfe, davon 439 adulte, 83 Jährlinge und 634 Welpen. Hinzu kommen 126 Tiere, die nicht eindeutig als Jährlinge oder adult angesprochen werden können und weitere zwischen Welpe und Jährling.
Die Zählungen fanden Mitte Mai 2022 bis Ende April 2023 statt.

 

Ein Wolf liegt auf einer Baumwurzel
Der Wolf kommt, die Frage ist, wie die Gesellschaft mit ihm umgeht.

 

Im gleichen Zeitraum bis April 2022 waren es 162 Rudel, 58 Paare und 25 Einzelwölfe. In diesem Monitoringjahr lebten 1175 Wölfe in Deutschland, davon 423 adulte, 98 Jährlinge und 550 Welpen.

 

Quelle: DBBW Wolfsmonitoringbericht


Wölfe sollen schneller abgeschossen werden können

Die Behörden sollen nun schneller Ausnahmegenehmigungen erteilen können, wenn Wölfe Weidetiere reißen und dabei Herdenschutzmaßnahmen überwinden. Vorher müssen aber mehrfache Angriffe auf Weidetiere erfolgt sein, hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) beschlossen.

Bereits wenn sich Wölfe innerhalb von drei Wochen im Abstand von weniger als 1000 m von einer Rissstelle entfernt gesehen werden, darf geschossen werden. Eine eindeutige Identifikation per DNA soll nicht mehr notwendig sein.

Wolf auf einem bemoosten Felsen
Wolf in Deutschland

Damit kommt die Ministerin einigen sehr lauten Tierhaltern entgegen. Die meisten der Tierhalter sind durch die Wölfe wirtschaftlich nicht betroffen, da es sich um Hobbytiere oder (selten) Tiere zur Landschaftspflege handelt.

 

Quelle: Der WDR 


Farce: Gericht zwingt Landwirtin, Herdenschutzhunde nachts drinnen zu halten

„Passend dazu“ ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes in Münster. Eine Hobby-Landwirtin hält ein paar Rinder, Ponys, Esel, Ziegen und Schafe, insgesamt 46 Tiere, im Rhein-Sieg-Kreis. Das Gebiet ist Wolfsschutzgebiet und die Dame hat sich auch sieben (!) Herdenschutzhunde angeschafft.

Ihrem Job nach bellen die Tiere regelmäßig. Natürlich haben sich die Nachbarn beschwert und das Gericht geurteilt, dass die Hunde von 22 bis 6 Uhr sowie sonn- und feiertags zusätzlich von 13 bis 15 Uhr in einem geschlossenen Gebäude unterzubringen sind.
Das Interesse der Nachbarn an Ruhe ist größer als das Interesse der Frau, ihre Tiere zu schützen, zumal sie über einen Elektrozaun und einen Stall verfüge. Außerdem, so das Gericht, könne sie keine Angaben machen, wie viele Herdenschutzhunde für die überschaubare Zahl ihrer Tiere notwendig seien.

 

Quelle: WDR am 5.10.2023


Österreich: Neue Regeln für Wölfe: etwa 12 Tiere abgeschossen

Auch Österreich hat die Regelungen für den Wolfsschutz gesenkt. Aktuell leben etwa 80 Wölfe in dem Land, davon seien dieses Jahr etwa 12 Tiere erlegt worden.

 

Die Behörden haben Angst vor den Auswirkungen auf Weidetiere, obwohl auch in Österreich quasi nur Rinder unbewacht auf Almen gehalten werden.

 

Mehr weiß n-tv

 

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Der Wolf kehrt zurück. Wolfsrudel in unseren Wäldern.

Im Fadenkreuz der Interessen: zwischen Gefahr für Mensch & Landwirtschaft und Erfolg des Naturschutzes. Fakten, Erfahrungen, Konzepte.

»Schafe gerissen« oder »Wolf im Garten gesichtet«: Es vergeht kein Tag, an dem nicht eine »Wolfs-Meldung« in den aktuellen Nachrichten auftaucht. Viehhalter schlagen Alarm und fordern den Abschuss des Räubers, Menschen in ländlichen Gebieten stimmen in den Kanon ein. Tierschützer verteidigen ihn und begrüßen seine Wiederkehr. Der Wolf steht im Fadenkreuz von Landwirtschaft, Waldbewirtschaftung, Tierschutz und den jeweiligen gesetzlichen Regelungen. Das Thema wird emotional diskutiert, die Fakten gehen dabei unter. Der Wildbiologe Klaus Hackländer kennt sie und weiß, dass in Zukunft mehr Wölfe die Wanderung aufnehmen werden. Was das bedeutet, worüber wirklich geredet werden muss und welche Optionen es für den Umgang mit dem Wolf gibt, steht in diesem Buch.

 

Buch "Er ist da" über den Wolf

Der Wolf kehrt zurück ist 2020 erschienen und noch aktueller als vor 2 Jahren. Das gebundene Buch hat 224 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Es ist auch für den Kindle erhältlich.

 

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Themenkomplex Klima

Schelfeis in der Westantarktis nicht mehr zu retten

Klimaveränderungen gehen langsam und wirken sich langfristig aus. Das Schelfeis im Westen der Antarktis dürfte daher bis Mitte dieses Jahrhunderts komplett abgetaut sein, selbst wenn die Welt jetzt sofort aufhören würde, jegliche fossilen Brennstoffe zu verwenden. Kritisch ist hierbei der mögliche Anstieg des Meeresspiegels, der laut einer Studie bis zu 5 m betragen könnte.

 

Eisberg
Antaktischer Eisberg (Beispielbild)

 

Im Osten der Arktis ist das Schelfeis noch intakt und wächst teilweise. Im Westen verlor das Schelfeis 7,5 Billionen t Wasser, das meiste davon floss ins Meer.

 

Das Abschmelzen des antarktischen Eises ist sicher eine der schwerwiegensten Konsequenzen des Klimawandels. „Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten des Meeresspiegel-Anstiegs zu begrenzen, wird eine Kombination erfordern aus Schadensminderung, Anpassung und Glück.“, so die Macher der Studie.

 

Wer mehr wissen will: Nature – wo sonst?


9000 Pinguin-Küken sterben

Leider eine direkte Konsequenz daraus und auch schon in der letzten Presseschau erwähnt: Das Meereis der Antarktis bleibt nicht mehr lange genug bestehen, damit die Kaiserpinguine ihre Jungen auf dem Eis aufziehen können.

 

Kaiserpinguine
Kaiserpinguine brüten auf dem Meereis, schmilzt es zu früh, ertrinken oder erfrieren die Jungen.

 

„In diesem Jahr verzeichnete das Südpolarmeer rekordverdächtig niedrige Meereisstände und bisher kaum vorstellbar hohe Temperaturen sowie den Tod von schätzungsweise 9000 Kaiserpinguin-Küken durch den Meereisverlust“, sagte die Expertin Andrea Kavanagh vom Pew Bertarelli Ocean Legacy Project.

 

n-tv weiß mehr


US-Klimabehörde: 2023 ist rekordverdächtig warm

Auch in diesem Jahr steigen die Jahresdurchschnittstemperaturen über die bekannten Höchstwerte. Wie wir in Deutschland auch merken konnten: vor allem der September war ungewöhnlich warm. Die globale Durchschnittstemperatur im September lag bei 1,44 °C über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts, allerdings haben wir auch ein El-Nino-Jahr, das allgemein mit höheren Temperaturen verbunden ist.

 

Dürre (Fotomontage)
Durch den Klimawandel werden Extremwetterlagen mit Dürre, Überschwemmung und Feuer häufiger

 

2023 wird wird laut der US-Klimabehörde NOAA global gesehen mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99 Prozent das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

 

Quelle: n-tv am 15.10.23


Hitzewelle: Krabbenbestände vor Alaska verhungern

Eine der wichtigsten Zielarten der US-Fischerei vor Alaska ist die Schneekrabbe (Chionoecetes opilio). Die Tiere werden etwas mehr als ein Kilogramm schwer und etwa tellergroß. Aufgrund stark kontrollierter Schutzmaßnahmen und steigender Temperaturen konnten Anfang des Jahrhunderts sehr viele Krabben gefangen werden, 2018 hatte die Fangmenge ihren Höhepunkt.

Seit dem geht es den Schneekrabben nicht mehr gut. 2021 waren die Bestände so klein wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Jetzt sterben ungeheure Mengen an Schneekrabben wegen einer Hitzewelle in der östlichen Beringsee. „Dieser Verlust umfasst 90 Prozent der Schneekrabben der Beringsee. Das ist fast vier Mal die Menge an Krabben, die zusammengenommen zwischen 1977 und 2022 gefangen wurde“, schreibt Gordon Kruse von der University of Alaska Fairbanks.

Die Tiere sind durch das warme Wasser aktiver als sonst und verbrauchen damit mehr Energie. Der Kalorienbedarf der Krabben hat sich seit 2017 vervierfacht. Andere Quellen bringen die Rekordfänge von 2018 ein: danach ist die gesamte Population eingebrochen.

 

Bereits seit 2022 ist die Krabbenfischerei untersagt, auch die kommende Saison soll nicht gefischt werden. An der Krabbenfischerei hängt eine ganze Industrie. Die Folgen lokaler Überfischung sind nicht erst seit Monterey in den 1950ern und Ostkanada 1992 bekannt.

 

Quelle: einmal mehr n-tv

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Antarktis: Atlas des unbekannten Kontinents

Die Antarktis, immer noch einer unbekanntesten Orte auf dem Planeten, ist für die Menschheit überlebenswichtig. Der Polarexperte und preisgekrönte Kartograf Peter Fretwell gibt in diesem Atlas Einblicke in die Schönheit und Magie dieser faszinierenden Welt, wie sie nie zuvor möglich waren. Seine Karten zeigen unter Eis verborgene Landschaften, riesige Pinguin-Kolonien, die Wanderungen der Robben oder das Leben und Überleben der Menschen in den Forschungsstationen. Die moderne Kartografie dokumentiert den aktuellen Stand der Forschung auf einmalig spannende und kurzweilige Weise und es wird klar, welche Schlüsselposition dem geheimnisvollen Kontinent Antarktis im Klimawandel zukommt. Aus dem Englischen übersetzt von Dagmar Brenneisen

 

Antarktis: Atlas des unbekannten Kontinents ist 2022 bei Kosmos erschienen. Die deutschsprachige Ausgabe des vielfach preisgekrönten Werkes ist als gebundenes Buch mit 208 großformatigen Seiten zu haben.

 

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Themenkomplex Zoos

Schildkröte Helmuth läuft wieder auf eigenen Beinen

Wir berichteten bereits über Helmut, eine Sporn-Schildkröte aus dem Zoom Gelsenkirchen. Helmut gelangte aus privater Haltung in den Zoo und konnte aufgrund von Übergewicht und Arthrose nicht mehr laufen. Die Gelsenkirchener installierten eine Art Rollbrett unter dem Panzer, das die Schildkröte sofort nutzte und schnell aktiver wurde.
Dadurch und durch artgerechtes, faserreiches und energiearmes Futter konnte Helmut abspecken, so dass seit Anfang Oktober das quietschende Gestell nicht mehr benötigt wurde. Drei Pflegerinnen hoben ihn vom Rollbrett, setzten ihn ins Gras und los ging, als wäre nie etwas gewesen.

Darauf einen Salatkopf!

 

Quelle: WDR vom 13.10.2023


Berlin: Ermittlungen um geplatzten Aquadom eingestellt

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen um das geplatzte Zylinderaquarium im Berliner Aquadom eingestellt. Zwar konnte der Grund für das Platzen der Acryl-Wand nicht eindeutig festgestellt werden, ein schuldhaftes Eingreifen Dritter sei jedoch auszuschließen.

 

Berliner Aquadom
Der riesige Acrylglaszylinder fasste mehr als 1000 Kubikmeter Wasser

 

Das zylinderförmige Aquarium im Innenhof des Raddison-Hotels in Berlin Mitte wird nicht wieder aufgebaut. Was in Zukunft in der Lounge steht, wird sich zeigen.


Wien: Fuchs reisst nahezu alle Flamingos

Ein Fuchs hat im Wiener Zoo Schönbrunn großen Schaden angerichtet. Dort hatte eine Pflegekraft in der Nacht vom 15 auf den 16. Oktober vergessen, die Gruppe aus Kubaflamingos entweder rein zu holen oder den elektrischen Schutzzaun zu aktivieren. 13 der 15 Tiere sind tot. Die beiden verbliebenen Tiere gehen an den Zoo Schmiding in Oberösterreich.

 

Kubaflamingo
Kubaflamingo im Zoo

 

In Schönbrunn verbleibt eine Kolonie der Rosaflamingos an einem anderen Ort. Dass im Zoo Füchse leben, ist seit langem bekannt. Man lebt damit, hat zahlreiche Schutzmaßnahmen getroffen und nutzt ihren Benefit als Mäuse- und Rattenjäger.

 

Quelle: Kleine Zeitung

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Als die Stasi ihr Herz für Brillenbären entdeckte und Helmut Schmidt mit Pandas nachrüstete

Der Zoo der Anderen

Als sich der Kalte Krieg auf seinem Höhepunkt befindet, nimmt auch das Wettrüsten im geteilten Berlin bizarre Formen an: West-Berlins Regierender Bürgermeister Willy Brandt besorgt dem Zoodirektor Heinz-Georg Klös neue Elefanten, damit der seinem Rivalen, dem Ost-Berliner Tierparkdirektor Heinrich Dathe, weiterhin die Stirn bieten kann. Denn wer mehr Elefanten besitzt, hat eine Schlacht gewonnen.

Ob Brillenbär-Spende durch die Stasi, Schlagzeilen wie „Westesel gegen Ostschwein“ oder der Schlagabtausch der beiden charakterstarken Direktoren Heinrich Dathe und Heinz-Georg Klös – die beiden Berliner Zoos verraten vieles über das geteilte Deutschland.

Mit großer Sympathie für Tier und Mensch erzählt Jan Mohnhaupt in seinem Buch erstmals ihre gemeinsame Geschichte.

 

Der Zoo der Anderen ist ein bemerkenswertes Stück Geschichte eines der wenigen liebenswerten Teile des Kalten Krieges. Es ist als gebundenes Buch, Taschenbuch und für den Kindle erhältlich.

 

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NRW: Enten-Warnschild sorgt für Aufsehen

Im nordrheinwestfälischen Unna ist auf einmal ein Verkehrsschildschild aufgetaucht, das vor kreuzenden Enten warnt. Nahe der Straße, wo das Schild am 25.10. auftauchte, gibt es einen Park und ein Gewässer, an dem Enten leben.

 

 

Leider ist dieses hübsche Schild nicht Teil der Straßenverkehrsordnung, so dass es ent-fernt werden muss. Dazu kommt, dass es zu tief hängt und somit von anderen Schildern dort ablenkt. Die Stadt Unna nimmt das Ganze mit Humor: Ordnungsamts-Leiterin Heike Güse musste beim ersten Blick aufs Schild schmunzeln: „Ich fand’s erst witzig.“ Ein solches Schild ist in der Straßenverkehrsordnung nicht vorgesehen. Die Stadt ist also dazu gezwungen, es abzuhängen. „Deswegen haben wir ja auch den Aufruf gestartet, dass der Verursacher sich gerne bei uns melden kann, damit wir eine andere Lösung finden können“, sagt Ordnungsamts-Leiterin Güse dem WDR.

 


Zu guter Letzt: Australien: Weißes Schnabeltier aufgetaucht

 

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