Einen wunderschönen Sonntag wünsche ich
„Riesenmaulhai bei den Philippinen gestrandet“ las ich bei der Suche nach Artikeln für diese Presseschau. Irgendwo klingelte es bei mir: Wir hatten in den vergangenen Jahren einen Artikel, dass irgendwo in Asien mehr oder weniger gezielt nach dem Riesenmaulhai gefischt wurde. Zum Glück funktioniert die Suchfunktion: Es war Taiwan, nicht die Philippinen und die Behörden scheinen da auch aktiv geworden zu sein.
Auf der einen Seite ist es zwar schön, wenn der Forschung mehr Exemplare dieser illusiven Tierart zur Verfügung stehen, aber was nützt all die Forschung, wenn sie eine seltene Tierart ins Aussterben treibt?
Eine Meldung, die ich immer wieder vor mir her geschoben habe, ist folgende: Das „Center for Fortean Zoology“ hat bereits im April die 3. Auflage des CFZ-Jahrbuches herausgebracht. Wie immer ist es eine Sammlung von Artikeln, die zu lang und zu detailliert für die Veröffentlichung im Journal des CFZ sind. Zwei unserer Autoren sind dort auch vertreten.
Das Jahrbuch ist bei Amazon erhältlich. Wir wünschen unseren britischen Freunden viel Erfolg mit der Publikation!
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen
Tobias Möser
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Das CFZ Jahrbuch 2022 / 3Das Center for Fortean Zoology (CFZ) ist eine professionelle und wissenschaftliche Organisation, die sich der Kryptozoologie widmet: dem Studium unbekannter Tiere und verwandter Disziplinen. Seit 1992 haben wir weltweit umfangreiche Forschungen zu mysteriösen Tieren und Tiergeheimnissen durchgeführt. Unter anderem betreiben wir einen eigenen Verlag, der sowohl Zeitschriften als auch Bücher zu Themen produziert, die sonst nicht das Licht der Welt erblicken würden
Das Center For Fortean Zoology Yearbook ist eine Sammlung von Artikeln und Essays, die zu lang und detailliert sind, um im CFZ Journal Animals & Men veröffentlicht zu werden. Mit Beiträgen sowohl von bekannten Forschern als auch von relativen Neulingen auf diesem Gebiet bietet das Jahrbuch ein Forum, in dem neue Theorien dargelegt und Arbeiten zu wenig bekannten Kryptiden diskutiert werden können.
Das Center For Fortean Zoology Yearbook 2022 / 3 hat 260 Seiten in englischer Sprache und ist als Taschenbuch erschienen.
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Aktuell: Zwergwal in der Seine
Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, dass im Mündungstrichter der Seine in Frankreich ein Nordatlantischer Zwergwal beobachtet wurde. Das Tier hat sich bei den letzten Beobachtungen im Süßwasser vor der Normandy-Brücke bei Le Havre aufgehalten.
Laut Pressemeldungen wurde es zunächst am Donnerstag, 30.6. beobachtet. Das Tier sei etwa 10 m lang und in guter Verfassung, so die Behörden.

Erst vor wenigen Wochen ist ein 4 m langer Orca in der Seine verstorben. Alle Versuche, das Tier ins Meer zu lotsen, sind fehlgeschlagen. Dies soll auf keinen Fall wieder passieren.
Quelle: Dailymaverick
Kambotscha: Riesiger Süßwasserrochen gefangen – Größter Süßwasserfisch der Welt?
Ein Angler hat im Mekong in Kambotscha einen riesigen Süßwasserrochen gefangen. Das Tier der Art (Urogymnus polylepis) wog 300 kg und hatte eine Länge von 3,98 m und eine Breite von 2,2 m. Nach der Mess- und Fotoprozedur wurde der Fisch mit einem Peilsender versehen und wieder frei gelassen. Ob er diese Tortur überleben wird, wird sich zeigen.

Dieses Tier ist der größte, bisher zuverlässig dokumentierte Süßwasserfisch. Auch die vorher dokumentierten „Riesenfische“ stammen weitgehend aus dem Stromgebiet des Mekong. Hier gibt es unter anderem den Riesen-Haiwels Pangasianodon gigas, der eine Länge von 3 m und knapp 300 kg erreichen kann.
Vor fast genau einem Jahr wurde der bisher größte Fund eines Arapaimas bekannt. Mit 220 kg (ohne Eingeweide) und 2,9 m Länge ist er der größte Süßwasserfisch Südamerikas (Link, ziemlich weit unten).
Störe werden noch größer als die genannten Tiere, gelten aber nicht als Süßwasserfische, da sie in der Regel einige Zeit im Meer verbringen und nur zum Laichen in die Flüsse wandern.
Quelle: National Geographic
Philippinen: Riesenmaulhai angeschwemmt
Am oder um den 15.6.2022 ist an der Küste der Philippinen ein Riesenmaulhai (Megachasma pelagios) angeschwemmt worden. Das Philippines Bureau of Fisheries and Aquatic Resources (BFAR) gibt als Fundort die Provinz Sorsogon im Süden der philippinischen Hauptinsel Luzon an.
Ein Sprecher des BFAR, Nonie Enolva, sagte “Es ist ein ausgewachsener Hai von etwa 15 Fuß (4,57 Meter) Länge. Ich vermute, dass er sich in einem Fischernetz verfangen hat. Wir wollen ihn als Museumsstück aufbewahren.“ Und weiter: „Wir wollen verstehen und verifizieren, wie dieser Riesenmaulhai gestorben ist.“

Riesenmaulhaie sind vergleichsweise selten und werden noch seltener gefangen. Sie bewegen sich in mittleren Tiefen von um die 200 m und wandern nachts bis fast zur Wasseroberfläche. Da sie reine Planktonfresser sind und sehr langsam schwimmen, beißen sie weder auf Haken noch verfangen sie sich in Stellnetzen.
Das Meeresgebiet vor Sorsogon, der Burias-Pass, gilt als sehr produktives Meeresgebiet. Es zeichnet sich durch konstante Strömung und eine große Planktondichte aus. Das Gebiet soll zum Meeresschutzgebiet ausgewiesen werden, leidet aber unter Überfischung und Wilderei, auch Dynamitfischen.
Quellen: Klajoo Philippine News
See-Elefanten setzen im Dunkeln auf Schnurrhaare
See-Elefanten gehören zu den Tieftauchern unter den Meeressäugern. Sie jagen meist in Tiefen von 200 bis 1000 m, können aber wesentlich tiefer tauchen. Dort jagen sie ihre Hauptbeute, Fische und Kalmare. Doch in diesen Tiefen ist es dunkel. Wie können sie dort ihre Beute finden, war unklar, da sie kein Biosonar besitzen, wie ähnlich tief tauchende Wale.

Nach einer Studie us-amerikanischer und japanischer Wissenschaftler, die in den PNAS veröffentlicht wurde, spielen hier die Schnurrhaare eine wesentliche Rolle. Anhand von Videoaufzeichnungen entdeckten sie, wie raffiniert die Tiere ihre Vibrissen einsetzen. Sie bewegen sie rhythmisch hin und her und suchen nach hydrodynamischen Hinweisen. So entdecken sie turbulent verwirbeltes Wasser, das durch Schwimmbewegungen der Beutetiere entsteht.
Etwa 20% der erfolgreichen Jagdzüge basieren jedoch auf einer anderen Technik. Viele Beutetiere zeigen Bioluminiszenz, die die Tiere sehen können.
Quelle: PNAS: https://doi.org/10.1073/pnas.2119502119
Versuche an verwandten Seehunden zur „Spurensuche“ in Form von Wirbelschleppen fanden an einigen deutschen Zoos statt. Hierbei durften die Seehunde ein ferngesteuertes Mini-U-Boot verfolgen. Ich konnte das vor einigen Jahren in Köln beobachten.
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Illumanati: Von Göttern, Dämonen und SeekühenSeekühe regieren im Geheimen die Welt.
Illumanati von Leif Inselmann war bisher nur für den Kindle erhältlich, die gedruckte Ausgabe wird aktuell ausgeliefert. Sie hat ungefähr 254 Seiten.
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Orca-Duo macht Jagd auf Weiße Haie
Seit Jahren geht in Südafrika ein Gerücht um. Ein Orca-Duo soll gezielt Jagd auf Weiße Haie machen. Untersuchungen hierzu begannen bereits 2017. Seit dem sind mindestens acht tote Weiße Haie in der Region um Gansbaai angespült worden. Sieben von ihnen fehlte die große, fettreiche Leber und einigen auch das Herz. Meeresbiologen führen diese Wunden eindeutig auf Orcas zurück.

Die Untersuchungen zeigen auch an, dass Weiße Haie schnell und langfristig aus dem Gebiet verschwunden sind. Sichtungen sind seit 2017 „dramatisch zurück gegangen“. Dies ist besonders problematisch, da Gansbaai einer der wichtigsten Orte weltweit für Tauchtourismus an Weißen Haien ist. „Wir beobachten eine großangelegte Vermeidungsstrategie. Je häufiger die Orcas diese Orte besuchen, desto länger bleiben die Weißen Haie fern“, erklärte die Hauptautorin der Studie, Alison Towner.
Ökologische Folgen sind bereits sichtbar: Die Zahl der Südafrikanischen Seebären nimmt zu. Sie jagen wiederum bedrohte Pinguine, deren Zahl weiter abnimmt.
Quelle: Towner, A.V. et al: Fear at the top: killer whale predation drives white shark absence at South africa’s largest aggregation site; African Journal of Marine Science Volume 44, 2022, PP 139 – 152. https://doi.org/10.2989/1814232X.2022.2066723
Leben eines Mastodon rekonstruiert
Das Team um Joshua Miller von der Universität in Cincinnati hat in den PNAS eine Arbeit vorgestellt, in der das Leben eines Mastodons nachvollzogen wird. Das untersuchte Tier kam vor etwa 13.200 Jahren zu Tode und wurde 1998 im Norden des US-Bundesstaats Indiana gefunden.
Er war zum Zeitpunkt seines Todes 34 Jahre alt und etwa 8 t schwer. Vermutlich starb er bei einem Rivalenkampf. Eine Wunde des Schädels interpretieren die Wissenschaftler als Stoßzahn-Verletzung eines anderen Bullen. Sie war sicher tödlich.

Die Forscher entnahmen eine Probe aus dem rechten Stoßzahn. „In diesem Stoßzahn ist das gesamte Leben enthalten“, erzählt Ko-Autor Daniel Fisher. Hier lagern die Tiere mit der Nahrung aufgenommene Elemente wie Strontium und Sauerstoff ein. Die ältesten Ablagerungen liegen vorne in der Spitze, die jüngsten an der Wurzel. Aus 66 Proben rekonstruierten sie dann das Leben. Kurz: Bis zum Alter von 12 Jahren lebte das Tier bei seiner Herde, vermutlich im heutigen Indiana. Danach begann der Bulle zu wandern, in saisonalen Zyklen – und er dehnte seinen Aktionsradius massiv aus.
Im Winter lebte das Tier in Indiana, im Frühjahr zog der Bulle nach Norden. Die Wissenschaftler vermuten hier Paarungsgründe, etwa 160 km entfernt. Dies hört sich nach großen Strecken an, aber das Tier kam der Analyse zufolge nur auf monatlich 30 km. Das ist für Elefanten eine sehr geringe Strecke.
Quelle: PNAS: Male mastodon landscape use changed with maturation
Über ein anderes Mastodon hatten wir vor Kurzem einen Artikel.
Eisbären-Population lebt ohne Packeis
Eisbären gelten als Packeis-Bewohner, die ihre Hauptnahrung, Robben auf Eisschollen jagen. Doch dieser Lebensraum schwindet durch die Klimaerwärmung. In Grönland hat eine Gruppe Eisbären nun ihre Jagdstrategien an sich ändernde Lebensräume angepasst.

Eine Gruppe von etwa 200 Tiere jagt im Bereich der Eismelage, einer Mischung aus Eis, Meer und Eisbergen vor Gletschern. Dieses Eis besteht teilweise aus Süßwasser. Die Eisbären sind kleiner und unterscheiden sich aufgrund von Inzucht auch genetisch von anderen Eisbären.
Ob sie Zukunft hat, ist fraglich, denn auch die Eismelage ist durch den Klimawandel in Frage gestellt.
Quelle: Peacock, E.: A new polar bear population DOI: 10.1126/science.abq5267
Schwarzkäferlarven können Kunststoff verdauen
Plastikmüll ist eines der größten Probleme unserer Tage. Wohin damit? Recyclen ist oft nicht möglich oder nicht wirtschaftlich, Verbrennen ist häufig schmutzig und produziert eine Menge CO2, fürs Deponieren gibt es keinen Platz.
Da zeichnet sich nun ein interessanter Weg ab: Larven des Schwarzkäfers Zophobas morio können Polystyrol verdauen, da sie spezielle Mikroben im Darm tragen. Terrarianer kennen sie als Futtertiere.

Im Prinzip ist dieses „System“ eine sehr elegante Lösung. Auf diese Weise kann Polystyrol (das unter anderem als Styropor verwandt wird) in Biomasse und schließlich in Tierfutter oder Grundstoffe für die Biogas-Produktion verwandelt werden. Hier lösen sich de facto zwei Probleme gleichzeitig.
Quelle: Microbial Genomics https://doi.org/10.1099/mgen.0.000842
Katzen bedrohen kleine Beutelsäuger
Katzen sind in Europa ja schon als Jäger von Kleintieren umstritten. In Australien, wo die Kleinsäuger nicht auf Katzen eingerichtet sind, ist ihr Einfluss wesentlich größer. Auf Kangaroo-Island, wo in den vergangenen Jahren schwere Buschbrände herrschten, setzen sie insbesondere der endemischen Kangaroo-Island Schalfußbeutelmaus Sminthopsis aitkeni zu.
Diese Tiere kommen nur an der Südküste der Insel vor. Nach den Feuern gibt es nur noch rund 500 Exemplare, 98% ihres Lebensraumes waren schwer verbrannt.
Eine Studie der Universität Adelaide ergab kürzlich, dass nun streunende Katzen ein weiteres erhebliches Risiko für das Überleben der Spezies darstellen.

Die Wissenschaftler haben den Mageninhalt von 86 wild lebenden Katzen untersucht, die bereits 2020 in einem Schutzgebiet der Insel gefangen wurden. Sieben von ihnen hatten insgesamt Überreste von acht Kangaroo-Island Schmalfußbeutelmäusen im Magen.
Da die Population sehr klein und zudem auf einen eher kleinen Raum beschränkt ist, ist sie sehr anfällig gegen zufällige Ereignisse. Der Jagddruck der Katzen erhöht das Aussterberisiko zudem bedeutend.
Quelle: Hodgens, P., Groffen, H., O’Handley, R. et al. Cat predation of Kangaroo Island dunnarts in aftermath of bushfire. Sci Rep 12, 7272 (2022). https://doi.org/10.1038/s41598-022-11383-6
Ausgewachsener Maifisch in der Sieg nachgewiesen!
Der Maifisch (Alosa alosa) ist ein Wanderfisch, der früher in großen Zahlen im Frühjahr die Flüsse Mitteleuropas herauf wanderte, um in den Oberläufen zu laichen. Dabei wanderten sie in nahezu jeden Nebenfluss des Rheines ein und im Rhein mindestens bis Basel.
Durch Flussbegradigung und -verschmutzung sind die Bestände zwischen 1890 und 1925 vollständig eingebrochen. Der letzte dokumentierte, nennenswerte Fang war 1949 bei Wesel mit 61.5 kg.
Nur in wenigen französischen und spanischen Flüssen (Garonne, Gironde, Lot, Tarn, Rio Minho und Douro) leben noch regelmäßige Bestände.

Wiederansiedlung des Maifisches erfolgreich
Seit 2003 gibt es das EU-LIFE-Projekt zur Wiederansiedlung des Maifisches im Rhein und anderen Flüssen. 2008 wurden die ersten Larven gezielt im Rhein angesiedelt. Sie stammen von Zuchtstationen aus Frankreich. In den folgenden Jahren wurden etwa 4 Millionen Larven eingesetzt. 2010 konnten Wissenschaftler die ersten Jungfische bei Grieth am Niederrein finden. In den folgenden Jahren hat sich das Projekt zu lokaler Prominenz entwickelt, auch, da es am Rhein lange noch gepflegte Maifisch-Traditionen gibt. Die ersten wieder aufsteigenden Maifische erschienen 2014 in der Mosel, im Rheindelta und im Oberrhein. 2017 fand man die ersten Rückkehrer in der Ahr, im selben Jahr wurde auch die erste natürliche Fortpflanzung im Mittelrhein beobachtet. In diesem Frühjahr wurde der erste Maifisch in der Sieg gefangen.
Anders als Lachse steigen Maifische bis zu dreimal im Leben auf, um zu laichen. Mit etwa 15 cm wandern die knapp einjährigen Tiere ins Meer und wachsen drei bis acht Jahre heran. Danach wandern die Heringsartigen wieder ins Süßwasser zum Laichen.
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Von Okapi, Scharnierschildkröte und Schnilch: Ein prekäres BestiariumZhous Scharnierschildkröte hat das Social Distancing erfunden: Wann immer ihr etwas nicht behagt, geht sie in den Mini-Lockdown und kappt die Verbindungen zur Außenwelt. Der Tasmanische Beutelteufel ist der Wutbürger unter den Tieren, der stinkend, schreiend und mit roten Ohren durch die Gegend springt. Die Partula-Schnecke, benannt nach dem Trio der römischen Schicksalsgöttinnen, ist ein echter Albtraum aller Romantiker und von ElitePartner. Der Baumhummer, ein verunstalteter Südsee-Yeti mit schwankendem Gang und Rüstung, kann Klone erzeugen. So seltsam und unterschiedlich wie diese Tiere sind, teilen sie doch eine traurige Gemeinsamkeit: Ihr Überleben steht auf der Kippe! Städtebau, Abholzung von Wäldern oder Wilderei haben die Arten in eine prekäre Lage gebracht. Ein gallisches Dorf von engagierten Tierfreunden und –schützern rund um die Organisation Citizen Conservation sorgt durch ihren Einsatz in Zucht- und Auswilderungsprojekten dafür, dass das endgültige Aussterben verhindert werden kann.
Von Okapi, Scharnierschildkröte und Schnilch: ist im Februar 2022 bei Galiani-Berlin erschienen und hat als gebundenes Buch 240 Seiten.
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Australien: Wal mit riesigen Bisswunden angeschwemmt

Am oder um den 22. Juni 2022 ist in Smokey Beach im Norden von New South Wales ein Buckelwalkadaver angeschwemmt worden. Das Tier zeigte mehrere, große Bisswunden. Stimmen in den sozialen Medien wollten den zusammenhängenden Komplex von Verletzungen direkt als Biss eines Megalodon identifiziert haben. Zahnabdrücke und Form der Bisswunden zeigen jedoch eindeutig, dass hier mehrere, vergleichsweise kleine Haie am Werk waren.

Das 11 m lange Tier wurde später auf einem LKW-Auflieger vom Strand entfernt.
Quelle: 9News vom 23.6.2022
Kurz notiert:
- Hunde sind bei zwei getrennten Domestizierungen entstanden. Das fanden Wissenschaftler heraus, die 72 bis zu 100.000 Jahre alte Wolf-DNA untersuchten. Vermutlich gibt es hierzu demnächst mehr bei uns.
- Die Herkunft des Pseudo-Daumens beim Großen Panda ist geklärt. Er stammt von den frühesten bekannten Vorfahren und ist ein Kompromiss zwischen optimaler Greiffähigkeit und unbehindertem Laufen: Wang, X., Su, D.F., Jablonski, N.G. et al. Earliest giant panda false thumb suggests conflicting demands for locomotion and feeding. Sci Rep 12, 10538 (2022). https://doi.org/10.1038/s41598-022-13402-y
- Yves Coppens ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Der französische Paläoanthropologe entdeckte 1974 die fossilen Überreste von „Lucy“, einem 3,2 Millionen Jahre alten Australopithcus.
- Der „schwarze Tod“, die Pest des 14. Jahrhunderts war wohl die einschneidendste Pandemie in der Geschichte der Menschheit. Wissenschaftler haben nun den Ursprung der prototypischen Seuche auf die Ufer des Issyk-Kul-Sees im heutigen Kirgisistan zurückverfolgen können. Dort brach sie 1138 oder 1139 das erste Mal aus: https://www.nature.com/articles/d41586-022-01673-4
- 500 m tief unter dem Eis der Antarktis haben Forscher einen Untergrund-Fluss voller kleiner Lebewesen entdeckt. Bei den Tieren handelt es sich überwiegend um Flohkrebse.
Aus Zoos und Museen
Aquarium Wilhelmshaven
Neu ist die Ausstellung „Saurier – Giganten der Meere“. Mit bis zu 10,5 Meter Länge zeigen die faszinierenden Sauriermodelle auf beeindruckende Art, wer im Erdmittelalter (vor 252 bis 66 Millionen Jahren) das Meer beherrschte.
Doch nicht nur die Meeresgiganten geben einen Einblick in das Urmeer. Auf einer Ausstellungsfläche von ca. 350 m² erfahrt ihr anhand von imposanten Fossilien und verschiedenen Medienstationen Wissenswertes und Spannendes über diesen aufregenden Abschnitt der Erdgeschichte.
Besonderes Highlight ist das „Paläoaquarium“, auf dessen 6 Meter breiten Leinwand 3D-animierte Meeressaurier das Leben im Meer vor unserer Zeit darstellen!
Zoo Wuppertal
Die Süd-Pudus, die kleinsten Hirsche der Welt, sind eine der vielen besonderen Tierarten im Zoo Wuppertal. Nachdem am 20. Mai bereits ein weibliches Jungtier geboren wurde, folgte am 17. Juni weiterer Nachwuchs, ebenfalls ein Weibchen.
Südpudus gehören zu den kleinsten Hirschen der Welt und leben in den Wäldern Argentiniens und Chiles. Durch Lebensraumzerstörung sind ihre Bestände stark zurückgegangen.

Zu guter Letzt:
Ein streunender Hund hat es geschafft, im Zoo San Diego ausgerechnet ins Gorillagehege zu kommen. Ob das so eine gute Entscheidung war?