Liebe Leserinnen und Leser,
die Hitzewelle hält zumindest bei uns im Westen an, in anderen Teilen Deutschlands soll es anders sein. Zwischenzeitlich häufen sich die Krisen. Der Krieg in der Ukraine macht eine lange verschleppte Energiekrise deutlich, die unsere Regierungen seit den 1970ern kannten, aber der sie nie substanziell begegneten. Statt dessen versuchte man nur immer wieder (erfolgreich) Sonderbedingungen für den Energieimport zu erhalten. Hätte eine Regierung Kohl bereits in den 1980ern oder 90ern auf heimische Energie gesetzt, hätten wir heute kein Problem mehr. Hätte, hätte…
Krisen, wohin man sieht: Bei Corona erwartet uns ein heftiger Herbst mit einer Durchseuchungsrate, die wir bisher nicht gesehen haben. Schon jetzt zu Zeiten des „Draussen-Treffens“ in Wind und bei hoher UV-Strahlung haben wir fast wieder die Rekordwerte erreicht. Was passiert erst, wenn sich Kinos, Restaurants, Theater, Diskos usw. wieder füllen? Schon jetzt fehlen an zentralen Stellen Menschen wegen Corona, Züge und LKW müssen stehen bleiben, Schiffe können nicht be- oder entladen werden. Wie sieht es erst aus, wenn die Inzidenzen weiter steigen? Wir rennen sehenden Auges in die nächste Versorgungskrise.
Indianer!
Und es gibt eine völlig neue Krise. Der Ravensburger-Verlag hat ein Buch zurück gezogen. Es heißt „Der junge Häuptling Winnetou“ und sollte von der Freundschaft von Winnetou mit Old (bzw. Young?) Shatterhand und Nscho-Tschi im späten Kindesalter bzw. der beginnenden Pubertät thematisieren.
Offenbar waren einige Kommentatorinnen (und ggf. einzelne Kommentatoren) in den sozialen Netzwerken der Meinung, das Buch stelle die wirklichen Verhältnisse im wilden Westen nicht richtig dar. Das Buch würde zudem rassistische Stereotypen wiedergeben und zeige kulturelle Aneignung. Sie waren sogar der Meinung, es könne die Gefühle der Indianer, sorry, Native Americans verletzen.
Mal im Ernst: Dass Karl May, der Schöpfer dieser Figur, nie einen echten Native American auch nur von Weitem gesehen hat, ist bekannt. Karl May kann heute mit bestem Wissen und Gewissen als „Märchenonkel“ bezeichnet werden. Winnetou ist ebenso eine Kunstfigur wie James Bond, Captain Jack Sparrow oder die Dinos aus Jurassic Park. Niemand käme auf die Idee, Filme aus diesen Reihen als realistische Darstellung des Kalten Krieges, des Goldenen Zeitalters der Piraterie oder als paläozoologische Dokumentation anzusehen.
Aber anstatt sich mit dem Problem im Hintergrund zu befassen, hat man einen Shitstorm in den sozialen Medien entfacht und einfach alles niedergebrüllt. Ich bin sicher, der Ravensburger Verlag hätte zum Kinofilm eine 30-minütige Doku und zum Buch ein entsprechendes Heft herausbringen können, das die tatsächliche Situation altersgerecht darstellt. Vielleicht hätte man bei der Zielgruppe damit sogar tiefer gehendes Interesse an der Geschichte des Wilden Westens und der Vertreibung der Native Americans bzw. First Nations hervorrufen können.
Chance vertan – Egal, Hauptsache Recht bekommen.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen
Euer/ Ihr
Tobias Möser
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Ein vollständiger Führer zur Biologie und zum Schutz von SchnabelwalenRichard Ellis und James Mead gelten zu Recht als Spezialisten auf ddem Gebiet der Walforschung. Wenn sie die geheimnisvollen Schnabelwale in einem Buch zusammen bringen und dieses erst vor Kurzem veröffentlicht wurde, ist dort eine Menge Neues zu finden.
Ellis, R: Beaked Whales: A Complete Guide to Their Biology and Conservation ist 2017 in englischer Sprache bei der Johns Hopkins Press erscheinen. Als Buch hat es 194 Seiten, es ist auch für den Kindle erhältlich.
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Nordsee: Mehrere Sowerby-Schnabelwale gestrandet
In der Nordsee sind mehrere Sowerby-Schnabelwale (Mesoplodon bidens) in Schwierigkeiten geraten und gestrandet.

Am 19. Juli kamen drei Tiere bei Zandvoort in sehr flaches Wasser. Ein Video zeigt ein Tier in knie- bis hüfttiefem Wasser, das von Badegästen umgedreht wird. Eines der Tiere strandete zweimal.
Vor den 29. Juli strandete ein weiteres Tier in Werduine in Belgien.
Am 16.8. haben Spaziergänger am Strand des Seebades Seaton Carew bei Hartlepool im Nordosten Englands einen weiteren toten Sowerby-Schnabelwal entdeckt.
Am 17. oder 18. August strandete noch ein Tier auf der niederländischen Insel Texel.
Sowerby-Schnabelwale gehören zu den am besten belegten Arten dieser immer noch rätselhaften Gattung. Die meisten der etwa 150 Strandungen erfolgten vor den Britischen Inseln. Die Tiere bewohnen sonst offene, tiefe Meere im Nordatlantik zwischen Labrador und Neuengland auf der amerikanischen und Madeira und Norwegen auf der europäischen Seite. Sie dringen offenbar regelmäßig in die Nordsee und den Ärmelkanal ein, möglicherweise auch ins westliche Mittelmeer.
Wieso es jetzt zu einer Häufung von Strandungen kommt, ist unklar.
Erneut ein Wal in der Seine – verstorben
Nachdem sich erst vor kurzem ein Orca-Weibchen im Mündungstrichter der Seine am Ärmelkanal verschwommen hatte (wir berichteten) , gab es kurz danach einen noch ungewöhnlicheren Nachfolger. Ein Beluga-Wal, der üblicherweise weit nördlich im Packeis vorkommt, hat sich hierhin verirrt. Schon bei der Entdeckung Anfang August 2022 war das Tier in einem schlechten Allgemeinzustand und stark abgemagert. Das Tier irrte zwischen Paris und Rouen hin und her, Fütterungsversuche blieben erfolglos.

Am Mittwoch, den 10.8. hatten französische Behörden den etwa 4 m langen Wal eingefangen. Er sollte mit einem Kühltransport in die Normandie gefahren und dort einige Tage aufgepäppelt werden. Gestärkt sollte er dann ins Meer entlassen werden und (hoffentlich) in Richtung Heimat schwimmen. Doch daraus wurde nichts. Das auf 800 kg abgemagerte Tier bekam bei der Rettungsaktion Atemprobleme. Der anwesenden Tierärztin Florence Ollivet-Courtois blieb nichts übrig, als den Wal einzuschläfern.
Quelle: WDR
Walross Freya eingeschläfert

Ähnlich erging es dem Walross Freya, jedoch aus völlig anderen Gründen. Das junge Weibchen, das in den letzten Monaten auf Europa-Tour war (wir berichteten), hatte sich im Oslofjord niedergelassen. Immer wieder versenkte es kleine Boote, die es als Liegeplätze beanspruchte. Bald wurden Stimmen laut, es solle abgeschossen werden. Um diese Forderung zu unterstützen, gab es bald auch Gerüchte, das Tier würde Menschen angreifen. Bestätigt wurde das nie. Statt dessen kamen ihr Besucher bedenklich nahe.
Am 14.8. meldete der Leiter von Norwegens Fischereibehörde, Frank Bakke-Jensen, dass auf „Grundlage einer umfassenden Bewertung der anhaltenden Bedrohung für die menschliche Sicherheit getroffen“ die Entscheidung getroffen sei, Freya einzuschläfern. Dies wurde auch umgehend durchgeführt.
„Ein Walross ist normalerweise keine Gefahr für Menschen, solange sie einen Sicherheitsabstand einhalten“, schrieb die Fischereibehörde vor einigen Tagen. Offenbar hatten aber zu viele Menschen den Sicherheitsabstand nicht eingehalten – was letztlich Freya das Leben kostete.
Quelle: n-tv
Neue Studie zum Megalodon erweckt Aufsehen
Es gibt mal wieder neue Untersuchungen zu Otodus megalodon, dem größen fleischfressenden Hai der Erdgeschichte. Jack Cooper und Mitautoren postulieren nun aufgrund einer neuen, bisher nicht angewandten Methode, dass er noch höher im Nahrungsnetz einzuordnen ist. In der Studie berechnen sie eine Länge von 15,9 m und ein Gewicht von 61 t – als Durchschnitt erwachsener Megalodons.
Auch die sonstigen Biodaten sind herausragend: Die Wissenschaftler schätzen die Wandergeschwindigkeit erwachsener Megalodons höher, als bei jedem heutigen Hai. Sie rechnen mit 1,4 m/s oder 5 km/h, doppelt so schnell wie der Fuchshai Alopias vulpinus. Ebenso konnte er laut dieser Studie Beute in der Größe eines Zwergwales oder Orca komplett verschlingen: Sein Magenvolumen soll gedehnt etwa 9,5 Kubikmeter betragen haben. Das Maul soll groß genug gewesen sein, dass er theoretisch nur wenige Bissen gebraucht hätte. (Praktisch dürfte es anders gewesen sein. Der Mund eines Menschen ist auch so groß, dass wir einen Apfel mit 8 Bissen aufessen könnten. Ohne ihn festzuhalten dürfte das bei einem schwimmenden Apfel kaum funktionieren. Test it!)

Was das nun aussagt: Zunächst ist es nur eine weitere, wenn auch aufsehen erweckende Studie zum Megalodon. Sie erscheint beim ersten Überfliegen fundierter als einige vor kurzem, sogar höher publizierte Arbeiten. Eine genauere Analyse seitens des NfK steht noch aus.
Studie: Cooper et al.: The extinct shark Otodus megalodon was a transoceanic superpredator: Inferences from 3D modeling. Science advances Vol. 8: 23 vom 17. Aug. 2022: DOI: 10.1126/sciadv.abm9424
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Die Welt der HaieSie sind die erfolgreichste Gruppe von Räubern in der Erdgeschichte. Sie haben die Dinosaurier überlebt, und die Ozeane sind ihr Revier: Haie, die größten Jäger der Weltmeere.
Vom Grönlandhai, der unter dem arktischen Eis lebt, über den Epaulettenhai, der auf dem Meeresgrund laufen kann, bis zum legendären Weißen Hai – in einer atemberaubenden Bildsprache zeigen die BBC-Naturfilmer Unterwasseraufnahmen, die man so noch die gesehen hat, und portraitieren eindrucksvoll die faszinierenden Verhaltensweisen von über 30 verschiedenen Haiarten und Rochen. Dabei entdecken sie auch die verborgene Seite der Haie mit ihren komplexen Balzritualen, dem komplizierten sozialen Leben und der Aufzucht ihrer Jungen in dieser vierteiligen BBC-Serie.
Die Welt der Haie wird auf 2 DVDs geliefert und läuft 3 h und 30 Minuten. Produziert wurde dieses Werk von der BBC.
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Eishaie, wohin man sieht
Bisher kannte man Eishaie vor allem aus den bitterkalten Gewässern des Nordpolarmeeres. Jetzt gab es den ersten Nachweis aus der wunderbar warmen Karibik. Fischer, die für ein Projekt des Florida International University’s Predator Ecology and Conservation Lab große Haie, vor allem Tigerhaie fangen und markieren, fingen einen Eishai vor der Küste von Belize. „Zuerst dachte ich, es könnte ein Sechskiemenhai sein,“ sagte Doktorand Devanshi Kasana. „Ich wusste, es war etwas Ungewöhnliches, und so ging es den Fischern, die in ihrem Leben so einen Fisch noch nicht gesehen haben.“

Ähnlich überrascht waren die Wissenschaftler, die „nur ein paar Routine-Daten des Ökosystems“ sammeln wollten. Sie brachten in den Jahren 2015 und 2016 insgesamt 31 Kameras im arktischen Ozean vor Kanada an. Sie hofften, ein paar seltene Fische und Schnecken zu filmen.
„Ein paar“ waren dann doch ein paar mehr. In 250 Stunden Videomaterial konnten die Forscher 142 Eishaie anhand individueller Hautzeichnungen identifizieren. Eine Verfolgung war nicht möglich, da die Fische jeweils nur ein einziges Mal vor einer der Kameras sichtbar waren. Mit Größen von bis zu 3,25 m waren die gefilmten Eishaie eher klein und vermutlich noch nicht geschlechtsreif.
Quellen: iflscience, Statement der FIU, Welt, Devine, B.M., Wheeland, L.J. & Fisher, J.A.D. First estimates of Greenland shark (Somniosus microcephalus) local abundances in Arctic waters. Sci Rep 8, 974 (2018). https://doi.org/10.1038/s41598-017-19115-x
Sylt: Grindwal gestrandet

Am 14. August ist an der Ostküste Sylts zwischen Hörnum und Rantum ein toter Grindwal gestrandet. Das etwa 4,5 m lange und 300 kg schwere Tier war bereits im Zustand fortschreitender Verwesung, als es an Land gespült wurde. Eine phänotypische Artbestimmung war nicht mehr möglich, jedoch kommen in der Nordsee nur Gewöhnliche oder Langflossen-Grindwale Globiocephalus melas vor. In der südlichen Nordsee gelten sie als Irrgäste, sie bevorzugen tieferes Wasser, wo sie nach ihrer Hauptnahrung, Kalmaren tauchen.
Der letzte Grindwal in der deutschen Nordsee strandete 2018 in St. Peter-Ording. Sein Skelett befindet sich im Multimar Wattforum in Tönning. Diese Ehre wird dem am 15. August gestrandeten Tier nicht zuteil. Es wird in einer Tierkörperbeseitigungsanstalt verbrannt.
Quelle u.a.: Der Nordschleswiger vom 18.8.22
Australien beschließt Klimagesetz
Australien ist in den letzten Jahren von den Folgen des Klimawandels stark betroffen gewesen. Trotzdem hatte die konservative Regierung so gut wie nichts zum Klimaschutz beigetragen – es hätte ja der Wirtschaft schaden können. Die im Mai angetretene Labor-Regierung will damit ihre Vorhaben im Kampf gegen den Klimawandel – insbesondere eine Senkung der CO2-Emissionen um 43 Prozent bis 2030 – in einem nationalen Gesetz verankern.

Das Gesetz muss im September noch der zweiten Kammer, dem Senat vorgelegt werden. In der Regierungskoalition ist das Gesetz umstritten. Die Grünen als Junior-Partner wollten nicht 43%, sondern 75% Reduktion der CO2-Emissionen gegenüber 2005. Auch andere, parteilose Abgeordnete betonen, dass sie die 43% als Minimalziel mit viel Luft nach oben sehen.
In Australien befürchtet man, bei Überschreitung der 2° C-Marke würde das Great Barriere Reef weitgehend absterben und Teile des Landes würden unbewohnbar.
Chinesische Influenzerin isst Weißen Hai im Video und bekommt richtig Ärger
Die chinesische Influenzerin Tizi zeigt in ihrem Vlog, wie sie einen nahezu 2 m langen, toten Weißen Hai auspackt, zerlegt, zubereitet und isst. Die Videos hatte sie auf den Streaming-Plattformen Douyin und Kuaishou hochgeladen, zwischendurch aber gelöscht.
Tizi hat auf den Plattformen laut RTL-Mediengruppe etwa 8 Millionen Follower, von denen sich viele empört über die Videos äußerten.

In China sind Weiße Haie streng geschützt. Der illegale Besitz der Tiere kann mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Die Polizei in Nanchong bestätigte, dass es sich um einen Weißen Hai gehandelt hatte. Sie ermittelt noch weiter.
Der letzte Riesenpanda Europas?
Pandabären sind eine besondere Entwicklung der Großbären. Die heute lebende Art ist auf Bambusnahrung spezialisiert, ihre Vorgänger waren auch bereits Pflanzenfresser. Anders als der heute lebende schwarz-weiße Bär waren sie auch in Europa verbreitet.
Vor 11,6 Millionen Jahren lebte die Art Kretzoiarctos beatrix in Spanien und ist der älteste bekannte Vorfahre, der eindeutig der Panda-Linie zuzuordnen ist. Jetzt haben Paläontologen einen weiteren europäischen Panda identifiziert. Agriarctos nikolovi bewohnte vor etwa 6 Millionen Jahre feuchte Sumpfwälder im heutigen Bulgarien. Er ist bisher der späteste und am meisten differenzierte Panda Europas.

Wie so oft wurde auch diese Art im Museum entdeckt. Nikolai Spassov vom bulgarischen Nationalmuseum für Naturgeschichte in Sofia fand im Magazin zwei fossile Zähne, die kaum beschriftet waren. „Sie hatten nur ein spärlich per Hand beschriftetes Etikett“, so Spassov. „Ich brauchte Jahre um herauszufinden, woher sie stammten und wie alt sie waren.“
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Originalarbeit: Qigao Jiangzuo & Nikolai Spassov (2022) A late Turolian giant panda from Bulgaria and the early evolution and dispersal of the panda lineage, Journal of Vertebrate Paleontology, DOI: 10.1080/02724634.2021.2054718
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Wenn es in Wien irgendwo Haie gibt, dann hier„Nervöse Fische“ von Heinrich Steinfest ist ein wohltuend ruhiger Krimi, der von skurrilen Gestalten und ungewöhnlichen Orten lebt. Auch die Handlung ist ungewöhnlich, sie beginnt mit dem Opfer eines Haiangriffes, im Pool eines Hochhauses im 28. Stock. Von dem Hai ist keine Spur…
Chefinspektor Lukastik, Logiker, Menschenforscher und zumindest ein kleiner Philosoph macht sich auf die Suche. Eine seltsame Tankstelle, ein Hörgerät, viele Pokale, wenige Fotos und zahlreiche, vielschichte Menschen später findet Lukastik die Haie.
Nervöse Fische ist einer der skurrilsten und gleichzeitig geistreichsten Krimis, die ich je gelesen habe. Er ist 2011 bei Piper als Taschenbuch und fürs Kindle erschienen und hat 320 Seiten. Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website. |
Komodo: Besucher müssen mehr Eintritt zahlen
Komodowarane sind auf Flores, einigen kleinen Inseln und vor allem Komodo in Indonesien heimisch. Bisher war es – abgesehen von den Reisekosten – nahezu kostenlos, die Insel zu betreten. Der einmalige Eintritt kostete mit 150.000 Rupien nur etwa zehn Euro.

Jetzt hat die Regierung die Preise zwar nicht erhöht, aber Ausländer müssen seit dem 1. August ein Jahresticket kaufen. Dafür müssen sie mit 250 € deutlich tiefer in die Tasche greifen, ein Betrag, der auch einen deutlichen Eindruck in der Reisekasse hinterlässt. Die Regierung der Provinz Ost-Nusa Tenggara gab an, mit den höheren Preisen die Zahl der Besucher reduzieren zu wollen, um die Echsen besser zu schützen. Die Beschäftigten im Tourismussektor der Insel ist gegen die Preiserhöhung in einen Streik getreten und fordert die Rücknahme der Maßnahme.
Quelle: n-tv
England: „Riesige Schildkröte“ stört Bahnverkehr

Eine „riesige Schildkröte“ hat am 1.8.22 den Bahnverkehr zwischen der englischen Stadt Norwich und dem Flughafen Standsted bei London gestört. Die Bahngesellschaft Greater Anglia meldete, dass der Bahnverkehr auf dieser Strecke für mehr als eine Stunde unterbrochen war. Die Schildkröte war aus einem Wildtierzentrum im Süden Englands entwischt. Georgie, ein Kundenbetreuer der Bahngesellschaft twitterte später, die Schildkröte sei wieder eingesammelt worden. Sie sei verletzt, werde aber durchkommen. Über die Größe der Schildkröte halten alle Zeugen Stillschweigen. Und eigentlich ist es auch egal.
Quelle: Spiegel
Südafrika: Riesenkalmar angeschwemmt
Am Scarborough Beach bei Kapstadt ist am 16. August ein Riesenkalmar gestrandet. Das Tier wurde zunächst provisorisch als Architeuthis dux bestimmt. Es ist etwa 4,3 m lang, die bei Kalmaren üblichen „Probleme“ mit den Maßen eingerechnet.
Erst am 30. April strandete 10 km nördlich ein etwas kleineres Exemplar (wir berichteten).
Quelle: Livescience
China: Coronatest für Speisefisch
China verfolgt, anders als viele westliche Länder eine No-Corona-Strategie. Regelmäßige Tests in den Metropolen, lokale Lockdowns und viele andere Einschränkungen gehören zum Tagesbild.
Seit bekannt ist, dass das Corona-Virus nicht nur Menschen, sondern auch Tiere befällt, wird auch der Tierhandel kontrolliert. Nicht nur der mit lebenden, sondern auch mit toten Tieren. So werden in Xiamen nicht nur die heimkehrenden Fischer, sondern auch ihr Fang kontrolliert: „Was reinkommt, muss getestet werden“, bestätigte das Gesundheitsamt der Stadt der Nachrichtenagentur dpa.
Seebär auf Rinderweide
Im australischen Bundesstaat Victoria hat ein Seebär am 23.8. für Aufsehen gesorgt. Er tauchte plötzlich auf einer Weide in der Nähe der Stadt Simpson auf – 35 km vom Meer entfernt.
Von den Rindern war bisher kein Statement zu bekommen. Die ursprüngliche Meldung von KameraOne wurde in den Internetmedien weit verbreitet, u.a. hier: gmx.de
Patricia Piccinini’s neue Ausstellung
Achtung! Patricia Piccinini zeigt ihre neue Ausstellung „We are connected“ im Art Science Museum in Marina Bay Sands in Singapur. Das ist eigentlich kein Grund zu warnen, denn die Ausstellung ist eigenartig bis intim, spannend, handwerklich hervorragend geschaffen und regt zum Denken an. Wenn Singapur nicht so weit weg wäre, wäre sie sicher eine Besuchsempfehlung wert.
Trotzdem warnen wir, warum? Piccinini zeigt in ihrer Ausstellung hochrealistische Modelle von hypothetischen Lebewesen, meist Abwandlungen von Menschen oder Mensch-Tier-Hybriden. „Ihre Mischwesen sollen kein Unbehagen oder Anstoß erregen. Sie repräsentieren unser gemeinsames Dasein mit Tieren, Pflanzen und anderen Organismen. Sie erinnern auch daran, wie abhängig wir von der Natur sind. (…) Mit exquisiter Echtheit reizen diese Kreaturen unsere Sinne, indem sie das Groteske und das Bezwingende, das Abstoßende und das Verführerische ausbalancieren. Piccinini verwickelt den Betrachter in eine emotionale Beziehung zu ihren Werken.“ (Auszug aus der Website zur Ausstellung)
Piccininis Skulpturen wurden mehrfach für Hoaxes verwendet. So stammt das zeitweise bekannte „Rattenmädchen“ aus ihrer Hand. Fotos dieses Kunstwerkes wurden um 2005 von Islamisten als Angstpropaganda per Kettenmail genutzt, denn angeblich sei ein Mädchen direkt von Allah bestraft worden, weil es den Koran geschändet habe.
Früher oder später ist zu erwarten, dass ein ähnlicher Hoax in den Sozialen Medien mit Hinweisen auf die Kryptozoologie auftaucht. Seid gewappnet!
Link zur Ausstellung: Art Science Museum
Zu Guter Letzt:
Da das Art Science Museum keine Bilder zum Download zur Verfügung stellt, hier eine 5 Minuten Doku über Patricia Piccinini, ihre Skulpturen in einer vergangenen Ausstellung und die Gedanken dazu: