Liebe Leserinnen und Leser,
200 Umweltschützer sind nach Angaben von Global Witness 2021 weltweit getötet worden, hunderte weitere wurden gefoltert oder bedroht. Die meisten dieser Vorfälle erfolgen in lateinamerikanischen Ländern, so die Nichtregierungsorganisation. Die gefährlichsten Länder sind offenbar Mexiko, Kolumbien und Brasilien. Vor allem Aktivisten, die sich gegen Bergbau- und Energieprojekte, Landwirtschaft und Holzfäller einsetzen, leben gefährlich. Die meisten Morde würden nie aufgeklärt, berichtete die Organisation.
Global Witness dokumentiert seit zehn Jahren Gewalt gegen Umweltaktivisten. In diesem Zeitraum wurden 1733 Aktivisten getötet oder „verschwanden“. Das entspricht einem Mord an jedem 2. Tag. Die meisten Morde blieben ungesühnt, weil die Täter aus lokal mächtigen Verbrechersyndikaten stammten. Häufig würden aber auch global tätige Konzerne und Banken diese Projekte unterstützen.
Mit den Auswirkungen haben wir heute bereits zu kämpfen. Schaut man sich im Netz alte Nachrichten von vor 20 oder 25 Jahren an, findet man so gut wie keine Meldungen zu Umweltproblemen. Gelegentlich hört man davon, dass vor den Problemen, die jetzt die Nachrichten füllen, gewarnt wurde. Spannenderweise haben damals schon die „warum sollten wir was ändern?“-Kreisen gegen die Warner gehetzt. Das ist heute das selbe. Es scheint wichtiger zu sein, Mahner zu verunglimpfen und Probleme zu ignorieren, als Lösungen zu finden.
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Tobias Möser
Megalodon-Attacke auf Familienboot?
Es hätte ein netter Familienausflug werden sollen. Familie Tuckfield war mit einem kleinen 7 m-Boot vor der Küste von Mandurah, südlich von Perth unterwegs. Vermutlich durch den Geruch von Angelködern und das Geräusch zappelnder Fische angelockt umkreiste ein großer Hai das Boot und biss in den Motor.

Die lokalen Medien und Clickbait-Organe wie Kreiszeitung.de machten aus dem Hai einen „Megalodon“, während Familienvater David Tuckfield ihn eindeutig als Weißen Hai identifizierte. Er schätzte den Hai auf 3,5 m, was nach seinen Fotos glaubhaft erscheint. Der Hai umkreiste das Boot etwa eine Stunde und streckte dabei seinen Kopf mehrfach aus dem Wasser. Außerdem untersuchte er den Motor mit einem Gaumenbiss. Eine Gefahr für die Familie bestand nie, obwohl Ehefrau Tanja zugibt, sie hätte Gänsehaut gehabt.
Wieso hier jemand bei einem halbstarken Weißen Hai direkt auf „Megalodon“ kommt, erscheint völlig unklar.
Der Blödsinn, den die Kreiszeitung verzapft: Link
Wesentlich seriöser: Katie Hutton für The Mind Unleashed
Mit Duftfallen auf Großkatzenjagd – in England
In der Grafschaft Staffordshire in den englischen Midlands sollen sich Großkatzen, sogenannte British Big Cats (BBC) herumtreiben. Um sie nachzuweisen haben nun Wild-Forscher Teppichstücke an Bäume genagelt. Sie hoffen, dass der spezielle Geruch dieser Teppichsorte Großkatzen anzieht, die sich daran reiben. Passiert das, so hoffen die Forscher, bleiben einzelne Fellhaare oder sogar etwas Haut an den Teppichen oder den Nägeln hängen. Dieses Material kann für genetische Untersuchungen und damit einen Nachweis der Tierart genutzt werden.

Großkatzensichtungen haben in England eine lange Tradition. Ein Beobachtungsschwerpunkt ist jedoch der Südwesten der Insel mit den Grafschaften Cornwall und Devon. Im Untersuchungsgebiet bei Cannock Chase hat der Historiker Richard Pursehouse zweimal eine große Katze gesehen, einmal im Jahr 2009 oder 2010, einmal in den 1960ern oder 70ern. Außerdem sind auch anderen Leuten vor Ort Fußspuren aufgefallen.
Quelle: Birmingham Live vom 17. Sept. 2022
Unbekannter blauer Glibber am Meeresboden entdeckt

Die US-Wetter- und Ozeanforschungsbehörde untersucht unter anderem den Tiefseeboden vor der Insel St. Croix, die zu den Amerikanischen Jungferninseln gehört. Mittels eines unbemannten Tauchroboters filmten sie den Ozeanboden. Dabei fanden sie in Tiefen zwischen 407 und 611 m zahlreiche bläuliche Kreaturen. Die ungewöhnlichen Wesen sind nicht einfach einzuordnen, da sie – wie viele Tiefseetiere – eine sehr ungewöhnliche Körperform haben. Es könnte sich nach Spekulationen der Forscher um eine Weichkoralle, einen Schwamm oder um ein Manteltier handeln. Bisher hat man nur Videoaufnahmen von dem als „Blue Goo“ (blauer Glibber) bezeichneten Wesen. Sie werden an Fachleute der in Frage kommenden Tiergruppen versendet, in der Hoffnung, sie könnten es identifizieren. Bis man eine Probe des „Glibbers“ hat, ist dies die einzige Möglichkeit.
Die Redaktion meint, dass man das Video auch an einen Experten für Seegurken schicken sollte.
Neuseeland: gewaltiger Riesenkalmar angeschwemmt

Nach Neuseeland fährt man wegen der beeindruckenden Natur, aber damit hätten diese Touristen wirklich nicht gerechnet. Am Strand des Abel Tasman Nationalparks am Nordende der Südinsel Neuseelands ist ein wirklich großer Riesenkalmar angeschwemmt worden. Wenn die Angaben von Stern.de stimmen, hat der „Kopfmantel“ (sic!) eine Länge von 4 m. Damit ist vermutlich die Standardlänge gemeint (siehe: Kalmar). Die größte, bisher sicher dokumentierte Standardlänge liegt bei 2,25 m. Dieser Kalmar überschreitet sie deutlich.
Die Cook-Straße zwischen den beiden Hauptinseln Neuseelands ist für eine große Pottwal-Population bekannt. Der Fundort dieses Kadavers ist nicht weit davon entfernt.
Quelle: Stern.de
Spanisches Ökosystem wird Rechtspersönlichkeit
Die spanische Salzwasserlagune Mar Menor ist ein Ökosystem einzigartiger Art. Die Lagune ist durch eine schmale Nehrung vom Mittelmeer. Durch die Verdunstung unter spanischer Sonne steigt der Salzgehalt auf 42-47 g/l, das offene Mittelmeer auf der anderen Seite der Landzunge hat 36-37g/l.
Die Lagune wurde bereits 1982 von der UN zu einem speziell geschützten Gebiet erklärt, 1994 nahm die Ramsar-Konvention sie als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung auf. Dennoch überwiegt die touristische Nutzung. Die Nehrung ist vollständig versiegelt und bebaut, der See wird durch Düngemittel und Bergbau verschmutzt. 2019 kippte er das erste Mal um, ebenso 2021 und 2022. 2022 holten Umweltschützer und Fischer mehr als 14.000 t Biomasse aus der Lagune.
Im Juni 2020 unterschrieben 640.000 Spanier in einem Volksbegehren, den See als eigenes Rechtssubjekt anzuerkennen. Damit können Bürger stellvertretend für das Ökosystem vor Gericht klagen können, auch wenn sie persönlich nicht betroffen sind. Der Senat in Madrid hat diese Gesetzesvorlage mit großer Mehrheit beschlossen, nur die rechtspopulistische Partei Vox stimmte dagegen.
Nashörner: Immernoch kritisch

Nashörner gehören nach wie vor zu den wichtigsten Opfern internationaler Wilderei und Schmuggels. Die Umsiedlung der Tiere in Länder, die sie besser bewachen können, hilft zwar, aber das Problem ist noch nicht gelöst. Die Populationen sinken mehr oder weniger konstant um 3% im Jahr, es gibt nur noch 18.000 Breitmaulnashörner und 6200 Spitzmaulnashörner in Afrika.
Insbesondere in Ostafrika, wo viele Nationalparks ihr Personal wegen fehlender Einnahmen durch die Corona-Delle im Tourismus reduzieren mussten, nimmt die Wilderei wieder zu. Ruanda geht einen anderen Weg. Die Regierung hat in den Schutz von Nationalparks so investiert, dass es sowohl den anliegenden Gemeinden wie den Tieren zugute kommt. 30 Nashörner wurden vor einem Jahr aus Südafrika nach Ruanda gebracht, keines der Tiere wurde gewildert, die Gruppe hat dieses Jahr ersten Nachwuchs bekommen. Jetzt muss es sich „nur noch“ bei den Touristen rumsprechen.
Quellen: WWF
Der südliche Schneeferner ist kein Gletscher mehr

Die Klimaerwärmung macht sich auch auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze bemerkbar. Der südliche Schneeferner-Gletscher ist nicht mehr. Zumindest ist er kein Gletscher mehr. Durch fehlende Niederschläge und hohe Temperaturen ist er soweit abgeschmolzen, dass er keine Eigendynamik mehr hat, also nicht mehr fließt.
Anstatt einer glänzenden, weißblauen Eiszunge sind nur noch einzelne dunkle Toteis-Massen zurückgeblieben. An den meisten Stellen erreichen sie nicht einmal mehr 2 m Dicke, nirgendwo ist das Eis dicker als 6 m. Vor vier Jahren war er noch 10 m mächtig. Die Gletscherfläche hat sich seit dem auf weniger als einen Hektar halbiert.
Auch drei der vier weiteren deutschen Alpengletscher sind akut bedroht. Der Watzmanngletscher ist bereits kurz davor, seine Bewegung einzubüßen, was als zentrales Element für die Einteilung als Gletscher gilt. Der einzige Gletscher, dem die Geologen noch eine längere Lebenszeit geben, ist der Höllentalferner auf der Nordseite der Zugspitze. Er liegt im Schatten und im Winter bekommt er eine Menge Zuwachs durch Lawinenschnee. So wird er noch 10 bis 15 Jahre aktiv bleiben können.
Quelle: BR vom 26.9.2022
Wisentprojekt im Rothaargebirge gescheitert
Ziel des Projektes war, im Rothaargebirge eine Wisentherde dauerhaft anzusiedeln, sie „herrenlos“ werden und als Wildtiere durch die Wälder streifen zu lassen. Soweit die Idee, die Wisente hielten sich aber nicht an die Vorgaben der Projektleitung und verließen die ihnen zugewiesenen Gebiete. In den angrenzenden Nutzwäldern richteten sie Schaden an, über den die Waldbauern klagten.

Nun gibt es offenbar auch Unstimmigkeiten zwischen dem Trägerverein Wisent-Welt-Wittgenstein und öffentlichen Stellen. Der Trägerverein hatte den Vertrag überraschend vorzeitig gekündigt, damit ist das Eigentum an den Wisenten an das Land NRW übergegangen. „Nachdem wir alles versucht haben, müssen wir feststellen, dass das Ziel, die Genehmigung der Freisetzung, einfach nicht umzusetzen ist.“, sagt der Vorsitzende des Vereins, Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann. Dies bestätigte auch der Kreis Siegen-Wittgenstein dem WDR: „Da die Voraussetzungen für ein auf Dauer angelegtes Ansiedeln der Wisente nicht gegeben sind, soll das Wisent-Projekt jetzt abgewickelt werden“, erklärte der Kreis, ohne genauere Angaben zum Verfahren.
Die anliegenden Waldbauern sind zufrieden, haben aber jetzt, kurz vor dem Winter schon wieder die nächsten Sorgen. Die Wisente sind nun offiziell herrenlos, aber besonders streng geschützt. „Wenn die Tiere im Winter nicht gefüttert und dadurch im Projektgebiet gehalten werden, sehen wir die Gefahr, dass sie in den Wäldern außerhalb des Gebietes große Schäden anrichten.“, befürchtet ein Waldbauer aus dem Sauerland.
Was mit der mittlerweile auf 25 Tiere angewachsenen Herde passiert, ist noch unklar. Die Redaktion schlägt eine Umsiedlung vor. Der nicht sehr weit entfernte Nationalpark Eifel bietet ähnliche Lebensbedingungen wie das Rothaargebirge, ist landschaftlich noch vielfältiger und es ist teilweise Wolfsgebiet. So kommen die Wisente in Bewegung, der Verbiss verteilt sich zwangsläufig über größere Flächen. Die Auswirkungen auf Wisente und Wölfe wären mehr als spannend zu beobachten.
Quelle: WDR
Walstrandungen weltweit
Pottwale vor Kings Island, Australien

Am 19.9. strandeten an Kings Island, einer Insel zwischen Australien und Tasmanien mindestens 14 Pottwale. Vermutlich gehörten sie einem „Bachelor Pod“ an, einer Gruppe aus heranwachsenden Männchen. Pottwalmännchen verlassen vor der Geschlechtsreife die Gruppe ihrer Geburt und schließen sich zunächst oft zu solchen Bachelor Pods zusammen. Analog zum Verhalten von Menschen sind diese Gruppen dafür bekannt, Risiken einzugehen und finden nicht immer die richtigen Wanderwege. So wandern solche Bachelor Pods regelmäßig bei ihren Wanderungen von Norwegen um Großbritannien herum zu früh nach Süden und gelangen in die Nordsee.
Möglicherweise liegt bei Kings Island ein ähnlicher Navigationsirrtum zugrunde.
Quelle: Guardian vom 20.9.22
Grindwale vor Tasmanien, Australien

Noch größer ist die Zahl der Langflossen-Grindwale, die nur kurze Zeit später im Naturhafen Macquarie-Harbour in Tasmanien strandeten und starben. Dies geschah nur 2 Tage später, am 21.9., ca. 300 km südlich. Rund 230 Tiere lagen am Eingang des Naturhafens auf dem Strand oder im Flachwasser. Als sie entdeckt wurden, lebte noch etwa die Hälfte von ihnen. Helfer konnten lediglich etwa 35 Tiere zurück ins Wasser bringen. Auch ihre Überlebenschancen sind eher gering.
Grindwale sind sehr soziale Tiere und haben eine extrem starke emotionale Bindung an die Mitglieder ihrer Schule. Durch den starken Zusammenhalt und ihre oft große Zahl können sie alle anderen Bedrohungen unter Wasser ausschalten. Grindwalpods sind sogar Offshore-Orcas und Pottwalen überlegen. Doch Strandungen sind eine völlig andere Art der Gefahr, die durch den Zusammenhalt schlimmer als besser wird. Dennoch bleiben die Tiere in der Nähe der in Gefahr geratenen Pod-Mitglieder und begeben sich dadurch selbst in Gefahr.
Auf den Tag genau vor 2 Jahren, am 21.9.2020 sind nahezu an der selben Stelle 470 Grindwale gestrandet. Auch damals wurde mit großem Aufwand versucht, sie zu retten, was aufgrund des kalten Wetters damals bei über 100 Tieren Erfolg hatte.
Nach den Erfahrungen vor 2 Jahren und dem Wissen, dass Walkadaver wichtig für das Leben in der Tiefsee sind, werden die toten Wale dieses Jahr nicht in einer Tierkadaver-Beseitigung entsorgt, sondern mit Schiffen aufs Meer gebracht. Dort werden sie am Kontinentalhang versenkt.
Quelle: Abc.net.au; n-tv
Bretagne: 3 Finnwale innerhalb weniger Tage gestrandet

Am 2. September strandete südlich der Ile de Sein ein toter Finnwal. Er wurde auf 15 bis 20 m Länge geschätzt. Am 10. September strandete ein weiterer Wal am Strand Kermabec in Tréguennec. Auch dies war ein Finnwal. Der dritte Finnwal strandete in der Nacht zum 19.9. am Strand von Ploéven in der Bucht von Douarnenez. E war mit 15 m das kleinste Tier und lebte zum Zeitpunkt seiner Entdeckung, morgens um 8 Uhr noch.
Quelle: 20 Minutes france vom 19.9.22
Die Stichting SOS Dolfijn, die Walschutz und -beobachtung an der niederländischen Küste übernommen hat, meldete am 1.10. einen toten Finnwal im Zustand fortgeschrittener Verwesung. Er treibt noch auf dem Meer vor Nieuwpoort und zeigt bereits einen von Fäulnisgasen aufgeblähten Kehlsack. Das Tier driftet aktuell in Richtung Zeebrugge, eine Prognose, wo es stranden wird, gibt es noch nicht. Ein Boot begleitet den Kadaver, um ihn für die Schifffahrt zu markieren.
Das Koninklijk Belgisch Instituut voor Natuurwetenschappen (KBIN) (Königlich Belgisches Institut für Naturwissenschaften) erwartet den Kadaver, um ihn zu untersuchen.
Quelle: Facebook-Seite der Stichting SOS Dolfijn; hln.be
Ruhrgebiet: Rätsel um tote Kanadagänse am Kemnader See
Der Kemnader Stausee ist einer der beliebtesten Naherholungspunkte im Ruhrgebiet. Seit Anfang September verenden dort aber eine große Zahl von Gänsen. Das Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises hat bis zum 19.9. insgesamt 40 tote Tiere registriert, tappt aber bei der Suche nach der Ursache noch im Dunkeln. Eine Seuche kann zunächst ausgeschlossen werden. Untersuchungen auf Vogelgrippe und Newcastle-Disease verliefen negativ.
Das Landesumweltamt untersucht Gewässerproben auf Chemikalien, konnte aber zunächst keine Auffälligkeiten feststellen. Ergebnisse einer Botulismus-Untersuchung stehen jedoch noch aus.

Aktuell warnt die Kreisverwaltung, die Tiere anzufassen oder sie gar als verfrühten Martinsbraten zubereiten und essen zu wollen. „Hunde sollten an der Leine geführt werden, keinen Kontakt zu den Kadavern haben und Abstand zum Ufer halten. Auf keinen Fall sollte man momentan im Kemnader See schwimmen gehen oder auch angeln“, warnt Kähne.
Hier gibt es in den Nachrichten eine Diskrepanz. Der Ennepe-Ruhr-Kreis spricht in seiner Meldung allgemein von Wildgänsen, der WDR und die Funke-Mediengruppe hingegen spezifizieren sie als Kanadagänse.
Stadt Essen will Nutrias jagen (lassen)
Die Stadt Essen hat nach eigenem Empfinden ein Nutria-Problem. Die großen Wassernager sind an der Ruhr mittlerweile heimisch und können dort Ärger machen. Generell besteht laut Ruhrverband die Gefahr, dass sie Dämme und Ufer untergraben und den Lebensraum anderer Tiere zerstören. Der Ruhrverband hat zwar noch keine größeren Schäden festgestellt, bei wachsender Population ist das aber nur eine Frage der Zeit. Die Untere Naturschutzbehörde in Essen hat allerdings Schäden an Wasserpflanzen entdeckt.

Beantragt wird, die Tiere in Lebendfallen zu fangen und dann vor Ort zu erschießen. Schlagfallen oder Jagd aus der Entfernung sind nicht geplant.
Nutrias stammen aus Südamerika. Sie wurden zur Pelztierzucht nach Mitteleuropa gebracht und konnten sich hier etablieren. Nutrias gelten als standorttreu, und vermehren sich außerhalb von Siedlungsbereichen in Deutschland nur langsam, da es hier eigentlich zu kalt ist. Sie bis zu 10 kg schweren Tiere gelten als friedlich.
Durch den Bau von Wohnröhren und Fraß an Röhrichtbeständen können sie schwere Schäden anrichten. Die Niederlande bejagen die Tiere seit vielen Jahren sehr intensiv, um Schäden an Dämmen und Deichen zu verhindern. Dort kommt das schmackhafte Fleisch der Nager als „Wasserkaninchen“ zu Luxuspreisen in den Handel.
Die Felle der Tiere sind wertvoll, werden aber heute kaum noch gehandelt. 2015 erzielte das Fleisch eines Nutrias einen Wert von etwa 120 Euro (24 € pro kg Großhandelspreis), das ungegerbte Fell nur 1 €.
Quelle: WDR und Wikipedia zum Nutria
Die Oder-Katastrophe vor der (Nicht-) Aufklärung
Grundsätzlich ist der Hergang des Fischsterbens in der Oder geklärt. Durch erhöhten Salzgehalt konnte sich die Brackwasseralge Prymnesium parvum vermehren, die Fischgifte produziert und nach der Algenblüte ins Wasser abgab. Dadurch starben Fische und Mollusken.

Unklar ist weiterhin, woher die Salzeinleitungen stammen. Der Spiegel berichtet, dass die polnische Regierung die binationale Expertenkommission blockiert, die für Aufklärung sorgen soll. Waren die polnischen Kollegen am Anfang fast euphorisch, so wurden sie mit der Zeit immer zurückhaltender, fast verschwiegen, berichtet Lilian Busse, Leiterin der Kommission.
Diese Lücke kann ein Greenpeace-Bericht wenigstens teilweise füllen. Die Umweltorganisation hat in der Region Gliwice und an einer Kupfermine nahe Glogow Salzkonzentrationen gemessen, die die Werte für Süßwasser ein Vielfaches überschritten. Greenpeace-Aktivistin Marta Gregorczyk sagte dem „Spiegel“: „In Polen wird die Wasserqualität und die Abwasserentsorgung nicht konsequent überwacht.“
Die grüne Europaabgeordnete Hannah Neumann ergänzt bei n-tv: „Bisher klappt die deutsch-polnische Zusammenarbeit nicht gut, die Wasserrahmenrichtlinie wird nicht umgesetzt. Es fließen europäische Fördermittel in polnische Projekte, die einen Ausbau entgegen europäischer Vorgaben vornehmen.“
Quelle: n-tv
Streit um Nessie-Sichtungen: Sollen Webcam-Videos zählen?
Rund um Loch Ness wurden kürzlich neue Webcams installiert. Dies hat unter den Nessie-Jägern zu Streit geführt. Einige halten die Webcams für eine sinnvolle Ergänzung. Andere drängen darauf, dass Webcam-Sichtungen des schwer fassbaren Monsters aus dem offiziellen Sichtungsregister (OLNMSR) gestrichen werden. Eine Petition wurde von einer Gruppe namens Falkirk Boys auf Change.org gestartet, um zu verhindern, dass sie aufgrund ihrer „schädlichen Auswirkungen auf den Standard und den Mythos von Nessie“ verwendet werden.

Die Debatte begann während der Pandemie, als die Menschen den See nicht besuchen konnten. Zahlreiche Nessie-Freunde griffen auf die ursprüngliche Webcam am Ufer zurück, um das Wasser nach ungewöhnlichen Dingen zu scannen. Dies führte dann zu mehreren Online-Sichtungen von Personen wie dem Iren Eoin O’Faodhagain und der Amerikanerin Kalynn Wangle, die regelmäßig Webcams nutzen. Andere Fans wiesen darauf hin, dass die Qualität der Kamera nicht ausreicht, um festzustellen, was sie genau zeigt. Eine kürzliche Webcam-Sichtung hat sich hinterher als zwei Personen auf Paddleboards herausgestellt.
Wir werden die Sache weiter verfolgen.
Quelle: Daily Record vom 23.9.22
Schulausflug in die Niederlande, Duisburger Schüler von Gepard gebissen

Für einen 17-jährigen Schüler der Duisburger Erich-Kästner-Gesamtschule wird dieser Schulausflug sicher unvergesslich bleiben. Er und zwei Mitschüler hatten sich bei einer Wandertour im Safaripark Beekse Bergen von ihren Handy ablenken lassen und sind über ein elektrifiziertes Wildgitter gelaufen, das den Gepardenbereich vom Wanderbereich trennt. Schule und Safaripark betonen, dass die Schüler den Fußgängerbereich nicht mutwillig, sondern wegen der Ablenkung verlassen hätten.
Als die Kidds feststellten, dass sie im Raubtiergehege gelandet sind, sind sie in Panik weggerannt und haben so vermutlich den Beutereflex der Geparden ausgelöst. Die nutzten die seltene Gelegenheit und rannten hinterher, vermutlich über dieses unerwartete Behaviour Enrichment hocherfreut. Einen der Jungen konnten sie zu Fall bringen und haben ihn in einen Arm und den Kopf gebissen. Er kam zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus, die beiden Freunde wurden nicht verletzt.
Die ganze Sache hätte möglicherweise schlimmer ausgehen können, hätte nicht ein Besucher die Szene zufällig beobachtet und mit der Hupe seines Autos eine Tierpflegerin alarmiert. Die konnte die Jungs wegholen und sichern.
Der Tierpark überprüft nun die Sicherheitsmaßnahmen. Über disziplinarische Maßnahmen der Schule oder der Eltern war im WDR-Artikel leider nichts zu lesen.
Die Bartagame ist das Heimtier des Jahres

Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) kürt jedes Jahr ein „Heimtier des Jahres“. Dieses Jahr ist es unerwartet die Bartagame geworden. Der Verband macht damit auf neue Erkenntnisse zu den Bedürfnissen der stacheligen kleinen Echse aus Australien aufmerksam. Vor allem die Zwerg-Bartagame (Pogona henrylawsoni) und die Streifenkopf-Bartagame (Pogona vitticeps) sind beliebte Terrarientiere, die schon lange nachgezüchtet werden. Die Bedürfnisse beider Arten sind im Heimterrarium gut zu erfüllen, Nachzuchten wurden sogar recht zutraulich, so der ZZF.
Zu guter Letzt: