Presseschau 25/22 mit Walen, Großkatzen, Zoos und Wasserwelten

Lesedauer: etwa 15 Minuten
image_pdfimage_print

 

 

Herzlich Willkommen zur letzten Presseschau des Jahres,

 

Weihnachten ist vorbei, für die meisten Menschen kulminiert der Stress am Heiligabend oder den Feiertagen. Die Zeit „zwischen den Jahren“ ist meist wesentlich ruhiger und besinnlicher, als die eigentlich so besinnlichen Feiertage.

Ich nutze diese Zeit, um mit Ruhe die Veränderungen der Webseite anzustoßen, eine Menge andere Dinge zu tun, die liegen geblieben sind und mit etwas weniger Druck durch die Welt zu rennen. Kryptozoologisch war seit der letzten Meldung zum Beutelwolf eher wenig los. Daher sind dieses Mal zwar eine Menge Meldungen im Umlauf gewesen, aber ein kryptozoologischer Knüller war nicht dabei.

 

Apropos Knüller: Das 3. Jahrbuch für Kryptozoologie steht kurz vor der Publikation. Das Redaktionsteam arbeitet unter Hochdruck daran, die letzten Artikel zu sammeln, zu lektorieren und in den Druck zu bringen. Vermutlich wird es im Januar erscheinen, wir werden es dann hier mitteilen, unübersehbar.

 

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein paar ruhige Tage

 

Tobias Möser

 

Jahrbuch für Kryptozoologie 3 – 2022

Das 3. Jahrbuch für Kryptozoologie wird im Januar oder Februar 2023 erscheinen. Wie seine Vorgänger ist es voll Originalarbeiten aus dem Bereich der Kryptozoologie.

 

Eine Vorbestellung ist leider noch nicht möglich, wir informieren euch, sobald es verfügbar ist.

 

Das Jahrbuch für Kryptozoologie 3 – 2022 wird trotz massiv gestiegener Papierpreise auch € 12,90 (zzgl. P&P: Inland € 2,50, Ausland € 3,50) kosten.


Die Meldungen im Einzelnen:

Wie Halsbandsittiche einen Kinderschänder-Ring aufdecken könnten

Ein 60-jähriger Mann aus Mechernich bei Köln hatte sich Halsbandsittiche gekauft und sich an ihnen offenbar mit der Papageien-Krankheit (Ornithose) angesteckt. Die Papageienkrankheit äußert sich unter anderem mit schweren Erkältungssymptomen (trockener Reizhusten), die unbehandelt in eine Milz- und selten Lebervergrößerung führen kann. Die Lunge, Milz und Leber können hierbei dauerhaft geschädigt werden. Die Krankheit ist namentlich meldepflichtig und auch der Grund, warum Papageienartige einen geschlossenen Ring mit amtlicher Nummer tragen (müssen).

Die krankheitsverursachenden Bakterien werden üblicherweise durch das Einatmen von Kot-Staub oder Aerosol übertragen. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist nur als Schmierinfektion bei sehr engem Kontakt möglich.

 

Halsbandsittich
Halsbandsittiche kommen im Rheinland frei vor, hier wurden aber Käfigvögel gehandelt.

 

Das Geschäft mit den Tieren lief im Sommer des vergangenen Jahres auf dem Kleintiermarkt in Kommern ab, Verkäufer war ein 44jähriger Mann aus Mönchengladbach. Laut Käufer sollten die Sittiche zu diesem Zeitpunkt bereits infiziert gewesen sein. Der Verkäufer konnte jedoch am ersten Verhandlungstag nicht teilnehmen, weil er eine mehrjährige Haftstrafe wegen Kindesmissbrauches absitzt.
Aktuell wird geprüft, ob im Umfeld des 44jährigen weitere Verdachtsfälle von Papageienkrankheit aufgetreten sind, insbesondere unter Kontakten, die der Verkäufer nicht gemeldet hat. Hier steht dann wohl ein Besuch der Polizei ins Haus.


Mögliche erste Wasserwelten entdeckt

Die Entdeckung von Exoplaneten ist mittlerweile sowas wie Routine. Meist handelt es sich dabei jedoch um Gasriesen, deren Masse eine sichtbare Bewegung des Zentralgestirns nach sich zieht. Kleinere Planeten, die aus Gestein bestehen und (teilweise) mit Wasser bedeckt sind, waren bisher schwer zu finden. Mit den Weltraumteleskopen Hubble und Spitzer haben Astronomen nun zwei Himmelskörper entdeckt, die vermutlich zu einem großen Teil aus Wasser bestehen.

 

künstlerische Darstellung einer Wasserwelt
So stellt sich ein Künstler nichtirdische Wasserwelten wie Kepler-138 d vor

 

Die beiden Planeten umkreisen den roten Zwergstern Kepler-138 und sind damit „nur“ ca. 218 Lichtjahre von der Erde entfernt. Man weiß von ihrer Existenz bereits seit 2014. Entsprechend ihrer Sonne werden sie „Kepler-138 c“ und „Kepler-138 d“ genannt. Sie haben regelmäßige Umlaufzeiten, ein „Jahr“ dauert 14 bzw. 23 Tage.

Das Bedeutende an Kepler-138 c und d ist, dass sie zu großen Teilen aus Wasser bestehen.

 

Kepler-138 d hat etwa den 1,51-fachen Erddurchmesser und scheint eine Wasserwelt mit einer dicken Schicht flüssigen Wassers zu sein. Etwa 11% seiner Masse und 50% des Volumens besteht aus flüchtigen Stoffen. Die internationale Forschergruppe schließt auf einen Kern, der ähnlich des Erdkerns aus Silikat und Eisen besteht und von einem ungefähr 2000 km tiefen „Ozean“ umgeben ist. Er ähnelt daher in der Zusammensetzung eher den Eismonden, als einem erdähnlichen Planeten. Als Oberflächentemperatur (für die Fachleute: Teq,AB=0.3≈350K) werden etwa +77°C angegeben.

 

Kepler-138 c ist in Sachen Größe und Masse nahezu identisch. Die Forscher bezeichnen ihn als „wärmerer Zwilling“ von Kepler-138 d. Aufgrund der Temperatur- und Druckverhältnisse dürfte das Wasser an der Oberfläche brodelnd kochen, möglicherweise liegt überkritischer Wasserdampf vor, der so dicht wie flüssiges Wasser ist, sich jedoch wie ein Gas verhält. Über dieser Schicht gibt es vermutlich eine Wasserdampfatmosphäre.

 

Weiter existieren Kepler-138 b und e. Von b ist bekannt, dass es sich um einen Gesteinsplaneten von der Größe des Mars handelt, er trägt vermutlich kein oder nur wenig Wasser. Kepler-138 e hingegen ähnelt vermutlich c und d. Da seine Umlaufbahn ihn von der Erde aus nicht vor dem Stern verläuft, kann er nur schwierig vermessen werden. Die Forscher vermuten große Ähnlichkeit zu c und d, wobei e am warmen Rand der bewohnbaren Zone verläuft.

 

Quelle: Piaulet, C., Benneke, B., Almenara, J.M. et al. Evidence for the volatile-rich composition of a 1.5-Earth-radius planet. Nat Astron (2022). https://doi.org/10.1038/s41550-022-01835-4

 


 

Goldschakal erneut auch in NRW fotografiert

Bereits Mitte November hat eine Wildkamera im Umfeld des Landschaftsschutzgebietes Kerstheide bei Hamm am östlichen Rand des Ruhrgebietes einen Schakal fotografiert. Das LANUV bestätigt nun die Bestimmung als Goldschakal.

 

Goldschakal bei Hamm
Goldschakal bei Hamm, das scheue Tier schaut direkt in die Wildkamera

 

Der seit langem erste Goldschakal wurde 1997 in Brandenburg nachgewiesen, im Spätsommer 2020 in NRW. Anders als der Wolf steht der Goldschakal in Deutschland nicht unter Artenschutz, obwohl er wesentlich seltener ist. Deswegen gibt es bei Nutztier-Rissen auch keine Entschädigungszahlungen, so das LANUV. Diese kommen sowieso extrem selten vor, hauptsächlich ernährt sich der Goldschakal von Kleintieren zwischen Regenwurm- und Kaninchengröße. Da er oft wasser-assoziiert lebt, könnte er eine Hilfe im Kampf gegen Nutrias und Bisamratten sein. Für die Nutztierhalter in diesem Gebiet ist der Schakal eher ein positives Signal: Dort, wo Wölfe vorkommen, verschwinden Goldschakale sehr schnell, entweder fliehen sie, oder sie werden getötet.

 

Möglicherweise ist der Goldschakal mit dem geheimnisvollen Rohrwolf identisch.

 

Quelle: WDR vom 15.12.22

 


Puma aus dem Stadtpark in Los Angeles eingeschläfert

Der durch die kalifornische Großstadt schleichende Puma ist spätestens seit einer Aufnahme von Steve Winter vor dem Hollywood-Schriftzug zu einer Ikone der Stadt geworden. P-22, die „coolste Katze von L.A.“ war längst zum Gesicht der Kampagne zur Rettung des Pumas in Südkalifornien geworden. Der Kater lebte seit mindestens 10 Jahren in dem von High- und Freeways umgebenen Griffith Park.

 

Puma Los Angeles
Die ikonische Aufnahme von Steve Winter, die P-22 vor dem Hollywood-Schriftzug zeigt

 

Leider hatte der Pumaeinen Unfall, vermutlich mit einem Auto. Das Tier wurde daraufhin auffällig und hat drei Hunde angefallen. So wurde er eingefangen und untersucht

 

Leider stellen die Tierärzte bei P-22 schwere Verletzungen fest. Er hatte eine Schädelfraktur, das rechte Auge war in Mitleidenschaft gezogen, die inneren Organe waren ebenso verletzt. Zudem litt er an einer Herz-, Nieren- und Lebererkrankung. Die Summe der Einschränkungen war so groß, dass man sich dafür entschied, das Tier von seinen Schmerzen zu erlösen.

 

Quelle: n-tv am 18.12.22

 


Wieder zurück

so könnte man diese Rubrik nennen. Es gibt zahlreiche Meldungen, die Erfolge des Naturschutzes betreffen:

Buckelwale in Kanada so zahlreich wie lange nicht

Buckelwale in British Columbia
Buckelwale in der Meerenge vor Vancouver, häufig wie seit über 100 Jahren nicht mehr.

 

Bis 1967 wurden Buckelwale in British Columbia gejagt. Nun, 55 Jahre später gedeihen die Tiere wieder, die Population nimmt zu. Im vergangenen Jahr sind 21 Jungtiere geboren worden, doppelt so viele, wie im Jahr davor. Das ist die bisher höchste Zahl an Kälbern in dieser Region. Möglicherweise hat die coronabedingt verringerte menschliche Aktivität auch hierbei eine Rolle gespielt.

Insgesamt leben wieder 27.000 Buckelwale im kanadischen Pazifik. Der Walexperte von der kanadischen Regierungsbehörde für Fischerei und Ozeane, Thomas Doniol-Valcroze: „Vor zehn Jahren haben wir hier, wo ich lebe, bei Vancouver, keinen einzigen Buckelwal gesehen. Die Leute mussten dafür mit einer Fähre rausfahren. Vor fünf Jahren kamen dann wieder ein paar. Und heute siehst du rund 20 an jedem Tag im Sommer und Herbst.“

 

Eigentlich ein Grund, mal nach Vancouver zu reisen.

 

Die Löwen sind zurück in Ruanda – und sie bleiben

Löwe in Südafrika
die neuen Löwen Ruandas kamen aus Südafrika

 

2016 hat der kleine afrikanische Staat sieben Löwen im Akagera-Nationalpark ausgewildert. Den Tieren geht es so gut, dass die Population in nur sechs Jahren stark gewachsen ist.

Ruanda ist hauptsächlich für den unfassbaren Völkermord 1994 bekannt. Damals flüchteten viele Menschen in die Nachbarländer und kamen später zurück. Es fehlte an Land, so dass der Nationalpark um 2/3 beschnitten wurde. Dazu kam, dass die Rückkehrer ihre Herden in den Park trieben und zum Schutz die Raubtiere erschossen. 2001 wurde der letzte Löwe getötet, 2016 kamen sieben Löwen aus unterschiedlichen Gebieten Südafrikas ins Land. Inzwischen gibt es wieder rund 50 Löwen.

Die Löwen bewirken bereits jetzt sehr viel. Sie halten die Pflanzenfresser in Bewegung und verhindern, dass einzelne Flächen zu stark abgefressen werden. Hiervon profitieren auch andere Tiere. Das Land hat beide afrikanische Arten Nashörner wieder angesiedelt, mit erfreulichem Erfolg. Die großen Pflanzenfresser sind für Touristen attraktiv und diesmal profitieren die Dörfer, die um den Nationalpark liegen, von den Tourismuseinnahmen.

 

Quelle: ARD, die – wie es ihre Art ist – die Geschichte eines Wildhüters und nicht der eigentlichen Hauptdarsteller draus gemacht.

 

Kegelrobben haben Babyboom

Kegelrobben
Kegelrobben am Strand. Sie sind Deutschlands größte Raubtiere.

 

Die Meldung hätten wir aus dem letzten Jahr fast wörtlich kopieren können. Die Kegelrobben auf Helgoland haben so viele Junge, wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Seit acht Jahren besuchen Deutschlands größte Raubtiere die Insel wieder, um dort Junge zu gebären.

Der Strand der Nebeninsel Düne ist dicht belegt. Etwa 1500 Kegelrobben lagern hier. Jedes Jahr ab November kommen die trächtigen Weibchen aus der Nordsee zu dieser Insel. Um den Jahreswechsel sind die meisten Jungtiere zu sehen. Die Zahlen steigen ständig an. Im Winter 2019/20 waren es 531 Geburten, 20/21 dann 632, 21/22 schon 669 Jungtiere.

 

Seit sich bei den Menschen rumspricht, dass die Kegelrobben im Winter auf der Düne ihre Jungtiere bekommen, werden sie immer mehr zur Touristenattraktion. Den Helgoländern ist das nur Recht, war der Winter doch so etwas wie die Saure-Gurken-Zeit. Seit dem vergangenen Jahr gibt es eine Besucherlenkung, damit die einen Gäste nicht zwischen den anderen Gästen herumlaufen. Jetzt trennt ein Zaun Mensch und Tier, so dass die Tiere mehr Ruhe haben.

 

Mittlerweile ist die Düne so eng besucht, dass sie aus allen Nähten zu platzen droht. Es kommt immer wieder vor, dass Mütter zwischen andere Mütter und ihre Jungtiere geraten, was dann zu Konflikten und Kämpfen führt. Auch die Männchen tragen – anders als die an Land eher friedlichen Seehunde – blutige Kämpfe aus.


Aus den Zoos

Dinosaurier stören die Nachtruhe

Drei kleine Flrischfresser greifen ein größeres Tier an
Die Rufe von Dinosauriern hallten durch das nächtliche Otterbach.

 

Am Dienstagabend, 06.12.2022, haben Dinosaurier die Nachtruhe in Weil am Rhein gestört. Gegen 23:15 Uhr war der Polizei schauriges Tiergeschrei vom Festplatz in Otterbach gemeldet worden. Unerschrockene Einsatzkräfte trafen dort auf friedliche Dinosaurier einer Ausstellung. Möglicherweise war deren Soundanlage noch kurzfristig in Betrieb. Jedenfalls verhielten sich die Tiere jetzt wieder ruhig. Beamte und Spaziergänger konnten das Gelände sicher verlassen.

 

Quelle: Pressemeldung der Polizei Freiburg

 

Düsseldorfer Aquazoo erneut mit hervorragender Besucherzahl

Aquazoo
Das Löbbecke-Museum & Aquazoo ist nicht umsonst eines der meistbesuchten Museen Deutschlands

 

Das Düsseldorfer Löbbecke-Museum & Aquazoo konnte bereits am 4. Dezember seinen 400.000sten Gast dieses Jahres begrüßen. Trotz Corona-Einschränkungen zur besten Besuchszeit konnte die 400.000er-Marke erneut durchbrochen werden. Damit ist das Löbbecke-Museum nach dem Deutschen Meeresmuseum und dem Naturkundemuseum Berlin das am drittstärksten besuchte Naturkundemuseum Deutschlands.

 

Wuppertaler Elefant Tsavo litt an Tetanus-Infektion

Elefanten Wuppertal
Elefanten im Zoo Wuppertal. Das Foto ist von 2017, das Jungtier ist nicht Tsavo.

 

Der am 20.11. eingeschläferte Jungelefant Tsavo aus dem Wuppertaler Zoo litt unter einer Tetanus-Infektion. Koordinationsschwierigkeiten und Krämpfe ließen den Zoo bereits diese Verdachtsdiagnose stellen, die Untersuchung der Justus-Liebig Uni in Gießen bestätigten diese.
Auch die FU Berlin und das Robert-Koch-Institut konnten aus Proben Tetanus nachweisen.

Letztlich bestätigte sich, dass eine Euthanasie für Tsavo die richtige Wahl war.

 

Quelle: Zoo Wuppertal mit wesentlich ausführlicheren Ausführungen, sehr lesenswert.

 

Norbert Zajac gestorben

Deutschlands größter Zoohändler ist tot. Norbert Zajac starb überraschend am 12.12.22 im Alter von nur 67 Jahren in Duisburg. Im Arbeiter- und Industrieviertel Neumühl hatte Zajac einen kleinen Zooladen zum größten Zoogeschäft der Welt ausgebaut, dafür bekam er 2005 einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde. Der beleibte und meist lustige Mann war nicht nur in der Branche eine kleine Berühmtheit. Konnte er anfangs noch Samstags als Parkwächter vor seinem eigenen Laden den Verkehr regeln und unerkannt mit Kunden quatschen, war er später mit 300.000 Followern auf Youtube und mehr oder weniger regelmäßigen Fernsehauftritten selbst eine Attraktion.

 

Seine Arbeit war nicht unumstritten, insbesondere die Haltung selten gepflegter Exoten und die Hundehaltung war immer wieder Kritik von Tierschützern ausgesetzt. Ich kenne den Laden seit mehr als 25 Jahren und kann aufgrund meiner Qualifikation auch die Tierhaltung bewerten. Schlechte oder gar keine Beratung habe ich bei Zajac nie bekommen. Die Tierhaltung ist durchweg gut, auch die Hundeanlage ist auf einem Standard, den kaum ein Züchter erreicht.

 

Berliner Aqua-Dom geplatzt

Berliner Aquadom
Der riesige Acrylglaszylinder fasste mehr als 1000 Kubikmeter Wasser

 

Das muss ein Albtraum gewesen sein. Das „größte freistehende zylinderförmige Aquarium“ der Welt ist am 16.12. geplatzt. Es stand im Atrium eines Berliner Hotels und war an das im gleichen Gebäude untergebrachte Sea Life angeschlossen. In der Mitte der 16 m hohen Konstruktion verlief ein Aufzug, so dass der 11,5 m durchmessende Tank ein Volumen von gut 1000 Kubikmetern hatte.
Zum Glück riss die Acrylwand in den frühen Morgenstunden, um 5:45 Uhr waren kaum Menschen im Atrium des Hotels. Schlagartig entluden sich die 1000 Kubikmeter, drückten einige Einbauten im Raum weg und sprengten sich den Weg durch die Fassade auf die Straße. Dort lief ein Großteil des Wassers durch Gullys ab. Die meisten der etwa 1500 Fische dieses Beckens kamen an Land und wegen der eisigen Temperaturen ums Leben, einige wenige konnten im Sea Life untergebracht werden.

Durch die Wasserwelle wurden zahlreiche Ladengeschäfte im Erdgeschoss des Komplexes sowie das DDR-Museum wurden teilweise oder ganz zerstört.

 

Eine Ursache für das Platzen des Beckens ist noch nicht veröffentlicht worden. Allgemein geht man von Materialermüdung des Acrylglas-Zylinders aus, der hier in einem lichtdurchfluteten Raum stand. Es gibt erstaunlich wenige Fotos des Szenarios und es erscheint unwahrscheinlich, dass es keine Kamera gab, die das Atrium des Hotels überwachte und möglicherweise das Platzen filmte.

Ein Anschlag ist nahezu auszuschließen. Ein Attentäter versucht immer, maximale Aufmerksamkeit zu erregen. Da wäre ein Anschlag im Laufe des Tages, bei vollem Atrium, Schlange am Sea-Life und zahlreichen Kunden in den zerstörten Läden wesentlich attraktiver gewesen. So wurden zum Glück nur zwei Menschen leicht verletzt.

 

Quelle: diverse Medienberichte, Wikipedia


US-Aufsichtsbehörden erlauben Einhornhaltung

Einhorn und Mädchen
Möglicherweise so stellt sich Madeline die Einhornhaltung vor. Nun darf sie eins halten, die Frage ist nur, wann sie eins findet.

 

Ein junges Mädchen namens Madeline beantragte bei der Behörde für Tierpflege und Kontrolle in Los Angeles die Haltung eines Einhorns im Garten, falls sie eines finde.

 

Die Mitarbeiter der sonst als humorlos bekannten US-Behörden haben sich in vielen Fällen als kinderlieb herausgestellt (siehe NORAD tracking Santa), so auch in diesem Fall. Die Behörde stellte eine pinke, herzförmige Lizenz zur Haltung von Einhörnern aus, die dauerhafte Gültigkeit hat. Gleichzeitig gab sie Madeline einige Tipps zur Haltung der seltenen Tiere. So brauche ein Einhorn genug Sonnenlicht, Mondstrahlen und Regenbögen. Das Horn muss mindestens einmal im Monat mit einem weichen Tuch poliert werden und wenn man das Tier mit Glitter und Glitzer bestreuen würde, müsse diese ungiftig und biologisch abbaubar sein. Mindestens einmal pro Woche würde das Einhorn Wassermelone fressen wollen.

 

Die Behörde veröffentlichte den Brief, weil man sich gerührt vom Pflichtbewusstsein des Mädchens fühlte. Man freue sich, „von jungen Menschen zu hören, die sich mit den Anforderungen eines liebevollen Zuhauses für Tiere auseinandersetzen“, hieß es. „Wir loben Madelines Sinn für verantwortungsbewusste Tierhaltung, um im Voraus die Erlaubnis einzuholen. Als Ergebnis haben wir ihr eine vorab genehmigte Einhornlizenz ausgestellt.“

 

Quelle: tagesschau vom 9.12.22


Sonderausstellung: So viel mehr als nur T. rex!

Plakat der Sonderausstellung
Plakat der Sonderausstellung

 

Die Sonderausstellung des Naturkundemuseums Bamberg „SO VIEL MEHR ALS NUR T. REX!“ beschäftigt sich mit der Paläoart des Künstlers Joschua Knüppe. Paläoart ist die künstlerische Rekonstruktion ausgestorbener Organismen und Ökosysteme basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. In vielen hundert Millionen Jahren Evolution sind auf unserem Planeten die unterschiedlichsten Lebensformen entstanden und wieder verschwunden. Die Öffentlichkeit kennt davon nur einen winzigen Bruchteil.

 

Joschua Knüppe, geboren 1992, zeigt in dieser Ausstellung eine Auswahl seiner visuell beeindruckenden Arbeiten, die die gesamte Erdgeschichte umspannen und dabei von frühesten Lebensformen, über bekannte und weniger bekannte Dinosaurier bis hin zu den Giganten der letzten Eiszeit reichen.

 

Knüppes Werke zeigen beispielsweise, dass viele von ihnen nicht nur Jäger oder Gejagte waren, sondern auch fürsorgliche Eltern. Auch damals verhielten sich Tiere tollpatschig oder verspielt, sie bekamen Krankheiten oder kämpften in Katastrophen um ihr Überleben. Kurz: Die Urzeit war viel mehr als nur T. rex, und selbst der Tyrannosaurus war so viel mehr als das, was uns die Popkultur erzählt.

 

Daten:

Ausstellungsort: Naturkunde-Museum Bamberg

Datum: 20.1.23 bis 30.6.23, täglich außer Montags, 21.2. (Faschingsdienstag) geschlossen.

Uhrzeit: bis 31.3.: 10 bis 16 Uhr, danach 10 bis 17 Uhr.

Eintrittspreise: Normal 3,50 €, ermäßigt: 1,00 bis 2,00 €

Erreichbarkeit ÖPNV: Bus bis Stadtmitte ZOB, dann 400 m Fußweg

Erreichbarkeit PKW: Tiefgarage Maximiliansplatz, dann 60 m Fußweg

Web: https://www.naturkundemuseum-bamberg.de/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert