Presseschau 5/23 mit Ostsee-Funden, großen und riesigen Affen, dem Beutelwolf …

Lesedauer: etwa 14 Minuten
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Liebe Leserinnen und Leser,

 

die monatliche Presseschau mit Meldungen des Aprils ist gerade so rechtzeitig fertig geworden. Hier ist im April eine Menge Arbeit angefallen, die auch das Netzwerk für Kryptozoologie betreffen. Gemeinsam mit dem Sequoia Verlag haben wir einen Fotowettbewerb begonnen, der in einem Buch enden soll. Das Wetter für gute Fotos entwickelt sich ja langsam, und der Wettbewerb läuft noch bis 30.6. Es ist also noch genug Zeit, das Foto zu machen.

 

Ein weiteres Buch steht an, es wird im Sommer erscheinen. Das Thema ist ein Kernthema der Kryptozoologie, was genau, wird noch nicht verraten.

 

Bei unseren aktuellen Publikationen gibt es eine Veränderung. Die erste Ausgabe des Jahrbuches, von 2020 ist vergriffen. Ob es einen Nachdruck gibt, wird derzeit hinter den Kulissen ausgiebig diskutiert. Als aktuelle Alternative bieten wir euch einen Download an, der ganz normal über das Formular auf der Publikationsseite bestellt werden kann, Natale Cincinnati kümmert sich darum, dass er den Besteller auch erreicht.

 

Bei den Freitagnacht-Kryptos gibt es eine neue Serie. Suzan Reinert kümmert sich jeden ersten Freitag im Monat um Kryptide aus Deutschland. Der Cartoonist Stefan Roth hat viele von ihnen mit einem Augenzwinkern gezeichnet. Sie liegen schon einer Weile bei uns im Archiv, jetzt zeigen wir sie auch im Netz.

 

Kern-Kryptozoologische Meldungen, über Wildhominiden, Seeungeheuer oder große, fliegende Wesen sind wieder einmal selten, bzw. wenn es sie gibt, dann sind sie wenig glaubwürdig. Lediglich die (Neu?)-Bewertung des Adamsfield-Kadavers eines Beutelwolfes wirft neue Fragen auf. Zudem dessen bilden Out-of-Place-Funde aus der Ostsee einen unerwarteten Schwerpunkt. Auch aus den anderen Meeren haben wir viele Meldungen.

Droht ein El-Nino?

Diese werden aber alle von der Meldung, dass 2023/24 mit 80%iger Wahrscheinlichkeit ein El-Nino erwartet wird, jene kurzzeitige Veränderung von Meeresströmungen, die nahezu weltweit Auswirkungen hat: Fische vor der Westküste Südamerikas wandern ab, Niederschläge verschieben sich, schwere Trockenheiten und Überschwemmungen verheeren. Die Oberflächentemperatur des Meeres steigt an, Korallenbleiche und Planktonsterben wirken sich in der gesamten Nahrungskette aus.
Europa ist davon kaum direkt betroffen, aber ausgerechnet da, wo wir aktuell am verletzlichsten sind: Oft ist im Folgejahr ein kalter und schneereicher Winter zu erwarten. Hinzu kommen zahlreiche Wetteranomalien in Afrika und den arabischen Staaten, die den Flüchtlingsstrom aus diesen Ländern noch verstärken.

Wir werden also weiterhin interessanten Zeiten entgegensehen.

 

Herzlichst

 

Euer Tobias Möser

 


Fisch in Rekordtiefe gefilmt

Forscher aus Australien und Japan haben einen Fisch in 8336 Metern Tiefe im Bonin-Graben südlich von Japan gefilmt. Die Aufnahmen gelten als der tiefste Nachweis eines Fisches überhaupt. Bei dem sehr kleinen, juvenilen Fisch handelt es sich um eine unbestimmte Scheibenbauch-Art der Gattung Pseudoliparis. Diese Art Pseudoliparis belyaevi hielt den bisherigen Tiefenrekord: 2008 wurde sie in einer Tiefe von 7703 m, 2023 in 8022 m gesammelt.

 

Scheibenbauch-Fische am Tauchboot
Scheibenbauch-Fische an einer Fotofalle

Anders als oft in den Medien dargestellt, werden diese Tiere nicht vom enormen Druck zerquetscht, da sie keine druckfreien gasgefüllten Hohlräume haben (wie eine Taucherkugel). Der Druck vermindert die Funktion bestimmter Enzyme, so dass ein Wirbeltierstoffwechsel nur bis zu einer gewissen Grenze möglich bzw. energetisch sinnvoll ist. Bisher galten etwa 8000 m als Grenze für die dauerhafte Besiedlung mit Fischen. Die Frage ist nur, ob es nicht eine Lösung für das Problem gibt und einzelne Arten noch tiefer wandern können.

 

Quelle: University of Western Australia

 

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Die Burg des Zwergenkönigs

Die Sagen aus dem Rheinisch-Bergischen Grenzgebiet um Solingen und Leverkusen  berichten nicht selten von ungewöhnlichen, seltsamen, oft beunruhigenden Dingen, Gestalten oder Vorgängen, wie den berüchtigten Abwasserfisch aus der Wupper oder den Nebelkater Niff. Sagenspezialist Ulrich Magin hat sie in der „Burg des Zwergenkönigs“ zusammengetragen. Ihre Protagonisten – die Erzähler und die ihn bedrohenden übernatürlichen Wesen werden den Leser mit ihren Heldentaten begeistern.

 

Die Burg des Zwergenkönigs ist im Mai 2023 im Sequoia Verlag als Paperback erschienen. Das Buch hat 136 reich illustrierte Seiten im Format 24 x 17 cm und kostet € 15,-

 

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.

Neues vom Beutelwolf?

Direkt am Anfang möchte man rufen „ja, was denn nun?“. Der Adamsfield-Kadaver ist in die Schlagzeilen geraten, dabei hat er schon eine unglaubliche Vorgeschichte. Von dem Kadaver sind nur wenige Fotos bekannt, die eine Beutelwolf-Häutung mit Fußsohlen darstellen sollen. Nun das Bemerkenswerte:

  • Dieses Foto wurde zwischen 1990 und 1992 von einer unbekannten Person im Museum Victoria aufgenommen.
  • Jemand im Museum Victoria nahm einen Beutelwolf-Balg und legte ihn auf das Foto, um die Füße des Balgs mit dem Fuß auf dem Foto zu vergleichen.
  • Von diesem Vergleich zwischen dem Museumsexemplar und dem im Feld aufgenommenen Foto wurden mindestens 2 Fotos aufgenommen.
  • Diese beiden Fotos erreichten irgendwie Col Bailey, der informiert wurde, dass es sich um Fotos des toten Beutelwolfes in Adamsfield selbst handelte. Er hatte zu diesem Zeitpunkt und auch später keinen Grund, etwas anderes zu glauben.
  • Diese beiden Fotos wurden zuerst in einem Dokumentarfilm um 1998 gezeigt. Später hat sie Bailey in einem Buch besprochen und eine Reproduktion der Fotos abgebildet. 
  • Vor einigen Jahren gelang es Chris von „Where Light meets Dark“ mit Hilfe eines Lesers des „Thylacine Museums“, eine Verwirrung aufzudecken. Das Foto, das Col Bailey abbildete zeigte den echten Adamsfield-Kadaver. Die beiden Füße auf den beiden von Bailey gezeigten Fotos gehörten beide zu Museums-Präparaten.
  • Dieses Originalfoto der Füße des Adamsfield-Kadavers ist auf einem der beiden Fotos der Füße der Museumsexemplare zu sehen. Es liegt unter den Präparaten.
  • Die Muster der Fußpolster des Adamsfield-Kadavers stimmen mit dem der Museumsexemplare überein und unterscheiden sich speziell von Hund oder Katze. Weiter zeigt es dass sich neben dem Fuß Eukalyptusblätter auf dem Boden liegen – was die Behauptung stützt, dass sie in der Auffindesituation aufgenommen wurden.
  • Es gibt keinen Grund, den Ort (Adamsfield, Tasmanien) oder das Datum (1990) anzuzweifeln.

 

Die Neueinschätzung

Aufnahmen um den Adamsfield-Kadaver
Die Aufnahmen um den Adamsfield-Kadaver mit Erklärungen von Chris, sicher einem der besten Kenner des Beutelwolfes.

 

Nun meldet sich Chris wieder zu Wort. Er schreibt in einem Facebook-Beitrag vom 27.4.23, dass er keinen Zweifel daran hat, dass 1990 bei Adamsfield ein Beutelwolf erschossen wurde. Leider hatten wir bisher keine Zeit, den Beitrag und die Kommentare mit Fragen und Antworten intensiver zu bearbeiten.

 

Facebook-Link: https://www.facebook.com/photo/?fbid=672200581583181&set=a.477207447749163


Angeblich neues Bigfoot-Video: Muss ich das wirklich posten?

Der Vollständigkeit tue ich das mal. Die Kamera, die dieses Bild aufgenommen haben soll, hat in 12 ft. Höhe über einer Futterstelle an der kalifornischen Grenze gehangen.

 

Angebliches Bigfoot-Foto
Screenshot des angeblichen Bigfoot-Videos. Quelle: Tyron T. Speer

 

Wenn jemand das ganze Video ansehen möchte, findet er es bei Tiktok Der User Tyron T. Speer erscheint jedenfalls nicht sehr vertrauenserweckend.


Seeteufel in der Ostsee gefunden

Im Marinehafen von Kiel ist ein Seeteufel angeschwemmt worden. Das Besondere an dieser Meldung: Die Art ist in der Ostsee nicht heimisch und bevorzugt die Bodenregionen im Nordatlantik, von Norwegen bis Marokko und des Mittelmeeres. Dazu kommt, dass die Tiere eher Hochseebewohner sind und sich den Küsten selten nähern.

 

Seeteufelmaul
Seeteufel wirken, als würden sie nur aus Maul bestehen.

 

Um so größer war das erstaunen, als der bizarre Fisch ausgerechnet in der Nähe der Gorch Fock angeschwemmt wurde. „Das ist in der Tat bemerkenswert“, sagte der Biologe Thorsten Reusch des Kieler Geomar Helmholtz Zentrums für Ozeanforschung der Deutschen Presse Agentur.

Seeteufel oder Anglerfische Lophius piscatorius werden als Speisefische geschätzt. Das in Kiel angeschwemmte Exemplar wurde auf 80 cm geschätzt, üblicherweise erreichen sie Längen von 1,2 bis 1,5 m, selten 2 m.

Quelle: Kreiszeitung

 


Blaukrabbe bei Usedom angespült

Ähnlich unerwartet war ein anderes Meerestier, das Spaziergänger neben der Seebrücke von Ahlbeck auf der Ostseeinsel Usedom fanden. Es handelt sich um eine Blaukrabbe Callinectes sapidus, die an der Ostküste beider Amerikas vorkommt. Die Tiere erreichen eine Breite des Rückenpanzers von bis zu 20 cm und ein Gewicht von 450 bis 900 g. Damit sind sie deutlich größer als die meisten in deutschen Gewässern vorkommenden Krebstiere. Die Tiere leben meist in ausgesüßten Gewässern: Flussmündungen, Salzmarschen, Ästuaren, selten tiefer als 30 m. Kaltes Wasser vertragen sie schlecht, adulte Tiere überleben 10°C, Jungtiere brauchen es wärmer.

 

Blaukrabbe
Eine Blaukrabbe, aber nicht die aus der Ostsee

 

Als Neozoen sind sie vor der japanischen Küste und im Mittelmeer anzutreffen, seltener in der Nordsee. Für die Ostsee ist das der dritte Nachweis, 1951 bei Kopenhagen und 2007 bei Skagen.

Unklar ist, wie die Krabbe nach Usedom kam. Hier darf gerne spekuliert werden.

 

Quelle: gmx nach einer ungewöhnlich ausführlichen dpa-Meldung


Gigantopothecus blacki neu gesehen

Gigantopithcus im Habitat
Moderne Rekonstruktion eines Gigantopithecus im Habitat.

 

Was wie ein ungewöhnlicher SIchtungsbericht klingt, ist genau das Gegenteil. Die Wissenschaftler Yingqi Zhang und Terry Harrison haben die wenigen Funde des größten bekannten Hominiden neu bewertet. Das Abstract ihrer Arbeit im Supplement des Yearbook of Physical Anthropology habe ich mit Hilfe der google-Funktion übersetzt:

 

Gigantopithecus blacki ist der größte Hominide, der je gelebt hat. Der Fossilbericht lässt ihn als spezialisierten Ponginen (also aus der Orang-Utan-Gruppe) und ein lange überlebendes Mitglied der Sivapithecus-Indopithecus-Linie erscheinen. Er ist hauptsächlich aus früh- und mittelpleistozänen Höhlenstandorten in Südchina bekannt, die von 2,0 Ma bis fast 300 ka datieren.

Die Ursache für sein Aussterben im späten Mittelpleistozän ist unbekannt, aber möglicherweise haben ökologische Veränderungen oder die Ankunft des Homo erectus dazu beigetragen. Gigantopithecus ist in seiner dentognathen Anatomie hochspezialisiert, mit einer einzigartigen Kombination von Merkmalen, die ihn von allen anderen Hominoiden unterscheidet. Basierend auf der Größe seines Gebisses und Unterkiefers liegt eine vernünftige Schätzung seiner Körpermaße bei 200–300 kg. Es gab eine fortschreitende Zunahme der Zahngröße vom frühen Pleistozän bis zum mittleren Pleistozän und möglicherweise eine Verschiebung hin zu einer größeren Komplexität der Backenzähne. Gigantopithecus weist einen relativ hohen Grad an sexuellem Dimorphismus auf, was auf ein hohes Maß an männlich-männlicher Konkurrenz hindeutet. Die relativ kleinen Eckzähne bei beiden Geschlechtern legen jedoch nahe, dass diese Zähne bei agonistischen Verhaltensweisen nicht wichtig waren.

Die Art bewohnte einen subtropischen Monsunwald mit geschlossenem Blätterdach und dichtem Unterholz. Die Nahrungssuche konzentrierte sich auf den Waldboden und seine Ernährung umfasste eine breite Palette von C3-Pflanzen, einschließlich Früchten, Blättern und Stängeln und möglicherweise Knollen. Die Backenzähne und Kiefer wurden für die Verarbeitung einer Vielzahl von sperrigen, faserigen und abrasiven Nahrungsmitteln angepasst, aber die kleinen Schneidezähne weisen darauf hin, dass das Abbeißen kein wichtiger Teil seiner Ernährung war.

 

 

Für alle, die tiefer in die Materie eindringen wollen, ist die Originalarbeit empfehlenswert. Sie ist als Volltext im Web ohne Barrieren lesbar, Link siehe oben. Wenn ich ausreichend Zeit habe, verarbeite ich die Originalarbeit zu einem Volltextartikel.

 


Die Meere rächen sich, aber anders als beim „Schwarm“

Anfang April kam die Meldung, dass eine gigantische Menge Sargassum, also eine freischwimmende Makroalge auf die Küste des US-Sonnenstaates Florida und die karibischen Inseln zutreibt. Die Algen leben normalerweise in der Sargasso-See, wo sie als Teppiche an der Oberfläche treiben und sehr arten- und individuenreiche Lebensräume bilden und für zahlreiche Arten Kinderstuben oder Jugendcamps darstellen.

 

Sargassum an einem Strand in Belize
Sargassum-Ansammlung an einem Strand in Belize

 

Aus bisher unbekannten Gründen, man vermutet Klimaveränderungen oder zusätzliche Nährstoffzufuhr durch Verschmutzung, vermehren sich dieses Jahr die Sargassum-Algen sehr gut. Das führt dazu, dass Millionen Tonnen dieser Wasserpflanzen an den Stränden der Urlaubsgebiete angeschwemmt werden, wo sie stinkend zerfallen und einen klebrigen, braunen Schaum in der Brandung bilden. Alleine Florida erwartet in den nächsten Monaten ein Mega-Blob von 13 Millionen Tonnen modernder Algen.
Wie sich das auf den Tourismus in diesen Regionen auswirkt, ist auf der einen Seite offensichtlich, im Detail aber schwer abzusehen.

 

Quelle: University of South Florida (pdf)


Sandtigerhaie in England und Irland gestrandet

Zwei Kleinzahn-Sandtigerhaie Odontaspis spec. sind in Irland und England tot gestrandet.

Der erste Kadaver wurde Ende März in Hampshire, im Süden Englands an der Küste des Ärmelkanals angeschwemmt. Unbekannte haben den Kopf abgeschnitten, vermutlich um den spektakulären Kiefer des Tieres zu präparieren. Das macht eine genaue Bestimmung auf Artebene quasi unmöglich, Wissenschaftler haben darum gebeten, die Körperteile zurück zu geben, man würde auch von Strafe absehen.

 

Der zweite Kadaver war ein ausgewachsenes Weibchen. Zwei schweizer Touristen fanden das Toer bei Wexford an der irischen Südküste, am Übergang vom Atlantik in die Irische See. Es maß knapp 5 m (14 ft.), was für beide bekannten Arten eine enorme Größe darstellt.

 

Kleinzahn-Sandtigerhaie der Gattung Odontaspis leben normalerweise bodennah in wärmeren Gewässern, wobei sie den Kontinentalschelf bzw. die Hochsee bevorzugen. Wissenschaftler vermuten, dass sie im Rahmen des Klimawandels nach Norden wandern.

 

Quelle: Yahoo-News


„Geld gegen Naturschutz“ – Ecuador macht Deal mit Credit Suisse

Die Idee, ärmeren Ländern für den Schutz besonderer Biotope Geld zu zahlen, gibt es schon lange. In einzelnen Projekten funktioniert es, in anderen nicht. Nun hat das südamerikanische Ecuador mit der ins Gerede gekommenen Großbank Credit Suisse einen 1,6 Milliarden-Dollar-Deal gemacht.

 

Galapagos
Die Galapagos-Inseln sind die Inseln mit der höchsten Endemitenquote – und gelten als Inspiration für Darwins Evolutionstheorie

 

Die Bank hat ecuadorische Staatsanleihen gekauft und so in dem Land Barmittel freigesetzt. Sie werden in den Schutz der Galapagos-Inseln investiert. Das Archipel zählt wegen seiner besonderen Flora und Fauna seit 1978 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Nahezu die komplette Land- und Seefläche der Galapagos-Inseln steht unter strengem Naturschutz. Dieser Schutz soll mit dem Geld intensiviert werden.

Es handelt sich um den bisher größten Tausch von Schulden gegen Natur, wie solche Transaktionen in Bankkreisen genannt werden.

 

Quelle: n-tv


Ist ein T. rex 5.6 Millionen Euro wert?

In Zürich wurde am 18.4. das Skelett des Tyrannosaurus rex, der als „Trinity“ bekannt ist, versteigert worden. Der anonyme Gewinner der Auktion musste 5,5 Millionen Franken, etwa 5,6 Millionen Euro bezahlen. Ein Sprecher des Auktionshauses versicherte „Es bleibt in Europa“. Wir dürfen gespannt sein.

 

Tristan in der ersten Sonderausstellung im NKM
Tyrannosaurus „Tristan-Otto“ steht wieder im Berliner Naturkundemuseum. Er ist kein Komposit und zu 57% echt.

 

Das Skelett erhielt den Namen „Trinity“, weil es ein Komposit aus mindestens drei Individuen ist, die zwischen 2008 und 2013 auf Privatland in Montana und Wyoming ausgegraben wurden. Dabei ist weniger als die Hälfte tatsächlich Fossilmaterial, die andere Hälfte ist ergänzt.


Zwei giftige Vogelarten identifiziert

Pfeilgiftfrösche sind bei Terrarianern sehr beliebt. Die kleinen, oft sehr farbigen Frösche tragen ein Hautgift, das die südamerikanischen Ureinwohner dazu nutzten, Jagdpfeile zu vergiften. Batrachotoxin heißt der Stoff und ist ein extrem potentes Steroid-Alkaloid. Es hemmt die Inaktivierung von Natriumkanälen und sorgt damit für Muskelkrämpfe, die auch Atem- und Herzmuskulatur betreffen.

Offenbar können die Frösche dieses Gift nicht selbst produzieren, sondern nehmen es mit Käfern aus der Familie der Familie Melyridae auf und reichern es im Körper an.

 

Pachycephala schlegelii, Foto: Ian Shriner
Pachycephala schlegelii, der Schlegel-Dickkopfschnäpper aus Neuguinea ist eine der beiden neu entdeckten, giftigen Vogelarten. Foto: Ian Shriner

 

Was hat das nun alles mit Vögeln zu tun? Auch einige Vogelarten können dieses Gift aufnehmen und anreichern. Bei einigen drei Vogelarten aus Neuguinea (Pitohui ferrugineus, Pitohui nigrescens und Ifrita kowaldi) wurde genau dies von Ureinwohnern beobachtet: Sie beschreiben Käfer der Gattung Choresine aus der Familie Melyridae als Quelle des Giftes.

Nun haben Forscher zwei weitere Arten entdeckt, die sich mit diesem Gift schützen. Da auch sie aus Neuguinea kommen, ist zu erwarten, dass sie sich auch von diesen Käfern ernähren. Der Oliv-Haubendickkopf Aleadryas rufinucha und der Schlegel-DickkopfschnäpperPachycephala schlegelii sind nur entfernt verwandt, dennoch konnte bei beiden Batrachotoxin nachgewiesen werden. Nun stellt sich die Frage, ob die gemeinsame Gruppe der Haubendickköpfe und der Dickköpfe über diese Fähigkeiten verfügt und wie weit die anderen Arten mit der Gruppe verwandt sind.

 

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Federlos: Der erste Vogelkrimi der Welt

Der Mord an einem Ornithologen gibt Kriminalkommissarin Karola Bartsch Rätsel auf: In einem Frankfurter Pharmaunternehmen liegt eine übel zugerichtete Leiche, daneben zuckt ein Ziegenmelker mit blutigem Schnabel. Exotische Vögel flattern hektisch in ihren Laborkäfigen und die zahlreichen verdächtigen Mitarbeiter verhalten sich nicht weniger seltsam. Während die Kommissarin und ihr Team in der Mainmetropole ermitteln, geht Ex-Drogenfahnder Karsten einen ganz anderen Weg. Er reist in die Vergangenheit des Opfers, bis er selbst zum Gejagten wird.

 

Der erste Vogelkrimi der Welt ist 2021 als Taschenbuch, gebunden oder für den Kindle erschienen. Das Taschenbuch hat spannende 380 Seiten.

 

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.

 

Zu guter Letzt:

Das Magazin Outdoorlife meldet einen schwarzweißen Schwarzbären im Süden des US-Bundesstaates Washington. Danke an Markus Bühler, der das weitergeleitet hat.

 

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