Presseschau Kalenderwoche 10/2020

Lesedauer: etwa 13 Minuten
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Wie immer montags gibt es auch heute die Presseschau. Diese Woche spielen wieder einmal die mesozoischen Reptilien eine wichtige Rolle, es wird sogar fantastisch. Aber auch ganz reale Wesen zeigen sich, sogar im wörtlichen Sinne.

 

Im Rahmen des technischen Ausbaus haben wir eine weitere Funktion integriert: oben rechts, über den Texten der meisten Dokumente stehen nun zwei Icons. Das eine erlaubt den Download der Seite als kleines und sauberes pdf. Das andere bringt die Seite in Druckform, ohne Hintergrund und unnötige Grafik, vor weißem Hintergrund.

 

Viel Spaß beim Lesen und einen guten Wochenstart!


Dino-DNA entdeckt, genug, um sie sinnvoll zu sequenzieren?

Alida Bailleul von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking und ihre Kollegen haben in der bekannten Two Medicine-Fomation (späte Kreidezeit, ca. 75 Millionen Jahre alt) ein Nest mit frisch geschlüpften Entenschnabel-Dinosauriern entdeckt. Die Jungtieren der pflanzenfressenden Art Hypacrosaurus stebingeri sind sehr gut erhalten.

Bailleul und ihre Mitautoren untersuchten gezielt den Knorpel der Jungen, um etwas über Wachstum und Wachstumsgeschwindigkeit zu erfahren. Dabei entdeckten sie in dem Gewebe einige besonders gut erhaltene Zellen. Ein Paar von ihnen befand sich in der Endphase der Zellteilung, der Metaphase. In dieser Phase sind die Chromosomen maximal verdichtet und liegen paarweise gegenüber, bevor sie in die entstehenden Tochterzellen gezogen werden. In anderen Zellen fanden sie mikroskopisch sichtbar den Zellkern und möglicherweise ebenfalls Chromosomen.

Ein Jungtier von Hypacrosaurus altispinus im Marican Museum of Natural History (Image by Claire Houck)

Eine Sensation!

Wenn schon Zellkerne und chromosomartig aussehende Strukturen erhalten geblieben sind, könnte es dann sein, dass sie auch DNA enthalten? Ein spezieller Färbeversuch verlief positiv. Hierzu wird ein Farbstoff, der an DNA bindet, zur Probe gegeben. Leuchtet er in UV-Licht, enthält die Zelle DNA. Das war der Fall.

Bisher ging man davon aus, dass sich DNA unter guten Bedingungen etwa 1 Million Jahre erhält. Dies ist etwa die Grenze, die man bei Permafrost-Mumien beobachtet hat. In diesem Zeitraum bleibt sie nicht gleichmäßig erhalten, sondern wird sukzessive immer weiter abgebaut. Dass hier diese Grenze von 1 Million auf 75 Millionen Jahre herausgeschoben wurde, ist eine wissenschaftliche Senation.

Doch dem nicht genug: Nicht nur DNA wurde gefunden, auch die Reste originaler Proteine. Jetzt wird man argumentieren: „Die DNA ist der Bauplan für die Proteine, wir haben DNA, was interessieren uns da noch ein paar ömmelige Proteine?“

 

Zum Einen ist nicht jedes Protein nach der Herstellung durch Transkription und Translation „fertig“, sondern viele durchlaufen noch weitere Prozesse, in denen Teile abgeschnitten, andere Endungen an Bindungsstellen transferiert oder schlicht eine andere, als die energetisch günstigste Faltung erzwungen wird. Viele Proteine werden erst durch eine Verbindung mit anderen Proteinen und Nichtproteinen zu Funktionseinheiten. Ein Beispiel ist das Hämoglobin: Es besteht aus dem Molekül Häm und dem Protein Globin. Erst gemeinsam können sie den Sauerstofftransport leisten.

 

Zum Anderen ist nicht damit zu rechnen, dass ausgerechnet die Proteine erhalten sind, deren Gene auch gefunden wurden. Es ist also mit großer Wahrscheinlichkeit eine zusätzliche Information.

Sind damit Klon-Saurier in erreichbare Nähe gerückt?

Dinosaurier auf dem Anhänger
Szenen wie diese werden uns auch in näherer Zukunft verwehrt bleiben.

Grob gesagt: vermutlich nicht. Bisher wurde nicht veröffentlicht, ob und wieviel DNA tatsächlich isoliert werden konnte. Die Frage ist auch, ob es sich um sehr kurze Sequenzen handelt, die kaum mehr als „ich bin da“ aussagen. Wenn die Sequenzen lang genug sind, kann man herausfinden, zu welchem Gen sie gehören und ob und wie sich das Gen von heute lebenden Verwandten (die ja ziemlich entfernt verwandt sind) entscheidet.

Selbst wenn es möglich ist, einige Gene zu sequenzieren, ist das ein unglaublicher Erfolg, der das Wissen über Dinosaurier gewaltig vergrößert. Vom Traum des Klonens sind wir da aber immernoch sehr weit entfernt. Einzelne Gene, die schon im Bereich „unglaublich“ liegen, entsprechen einzelnen Sätzen eines Buches. Selbst wenn wir das gesamte Genom hätten, was einem Buch mit intaktem Einband, Schutzhülle, Inhaltsverzeichnis, Glossar und was weiß ich noch besteht – wir könnten es sequenzieren, lesen, aber wüssten nicht, wie es anzuwenden wäre. Die letzten gemeinsamen Vorfahren von lebenden Tieren und Entenschnabel-Dinosauriern sind mindestens 235 Millionen Jahre alt. Die Leihmutterschaft in einem Straußen- oder Krokodilei ist mehr als fraglich.

 

Jurassic Park wird warten müssen.


Flugsaurier nach Game of Thrones benannt

Es ging schon groß durch die Medien: Ein Flugsaurier wurde nach einem der „Big Player“ in Game of Thrones benannt. Der Paläontologe Rodrigo Pegas hat eine neue Gattung aufgestellt. Er hat die Art Ornithocheirus wiedenrothi aus der Gattung Ornithocheirus herausgenommen und in eine eigene Gattung gestellt:

Ein Flugsaurier-Modell, gehört er zur neuen Gattung?

 

Als Schlüsselmerkmale der neuen Gattung Targaryendraco gelten schmale Kiefer und lange, schmale Flügel mit hoher Streckung. Sie sollen vor allem an der Küste gelebt und sich von Fischen ernährt haben.

Für die Medien war wichtiger, dass die Benennung nach dem Haus Targaryen aus der Saga „Game of Thrones“ erfolgte. Diesem Haus gehörte auch die attraktive Drachenreiterin Daenerys an. Leider haben zahlreiche Journalisten dabei übersehen, dass die mesozoischen Flugechsen zwar Saurier, aber keine Dinosaurier waren. So ist öfters die Rede von „Flug-Dinos“ gewesen.


Indischer Schmetterling wandert in die VAE

Argynnis hyperbius
Männchen von Argynnis hyperbius (by Alpsdrake, CC 4.0)

Der Indisch-Australischer Perlmutterfalter Argynnis hyperbius ist ein hübscher, aber eher unauffälliger Schmetterling mit orangefarbenen Flügeln mit dunklem Rand und dunkler Fleckenzeichnung. Er lebt normalerweise im Himalaya, vom indischen Punjab bis zum Sikkum, Assam, Nordburma, China und Taiwan, bis nach Sumatra und Java, ja sogar in Südjapan und im Norden von New South Wales und Queensland in Australien.

Im Januar wurde die Art erstmals in den den Vereinigten Arabischen Emiraten, genauer im Emirat Fujairah nachgewiesen. Forscher fanden einige der Perlmutterfalter in der Nähe der sehr ähnlichen Kleinen Monarchfalter Danaus chrysippus. Möglicherweise folgten die Schmetterlinge opportunistisch dem Wetter: In den Hajar-Bergen hatte es im Oktober 2019 geregnet, was sich noch jetzt in der Vegetation bemerkbar macht. Vermutlich bleiben die indischen Schmetterlinge nicht über den Sommer.


Wilde Pferde in Meldorf sollen reduziert werden

Zwei Koniks
Zwei Koniks in einem Beweidungsprojekt

Im Meldorfer Speicherkoog (der schon öfter in den ornithologischen Meldungen auftauchte) wurden vor 15 Jahren einige Konik-Pferde ausgewildert. Sie sollen durch „Fraß und Tritt“ gemeinsam mit Schafen und Robust-Rindern Büsche und Schilf niedrig halten.

Mittlerweile ist die Herde auf rund 70 Tiere angewachsen, zu viel für den Koog. Der Kreis Dithmarschen will 28 Tiere aus der Herde herausnehmen lassen. „Gleichzeitig werden wir alle Koniks tierärztlich untersuchen und die Kranken behandeln lassen“, sagte Uwe Maaßen, Leiter des Fachdienstes Bau, Naturschutz und Regionalentwicklung im Kreis Dithmarschen.

Seit 2009 werden immer wieder Junghengste und Stuten aus der Herde an Interessierte weiter gegeben. Eine neue Heimat könnten die 28 Koniks in anderen Naturschutzprojekten finden, bei denen eine Beweidung erforderlich ist.
Medien hatten in der letzten Zeit mit negativem Tenor über das Projekt berichtet. Eine Besichtigung der Herde ergab endere Befunde: über die Hälfte der Tiere ist in tadellosem Zustand, einige Tiere sind abgemagert, Maaßen verspricht da schnelle Hilfe: „Seit letztem Donnerstag füttern wir Heu zu“.

Quelle: n-tv


Keas verstehen Möglichkeiten

fressender Kea
Keas gelten als sehr clever.

Dass Keas clever sind, ist in Deutschland spätestens seit der „Tiere vor der Kamera: Keas – Spaßvögel in Neuseeland„-Folge mit den neuseeländischen Papageien (1989) bekannt. Jetzt haben Wissenschaftler ihnen eine Reihe von Intelligenztests gestellt, die auf der Einberechnung von Möglichkeiten und sozialen Fähigkeiten basieren.

Am Ende schlossen die graugrünen Papageien besser ab als Tieraffen. Ihr Niveau lag auf dem von Schimpansen und Menschen.

Das Ganze war natürlich ein nature-Paper wert:

https://www.nature.com/articles/s41467-020-14695-1


4 km-Asteroid könnte die Erde treffen

Der Bolide erreicht tiefere Zonen der Erdatmosphäre
Künstlerische Darstellung des Kreide-Paläogen-Einschlages.

Als ob in Zeiten der Klimaerwärmung, lokaler Umweltverschmutzung, eines immer schneller zusammenbrechenden Ökosystems und des neuartigen Coronavirus Covid-19 nicht schon genug Gefahren für die Menschheit bestehen: Die NASA teilt mit, dass der Asteroid 52768 (1998 OR2) möglicherweise auf Kollisionskurs mit der Erde ist. Das Objekt hat einen Durchmesser von maximal 4,1 km. Er bewegt sich mit 8,7 km/s auf die Erde zu, das sind 31.300 km/h. Am 29. April soll er in einer Entfernung von nur 0,042 AE passieren.

Eine AE ist die „Astronomische Einheit“ ist der mittlere Abstand zwischen Erde und Sonne, sie beträgt 149 597 870 700 m oder knapp 150 Millionen km. 0,042 AE sind daher nur knapp 6,3 Millionen km. Das ist die 16fache Entfernung Erde-Mond. Jeder muss selbst entscheiden, ob das nach kosmischen Maßstäben dicht dran oder doch ungefährlich ist.

Ein Einschlag würde mit großer Wahrscheinlichkeit eine globale Katastrophe auslösen, die unsere Kultur und ein Großteil der Menschheit nicht überleben würde. Was vor 66,04 Millionen Jahren an einem Tag wie dem 29. April passierte, kann man hier nachlesen.


Kurz gemeldet:

Aus Amerika

50 Pesos mit Axolotl
Die neue 50 Pesos-Note mit dem Axolotl, sie ist ab 2022 gültig.
  • Mexiko bringt eine neue 50 Peso-Note heraus. auf der zentral ein Axolotl abgebildet ist. Diese Amphibien-Art ist endemisch in der Gegend um Mexico City und in der Natur vom Aussterben bedroht. Die Note kommt im Jahr 2022 in Umlauf. 50 Pesos sind aktuell etwas mehr als 2 € wert.
  • Der West Virginia-Explorer berichtet von einem Paar, das einen Bigfoot gesehen haben will. Wie üblich zeigen die Fotos nur etwas dunkles in einem Kreis. Man muss wohl dabei gewesen sein: Link.
    Von ähnlicher Qualität sind auch zwei weitere Bigfoot-Sichtungen dieser Woche.
  • Die jungen Komodo-Warane, die im September im Chattanooga Zoo in Tennessee geschlüpft sind, entstammen einer Jungfernzeugung. Obwohl ein Männchen im Zoo vorhanden ist, ist es nicht an den drei Jungtieren beteiligt. Alle „Jungdrachen“ sind Männchen.

Aus Europa und Afrika

  • Das Instant-Karma traf Comedian Oliver Pocher bei der Wildschweinjagd. Bei Dreharbeiten in den USA unterschätzte der 42jährige den Rückstoß der Waffe. Das Zielfernrohr verpasste ihm eine Stirnwunde, die mit sieben Stichen genäht werden musste. Das Wildschwein überlebte unverletzt.
  • Im Zoo Wuppertal ist in der Nacht zu Freitag ein kleiner Afrikanischer Elefant auf die Welt gekommen. Das kleine Bulle heißt Tsavo, ist nach Aussagen des Zoos besonders kräftig und stand nach der Rekordzeit von nur 20 Minuten auf eigenen Beinen. Näheres hier.
  • Seit mehr als zehn Jahren zeigte sich das erste Mal wieder ein Gorilla im zentralen Equatorial-Guinea. Zeigen sogar wörtlich, das Jungtier des Westlichen Tieflandgorillas blickte im Monte Alen National Park direkt in die Wildkamera. Den ganzen Artikel gibt es hier.

Aus Asien, Australien und Ozeanien

  • In Neuseeland gibt es nach offizieller Diktion keine Elche. 1910 wurden zehn Tiere ausgesetzt, deren Nachkommen aber in den 1950ern offiziell wieder ausstarben. Jetzt will Ben Young vom Stamm der Te Anau am vergangenen Samstag ein Tier im Fjordland National Park gesehen haben. Damit stützt er einzelne Sichtungen seit 2000 und DNA-Nachweise aus den Jahren 2001 und 2002. Das Nachrichtenportal stuff.co.nz hat sich intensiver damit befasst.
  • Der einzige bekannte Albino-Orang Utan lebt in den Regenwäldern Borneos. Alba ist mit ihren blonden Haaren und blauen Augen eine ungewöhnliche Erscheinung. Um so schöner zu lesen, dass es ihr gut geht. 2017 fanden Naturschützer das blonde Jungtier in einem Käfig auf Borneo und brachten sie in ein spezielles Camp, um sie wieder an die Wildnis zu gewöhnen. Im Dezember 2018 hatte sie alles gelernt, was ein wilder Orang Utan wissen muss und konnte ihrer Wege gehen (bzw. klettern). Jetzt ist sie bei der Beobachtung eines jüngst ausgewilderten Artgenossen aufgetaucht.

Strandfunde

  • Am Cooya Beach, einer kleinen Bucht nördlich von Cairns, Queensland, Australien ist ein Vertreter der Zwergpottwale (Gattung Kogia) angeschwemmt worden. Das verletzte, aber noch lebende Tier ist auf einer Sandbank in der Mündung des Mossman River gestrandet. Vermutlich wurden die Verletzungen durch einen Hai verursacht. Die lokalen Wildlife Ranger glauben, der Wal sei zu schwach, um trotz eines erfolgreichen Rettungsversuch zu überleben.
  • In der Hottentot-Bay, 60 km nördlich von Lüderitz (Namibia) sind 86 Schwarzdelfine Lagenorhynchus obscurus gestrandet. Sie befanden sich bereits im Zustand fortgeschrittener Verwesung, als ein Team des Ministry of Fisheries and Marine Resources eintraf. Die Forscher konnten daher keine Ursache für die Strandung feststellen.
  • In der Moureeses Bay im Norden der Nordinsel Neuseelands ist am Montagfrüh (9.3.) gegen 7:40 Uhr Ortszeit ein Schnabelwal noch unbekannter Art gestrandet. Nach Aussagen einer Augenzeugin war der Wal „sehr lebendig“. Als zwei Stunden später ein Rettungsteam vom Umweltschutzministerium eintraf, war der Wal bereits tot.
    Die Behörde will mit dem lokalen Maori-Stamm sprechen, wo der Wal beerdigt werden soll und ob es eine Zeremonie gibt.

Veranstaltungen

Das National Maritime Museum Cornwall, in Falmouth beginnt eine neue Sonderausstellung. Unter dem Titel „Monsters of the Deep“ zeigt das Museum ab dem 20.03. Tiere der Tiefsee.


Feld-Ornithologisches

Brinzola, die Mönchsgeierdame

Neues von Brinzola: Der Mönchsgeier, der letztes Jahr von Spanien aus ganz Mitteleuropa durchquerte, scheint weiterhin in Norwegen festzusitzen. Nachdem die schwarze Geierdame den Sommer in einer wildreichen Gegend in Zentralnorwegen verbracht hat, wanderte sie bei kaltem Wetter nach Südwesten, wo sie in Küstennähe verblieb.
Es wirkt, als wolle sie auf direktem Weg nach Spanien zurück, ohne wie auf dem Hinweg die Vogelfluglinie über den Fehmarnbelt zu nutzen. Leider sind Kattegat und Nordsee eine Sperre für den Aufwindflieger, schon die wenigen Kilometer von Fehmarn nach Dänemark haben sie an ihre Grenze gebracht.

In den letzten Wochen hielt sie sich in der Nähe der südnorwegischen Stadt Slettebo, südlich von Stavanger auf. Das betreuende Proyecto Monachus gab diese Info auf Facebook heraus.

Kraniche

Durch den warmen Vorfrühling ist der Kranichzug dieses Jahr früh sehr stark gewesen. Bereits am 26.2. hat er laut NABU seinen Zenit überschritten. Noch sind Kraniche unterwegs, aber die Zahl und die Größe der Einzelbeobachtungen im Westen und in der Mitte Deutschlands sinkt.

 

Das eher feuchte Wetter in der vergangenen Woche ist vermutlich auch Schuld an den relativ wenigen Beobachtungen der Hobby-Ornithologen. So konnten viele seltene Vögel versteckt bleiben. Mal sehen, ob und wann sie wieder auftauchen.

Neu in der vergangenen Woche

  • Auf dem Dorfweiher von Leuzenbronn bei Rothenburg ob der Tauber ist eine männliche Kanadapfeifente eingeflogen. Es ist nicht das selbe Tier wie in Leipzig, denn das ist noch vor Ort.
  • Auf dem Dornweiher bei Erlangen schwimmt eine Marmelente. Bisher ist nicht belegbar, ob sie beringt oder kupiert ist.
  • Bei Eubigheim zwischen Würzburg und Heilbronn soll ein Zwergadler aufgetaucht sein. Die Beobachtung ist noch nicht bestätigt.

Die „immer noch da“-Meldungen:

  • Die Gluckente vom Steinhuder Meer ist noch da.
  • Die Kanadapfeifente hält auf der Luppe in Leipzig die Stellung.
  • Der Kaiseradler im Randowbruch bei Pasewalk in Vorpommern ist noch da. Mittlerweile gibt es Beobachtungen zum Alter: Der Vogel ist wohl im 5. Kalenderjahr.

Nicht mehr gemeldet:

  • Nicht beobachtet wurden der Schildrabe aus Freiberg und die
  • Ringschnabelmöwe aus Leverkusen. Da sie bisher sehr standorttreu waren, kann es gut sein, dass sie nächste Woche wieder beobachtet werden.
  • Auch die Zwergammer am Drachenfels ist nicht mehr beobachtet worden.
  • Ebenso fehlen die letzten beiden gemeldeten Ringschnabelenten.

Zu guter Letzt: Ein Löcherkrake mimikt einen Fisch

Der Löcherkrake ist ein ungewöhnlicher Kopffüßer. Die weiblichen Tiere werden bis zu 2 m lang und 10 kg schwer, die Zwergmännchen erreichen gerade einmal 3 cm und 250 mg. Das ist der größte Geschlechtsdimorphismus unter allen bekannten makroskopisch sichtbaren Tieren.

Löcherkraken leben pelagisch in geringen bis mittleren Tiefen tropischer und subtropischer Meere. Sie tragen oft abgerissene Tentakeln Portugisischer Galeeren, um sich damit zu verteidigen. Sie selber scheinen die Nesselzellen nicht auszulösen oder unempfindlich gegen das Gift zu sein.

Im Juli 2019 kam es in der kroatischen Adria zu einem Massenauftreten der Löcherkraken. Sie sind dort sonst sehr selten. Das letzte Massenauftreten wurde von 1939 berichtet.

Hier mimikt der Löcherkrake Tremoctopus violaceus einen Fisch aus seinem Lebensraum, der auch vielen Hobby-Kryotozoologen bekannt sein sollte:

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