2020 war zweifelsohne ein bemerkenswertes Jahr, ein Jahr, das in die Geschichtsbücher eingeht. Die Zukunft wird es zeigen, aber vermutlich hat Corona in diesem Jahr die größten gesellschaftlichen Veränderungen seit 1990 angestoßen. Möglicherweise gehen sie sogar noch darüber hinaus.
Der angebliche Fang eines Megalodon war das am häufigsten gesuchte Thema auf der Webseite in diesem Jahr.
Die Kryptozoologie hat die bequeme Position, kein lebenswichtiger Teil der Gesellschaft zu sein. Sie ist – bis auf ganz wenige Ausnahmen – ein Themenkomplex, der aus Luxusproblemen besteht. Wir sind dennoch Teil der Alltagskultur, wie wir auch dieses Jahr mehrfach bewiesen haben. Sei es, dass ABC als Werbung für den neuen Namen eines Rugby-Clubs viral gingen. Ein amerikanischer Romanautor versuchte das selbe mit dem ausgestorbenen Großzahnhai Otodus megalodon. Er hatte nicht mit uns gerechnet. Seien es die üblichen Zeitungsmeldungen von angeblich fotografierten Bigfoots bis zum Skelett einer Meerjungfrau, von Meeresschnecken und Riesenbaumgleitern.
Kryptozoologie in Deutschland
Doch die Kryptozoologie war nicht nur „irgendwo weit weg“. Das Netzwerk für Kryptozoologie ist in diesem Jahr deutlich selbstbewusster aufgetreten, als in den vergangenen Jahren. Die „Kryptozoologie in Deutschland“ hat an Stellenwert gewonnen und wir sind dadurch auch bekannter geworden. Die Corona-Krise hat sicherlich zahlreiche bereits fest oder locker geplante Aktivitäten verhindert, Hans-Jörg Vogel wird dies noch ausgiebig thematisieren. Dennoch haben die Flyer, das Jahrbuch und sicherlich auch die steigende Popularität der Webseite einiges dazu beigetragen, uns bekannter zu machen.
Ich für meinen Teil freue mich auch über Wölfe und Wisente, ausgebüxte Exoten wie die immer wieder gerne freilaufenden Kängurus, über seltsame Strandfunde und eine „neue“ Wal-Art. Auch wenn wir von den „Großen der Branche“, Bigfoot, Yeti, Nessie und Co dieses Jahr eher wenig gehört haben:
Langweilig war’s nicht!
Fragt man mich dennoch nach meinen persönlichen Highlights, ist die Antwort: „Die Kreaturen der Holzfäller“, wurden oft liebevoll von harten Kerlen ersonnen, am abendlichen Lagerfeuer zu Geschichten geschliffen und schließlich von William Cox gesammelt. Suzan Reinert hat sie mit ihrer unvergleichlichen, schalkhaften Übersetzung und Bearbeitung neu ins Gedächtnis gerufen. Besonders mochte ich die Beschreibung der Wapaloosie.
Doch es soll ja eben nicht mein eigener Jahresrückblick werden, einige unserer Autoren haben sich so ihre Gedanken über das vergangene Jahr gemacht, die wir euch nicht vorenthalten wollen.
Wir wünschen euch frohe Feiertage, Glück und Gesundheit und einen guten Rutsch ins hoffentlich bessere nächste Jahr.
Für die gesamte Redaktion:
Tobias Möser
Unsere Autoren haben sich auch ihre Gedanken zum vergangenen Jahr gemacht:
André Kramer hat sich vor Ort umgesehen:
Als Tobias darum bat, einen persönlichen Jahresrückblick zu schreiben, musste ich zunächst einmal an lange Vergangenes denken. Am 08.12.1998, mit 16 Jahren, schnitt ich mir einen meiner ersten Zeitungsartikel zu einer kryptozoologischen Meldung aus. Die BILD-„Zeitung“ berichtete über Fotos eines erst 1993 erstmals beschriebenen Säugetiers, das in der Grenzregion von Laos und Vietnam nun fotografiert wurde. Das Saola, das Vietnamesische Waldrind.
Meine Vietnam-Reise
Im Februar 2020, kurz bevor Corona die Welt endgültig in seine Zangen nehmen sollte, reist ich dann mit Freunden selbst nach Südostasien und durchquerte Vietnam und Kambodscha. Länder, die Abenteuer und eine reichhaltige Tierwelt versprachen. Von Hanoi im Norden kommend, schmiss uns der Nachtbus zum Beispiel irgendwie im Phong Nah Nationalpark heraus. Hier, so die Reiseführer, soll es sogar noch Tiger und Elefanten geben.
Vorbei an Dschungel und Reisfeldern, machten wir uns dann mit unseren Rucksäcken auf zu einer mehrstündigen Wanderung zu unserem Hotel, das wir kurz nach Sonnenaufgang dann auch erreichten.
Im Phong Nha Nationalpark, Foto: André Kramer
Auf einer geführten Dschungeltour, 12 Kilometer über alte Pfade aus dem Vietnam-Krieg, durch Schlamm watend, über Felsen kletternd, durch gewaltige Höhlen schwimmend, machte sich jenseits der atemberaubenden Landschaft und des tollen Abenteuers bzgl. der Tierwelt aber Ernüchterung breit. Neben den Blutegeln, die sich an unsere Haut saugten und einem einsamen Delacour-Schwarzlangur, gab es im Grunde keine Tiere zu sehen. Besonders das Fehlen von Vögeln war geradezu gruselig. Kein Vergleich zu früheren Reisen, etwa nach Costa-Rica oder Mexiko.
Leider kaum Tiere
Erst später las ich, dass die vietnamesische Regierung im Zuge der Vogelgrippe in den späten 2000er Jahren mit einem gewaltigen Genozid an der heimischen Vogelwelt reagierte, dem Millionen von Vögeln zum Opfer fielen.
Im weiteren Verlauf der Reise besuchten wir im Süden Vietnams, von Ho-Chi-Minh-Stadt kommend, mit einem „Local Guide“ die Cu Chi-Tunnel der Viet Cong. Wir fuhren auf dem Weg dahin auf einer top modernen Stadtautobahn, vorbei an riesigen Hochhäusern…und viel Beton. Stolz wusste unser Guide zu berichten, dass all dies was wir jetzt sehen würden, vor nur zehn Jahren noch tiefster Dschungel gewesen ist…
Wie viel Raum wird in zehn Jahren noch für unsere Tierwelt bleiben? Wie viel Raum für die Entdeckung von noch unbekannten Tierarten? So beeindruckend diese Reise auch war, sie stimmte mich nachdenklich.
Auch von zuhause aus: Kryptozoologie
Nichtsdestotrotz gab es auch in diesem Jahr wieder viele spannende Meldungen von Entdeckungen aus der Zoologie und der Paläontologie. Und auch kryptozoologische Sichtungen fanden immer wieder Eingang in die Tageszeitungen und Online-Nachrichtenportale. Phantom-Großkatzen, scheinbare Seeungeheuer und sogar die Meldung eines Kängurus auf der Autobahn gleich bei mir um die Ecke, erregten immer wieder mein Interesse.
Darüber hinaus war dieses Jahr geprägt durch eine weitere Festigung unseres Netzwerkes. Mit unermüdlichem Fleiß hat Tobias Möser mit der Betreuung der Homepage eine tolle Plattform geschaffen, um über Neues und Altes zu unserem Thema zu berichten. Und neben dem Schreiben einiger Beiträge für die Homepage, war ich als Redaktionsmitglied mit der (etwas verspäteten) Fertigstellung des ersten Jahrbuchs für Kryptozoologie beschäftigt. Es musste um Autoren geworben und deren Texte lektoriert werden. Wir diskutierten über Form und Aufmachung des Jahrbuchs, mussten uns um den Druck und den (Selbst-)Vertrieb kümmern.
Das Jahrbuch
Das Ergebnis kann sich, so glaube ich, durchaus sehen lassen. Stolz können wir ein 240seitiges Buch mit spannenden Beiträgen einiger, auch internationaler, Autoren vorlegen. Das Interesse an diesem war und ist größer, als wir es erwartet haben und so sind wir sogar bereits in der zweiten Auflage mit dem Buch.
Unboxing ist immer schön, vor allem, wenn dann das selbst erstellte Buch aus der Kiste kommt: Die letzten Jahrbücher 2020 sind noch verfügbar. Foto: N.G. Cincinnati
Aber was wäre ein Rückblick ohne einen Ausblick? Ich hoffe sehr, dass wir im kommenden Jahr die Pandemie unter Kontrolle bekommen und dass bis dahin die Zahl der Todesopfer so gering wie möglich bleiben wird.
Ich freue mich auf neue spannende Meldungen, wünsche mir Unterstützung für Tobias, damit der die Homepage weiter so betreiben kann, wie es bisher der Fall ist, und bin sehr gespannt auf die Arbeit im zweiten Jahrbuch für Kryptozoologie und erhoffe mir mindestens ebenso spannende Aufsätze für dieses, wie für das erste Jahrbuch.
Und nicht vergessen werden sollte unsere Museumsausstellung zur Kryptozoologie im Tor zur Urzeit in Brügge und Schleswig-Holstein. Das Museum plant spannende Projekte, die es als Ganzes noch attraktiver machen und in diesem Zuge wäre ich auch sehr daran interessiert, unsere bundesweit einzigartige Spartenausstellung zur Kryptozoologie weiterzuentwickeln und auszubauen.
Bei „Lino“, Natale Guido Cincinnati drehte es sich 2020 hauptsächlich ums Jahrbuch
Kein Wunder, war Lino doch einer der Initiatoren und ordnendes Element in der Redaktion des Jahrbuches:
Das kryptozoologische Jahr 2020 stand für den Verfasser dieser Zeilen ganz im Zeichen des Jahrbuchs für Kryptozoologie, dessen erste Ausgabe im August dieses Jahres erschien. Zwar reichen die Wurzeln des Jahrbuchs bis in das Jahr 2018 zurück, aber die sogenannte „heiße Phase“ war im Frühjahr 2020 erreicht. Mit Spannung und großer Freude wurden die Exemplare der ersten Auflage empfangen und an die ersten Bestellerinnen und Besteller versendet. Und trotz ein paar kleinerer „Kinderkrankheiten“ konnten wir – die Redaktion – zufrieden auf das Erreichte zurückblicken und uns über positives Feedback freuen.
„Weil der Geist erst Freude macht, wenn er zu Papier gebracht“
Ganz nebenbei ging mit dem Jahrbuch auch die internationale Vernetzung mit großen Schritten voran. Das Ziel, eine Publikationsplattform für die verstreuten Kryptozoologen Kontinentaleuropas und Westasiens zu schaffen, wurde bereits mit der ersten Ausgabe erreicht. Nun folgen hoffentlich weitere Kontakte, die zu fruchtbarem Austausch in der Zukunft führen. Denn mit der ersten Ausgabe ist kein End- sondern ein Startpunkt gegeben, der hoffentlich für lange Zeit richtungsweisend sein wird.
Die intensive Arbeit an der Schaffung eines Mediums hat die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Kryptozoologie für den Verfasser ausnahmsweise in die zweite Reihe treten lassen. Dies wurde gerne in Kauf genommen, soll sich aber im kommenden Jahr wieder ändern. Denn die Quellen der Kryptozoologie sind auch 2020 nicht versiegt. Faszinierende Funde in alten Veröffentlichungen wurden gemacht und Meldungen nicht zuzuordnender Tiere entgegengenommen und dokumentiert. Diese wollen ausgewertet, zusammengeführt und veröffentlicht werden.
Man möge sich eines Urteils tunlichst enthalten
Auch mit Beginn der „goldenen Zwanziger“ im 21. Jahrhundert bleibt es dabei – Menschen erzählen von Begegnungen mit Tieren, die eigentlich gar nicht sein dürften. Und dem Verfasser ist einmal mehr klar geworden, dass man sich eines Urteils, was sein darf und was nicht, in der Welt des Lebendigen tunlichst enthalten sollte. Ganz im Sinne des intellektuellen Anarchisten und scharfsinnigen Satirikers Charles H. Fort, dessen Modernität ebenso wenig versiegt.
So hat das Jahr 2020 den Verfasser in seiner Auffassung bestärkt, die Welt als einen gedeckten Tisch unangetasteter Fragestellungen zu begreifen, an denen ich mich auch 2021 genussvoll bedienen werde.
Ulrich Magin’s Fazit
ist nicht weniger global gedacht, aber doch eher lokaler geprägt. Kryptozoologie findet vor der Haustüre genauso, wie in weiter Ferne statt, daran erinnert er uns immer wieder.
Was die klassische Kryptozoologie angeht – da wurden erneut Bigfoots gemeldet und Seeungeheuer gesehen, ohne dass überzeugende physische Spuren, unzweifelhafte Fotos oder unidentifizierte Kadaver vorgezeigt wurden. Es bleibt also, zumindest, wenn es sich um die Makro-Kryptozoologie handelt, weiterhin eine Beschäftigung mit Erzählungen, nicht mit überprüfbaren zoologischen Tatsachen.
Eines der fraglichen Bilder mit einem vermeintlichen Sasquatch, an einem Pass in Washington/USA. Link
Auch sind – wie gewohnt – unter den Dutzenden großen Tieren, die neu entdeckt oder beschrieben wurden, keine Spezies, die zuvor von Kryptozoologen vermutet oder kryptozoologisch beschrieben wurden.
(K)ein Jahr, wie viele andere?
Insofern war es ein Jahr wie viele zuvor. Es fällt schwer, irgendeinen Bericht herauszupicken, den man nun für besonders brisant, wertvoll oder erstaunlich hält.
Gestalte ich den Jahresrückblick persönlicher, wird es interessanter. Vielleicht aufgrund des Lockdowns, vielleicht, weil ich mehr Zeit hatte – aber ich habe dieses Jahr bei vielen Wanderungen Tiere gesehen, die mich sonst meiden, so etwa durchschnittlich einmal im Monat ein Reh ganz aus der Nähe. An meinem Wohnort im Siegtal in NRW war ein entlaufener Serval unterwegs, und seit einigen Monaten sind wir hier Wolfsgebiet. Erst vor zwei Tagen sprach ich mit einem Schäfer, der nun Herdenhütehunde angeschafft hat und der mir über seine Erfahrungen mit dem hiesigen Wolfsrudel berichtete. (Ich: Also, die kommen bis hier in die Stadt? Er: Ja, schauen sie, hier liegt überall Losung.) Gesehen habe ich allerdings weder eine exotische Raubkatze noch den wieder heimischen Wolf.
Servalkätzin mit Nachwuchs im Zoo
Dafür äußerst ungewöhnliche Seehunde bei meinem Urlaub in der niederländischen Provinz Seeland – sie gleichen fast einer plesiosaurierorientierten Seemonsterrekonstruktion. Aber – leider! – handelt es sich nicht um reale Tiere, sondern eher um etwas ungeschickt bemalte Wandkacheln (daneben war noch ein Delfin, der eher einen Ichthyosaurier glich).
Die zitieren Seehunde (Foto: Ulrich Magin)
Dann mein wirkliches und besonderes, für andere weniger wichtiges Highlight – nach fast 25 Jahren Recherche und unzähligen Versuchen fand ich endlich einen engagierten Verlag, der mein Buch über den Tatzelwurm herausbrachte.
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Das neueste Buch unseres Autors Ulrich Magin
Heute kaum mehr als eine folkloristische Reminiszenz, war der Tatzelwurm früher eine echte Gefahr: Das Reptil stürzte sich auf Menschen und spie sie mit seinem giftigen Atem an. Für dieses Buch hat der Autor über 430 Augenzeugenberichte gesammelt und analysiert. Das Ergebnis ist eine aufregende zoologische Schnitzeljagd und zugleich eine spannende Traditionsgeschichte des gesamten Alpenraums. Bei der Lektüre der Berichte wird klar, dass der Tatzelwurm ein wandelbares Geschöpf ist mal hat er den Kopf einer Schlange, mal den einer Katze, mal zwei, dann mehr Füße, mal hat er Flügel, mal keine, mal ist die Haut glatt, dann wieder schuppig. Er kann scheu oder aggressiv und giftig sein; manche empfehlen sogar seinen Genuss.
Aus meiner Sicht brachte das Jahr 2020 leider nicht sehr viele kryptozoologische Höhepunkte in unserer Arbeit. Viele Termine und Veranstaltungen sind coronabedingt leider ausgefallen.
Das fragliche Stück, der mutmaßliche Nagel des Almasty
Doch das, was stattgefunden hat bzw. was wir in diesem Jahr erreicht haben, lässt sich durchaus sehen. Unser Projekt: „Jahrbuch für Kryptozoologie“ hat mit der Herausgabe der ersten Ausgabe endlich seine ersten Früchte getragen. Dass diese Ausgabe gut angenommen wurde, zeigte die Notwendigkeit einer Nachauflage in kurzer Zeit!
Und was noch unbedingt erwähnt werden muss, die sich ständig weiter entwickelnde Homepage des Netzwerks für Kryptozoologie unter der Leitung von Tobias Möser! Eine aus meiner Sicht inhaltsmäßig und gestalterisch beste Seite im Internet zum Thema: Kryptozoologie!
Leider gab es auch mit dem plötzlichen Tod des Gründers und Eigentümers des Galileo-Park/der Sauerland-Pyramiden, Herrn Wolfgang Schmidt, ein weiteres trauriges Ereignis.
Alles Gute Wolfgang, wo immer du jetzt bist – und viel Spaß!
Ich kannte Wolfgang persönlich seit 2014 und habe ihn als Freund und tollen Menschen sehr geschätzt! Sein Interesse an der Kryptozoologie, neben vielen anderen rätselhaften Phänomenen, brachte uns zusammen. Er war ein engagierte Mitstreiter und Unterstützer unserer Arbeit und Forschungen. Wir werden natürlich in seinem Sinne unsere Arbeit weiterführen! Der Galileo-Park war für uns in den letzten Jahren zu einem festen Ort von Treffen zu Veranstaltungen geworden. Perspektivisch sollte er auch international einen festen Platz in der kryptozoologischen Forschung bekommen. Inwieweit nun dieses Ziel noch erreicht werden kann, steht leider derzeit in den Sternen. Ich persönlich habe das Gefühl, das mit dem Tod von Wolfgang Schmidt auch ein wenig die Seele des Galileo-Parks gestorben ist. Wie gesagt, das ist mein persönliches Gefühl!
Trotzdem sollten uns die verschobenen Termine, Veranstaltungen usw. nicht daran hindern, optimistisch in die nächste Zeit, ins Jahr 2021, zu schauen. Es kann nur besser werden.
Gehen wir es gemeinsam an….
Auch unser „Neugewinn“ Dominik Schindler hat sich zu Wort gemeldet
und mir als Redakteur zum Jahresende gewaltig die Hammelbeine lang gezogen. Zu Recht, Asche auf mein Haupt.
Von Hominiden und Luxus-Kameras
Ein gemeinsamer Jahresrückblick soll es also werden? Das bedeutet dann, dass seit dem letzten Rückblick schon ein ganzes Jahr vergangen ist? Unglaublich…
Damit aber genug von den üblichen Formeln für solche Schreiben. Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen, aber zumindest in kryptozoologischer Hinsicht bin ich mit dem Jahr 2020 zufrieden. Einen einzigen Wermutstropfen gab es allerdings schon, was unsere Projekte betraf. Weil aber das Jahr 2020 in vielerlei Hinsicht frustrierend genug war, will ich gleich zu Beginn davon schreiben und dann zu positiveren Dingen übergehen:
Das Schlechte
Wer Teil der Mailingliste Kryptozoologie ist, erinnert sich vermutlich düster, für die anderen an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung: Ein Herr aus Papua-Neuguinea bot zunächst Hans-Jörg Vogel an, im Austausch gegen Ausrüstung Feldrecherche für uns zu betreiben. Aufgrund der Sprachbarriere gab Hans-Jörg die Kommunikation teilweise an mich ab.
Die Forderungen dieses Herrn waren nur wenig unspektakulärer, als seine Versprechungen, für uns lebende Flugsaurier zu fotografieren: Eine hochpreisige Kamera sollte es sein und zusätzlich noch eine Fotodrohne – Kostenpunkt: etwa 2000 € plus Versandkosten.
Zum Glück haben wir nie Geld oder Ausrüstung geschickt: Bereits ein kleines Missverständnis führte zu Drohungen und Beschimpfungen Hans-Jörg und mir gegenüber. Ein zuverlässiger Partner wäre der Herr aus Papua also nicht gewesen.
Das Gute
Damit aber zu etwas Schönerem, nämlich meinem kryptozoologischen Highlight des Jahres: Ich bin mit der Hominologie versöhnt. Vor einem Jahr hatte ich diese Sparte der Kryptozoologie noch in drei Subkategorien aufgeteilt: Populäre Informationen zu Yeti und Bigfoot, die ohnehin jeder kennt; wenig wissenschaftliche Theorien, die die Klatschpresse liebt – und Kryptide, zu denen der durchschnittliche Europäer keine Informationen findet.
Was den letzten Punkt betrifft, wurde ich jedenfalls eines besseren belehrt: Ein Kryptid muss nicht Liebling der Popkultur sein, damit Recherchen erfolgreich sein können. Ich weiß inzwischen aus eigener Erfahrung, dass selbst zu weniger bekannten Hominiden wie dem Orang Pendek, dem Ebu Gogo oder dem Orang Mawas reichlich englischsprachige Quellen existieren (und man als Deutscher Holländisch verstehen kann). Tatsächlich musste ich in meinem Artikel zum erstgenannten Kryptid eine Auswahl treffen, um diese Website nicht langfristig für mich zu kapern.
Das (leicht) Peinliche (aber trotzdem Gute)
Moment mal, Orang Mawas? Zu diesen Wesen wurde doch dieses Jahr gar kein Artikel verfasst?
Sagen wir lieber: Es wurde kein Artikel veröffentlicht. Es könnte nämlich sein, dass ich vor ein paar Monaten einen Text von beinahe 29 DIN A4 – Seiten zu diesem Thema verfasst habe. Nur…
(Anm. d. Red: Dominik versucht, die Schuld auf sich zu nehmen. Dabei geht die Sache auf meine Kappe. Ich habe den langen Artikel im Stress um den Büro-Umzug schlicht … verdrängt. Dominik hat mich oft genug erinnert. Mea culpa. TM)
Aber keine Sorge: Das werden wir schnellstmöglich nachholen! Ich lasse doch keine Möglichkeit aus, unseren Redakteur mit meinem Halbwissen zu Biologie und Paläontologie in den Wahnsinn zu treiben.
Wenn also nichts Unerwartetes geschieht, darf sich der geneigte Leser im neuen Jahr wieder ein paar Wochen in Folge am selben Wochentag über eine Dominik-Schindler-One-Man-Show freuen…
Damit bin ich an der äußersten Grenze der für diesen Rahmen vorgesehen Wörterzahl gestoßen. Daher bleibt nur noch Eines:
Ich wünsche allen Lesern und Netzwerk-Mitgliedern schöne Feiertage und ein gesundes Jahr 2021!
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