Wort zum Sonntag – 04.09.2022

Lesedauer: etwa 19 Minuten
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Hallo und einen schönen Sonntag (04.09.2022) wünsche ich dir!

Der September hat begonnen, und hier in Kiel hat es sich (endlich!) etwas abgekühlt. Die Hitzewelle scheint hier erst einmal vorbei zu sein. Dies hilft ungemein bei der Schreibarbeit. Wenn die Schweißtropfen nicht mehr in Strömen auf die Tastatur fließen, habe ich auch weniger Angst um die zukünftige Funktionstüchtigkeit meines Laptops. Und so komme ich mit meinem Roman, dem dritten Teil meiner Reihe Die weißen Steine, wieder etwas besser voran. Etwas mehr als ein Drittel ist fertig. Ich hoffe, dass ich das Buch in den Herbstferien beenden kann, aber setze mich dabei nicht unter Druck. Es soll ja ein gutes Buch werden! Und eines kann ich schon versprechen: es wird die Welt der Weißen Steine um einiges vergrößern. Die Handlung führt dich nämlich an ganz neue Orte, mit vielen neuen Dinosauriern, die bislang noch nicht aufgetaucht sind. Darunter auch eines der gewaltigsten Tiere, die jemals auf unserem Planeten gelebt haben!

 

Karte Hell Creek Formation
Die Welt am Ende der Kreidezeit, wo meine Geschichte spielt. Der rote Punkt markiert die berühmte Hell Creek Formation, die der bisherige Handlungsort war. Im dritten Band werden wir aber weit über die Grenzen des prähistorischen Wyomings hinausgehen.

Zunächst keine neuen Veranstaltungen!

Eben weil ich mich aufs Schreiben konzentrieren möchte, finden derzeit auch keine weiteren Veranstaltungen statt. Ich werde deshalb zum Beispiel auch nicht an den Jurassic Days im Dinosaurierpark Münchehagen teilnehmen. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr, mit einer Lesung aus meinem dann hoffentlich neu erschienenen Buch! Die nächsten Dino-Treffen, Fossiliensuchen und Lesungen wird es dann geben, wenn ich mit dem Manuskript fertig bin.

 

Dino-Sorry


Bild der Woche

Ein riesiger Meteorit ist vor der Küste Yukatans eingeschlagen. Einige Pterosaurier werden Zeuge der spektakulären Explosion. Doch nur für den Bruchteil einer Sekunde. In direkter Nähe dieser Katastrophe werden sie nur einen Wimpernschlag später zu Asche zerfallen…

 

Das Bild stammt vom Reddit-Nutzer Andy-Roo77 (Andrew Parker).


Paläo-News

In den letzten zwei Wochen gab es viele tolle Neuigkeiten aus den Bereichen Paläontologie, Archäologie, Klimaforschung und vielen weiteren Disziplinen, mit denen ich mich auf meiner Seite beschäftige. Die meisten davon kann ich aus Zeitmangel allerdings nur als Kurzmeldung vorstellen. Nur bei neuen Dinosaurier-Entdeckungen nehme ich mir die Zeit für einen Artikel in üblicher Länge. Wer interessiert ist, muss dann aber einfach nur auf den Link zur Studie klicken und kann dort selber nachlesen, was die Forscher so alles herausgefunden haben.

Viel Spaß mit den heutigen Paläo-News!

 

Highlight Paläo-News


Spanisches Stonehenge statt Guacamole!

Im Süden Spaniens haben Archäologen um José Antonio Linares-Catela von der Universität Huelva eine der größten prähistorischen Megalithanlagen Europas entdeckt, die nun als La Torre-La Janera in einer neuen Studie vorgestellt wurde. Dort, wo eigentlich eine Avocado-Plantage entstehen sollte, fanden die Forscher 526 aufrechtstehende Menhire, Dolme, kistenartige Grabsteinen und bearbeiteten Felsformationen aus der späten Jungsteinzeit ab etwa 5000 vor Christus. Die Anlage wurde damals nahe der Mündung des Flusses Guadiana errichtet und ist einzigartig in ihrer Kombination von menschengemachten und natürlichen Formationen.

 


Neue ausgestorbene Riesenschildkrötenart auf Sizilien entdeckt!

Ein Archäologen-Team um Pietro Valenti von der Università degli Studi di Palermo fand bei Untersuchungen in der Höhle Zubbio di Cozzo San Pietro, Bagheria auf Sizilien die Skelettelemente einer sehr großen Schildkröte in einem Grabgebiet aus der Kupfer-/Bronzezeit. Die Schildkröte wurde im Rahmen einer Studie mit AMS datiert, was ein Alter von etwa 12.500 Jahren ergab. Damit ist das Tier also deutlich älter als die Bestattungsaktivitäten. Die Morphologie der gefundenen Skelettelemente unterscheidet sich von der der einzigen einheimischen Landschildkröte, die derzeit auf Sizilien lebt, Testudo hermanni deutlich, und ist mit einer Panzerlänge von über 50cm auch deutlich größer als diese. Die Forscher stellten demnach eine neue Gattung auf: Solitudo sicula, nach ihrem Fundort auf Sizilien.

 

Bildquelle (unten): Wikipedia.

Studie über die Anatomie und den Zweck der Vordergliedmaßen der Alvarezsaurier

Die Alvarezsauroidea (Tetanurae) waren zumeist nur sehr kleine Theropoden-Dinosaurier, deren Entwicklung der Vorderbeine durch die Überentwicklung des ersten Fingers auf Kosten der anderen beiden Finger gekennzeichnet war. Doch wozu diente dieser eine kräftige Finger an den zudem oft auch drastisch verkürzten Ärmchen? Geoffrey Guinard vom Rectorat de l’académie de Besançon (Frankreich) befasste sich in einer neuen Studie mit der Entwicklungsanomalie der kleinen Dinosaurier, deren Arme wohl eine völlig andere Funktion als die „klassische“ Greifstruktur von anderen Theropoden gehabt haben müssen. Welche? Die mag sich von Art zu Art unterschieden haben, meint Guinard.

 

Ein Alvarezsaurier namens Trierarchuncus prairiensis kommt auch in meinem Roman Die Weißen Steine vor. Bildquelle unten: Scott Hartman.

Realistisches „Update“ der Raptoren in Jurassic Park (1993)

„Timmy what is it?“

„It’s a Deinonychus.“

„… It’s inside!“

 

So, ich denke, das sollte alle Skeptiker überzeugen, dass gefiederte Dinosaurier definitiv im Hollywood-Kino funktionieren würden. Ein realitätsgetreuer Deinonychus antirrhopus hätte den Film sogar noch mehr zur Legende gemacht, in meinen Augen. Wer dennoch anderer Ansicht ist, und Dinos mit Federn einfach nicht als gruslig empfinden möchte, den sperre ich zur Überzeugung auch gerne mal mit einem brünstigen Straußenhahn in einen 6m²-Käfig, um für seine Überzeugungen zu kämpfen. Freiwillige vor. Bildquellen: u/CoolioAruff (Reddit)

 

Übrigens: mit den Jurassic-Filmen habe ich mich in einer eigenen Artikelreihe schon ausführlich auseinandergesetzt. Wenn du wissen möchtest, wie auch die anderen Dinosaurier in deinem Lieblingsfilm aussehen würde, wenn man ihn basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen noch einmal drehen würde, dann schau gerne mal rein!

 

1) Jurassic Park: Kann man Dinosaurier klonen?

2) Jurassic Park (1993)

3) Vergessene Welt – Jurassic Park (1997)

4) Jurassic Park III (2001)

5) Jurassic World (2015)

6) Jurassic World – Das gefallene Königreich (2018)

7) Jurassic World – Ein neues Zeitalter (2022)


Thalassotitan atrox: neuer riesiger Mosasaurier in Marokko entdeckt!

Nicholas Longrich vom der University of Bath (UK) und sein Team beschreiben in ihrer neuen Studie einen neuen Mosasaurier aus der späten Oberkreide Marokkos. Die Fossilien zeigen eindrucksvoll, wie sich Mosasauriden zu Spitzenprädatoren entwickelten. Thalassotitan atrox („wilder Meeres-Titan“), der im Oulad-Abdoun-Becken in der Provinz Khouribga in Marokko entdeckt wurde, zeichnet sich durch einen massigen Körper, einen breiten Schädel, massive Kiefer und eine reduzierte Schädelkinese aus, was darauf hindeutet, dass er ein hocheffizienter Jäger war. Thalassotitan wurde über neun Meter lang und damit größer als ein heutiger Orca. Er machte vermutlich Jagd auf Plesiosaurier, Schildkröten und große Fische, die vor 66 Ma ebenfalls seinen Lebensraum bewohnten.

 

Bildquelle (links): Andrey Atuchin.

Riesiger Sauropode in Portugal entdeckt!

Nach Angaben der Universität Lissabon entdeckte ein portugiesisch-spanisches Forschungsteam nahe Pombal in Zentralportugal die Überreste eines großen Sauropoden (Langhals-Saurier), die ersten Schätzungen nach zu einem etwa 12 Meter hohen und 25 Meter langen Dinosaurier gehören könnten. Damit wäre das Skelett eines der größten bekannten aus Europa. Die Entdeckungsgeschichte begann schon 2017, als bei Arbeiten an einem Haus in Pombal Fragmente versteinerter Knochen entdeckt wurden. Daraufhin benachrichtigte der Hausbesitzer das Forschungsteam, um weitere Untersuchungen durchzuführen. Bei einer Grabung in diesem Jahr wurden dann die exzellent erhaltenen Rippenbögen und andere Knochen freigelegt. Die Fossilien stammen aus dem Oberjura und sind etwa 150 Ma alt.

 


Update: Der verantwortungsvolle Fossiliensammler

Übrigens: Wie du selbst das Hobby „Fossilien“ zu einer wervollen Berufung machen und auch einen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung leisten kannst, liest du in meinem Artikel. Schau gerne mal rein!

 


Sahelanthropus tchadensis: früher Hominine war vielleicht doch kein Zweibeiner

Ein Forschungsteam um Guillaume Daver und Franck Guy von der Université de Poitiers hat im Rahmen einer neuen Studie die Fossilen Überreste des im Tschad entdeckten Sahelanthropus untersucht und die Gliedmaßenknochen auf die Frage hin analysiert, ob der als möglicher früher Vorfahre der Menschen-Linie gehandelte Hominin schon zum aufrechten Gang fähig war. Die Knochenanatomie passt der neuen Studie zufolge zu einem Baumbewohner, der zwar aufrecht laufen konnte, es aber nur eher selten tat. Der wissenschaftliche Streit um die Lebensweise von Sahelanthropus und anderen frühen Homininen geht damit in einer weitere Runde.

 


Kam der Chicxulub-Meteorit nicht allein?

Vor 66 Millionen ist vor der Küste des westafrikanischen Nadirs ein rund 400 Meter großer Asteroid eingeschlagen sein – etwa zeitgleich mit dem Impaktor, der die Ära der Dinosaurier beendete. Dafür spricht ein knapp zehn Kilometer großer Krater mit Zentralberg und erhöhtem Kraterrand, den ein Geologenteam um Usidean Nicholson von der Heriot-Watt University in Edinburgh (Schottland) entdeckt und in einer neuen Studie beschrieben hat. Gestörte Schichten und Trümmer im Meeressediment deuten darauf hin, dass der Einschlag mehrere starke Tsunamis auslöste – und die verheerende Kettenreaktion verstärkte, die der noch viel größere Einschlag im Golf von Mexiko in Gang setzte. Wie sich das Szenario vor 66 Ma abspielte, ist inzwischen schon gut erforscht und es kommen immer mehr Details ans Licht.

 

Bildquelle (oben): Andrew Parker

Es ist nicht ungewöhnlich, dass große Asteroiden von kleineren Himmelskörpern begleitet werden, oder dass sie bei ihrer (nur wenigen Sekunden langen!) Reise durch die Erdatmosphäre auseinanderbrechen, wonach mehrere Impakte zur gleichen Zeit stattfinden. Andererseits wird unser Planet sehr häufig von Meteoriten getroffen. Auch nahezu gleich alte Einschläge müssen deshalb nicht unbedingt miteinander zu tun haben – wie kürzlich auch für die Krater des Steinheimer Beckens und des Nördlinger Ries festgestellt wurde. Beide galten lange Zeit als Überreste eines gleichzeitigen Ereignisses vor etwa 15 Ma, tatsächlich ist das Nördlinger Ries etwa 500.000 Jahre älter und folglich unabhängig vom Steinheimer Becken entstanden. Chicxulub und Nadir könnten folglich auch beide im Anstand von geologisch kurzen, aber dennoch jahrtausendelangen Zeiträumen getroffen worden sein.


Update: Das Massenaussterben von Chicxulub

Übrigens: Ich habe über die Forschungsgeschichte des spätkreidezeitlichen Massenaussterben einen umfassenden Artikel mit allen aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen geschrieben. Wenn du wissen möchtest, wie der letzte Tag im Zeitalter der Dinosaurier ausgesehen hat, und welche schrecklichen Katastrophen zu ihrem Niedergang führten, dann schau mal vorbei. Und den Beitrag gibt’s auch als Video!

 


Mumifizierte Lystrosaurus-Fossilien gefunden!

Ein Forschungsteam um Roger M.H. Smith von der University of the Witwatersrand (Südafrika) beschreibt in ihrer aktuellen Studie eine der bemerkenswertesten paläontologischen Entdeckungen des Jahres: in der südafrikanischen Karoo Formation wurden Fossilien des Lystrosaurus aus der Zeit vor etwa 252 Ma, dem Übergang vom Perm zur Trias und damit auch der Zeit des größten Massenaussterbens der Erdgeschichte entdeckt. Lystrosaurus war eines der häufigsten Landwirbeltiere seiner Zeit und ist hier in einem exzellenten Zustand überliefert: die mumifizierten Überreste zeigen bemerkenswert gute Weichteil- und sogar Hauterhaltung, die sicher dabei helfen werden, die Lebensweise dieses Dicynodonten besser zu verstehen, der übrigens kein Dinosaurier, sondern ein entfernter Verwandter der späteren Säugetiere war. Möglicherweise tragen die Funde auch zur Beantwortung der Frage bei, wie sich Lystrosaurus an die massiven Umweltveränderungen seiner Zeit anpassen und diese überleben konnte.

 


Dürre legt Fährten kreidezeitlicher Dinosaurier frei

Im berühmten Dinosaur Valley State Park (Texas), der für seine Fossilien von frühkreidezeitlichen Dinosauriern aus der Zeit von 113 Millionen Jahren bekannt ist, entdeckten Parkmitarbeiter eine Serie von Fußabdrücken von Dinosauriern. Die Spuren traten aufgrund der schweren Hitzewelle sind zutage, bei welcher das Flussbett komplett trockenfiel. Die meisten Abdrücke stammen wohl von Acrocantho­saurus, einem fleischfressenden Theropoden, der bis zu fünf Meter groß und sieben Tonnen schwer werden konnte. Weitere Spuren stammen wohl von dem mächtigen Sauropoden Sauroposeidon, eines der größten Landtiere der Erdgeschichte.

 

Bildquelle: CNN News.

Meeresspiegelanstieg ist in Teilen bereits jetzt unumkehrbar!

Einer neuen Studie von Jason E. Box vom Geological Survey of Denmark and Greenland und seinem Team zufolge wird sich aufgrund des abschmelzenden Grönlandeises der Meeresspiegel weltweit im Durchschnitt um mindestens 27cm anheben – noch in diesem Jahrhundert. Der Eisschild in der Arktis ist jetzt schon derart instabil, dass 110.000 Kubikkilometer Eis unwiederbringlich abtauen werden – völlig ungeachtet der künftigen Klimaentwicklung, und selbst wenn von heute auf morgen alle Staaten ihre Emissionen auf null herabsenken würden. Doch ginge die Erwärmung weiter so wie bisher, könnte der Eisschild sogar zehn Prozent seines Volumens verlieren – das entspräche einem Pegelanstieg von 78 Zentimetern – wohlgemerkt nur durch das Grönlandeis. Weltweit schmelzen aber auch in vielen anderen Regionen Gletscher und Eisschilde. Die Forscher nutzten für ihre Studie Messdaten und Satellitenaufnahmen aus der Zeit von 2000 bis 2019, um für 473 Unterregionen des Eisschilds den Flächenanteil der Akkumulationszone zu ermitteln.

 


Otodus megalodon: ganze Wale waren für ihn kein Problem!

Einer der größten Spitzenprädatoren der Erdgeschichte war Otodus megalodon, ein gewaltiger Hai, der in der Zeit des Miozäns vor etwa 15 Ma lebte. Eine neue Studie durch Jack Cooper von der Swansea University und seinem Team gibt neue Details zu seiner Größe, seiner Lebensweise und seinem mutmaßlichen Aussterben bekannt. Wie bei heutigen Haien bestand das Skelett von Otodus megalodon aus Knorpeln, die sehr schlecht fossilieren. 1860 wurde in Belgien jedoch ein gut erhaltener Abschnitt einer Wirbelsäule des „Monsterhais“ gefunden. Die Forscher konnten daraus die gesamte Wirbelsäule eines erwachsenen Tiers und ein Modell rekonstruieren, das auf eine Gesamtlänge von knapp 16m schließen lässt.

 

Bildquelle (oben): J.J. Giraldo.

Bei so einem großen Hai hätte der Magen mehr als 11.000 Liter fassen können, was groß genug für einen ausgewachsenen Schwertwal oder einen kleinen Buckelwal gewesen wäre. Tatsächlich ernährte sich Otodus megalodon sehr wahrscheinlich von Walen. Nach einer solchen Wal-Mahlzeit wäre sein Kalorienbedarf von 98.000 kcal allerdings wohl für mehr als einen Monat gestillt gewesen, so die Forscher.


Mbiresaurus raathi: ältester Dinosaurier Zimbabwes

Schon in den Jahren von 2017 bis 2019 legten Paläontologen in der Pebbly Arkose Formation im Distrikt Mbire im Norden von Zimbabwe die Fossilien eines kleinen, frühen Dinosauriers frei, der in der Zeit des Karniums (Obertrias) vor etwa 230 Ma lebte. Die Fossilien tragen die Katalognummer NHMZ 2222 und jetzt auch einen neuen wissenschaftlichen Namen: Mbiresaurus raathi, benannt nach dem Fundort und Michael Raath, einen der Entdecker der Fossilien, und seine Beiträge zur simbabwischen Paläontologie.

 

Das fossile Material des Holotyps wurde von Christopher T. Griffin von der Yale University und seinem Team in einer Studie neu beschrieben. Es besteht aus einem größtenteils vollständigen, teilweise gegliederten Skelett, einschließlich eines teilweisen Schädels und Unterkiefers, Hals-, Rücken-, Sakral- und Schwanzwirbeln, Fragmenten von Rippen, teilweisen Brust- und Beckengürteln sowie teilweisen Vorder- und Hinterbeinen. Ein größeres genanntes Exemplar, NHMZ 2547, wurde in direkter Nähe zum Holotypus gefunden.

 

Bildquelle (links): Andrey Atuchin.

Mbiresaurus ist der älteste unumstrittene Dinosaurier Afrikas und ein basaler Sauropodomorph, gehört also der Tiergruppe an, die sich viele Millionen Jahre später zu den berühmten Langhals-Dinosauriern entwickeln sollten. Damals waren Dinosaurier aber noch klein: der kaum 1,8m lange und nur knapp über 10kg schwere Mbiresaurus teilte sich seinen artenreichen Lebensraum noch mit großen Rhynchosauriern, Aetosauriern, Dicynodonten und Herrerasauriden.

 

Lebendrekonstruktion von Mbiresaurus raathi von Cisiopurple.

Update: Neue Dinosaurier 2022

Übrigens: Alle neuentdeckten Dinosaurier aus diesem Jahr findest du auch in einem eigenen Artikel! Schau mal vorbei!

 


Tyrannosaurus „Sue“: starb sie an den Wunden eines Kampfes gegen einen Artgenossen?

Viele Tyrannosauriden-Exemplare weisen ungewöhnliche Verletzungserscheinungen an ihren Unterkieferknochen auf. Oft wurden sie als Läsionen interpretiert, die durch eine Infektion durch aggressive Mikroorganismen entstanden, wie Trichomomas galiinae, flagellentragender Einzeller, der als Parasit vor allem Tauben, aber auch andere Vögel, befällt. Auch mächtige Theropoden könnten unter solchen Infektionen gelitten haben – und sogar daran gestorben sein! Bruce Rothschild vom Carnegie Museum of Natural History in Pittsburgh (USA) und sein Team untersuchten in ihrer Studie eines der berühmtesten Tyrannosaurus rex-Exemplare, nämlich „Sue“ (FMNH PR 2081), um die Ursache dieser rätselhaften Läsionen zu bestimmen.

 

Dabei fanden sie interessante Parallelen: auch bei Menschen, die eine Penetration bei einer Kieferverletzung erlitten, sowie auch einige Exemplare des Reptils Stagonolepis aus der späten Trias, die heilende Frakturen aufweisen, wiesen ähnliche pathologische Muster auf. Der Kiefer von Sue weist außerdem alle Merkmale einer Wundheilung auf, die sich auch ohne eine vorherige Infektion erklären lassen. Deshalb stellen Rothschild und seine Kollegen die These auf, dass diese Verletzungen vielmehr bei Kämpfen gegen Artgenossen verursacht worden sein können.


Die große Vielfalt kleiner Raubtiere im Hammerschmiede-Ökosystem

Nikolaos Kargopoulos von der Eberhard Karls University of Tübingen und seine Kollegen beschreiben in einer neuen Studie die Zeitgenossen von Udo, dem ältesten aufrecht gehenden Affen im miozänen Europa.

 


Wie schwer war der Südelefant?

Marco Romano von der Sapienza University in Rom und sein Team nahmen im Rahmen ihrer aktuellen Studie eine umfassende Lebendrekonstruktion von Mammuthus meriodionalis vor. Das zur Untersuchung stehende Exemplar stammt aus Madonna della Strada (Italien) und war bis zu 11,5 Tonnen schwer!

 


Australischer Riesen-Greifvogel aus der Eiszeit war ein Altweltgeier

Eine neue phylogenetische Studie von Ellen K. Mather von der Flinders University in Adelaide (Australien) und ihrem Team platziert den großen australischen Eiszeit-Greifvogel „Taphaetus“ lacertosus bei den Altweltgeiern (Aegypiinae).

 


Wie die Pinguine das Fliegen ins Wasser verlegten

Eine neue Studie von Theresa S. Cole von der Universität Kopenhagen (Dänemark) über die Wasser-Anpassung der Pinguine. schon seit 60 Ma können sie nicht mehr fliegen und spezialisierten sich zunehmend auf eine aquatische Lebensweise.

 


Amerikanische Ureinwohner: verwandt mit prähistorischen „Chinesen“?

Eine neue Studie von Xiaming Zhang von der Chinese Academy of Sciences in Kunming und seinem Team befasste sich mit einem 14.000 Jahre altem Schädel aus der Red Deer Cave in China. Die Genanalyse wies dabei eine enge Verwandtschaft zu amerikanischen Ureinwohnern nach.

 


Die Urweltmonster der Trias in Deutschland

Eine Zeit lange vor den ersten Dinosauriern: Rainer R. Schoch vom Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart und sein Team befassten sich im Rahmen ihrer aktuellen Studie mit der Wirbeltierfaune des mitteltriassischen Kupferzell (Baden-Württemberg). Das Ökosystem umfasste temnospondyle Amphibien Gerrothorax pulcherrimus und Mastodonsaurus giganteus sowie den Krokodil-Verwandten Batrachotomus kupferzellensis als Spitzenprädatoren.

 


Das war es für heute mit den Nachrichten aus der Urzeit. Ich wünsche dir jetzt noch einen schönen Sonntag. Genieße die (vielleicht letzten?) Sommertage und vor allem: bleib gesund!

Dein Markus Peter Kretschmer


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