Wort zum Sonntag – 27.11.2022

Lesedauer: etwa 30 Minuten
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Hallo und einen schönen Sonntag (27.11.2022) wünsche ich dir!

Wieder sind einige Wochen ins Land gegangen, seit ich das letzte Wort zum Sonntag geschrieben habe. Irgendwie erscheint mir der Name deshalb auch nicht mehr so passend. Angefangen hat es ja wirklich einmal mit einer wöchentlichen Zusammenfassung meiner ganzen Beiträge, Artikel und den Paläo-News der Woche. Aber weil ich nicht einfach nur trockene Schlagzeilen herausballern wollte, entwickelte es sich zu einem eigenen, umfangreichen Beitrag, der dann auch nur noch im Zweiwochenrhytmus erschien. Das traf sich auch gut, weil ich zur gleichen Zeit mit Tobias Möser in Kontakt kam, dem jetzigen Vorsitzenden des Netzwerks für Kryptozoologie. Und auf seiner Website erschien das Wort zum Sonntag seither auch, wo es sich mit der Kryptozoologischen Presseschau immer abwechselte.

 

Netzwerk für Kryptozoologie Logo

Leider erreicht das Wort zum Sonntag bei weitem nicht so viele Leser wie erhofft, und auch die Bestellungen über meine Website bringen gerade einmal so viel ein, dass sich ihr Betrieb noch selber irgendwie trägt. Doch muss ich in das Wort zum Sonntag so viel Zeit und Energie investieren, dass jedes zweite Wochenende da immer vier Stunden draufgehen – und das ist wertvolle Freizeit, die ich gerade jetzt, wo ich noch einen weiteren Job angefangen habe, ein Studium fortsetze und nebenbei noch einen Roman schreiben möchte, nicht mehr einfach so mal eben übrighabe und sie dringend zum Auftanken brauche.

 

Dieses Jahr wird also nur noch der Beitrag hier und ein weiteres Wort zum Sonntag Ende Dezember mit Jahresrückblick erscheinen. Im kommenden Jahr heißt es dann aber einfach nur noch Paläo-News und wird in der nun etablierten abgespeckten Version einmal im Monat erscheinen.


Dringende Bitte um Rezensionen!

Das Fortbestehen dieser Seite und auch meiner Aktivitäten auf Facebookund Instagram steht und fällt natürlich auch mit den Verkäufen meiner Bücher. Nur dazu gibt es beides ja überhaupt! Die beiden Traumreise-Bücher kommen aber immerhin gut an. Ich bin so froh, dass sie schon viele große und kleine Fans gefunden haben.


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Einige dieser Fans haben den Büchern auf Amazon auch schon eine wirklich liebe Bewertung hinterlassen. Bewertungen sind für mich wirklich ungeheuer wichtig. Nicht nur, um selber ein Feedback zu bekommen – mit den Bewertungen erhöht sich auch die Sichtbarkeit, ihre Position bei der Suche und viele andere Faktoren, die entscheidend für den Erfolg eines Buches sind. Und somit auch dafür, ob es in Zukunft noch weitere urzeitliche Traumreisen geben wird, oder nicht. Deshalb möchte ich alle Follower auf meiner Seite herzlichst bitten: schreibt mir eine Bewertung. Auch wenn es nur ein einziger Satz ist, ihr helft mir und meiner Arbeit damit sehr! Das gilt natürlich auch für Die Weißen Steine.


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Meine dinostarken Fantasiereisen gibt es jetzt auch auf die Ohren! Mein traumhaftes Dinosaurierbuch ist jetzt auch als Hörversion verfügbar, gesprochen von der professionellen Hörbuch- und Werbesprecherin Birgit Brauneder. Du bekommst das Hörbuch in allen namhaften Buchhandlungen, wie Thalia, Bookbeat, Weltbild etc. Auch bei anderen Anbietern wie Audible wird es bald erhältlich sein. Bestellen kannst du es bereits jetzt über den Audioparadies-Verlag.

 


Abschluss der Serie „Die Katastrophe von Chicxulub“

Meine Artikelreihe, oder besser gesagt, die Aufarbeitung meines viel zu lang gewordenen Artikels über das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit, ist inzwischen abgeschlossen. Alle fünf Artikel sind nun fertig. Ihr könnt sie gerne noch einmal lesen und erfahren, was ein Massensterben eigentlich ist, was die Forscher darüber heute schon so alles herausgefunden haben, was sich vor 66 Ma eigentlich konkret ereignete, und wie der Schicksalstag der Dinosaurier im Detail ablief.


01 – Phänomen Massenaussterben

02 – Forschungsgeschichte

03 – Der Schicksalstag der Dinosaurier

04 – Das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit

05 – Meteoriten – noch immer eine Bedrohung?


Diese Artikelreihe ist übrigens auch als Video verfügbar. Vielen Dank an Michael Kubi (Internet-Evoluzzer) für seine großartige Arbeit!


Michael Kubi hat übrigens auch den coolen Scinexx-Artikel über die Sauropoden (s.u.) und ihren Riesenwuchs eingesprochen und ein klasse Video daraus gemacht! Schaut unbedingt mal rein – besonders wenn euch der Artikel bislang entgangen ist!


Tierprofile

Auch in den letzten Wochen sind wieder einige Tierprofile überarbeitet worden, die ich auf Facebook und Instagram gepostet habe. Diesmal waren mit dabei:

 

Palaeolibuella wyomingensis

Squalicorax kaupi

Lepisosteus occidentalis

Scapherpeton tectum

Purgatorius ceratops

Aristonectes quiriquinensis

Anzu wyliei

Brodavis baileyi

Scolopendra cretacica

Melvius thomasi

Ischyrhiza mira

Highlight Tierprofile


Bild der Woche

Heute Morgen bin ich aufgewacht und wurde beim Blick aus dem Fenster mit einer wunderschönen Winterlandschaft überrascht. Die noch herbstfarbenen Bäume boten mit dem frischgefallenen Schnee einen herrlichen Anblick. Aus diesem Grund kommt heute mal wieder ein urzeitliches Winterbild. Denn auch Dinosaurier kannten schon Schnee!

 

In Hell Creek ist Schneefall zwar ein sehr seltenes, aber durchaus ab und an einmal vorkommendes Phänomen. Den beiden Acheroraptoren macht die weiße Pracht allerdings nichts aus. Sie sind durch ein dichtes Federkleid vor der Kälte geschützt und veranstalten bei herrlich blauem Himmel erst einmal eine urzeitliche Schneeballschlacht.

 

Das Titelbild stammt von William Gozak.


Paläo-News

Wenn man nur monatlich eine Artikelzusammenfassung schreibt, wird diese natürlich länger ausfallen als üblich. Fangen wir also gleich ohne weitere Umschweife damit an! Es gab nämlich eine Menge interessanter Urzeit-News, und sogar gleich mehrere neubeschriebene Dinosaurier!

 

Highlight Paläo-News


Forscher schlagen angesichts der Klimakrise Alarm

Schlechte Nachrichten: Der Zustand der Erde hat inzwischen den „Code Red“ erreicht – einen Zustand der globalen Krise, wie auch der Report von William J. Ripple von der Oregon State University (USA) und seinen Team bestätigt. Demnach haben schon 16 der 35 von untersuchten Klima-Indikatoren unseres Planeten nie zuvor gemessene Extremwerte erreicht. Dazu gehören neben rekordträchtigen CO2- und Methan-Werten, dem Verlust von Wäldern oder der Erwärmung der Ozeane auch die immer drastischer werdenden Wetterextreme. Wir sehen jetzt regelmäßig Ereignisse und Katastrophen, die früher nur selten aufgetreten sind. Tragischerweise schaden diese Katastrophen besonders armen Menschen in einkommensschwachen Regionen, die nur minimal zur Entstehung von Treibhausgasen beitragen. Beispielsweise wurde im Sommer 2022 ein Drittel Pakistans überflutet, wodurch 33 Millionen Menschen heimatlos wurden und auch 16 Millionen Kinder betroffen waren.

 

Andere Katastrophen in diesem Jahr sind schreckliche Waldbrände in Europa, aufeinanderfolgende Wirbelstürme und anschließende Überschwemmungen in Ostaustralien, das Austrocknen zahlreicher Flüsse in China und Europa, ein außergewöhnlich intensiver Hurrikan, der Karibik heimsuchte, starke Stürme und ausgedehnte Überschwemmungen in Bangladesch und Indien, Megabrände und eine Fortsetzung der Dürre im Westen der Vereinigten Staaten, eine massive Überschwemmung, die den Yellowstone-Nationalpark betraf, und ungewöhnlich starke Hitzewellen oder „Hitze-Domes“ in vielen Teilen der nördlichen Hemisphäre. Diese seriellen und gleichzeitig auftretenden Auswirkungen stellen die Grenzen der Gesellschaft auf die Probe, da sie die Widerstandsfähigkeit und Fähigkeit zur Bewältigung anderer Krisen erheblich verringern.


Forscher lüften Geheimnis der Tauchleistung von Walen

Meeressäuger sind sehr gut an das Leben unter Wasser angepasst. Einer der herausforderndsten Aspekte dieser Umgebung ist der extreme Druck, dem Tiere in zunehmender Tiefe ausgesetzt sind. Dieser Zustand macht es nötig, den Pulsdruck der Tiere zu dämpfen, um das Gehirn zu schützen. Darüber hinaus übt die Bewegung der Fluke von Meeressäugern während des Tauchens eine noch größere Pulsatilität aus.

 

M. A. Lillie von der University of British Columbia (Kanada) und sein Team modellierten in ihrer Studie die umfangreiche Anordnung von Blutgefäßen (Retia mirabilia), die in Walgehirnen von 11 Arten zu finden sind. Sie kamen dabei zu dem Schluss, dass genau sie für die Tauchanpassung zuständig ist: die Anordnung der Gefäße minimiert die Blutdruckunterschiede und schützt so das Gehirn, ohne die Druckimpulse oder die Bewegungsleistung zu verringern.


Ausgesprochen gut erhaltenes Panzerfisch-Fossil gibt Aufschluss über die innere Anatomie der Wirbeltiere

Die Placodermi, auf Deutsch auch „Panzerfische“ genannt, waren einige der frühesten Wirbeltiere mit einem Kiefer. Die Veränderungen ihres Körperbaus prägen damit unser Verständnis der Welt der Wirbeltiere, die nach ihnen kamen – und damit auch der unserer eigenen Vorfahren.

 

Kate Trinajstic von der Curtin University (Australien) und ihr Team konnten nun anhand eines außergewöhnlich gut erhaltenen, etwa 380 Ma alten Panzerfischs aus dem Oberdevon völlig neue Einblicke in die Anatomie dieser Tiere gewinnen. Das Team untersuchte am Fossil dreidimensional konservierte Weichteilorgane, die Veränderungen in der Form von Herz, Leber und Darm im Zusammenhang mit der Entwicklung von Kiefer und Hals zeigten. Darüber hinaus zeigen die Forscher in ihrer Studie, dass die Anlagen für Lungen als eine Schwimmblase jedoch fehlen. Dies widerlegt die Hypothese, dass Lungen schon bei allen kiefertragenden Wirbeltieren ursprünglich angelegt waren.


Klima-Aktivismus im Naturkundemuseum

Im Berliner Museum für Naturkunde haben sich zwei Frauen an Metallstäbe unter den Dinosaurierskeletten geklebt. Die zwei Klima-Aktivistinnen der Gruppe „Letzte Generation“, die in den vergangenen Tagen schon häufig durch ähnliche Aktionen mit Vandalismus-Anschlägen auf sich aufmerksam zu machen suchte, wurden von der alarmierten Polizei schließlich wieder von den Stangen gelöst und festgenommen. Anzeigen und Strafanträge wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung sind seitens des Museums bereits gestellt worden. Die Aktivistengruppe befürchtet, dass es den Menschen aufgrund der rasanten Klimaveränderung bald ähnlich ergehen könnte wie den Dinosauriern, und fordert ein Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

 

Es ist allerdings fraglich, ob derartige Angriffe auf Kulturgüter und erdgeschichtliche Zeugnisse zu so einem Umdenken führen können. Insbesondere ist das „Angriffsziel“ in meinen Augen mehr als schlecht gewählt. Das Berliner Museum für Naturkunde behandelt in seiner Ausstellung das Problem Klimawandel selber, macht auf die daraus resultierenden Gefahren aufmerksam und sich seit vielen Jahren schon für Umwelt- und Naturschutz stark. Insofern ist diese Aktion in doppelter Hinsicht für mich ein Bärendienst am Klimaschutz: Straftaten wie diese führen nur zu noch mehr Ablehnung für (friedlichen!) Klima-Aktivismus und dazu, dass man das Thema weiterhin nicht ernst genug nimmt.


Schwerer Vulkanausbruch vor Tonga – mit ungeahnten Klima-Folgen?

Anfang diesen Jahres ereignete sich im Meer vor dem Inselstaat Tonga die schwerste Vulkaneruption der letzten drei Jahrzehnte. Eine neue Studie von Simon R. Proud von der Oxford University (UK) und seinem Team wertete die dabei gewonnenen Daten aus. Unter Verwendung geostationärer Satellitenbilder des Ausbruchs am 15. Januar 2022 stellten die Forscher fest, dass die gewaltige Rauchsäule des unter dem Meer liegenden Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai unglaubliche 57 Kilometer aufragte. Dabei durchbrach sie gar die Stratosphäre und erreichte die darüber liegende Mesosphäre, was zuvor noch bei keinem anderen Vulkanausbuch jemals beobachtet wurde.

 

Der Ausbruch löste ferner auch Tsunamis und Erdbeben sowie atmosphärischen Wellen aus, die siebenmal um die Erde rasten. Die Druckwelle verursachte in der Ionosphäre rekordschnelle Sturmwinde und kehrte die Flussrichtung eines globusumspannenden Stroms geladener Teilchen vorübergehend um. Zwar seien bei dem Ausbruch nur verhältnismäßig geringe Mengen Schwefelverbindungen ausgeworfen worden, was einen vulkanischen Winter eher unwahrscheinlich macht. Allerdings setzte der Vulkan ungeheure Mengen an Wasserdampf frei, ein höchst wirksames Klimagas in der ansonsten eher trockeneren Mesosphäre. Welche Auswirkungen die Eruption auf das Weltklima deshalb nehmen könnte, ist derzeit noch völlig unklar. Die Forscher sammeln derzeit noch weitere Daten.


Neuentdeckte Fossilien rücken Zeitpunkt der Pflanzenevolution weiter nach hinten!

An der Schwelle des Kambriums vor ca. 541 Ma entfaltete sich das höhere Leben blitzartig auf unserer Erde. Zwar hatte es mehrzellige Organismen schon lange zuvor gegeben, globale Vereisungen und sich ständig verändernde Lebensbedingungen hatten die Evolution der komplexeren Lebensformen immer wieder ausgebremst. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Shu Chai fand aber nun heraus, dass eine erfolgreiche Gruppe von Lebewesen schon einige Zeit vorher, während des Ediacariums aufgetreten sein könnte: die Pflanzen.

 

In der fossilienreichen Provinz Shaanxi in China stießen die Forscher auf winzig kleine Fossilien von nur einem halben Millimeter im Durchmesser. Trotzdem sind sie ausgezeichnet erhalten. Man erkennt unter dem Mikroskop deutlich die buckeligen, röhrenförmigen Strukturen, die ihre äußeren Schichten auskleiden, und auch zarte Filamente, die ihren Kern bilden. Es handelt sich der Studie zufolge offenbar um höhere Grünalgen, die belegen, dass eine Vielfalt modern aussehender Algen früher als gedacht existierte – um vielleicht volle 100 Ma!


Forscher entschlüsseln Genom unserer frühen Urahnen

Jedes moderne Säugetier, vom Menschen über das Schnabeltier bis zum Blauwal, stammt von einem gemeinsamen Vorfahren ab, der vor etwa 180 Millionen Jahren lebte. Wir wissen nicht viel über dieses Tier, aber der Aufbau seines Genoms wurde jetzt von einem internationalen Forscherteam um Joana Damas von der University of California rekonstruiert. In einer Studie mit breit gefächerter Genanalyse verglichen die Forscher das Erbgut von Vertretern aus 23 der 26 Säugetierordnungen, darunter als Referenz die DNS von Menschen, Faultieren und Rindern.

 

Bildquelle (oben): Wikipedia (Funkmonk).

Der letzte geneinsame Vorfahre aller Säugetiere hatte wahrscheinlich 19 Autosomenpaare, wobei neun der kleinsten Chromosomen auch mit dem gemeinsamen Vorfahren aller Landwirbeltiere geteilt werden. Das Genom unserer Urahnen könnte dabei helfen, die Evolution der Säugetiere besser zu verstehen. Der früheste Vorfahr der echten Säugetiere sah wahrscheinlich aus wie Morganucodon, der vor etwa 200 Ma lebte. Allerdings hat sich die Linie der Säugetiere wahrscheinlich schon mehr als 100 Ma vor ihm von den anderen Landwirbeltieren (Reptilien und Vögel) abgespalten.


Grelle Lichterscheinung in Nordkalifornien – zerstörte ein Meteorit hier ein Landhaus?

In der Nacht zum 4. November beobachteten die Dashcams mehrerer Fahrzeuge im Nevada County von Nordkalifornien eine helle Leuchtspur am Himmel. Kurz darauf stand das Holzhaus der Familie Procita in Flammen. Es war offenbar ein Meteorit, der den Procitas den Schock ihres Lebens bescherte. Auch einer der Familienhunde kam in den Flammen ums Leben.

 

Bild- und Artikelquelle: KCRA News.

Pachycephalosaurus: kein lebender Rammbock, sondern ein begabter Kickboxer?

Pachycephalosaurus, die „Dickschädelechse“, gehört zu den populärsten Dinosauriern. Seine Bekanntheit ist vor allem darauf begründet, dass dieser Dino eine Art lebender Rammbock war, der mit seinem massiven Schädel Rivalen und Fressfeinde in die Flucht schlug. Im Kinostreifen Jurassic World – Fallen Kingdom rammt ein Stygimoloch, ein enger Verwandter oder sogar ein Synonym von Pachycephalosaurus, mit seinem Schädel gar eine massive Backsteinmauer ein. Doch diese Fähigkeiten sind wahrscheinlich stark übertrieben – oder sogar ganz und gar ein Mythos! Ein Team von Paläontologen um Cary Woodruff fand nun Belege für ein gänzlich anderes Kampfverhalten.

 

Den Forschern zufolge setzte ein Pachycephalosaurus seinen Schädel niemals zum Kampf ein, sondern boxte und trat seine Gegner vielmehr wie ein heutiges Känguru. Die 3D-Analyse eines gut erhaltenen Skeletts ergab, dass Pachycephalosaurus seinen Schwanz wie ein Känguru als Stütze benutzten konnte. Die Schädelkuppel hätte demnach lediglich Display-Funktionen gehabt, also zur Arterkennung, der Einschüchterung und der Balz gedient, wie der Helm eines Kasuars. Für Kommentkämpfe sei sie ohnehin nicht elastisch genug und viel zu massiv gewesen. Sie wäre daher leicht gebrochen, wenn die Tiere sie aneinandergeschlagen hätten. Die Studie der Forscher ist noch nicht durchs Peer View, wird aber demnächst veröffentlicht.


Dem Grab der Kleopatra dicht auf der Spur?

Unter der Tempelanlage von Tapuziris Magna in den Außenbereichen von Alexandria entdeckten Archäologen einen verborgenen Tunnel. Dieser könnte zu der Grabkammer führen, in der die sterblichen Überreste von der letzten Ägyptischen Pharaonin Kleopatra (gestorben 31 v. Chr.) und möglicherweise auch ihren Geliebten Marcus Antonius, sowie vielleicht sogar des Hellenenkönigs Alexanders des Großen zur ewigen Ruhe gebettet wurden. Die Entdeckung dieser Grabstätte wäre eine weltweite Sensation und die wohl bedeutendste archäologische Entdeckung des 21. Jahrhunderts.

 


Yuzhoulong qurenensis: Früher Macronarier-Sauropode aus China

Schon im Jahr 2016 entdeckten Steinbrucharbeiter in einem neu erschlossenen Steinbruch in der chinesischen Shaximiao-Formation, unweit der Stadt Pu’an im Landkreis Yunyang in Chongqing die Überreste eines riesigen Langhals-Dinosauriers aus dem Mitteljura. Doch erst jetzt wurde das partiell erhaltene Skelett erstmalig wissenschaftlich beschrieben und als neue Gattung und frühe, noch sehr basale Art der Macronaria („Großnasen“) erkannt. Ein Forschungsteam um Hui Dai vom Chongqing Bureau of Geological and Mineral Resource Exploration and Development gab dem Sauropoden den Namen Yuzhoulong qurenensis.

 

Der Gattungsname ehrt den Yuzhou, einen alten Namen von Chongqing, der Namenszusatz „long“ bedeutet „Drache“. Der Artname ist wiederum von Quren, dem alten Namen von Yunyang, abgeleitet. Yuzhoulong war offenbar ein sehr großer früher Macronarier. Er ist zwar nur von einem Teilskelett, einschließlich eines Teilschädels, eines noch nicht ausgewachsenen Individuums bekannt, das allerdings trotzdem schon über 20m lang gewesen sein könnte. Noch während der Beschreibung war das Skelett teilweise im Felsen vergraben, zusammen mit den Fossilien eines anderen, noch unbenannten Sauropoden. Beide lebten dort vor etwa 167 Ma.

 

Bildquelle: Cisiopurple.

Lebendgebärende Schlange aus der Grube Messel!

Ein Team um Mariana Chuliver von der Fundación de Historia Natural im argentinischen Buenos Aires beschreibt in seiner aktuellen Studie das Fossil einer trächtigen, 47 Millionen Jahre alten Boa aus der Grube Messel in Deutschland. Das Tier ist der erste fossile Nachweis einer lebendgebärenden Schlange überhaupt – und auch noch in einer sehr ungewöhnlichen Klimazone. Lebendgebärende Schlangen kommen heute vor allem in kalten Lebensräumen vor, da die Körperkerntemperatur des Weibchens dann die Jungtiere besser warmhält. Der Messel-Lebensraum war aber ein tropisch-heißer Regenwald. Das Fossil ist etwa 50cm lang und gehört zur Art Messelophis variatus, eine der häufigsten fossilen Schlangenarten aus diesem Fundraum.

 


Malefica deckerti: basaler Hadrosaurier aus Texas

Schon vor mehr als 20 Jahren fanden Forscher in der Bruja-Schlucht im texanischen Big Bend National Park den linken Oberkiefer eines Hadrosauriers, der unter der Exemplarnummer TxVP 41917-1 abgelegt und 2002 der Gattung Kritosaurus zugeschrieben wurde. Nun aber nahmen sich Albert Prieto-Márquez von der Universitat Autònoma de Barcelona und sein Team das Fossil aber nochmal vor und stellten fest, dass es eine Reihe diagnostischer Merkmale enthält, die es rechtfertigen, es als neues Taxon zu beschreiben. Nun trägt der Dinosaurier den Namen Malefica deckerti.

 

Der Artname leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet so viel wie „Hexe“ – Disney-Fans dürften dabei vor allem an die Dornröschen-Schurkin Maleficent (Malefiz) denken. Auch das Wort Bruja – also der Name des Fundorts – bedeutet auf Spanisch das Gleiche. Der Artname ehrt außerdem Frank Deckert, den ehemaligen Superintendenten des Big Bend National Parks, der das Fossil dereinst entdeckte. Malefica wurde von den Forschern als ein basales Mitglied der Hadrosauridae klassifiziert und außerhalb der Saurolophinen gestellt.

 

Bildquelle: Cisiopurple.

Der Fundort gehört zur etwa 78 Ma alten Aguja Formation, die sowohl in Texas als auch in den benachbarten mexikanischen Bundesstaaten Chihuahua und Coahuila zu Tage tritt. Malefica ist von der texanischen Seite bekannt. Andere Tiere, die in diesem Gebiet gefunden wurden, sind der ebenfalls basale Hadrosaurier Aquilarhinus, der Lambeosaurine Angulomastacator, der Pachycephalosaurier Texacephale, der Ceratopsid Agujaceratops, ein noch unbenannter Dromaeosaurier und das riesige Krokodil Deinosuchus.


Behaarte Schnecke in Bernstein aus Myanmar

In einem 99 Ma alten Stück Bernstein aus der frühen Oberkreide hat ein Forscherteam um Jean-Michel Bichain vom Musée d’Histoire naturelle et d’Ethnographie de Colmar (Frankreich) eine bislang unbekannte Landschnecke entdeckt. Auffällig an dem Exemplar: Das Gehäuse ist mit Haaren bedeckt. Ein solches Merkmal findet sich auch heute an Schnecken und dürfte den Weichtieren einen Selektionsvorteil geboten haben, vielleicht wegen des sauren Regenwald-Milieus, das ansonsten das Gehäuse der Schrecke angegriffen hätte.

 

Die Art wurde Archaeocyclotus brevivillosus genannt und gehört zu der Familie Cyclophoridae, der Turmdeckelschnecken. Sie ist 26,5 Millimeter lang und 9 Millimeter hoch. Am Rand stehen feine borstige Haare ab, die nur zirka 0,2 Millimeter in der Länge messen. Gefunden wurde sie in einer Mine im Hukawng-Tal, allerdings noch vor dem Militärputsch von 2017 vom Museum erworben. Seither finden in dieser Gegend immer wieder brutale Menschenrechtsverletzungen statt, die durch den Verkauf burmesischen Bernsteins direkt finanziert werden. Deshalb wird die Erforschung von Burmit-Fossilien von vielen Forschern sehr kritisch gesehen, wie auch die Autoren der Studie explizit betonen.


Leviathanochelys aenigmatica: riesige Meeresschildkröte aus der Kreide Europas!

Die größte Schildkröte aller Zeiten, Archelon ischyrios, wurde bis zu 4,60m lang und über 3Tonnen schwer. Sie lebte im Campanium, also während der Oberkreide vor etwa 75 Ma im Western Interior Seaway, einem interkontinentalen Flachmeer, das Nordamerika der Länge nach von Nord nach Süd teilte. Aus den damaligen Hochseelebensräumen Europas waren dagegen bislang nur wesentlich kleinere Schildkröten bekannt.

 

Oscar Castillo‑Visa von der Autonomen Universität Barcelona und sein Team haben im Nordosten Spaniens jedoch das Fossil einer gigantischen Meeresschildkröte ausgegraben, die ebenfalls im Campanium lebte. Sie wurde in einer neuen Studie als Leviathanochelys aenigmatica („rätselhafte Leviathan-Schildkröte“) beschrieben. Einige Knochen waren sogar noch größer als bei Archelon, insgesamt dürfte das Tier aber mindestens 3,7m erreicht haben.


Wie groß konnte ein T. rex werden?

Tyrannosaurus rex ist wohl der ikonischste fleischfressende Dinosaurier überhaupt. Die größten bestätigten Exemplare wie „Sue“ und „Scotty“ erreichten knapp 13m Länge, ihr Gewicht wird auf etwa 8,5 bis 9 Tonnen geschätzt – was immerhin so schwer ist wie sechseinhalb VW Käfer. Doch wie groß konnten die allergrößten T. rex-Exemplare wohl werden? Ein Paläontologenteam um David Hone und Jordan Mallon hat auf der Jahreskonferenz der Society of Vertebrate Paleontology (SVP) in Toronto eine interessante These dazu vorgetragen. Die Forscher haben die Populationszahlen und die durchschnittliche Lebensdauer eines T. rex untersucht, um ein Modell seiner größtmöglichen Körperausmaße erstellen. Sie berücksichtigten dabei auch mögliche Geschlechtsunterschiede, die sie bei ihrer realistischeren Einschätzung aber als nicht ausschlaggebend verwarfen.

 

Bildquelle (oben): Gabriel Ugeto.

Unter den wahrscheinlich mehr als 2,5 Milliarden T. rex-Individuen, die in den letzten drei Jahrmillionen der Kreidezeit lebten, könnte es ihren Ergebnissen zufolge durchaus einige Ausnahme-Exemplare gegeben haben, die satte 15 Tonnen auf die Waage brachten – also so schwer wie drei große afrikanische Elefanten und damit auch um mehr als zwei Drittel gewaltiger waren als die größten bislang gefundenen Exemplare! Die Wahrscheinlichkeit, dass Forscher einen so riesigen T. rex wirklich einmal finden, ist aber extrem gering. Nur eines unter tausenden, oder gar Millionen Exemplaren dürfte wirklich so groß geworden sein. Auch Scotty und Sue waren vielleicht schon sehr große Exemplare. Sie waren außerdem die beiden ältesten, die bisher gefunden wurden. Es ist nicht klar, wie alt ein T. rex werden und wie lange er wachsen konnte. Somit handelt es sich bei den Angaben lediglich um Spekulationen.


Caieiria allocaudata: Neuidentifizierter Titanosaurier aus Brasilien

Von den 1940er bis 1960er Jahren grub der Paläontologe Llewellyn Ivor Price mehrere Serien von Titanosaurier-Fossilien in der Caieira-Lokalität der Serra da Galga Formation bei Minas Gerais (Brasilien) aus. Um 1957 entdeckte er dabei eine Reihe von Schwanzwirbeln, die später der Gattung Trigonosaurus bzw. Baurutitan zugeschrieben wurden. 2022 gruben Julian C. G. Silva Junior und sein Team an derselben Stelle und fanden dort weitere Dinosaurierfossilien.

 

Bei ihrer Präparation und Auswertung stellten sie fest, dass Barutitan und Trigonosaurus wohl zu ein und demselben Taxon gehörten, und letztere Gattung damit ungültig ist. Doch die Schwanzwirbel gehören offenbar zu einer ganz anderen, noch unbekannten Art! Diese beschrieben die Forscher nun im Rahmen einer Studie neu und nannten sie Caieiria allocaudata. Der Gattungsname bezieht sich auf den Fundort, während der Artname „seltsamer Schwanz“ bedeutet und sich auf seine ungewöhnliche Anatomie bezieht, die die Forschung lange Zeit in die Irre führte.

 

Bildquelle: Cisiopurple.

Neben den großen Baurutitan und Caieiria (letzterer wurde wahrscheinlich etwa 12m lang) lebten in der etwa 70 Ma alten Serra da Galga Formation der kleine Dromaeosaurier Ypupiara und die Krokodile Itasuchus, Peirosaurus und Uberabasuchus.


T. rex-Schädel steht zur Versteigerung

Im Harding County in South Dakota (USA) fand man 2020 den Schädel eines Tyrannosaurus rex gefunden, einer der vollständigsten, die je entdeckt wurden. Der Fund trägt den Spitznamen „Maximus“ und wiegt etwa 90 Kilogramm. Zwei große Löcher im Unterkiefer könnten ein Hinweis darauf sein, dass sich das Tier zu Lebzeiten einen Kampf mit einem Artgenossen geliefert hat. Für Wissenschaftler und Dino-Fans gab es nun aber eine schlechte Nachricht: am 09.12.2022 wird der Schädel im Londoner Auktionshaus Sotheby’s versteigert.

 

Bildquelle: Sotheby’s.

Bereits 2020 brachte die Versteigerung des Skeletts des T. rex „Stan“ 31,8 Millionen US-Dollar. Auch für Maximus wird eine hohe Millionensumme als Erlös erwartet. Der Käufer von Stan entpuppte sich später als das neuentstehende Naturkundemuseum von Abu Dhabi. Da aber auch viele Privatleute aus Prestigelust auf spektakuläre Dino-Fossilien scharf sind, werden solche Auktionen zu Recht kritisiert. Viele interessante Forschungsobjekte gehen so der Forschung für immer verloren. Und der Zugang zur Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung wird dadurch ebenfalls blockiert.


Dino-Versteigerung geplatzt!

Eine andere Auktion kann allerdings nicht mehr stattfinden. Das Auktionshaus Christie’s hat die Versteigerung eines 1,5 Tonnen schweren Skeletts eines weiteren Tyrannosaurus rex abgesagt. Eigentlich sollte die Versteigerung von „Shen“ am 23.11.2022 in Hong Kong laufen und viele Millionen US-Dollar erzielen. Zuvor war das Skelett, dass ursprünglich auf Privatgrund in Montana entdeckt wurde, einige Zeit lang in der Victoria Theatre & Concert Hall in Singapur zu sehen. Allerdings wurde der Verkauf nur 10 Tage vor dem eigentlichen Termin wieder zurückgezogen, nachdem das in South Dakota ansässige Black Hills Institute of Geological Research Zweifel an der Echtheit des Skeletts geäußert hatte. Die meisten Teile seien lediglich Abgüsse des von ihnen lange gehegten „Stan“. Das Auktionshaus selbst nannte als Grund für den Rückzug, dass das Objekt „von weiteren Studien profitieren würde“.

 

Bildquelle: Christie’s.

Daurlong wangi: Kleiner Dromaeosaurier mit überliefertem Verdauungsapparat beschrieben

In Sedimenten der Longjiang-Formationdes Morin Dawa Daur Autonomous Banner in der Innere Mongolei (China), fanden Forscher das bemerkenswert gut erhaltene Skelett eines etwa 121 Ma alten, kleinen Theropoden aus der frühen Kreidezeit. Besonders der Schädel ist sehr gut erhalten, und sogar ein kleiner Frosch befindet sich auf dessen Gesteinsplatte.

 

Der Dinosaurier wurde nun von einem internationalen Forscherteam um Xuri Wang in einer neuen Studie als bislang unbekannte Art der Dromaeosaurier beschrieben. Er trägt nun den Namen Daurlong wangi, was „Wangs Drache von Daur“ bedeutet, zu Ehren von Wang Junyou, dem Direktor des Museums für Naturgeschichte der Inneren Mongolei, sowie des Fundortes.

 

Daurlong wangi in einer Rekonstruktion von Cisiopurple.

Daurlong war etwa 1,5m lang und am ganzen Körper gefiedert. Besonders bemerkenswert ist eine bläuliche Schicht im Fossil, die mit dem Verlauf des Darmes übereinstimmt, wie er auch bei dem basalen Coelurosaurier Scipionyx überliefert ist. Die Fossilien von Daurlong ähneln ansonsten dem etwas älteren Zhenyuanlong suni, mit dem er wohl eng verwandt gewesen sein dürfte.


Transylvanosaurus platycephalus: Neubeschriebener Ornithopode von der Insel Haţeg

Im Jahr 2007 fanden Forscher in den Pui-Beds, einer Lagerstätte im Abschnitt des Bărbat-Flusstals des Haţeg-Beckens in Rumänien, die Fossilien eines kleinen, geschätzt etwa 2m langen pflanzenfressenden Dinosauriers. Zum Fund gehört ein fragmentarischer Schädel, der auf einen Rhabdodonten schließen lässt: kleine bis mittelgroße Ornithopoden, die in der Kreidezeit Europas weit verbreitet waren.

 

Bildquelle (links): Peter Nickolaus.

Ein deutsch-rumänisches Forscherteam um Felix J. Augustin von der Universität Tübingen beschrieb die Fossilien nun in einer neuen Studie und konnten sie als neue Art identifizieren. Transylvanosaurus platycephalus („Transylvanien-Echse mit breitem Schädel“) lebte in einer maritim geprägten Gegend auf einer größeren Insel im nördlichen Tethys-Meer, wo er sich seinen Lebensraum mit vielen anderen Dinosauriern teilte, welche aufgrund der beengten Fläche im Laufe der Evolution oft zu Zwergen geworden waren. An der Spitze der Nahrungskette standen hier nicht etwa fleischfressende Dinosaurier, sondern gigantische Flugsaurier wie Hatzegopteryx, für den ein junger Transylvanosaurus sicher eine willkommene Beute war.

 

Lebendrekonstruktion von Transylvanosaurus platycephalus von Cisiopurple.

Daspletosaurus wilsoni

Neuer Tyrannosaurier aus Montana

Elías A. Warshaw und Denver W. Fowler von der Montana State University haben in ihrer aktuellen Studie einen neuen Tyrannosaurier beschrieben. Die Art gehört zu der schon seit über 100 Jahren bekannten Gattung Daspletosaurus („zerfleischende Echse“), weist aber eine einzigartige Kombination aus angestammten und abgeleiteten Merkmalen auf.

 

Bildquelle (links): Andrey Atuchin.

Das Fundmaterial wurde auf ein Alter von 76,5 Ma datiert und stammt damit wie alle Daspletosaurus-Fossilien aus dem oberkreidezeitlichen Campanium. Allerdings liegt es damit zeitlich zwischen den beiden bisher beschriebenen Arten D. torosus und D. horneri, und kann somit als „Missing Link“ zwischen beiden gelten. Über eine derartige Verbindung wurde unter Wissenschaftlern bereits seit den 1990er Jahren diskutiert, nun scheint sich diese Annahme bestätigt zu haben.

 

Daspletosaurus wilsoni in einer Rekonstruktion von Cisiopurple.

Entdeckt wurden die neuen Fossilien 2017 von John Wilson, in der Judith River Formation in Montana. Zu Ehren des Finders wurde die Art deshalb als Daspletosaurus wilsoni beschrieben. Die Beschreibung dieses Taxons gibt Einblick in die komplexe Entwicklungsgeschichte der Tyrannosaurier Nordamerikas.


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Jahrestag mit Sahar

Zu guter letzt noch die allerbeste Nachricht: Am 21.11.21 (ein wunderbares Datum, was uns aber erst viel später eigentlich aufgefallen ist!) haben wir uns kennengelernt. Und heute bist du schon seit drei Monaten (und zwei Tagen) meine Frau. ❤👰🤵‍♂️

 

Ja, mit uns beiden ging das alles schon sehr schnell. Aber was soll man schon tun, wenn man endlich die eine richtige Partnerin trifft, mit der man sich auf Anhieb versteht- und das, obwohl wir unterschiedliche Muttersprachen sprechen. Aber Liebe versteht sich auch ohne Worte.

 

Dieses Jahr, meine liebe Sahar, war das schönste Jahr meines Lebens. Und was haben wir darin schon alles erlebt! Wie viele wunderschöne Orte wir gemeinsam besucht, wie viele andere tollen Menschen wir getroffen und wie viele kleine und große Träume wir uns erfüllt haben! Und damit soll es natürlich immer weitergehen. Ich bin so glücklich über dieses wunderschöne erste Jahr mit dir und freue mich auf hoffentlich noch viele weitere!

 

🌈😘🦕🦖🤠⛵✈🏖

 

Ich liebe dich, meine süße Prinzessin Sahar!


Schlusswort

Das war es für heute mit meinem Wort zum Sonntag. Ich hoffe, dir hat der Artikel gefallen! Noch mehr spannenden Urzeit-Lesestoff findest du auch in meinen Büchern:

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