Feuer im Zoo Krefeld

Eigentlich wollte ich für heute einen kurzen Text mit Grüßen zum neuen Jahr und den besten Wünschen schreiben. Aber bei einer der ersten Meldungen des jungen Jahres blieben mir die „besten Wünsche“ buchstäblich im Halse stecken. Bei einem Feuer im Affentropenhaus im Zoo Krefeld sind acht Menschenaffen umgekommen:

Im Krefelder Zoo ist das Menschenaffenhaus abgebrannt

Das 1975 erbaute Gebäude mit Borneo-Orang-Utans, Schimpansen, einer Gorilla „Seniorengruppe“, Krallenaffen, Epaulettenflughunden und verschiedenen Vögeln. Um 0:38 Uhr meldeten Anwohner das Feuer im Zoo. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Gebäude bereits im Vollbrand. Es dauerte mehrere Stunden, bis das Feuer komplett gelöscht war. Die Ruine ist einsturzgefährdet.
Mehr als 30 Tiere starben, darunter der Flachlandgorilla „Massa“ und seine Partnerin, ein Schimpanse und die gesamte Gruppe von fünf Borneo-Orang-Utans. Die Schimpansen Bally und Limbo überlebten mit leichten Brandverletzungen. Die siebenköpfige Gorillafamilie im Gorillagarten blieb unverletzt. Dass in den nächsten Tagen geflüchtete Vögel und Flughunde in der Nähe des Zoos auftauchen, bleibt zu hoffen.
Der Zoo bleibt am 1.1. und 2.1. geschlossen.

Feuer im Affentropenhaus im Zoo Krefeld, 8 tote Menschenaffen
Schimpansengruppe im Affentropenhaus im Zoo Krefeld (Foto: KR-1 Werbeagentur, CC 3.0)

Laut Polizei wurde der Brand mutmaßlich durch „Himmelslaternen“ ausgelöst, papierne Mini-Heißluftballons, die mit einer Kerze oder einem kleinen Brandsatz betrieben werden. Die Polizei hat Überreste von drei dieser Ballons am Brandort gefunden. In Deutschland sind diese Flugobjekte verboten. Laut WDR haben sich die Leute gemeldet, die diese Ballons haben steigen lassen.

In der deutschen Zoogeschichte ist dieses Feuer im Affentropenhaus im Zoo Krefeld beispiellos. 2003 brannte das Nordsee-Aquarium in Hirtshals nieder, zahlreiche Fische starben in Folge durch Sauerstoffmangel, da die Aquarientechnik ausfiel. 2010 brannte im Zoo Karlsruhe der Streichelzoo, alle 26 Tiere kamen um. Das Feuer griff auf das Elefantenhaus über, wo einige Tiere schwere Brandverletzungen erlitten.

Das Affentropenhaus im Zoo Krefeld stammt aus dem Jahr 1975 und wurde im Stil eines Glashauses errichtet. Es hatte eine Fläche von etwa 2000 Quadratmeter und stellte bei der Eröffnung eines der modernsten Affenhäuser Europas dar. Es gilt als Prototyp einer neuen Generation Affenhäuser, die z.B. im nahe gelegenen Köln errichtet wurden.

Starke Reaktion in den Sozialen Medien

Erwartungsgemäß gab es starke Reaktionen in den Sozialen Medien. Der Haupttenor war Mitgefühl mit den Tieren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Krefelder Zoos. Die Nebenthemen des ersten Tages waren die fehlenden Brandmeldesysteme und Böllerverbotszonen um Orte mit Tierhaltung. Natürlich sind auch die „üblichen Verdächtigen“ dabei, um die Haltung von Tieren, insbesondere Menschenaffen in Zoos in Frage zu stellen.

Wir, die Redaktion und Mitglieder des Netzwerkes für Kryptozoologie fühlen mit den Tierpflegerinnen und Tierpflegern und allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zoos und betrauern mit ihnen den Verlust der Tiere.

Der Zoo Krefeld veröffentlichte bereits, die Haltung von Menschenaffen weiter zu verfolgen und ein neues Menschenaffenhaus zu planen. Ein Spendenkonto für den Neubau wurde bereits eingerichtet:

Webseite des Zoos Krefeld

Aktuelle Informationen des WDR zum Thema