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Permafrost-Schichten am Ufer eines Flusses in Yakutien (Foto: Luke Griswold-Tergis)

Permafrostböden sind permanent gefrorene Böden. Sie bilden sich dort, wo die Jahresdurchschnittstemperatur unter dem Gefrierpunkt liegt und unter etwa 1000 mm Niederschlag pro Jahr fallen.

Die größten Permafrostgebiete liegen im Bereich der arktischen und antarktischen Tundra, in teilen der borealen Nadelwaldgürtel aber auch in Hochgebirgen aller Klimazonen. Man findet sie vor allem in Nordkanada, Alaska, Grönland und Ostsibirien.

In Permafrostböden können Kältemumien von Tieren, Menschen und Pflanzen erhalten bleiben. Oft geben sie spektakuläre Funde mit großem wissenschaftlichen Nutzen.

 

Der Klimawandel

Durch die globale Erwärmung tauen die Permafrostböden immer mehr auf. Die einzelnen, sich teilweise selbst verstärkenden Mechanismen führen hier nicht weiter. Durch das Auftauen werden zahlreiche Treibhausgase freigesetzt. Das Auftauen dieser Böden gilt als eines der bedeutendsten Kippelemente bei der Klimaerwärmung.

Durch das Abtauen der Permafrostböden und die dadurch fortschreitende Erosion werden immer wieder neue Permafrostmumien freigesetzt.

 

Kryptozoologie

Der kaum erkennbare Kopf eines Wolfes aus dem Permafrost
Dieser Kopf war im Frühjahr 2019 in den Schlagzeilen
Albert Protopopov / Siberian Times

Kryptozoologisch sind Permafrostböden interessant, weil sie Leichen von Tieren (und Menschen) über viele Jahrhunderte durch Kälte und Huminstoffe konservieren können. Diese Mumien sind teilweise von erstaunlich guter Erhaltung. Wir berichteten unter anderem über einen Wolfskopf.

Die gute Konervierung ermöglicht auch DNA-Analysen, so beim Jarkow-Mammut. Forschern der Russischen Akademie der Wissenschaften gelang es, aus 30.000 Jahre alten Pflanzenresten lebende Exemplare der Leinkrautart Silene stenophylla heranzuziehen. Sogar 42.000 Jahre alte Nematoden wurden gefunden. Den Wissenschaftlern gelang es, Würmer von zwei dieser Arten wiederzubeleben.

Trivia

Die Ureinwohner Sibiriens kannten Permafrostmumien der Mammuts lange bevor sie im Westen bekannt wurden. Sie kannten keine rezenten Elefanten als Vergleich und fanden die toten Mammuts immer unter der Erde. Daher hielten sie sie für eine Art riesigen Maulwurf.

 

 

Von Tobias Möser

Tobias Möser hat Biologie, Geologie und Wirtschaftswissenschaften studiert. Schon als Kind war er vor allem an großen Tieren, Dinosauriern, später Walen interessiert. Mit der Kryptozoologie kam er erst 2003 in näheren Kontakt. Seit dieser Zeit hat er sich vor allem mit den Wasserbewohnern und dem nordamerikanischen Sasquatch befasst. Sein heutiger Schwerpunkt ist neben der Entstehung und Tradierung von Legenden immer noch die Entdeckung „neuer“, unbekannter Arten. 2019 hat er diese Website aufgebaut und leitet seit dem die Redaktion.