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Lebt im oberitalienischen Lago Maggiore, immerhin einem beliebten Urlaubsgebiet der deutschen Touristen, eine Art Nessie? Diese Frage stellte ich schon 2009 in meinem Buch „Die Seeschlange vom Comer See“.

Seither tauchen ständig neue Sichtungen auf, aber ich hätte nie gedacht, dass der bedeutende Philosoph Friedrich von Schlegel einmal selbst Augenzeuge war.

 

Lago Maggiore
Blick auf den Lago Maggiore mit den Inseln Isola dei Pescadore, Isola Madre und Isola bella, im Hintergrund liegt Verbania. CC BY-SA 3.0 by Corradox

 

Es notiert Carl Gottfried Wilhelm Vollmer in seinem Buch „Das Meer, seine Bewohner und seine Wunder: Seitenstück zu K. F. V. Hoffmann’s Erde und ihre Bewohner“ im 2. Band (Weise 1837) auf Seite 46:

 

 

„Sehen wir nun hier die Fabelwelt der Ritterromane lebendig werden, sehen wir die ungeheuern Schlangen, die man sonst Drachen nannte, theils noch jetzt lebend in Amerika, theils nach einigen Nachrichten sogar in Europa vorkommen (wie mir selbst der verstorbene Friedrich v. Schlegel in Wien erzählte, daß er am Lago Maggiore gewesen, wie sich eine Expedition von muthigen Jägern nach einer Insel des schönen See’s verfügt, um eine Schlange zu erlegen, welche man vom Ufer aus gesehen, und welche wenigstens sechszig Fuß [= 18 Meter] gemessen haben muß; sie hatte sich jedoch schon wieder in ihr Element zurückgezogen).“

 

 

Es gibt mehrere Inseln im Lago Maggiore, jedoch die berühmtesten im Golf von Verbania – von einer der drei Inseln dort wird wohl die Rede sein. Nach meinen Recherchen besuchte Schlegel den See im Sommer 1825.

Von Ulrich Magin

Ulrich Magin (geb. 1962) beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit Kryptozoologie, insbesondere mit Ungeheuern in Seen und im Meer. Er ist Mitarbeiter mehrerer fortianischer Magazine, darunter der „Fortean Times“ und Autor verschiedener Bücher, die sich u.a. mit Kryptozoologie befassen: Magischer Mittelrhein, Geheimnisse des Saarlandes, Pfälzer Mysterien und jüngst Magische Mosel.