Megachile pluto, gemeinfreiMegachile pluto, die größte Biene der Welt
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Die größte Biene der Welt war die Wallace Riesenbiene Megachile pluto. Schwarz und etwa 4 cm lang erschien sie so etwas wie der Albtraum eines Insekten-Phobikers. Doch sie kam nur auf den indonesischen Inseln der nördlichen Molukken. Außerdem galt sie seit 1981 als ausgestorben.

"AFP PHOTO / GLOBAL WILDLIFE CONSERVATION / CLAY BOLT"

Von Wallace entdeckt und beschrieben

Alfred Russel Wallace, ein britischer Naturforscher sammelte ein einziges Exemplar der Biene 1859 im nördlichen Bereich der Molukken. Er beschrieb sie als „großes, schwarzes wespenähnliches Insekt mit gewaltigen Kiefern wie ein Hirschkäfer“. Danach verschwand die Megachile pluto für über 100 Jahre und wurde von keinem Wissenschaftler mehr registriert. 1981 untersuchte der Entomologe Adam Messer ihr Verhalten auf einer Reihe kleiner Inseln: Bacab, Halmahera und Tidore. Weitere Angaben sind widersprüchlich, nach seinem eigenen Bericht sind die Tiere den Einheimischen nicht bekannt gewesen. Er überlieferte dennoch den Namen „Raja ofu“: König der Bienen.

Fotograf Clay Bolt fotografiert die größte Biene der Welt
Die größte Biene der Welt an ihrem Nest. Nester werden nur von wenigen Weibchen genutzt, um dort Eier abzulegen.
„AFP PHOTO / GLOBAL WILDLIFE CONSERVATION / CLAY BOLT“

 

Die Weibchen sind tiefschwarz gefärbt und haben eine Gesamtlänge von bis zu 39 mm. Die Flügelspannweite kann 63 mm betragen. Auffällig sind die schon von Wallace beschriebenen Mandibeln („Zangen“), die drei Zähne tragen. Der Brustbereich und Hinterleib sind mit kurzen, schwarzen Haaren Bedeckt, am vorderen Hinterleib tragen sie eine dünne, helle Binde. Männchen bleiben deutlich kleiner und erreichen nur 18 bis 23 mm.

Seit 1981 hat niemand mehr von einem Zusammentreffen mit der Riesenbiene berichtet. Sie galt als ausgestorben.

 

Ist die größte Biene der Welt doch nicht ausgestorben?

„Galt“, denn nun ist sie wieder entdeckt worden. Die Wiederentdeckung war kein Zufall. Clay Bolt, ein bekannter Naturfotograf und Bienenspezialist dokumentierte die Biene im letzten Monat. Dem Fund gingen Jahre harter Arbeit und Planung von Bolt voraus: Zusammen mit dem Bienenspezialisten Eli Wyman von der Princeton University planten sie die Suche nach Megachile pluto: „Wir wussten nicht, wo wir anfangen sollten, zu suchen“, sagte Bolt dem online-Magazin „Earther“. Über die Wallace-Riesenbiene ist nur sehr wenig bekannt, schon die Suche nach geeigneten Lebensräumen gestaltete sich schwierig.“

 

Bacan, Molukken
Lage der Insel Bacan, die zu den Nördlichen Molukken gehört. Karte: OpenStreetMaps

 

Als dann Anfang 2018 ein Exemplar der Riesenbiene für 9000 US$ bei ebay versteigert wurde, bekam die Suche Dringlichkeit. „Wir entschieden, dass wir dahin fahren mussten“, sagte Bolt. „Erstens um sie in der Wildnis zu sehen, um sie zu dokumentieren, aber auch um die vor Ort Kontakte zu knüpfen, die zum Schutz der Biene beitragen können.“ – „Mein Traum ist es jetzt, diese Biene zu einem Symbol des Umweltschutzes in diesem Teil Indonesiens zu machen“, sagte der Fotograf.

 

Vielen Dank an Lino für die Meldung


Literatur

Spiegel online: Die größte Biene der Welt lebt doch noch

Earther-tv: World’s Biggest Bee, Once Thought Extinct, Has Been Found Alive

 

Von Tobias Möser

Tobias Möser hat Biologie, Geologie und Wirtschaftswissenschaften studiert. Schon als Kind war er vor allem an großen Tieren, Dinosauriern, später Walen interessiert. Mit der Kryptozoologie kam er erst 2003 in näheren Kontakt. Seit dieser Zeit hat er sich vor allem mit den Wasserbewohnern und dem nordamerikanischen Sasquatch befasst. Sein heutiger Schwerpunkt ist neben der Entstehung und Tradierung von Legenden immer noch die Entdeckung „neuer“, unbekannter Arten. 2019 hat er diese Website aufgebaut und leitet seit dem die Redaktion.