Lesedauer: etwa 3 Minuten

Der Hyampom-Saubär

Ursus unimorsus amantiporcus

Von der Mündung des Columbia River nach Süden bis zum Klamath berichten Waldarbeiter von der Existenz eines Bären, der als Hyampom-Saubär bekannt ist. Dies ist eine kleine, spitznasige, lockige Form des Schwarz- und Braunbären der Coast Ranges, darf jedoch nicht mit dem Zimtbären verwechselt werden.

Kalifornische Eiche
Eine kapitale kalifornische Eiche

Um die Bedeutung dieses Tieres zu schätzen, muss man sich daran erinnern, dass Schweinefarmen im Nordwesten Kaliforniens weit verbreitet sind. Das Land dort ist besonders für die Schweinezucht geeignet. Die Industrie wäre attraktiv und hochprofitabel, wenn es nicht den Saubären gäbe.

 

Der Saubär ist ein Tunichtgut

Die Berghänge sind mit struppigen und kriechenden Eichen bedeckt, die eine erstaunliche Ernte von süßen und sehr nahrhaften Eicheln tragen. Diese reifen natürlich am frühesten an den unteren Hängen, wo die jungen Schweine anfangen zu fressen. Wenn die Eicheln weiter oben an den Hängen zu reifen beginnen, steigen die Schweine den Berg hinauf. Die Farmer finden sie jede Woche einige hundert Meter höher und viele Pfund dicker. Um die Weihnachtszeit sind die letzten Eicheln an den oberen Hängen erreicht, und die Schweine sind inzwischen so dick geworden, dass ihre Beine kaum noch den Boden erreichen, und der Saubär muss nicht viel tun, um mit seiner zerstörerischen Arbeit zu beginnen. Er „muchelt“ am Fuß des Berges entlang und die Schweine purzeln den Abhang herunter.

 

Der Saubär
Der Saubär ist ein Tunichtgut und greift die fetten Schweine an.

 

Der Saubär findet die Schweine so reichlich und so hilflos fett, dass er nur einen Bissen aus dem Rücken von jedem nimmt. Dies lässt die Schweine vor Schmerzen quieken und den Viehzüchter vor Wut fluchen.

 

Während er Holz an einem Nebenfluss des Klamath River in Kalifornien untersuchte, fing Herr Eugene S. Bruce von den Forstdiensten ein Bärenbaby, das er dem National Zoo in Washington schenkte. Seine Entwicklung wird mit Interesse verfolgt und seine Disposition von Mitgliedern des Biologischen Dienstes untersucht.


Die

„Kreaturen der Holzfäller“

 

Holzfäller
US-Holzfäller um 1900: Burschen wie sie haben William Cox ihre Geschichten erzählt

stammen aus einer Zeit, in der die Wildnis Nordamerikas weitgehend unbekannt war. Nach den Waldläufern, Trappern und Goldsuchern kamen die Holzfäller in die Wälder. Es waren oft harte Kerle, die gerne auch ein gewisses Mythos um sich, ihre Arbeit und die gewaltigen Wälder des Kontinentes woben.

 

Die „Kreaturen der Holzfäller“ entstanden aus diesem selbst geschaffenen Mythos einer gefährlichen Arbeit, Lagerfeuerromantik und der Eintönigkeit in den großen Wäldern. Forstinspektor William T. Cox, Henry H. Tyron und andere haben sie alle gesammelt und mit einem Augenzwinkern aufgezeichnet.

 

Wir bringen regelmäßig Freitags einer dieser Kreaturen kurzfristigen Internet-Ruhm.

 


Literatur:

Cox, William T.: Fearsome Creatures of the Lumberwoods; Press of Judd & Detweiler Inc.; Washington D.C.; 1910 mit Illustrationen von Coert Du Bois

Tyron, Henry H. (1939): Fearsome Critters, illustrated by Margret Ramsey Tyron, The Idlewild Press, Cornwall, NY:

Von Suzan Reinert

Suzan Reinert studiert Frühpädagogik in Soest. Sie engagiert sich seit 2019 in der Kryptozoologie und interessiert sich vor allem für mythische und nicht greifbare Aspekte der Disziplin. Als Mitarbeiterin der Redaktion befasst sie sich hauptsächlich mit der Überführung von Texten aus dem Englischsprachigen und Hintergrundaufgaben.