nature

nature: a weekly journal of science“ ist eine wöchentlich erscheinende Fachzeitschrift. Sie publiziert Originalarbeiten zu unterschiedlichen, vorwiegend naturwissenschaftlichen Disziplinen. Die in London erscheinende Zeitschrift ist seit 1869 auf dem Markt und gilt neben der amerikanischen „science“ als das wichtigste Publikationsorgan der Naturwissenschaften.

„Die große Lady der Wissenschaft“

nature-Titelblatt
Titelblatt der 7617. Ausgabe

Bei nature handelt es sich um eine Fachzeitschrift. Dies bedeutet, dass nicht Reporter oder Redakteure die Themen sammeln und zu einer Story verdichten. Hier schreiben Naturwissenschaftler direkt über ihre Arbeit. Eine Arbeit, die in nature erscheinen soll, wird vom Autor in das von nature vorgeschriebene Format gebracht und dort „eingereicht“.

Die Redaktion ist die erste große Hürde für einen Wissenschaftler, der dort seine Arbeiten einreichen möchte. Selbst eine wöchentlich erscheinende Zeitschrift hat nur begrenzt Platz. Da sehr viele Wissenschaftler in nature publizieren wollen, findet ein harter Auswahlprozess statt, bei dem es hauptsächlich um die Bedeutung des Manuskriptes für die Öffentlichkeit und die Fachwelt geht. Hierbei schrieb sich nature selber ins originale „Mission Statement“, zunächst der Bevölkerung durch die Resultate der Wissenschaft zu dienen.

Der „Peer Review Prozess“

Ist die Redaktion überzeugt, das Thema ist wichtig genug für nature, gibt sie es in den „Peer Review Prozess“:

In diesem „Peer Review“ Verfahren bewerten andere Wissenschaftler („Peers“) das Manuskript. In der Regel sind es erstklassige Fachleute in diesem Bereich. Sie gehören nicht zur nature-Redaktion, sondern sitzen an Universitäten oder Forschungseinrichtungen. Diese Gutachter prüfen unter anderem den Versuchsansatz auf methodische Fehler, unentdeckte Tendenzen in der Auswertung, ob der Autor den aktuellen Stand der Literatur berücksichtigt und seine Schlussfolgerungen korrekt begründet hat. Hieraus verfassen sie ein Gutachten mit einer Empfehlung an die Redaktion und den Autor. Die Gutachter bleiben für den Autor anonym.
Bei nature ist es üblich, vier unterschiedliche Arbeitsgruppen mit Gutachten über den eingereichten Artikel zu beauftragen. Bei sehr innovativen oder umstrittenen Themen kommen auch mehr Gutachter zu Wort. In sehr seltenen Fällen beauftragt nature auch unabhängige Lohn-Labors, die Versuche zu wiederholen und vergleicht deren Resultate mit denen aus dem eingereichten Manuskript.

 

In der Regel dauert es mehrere Jahre, bis eine Arbeitsgruppe genug Material für ein solches Manuskript gesammelt hat. Daher ist es für viele junge Wissenschaftler eines der Ziele, einmal im Leben Erstautor eines nature-Papers, also einer Veröffentlichung in nature zu sein.

Entsprechend heftig sind oft die Reaktionen auf Ablehnung durch die Gutachter.

Bekannte nature-Papers

Viele epochemachende Arbeiten wurden zuerst in nature veröffentlicht. Hierzu gehören unter anderem:

    • Die Struktur der DNA von J.D. Watson und F.H.C. Crick, 1953
    • Die erste Molekularstruktur eines Proteins (Myoglobin) von J. C. Kendrew; G. Bodo; H. M. Dintzis; R. G. Parrish; H. Wyckoff; D. C. Phillips, 1958
    • Plattentektonik von J. Tuzo Wilson, 1966
    • Das Ozonloch von J. C. Farman, B. G. Gardiner and J. D. Shanklin, 1985
    • Erstes erfolgreiches Klonen eines Säugetieres (Dolly, das Schaf) von I. Wilmut, A. E. Schnieke, J. McWhir, A. J. Kind und K. H. S. Campbell, 1997

Bemerkenswert ist jedoch auch, dass einige später als bahnbrechend erkannte Arbeiten zunächst von nature abgelehnt wurden. Unter anderem war hier die Arbeit von Enrico Fermi zu den Schwachen Interaktionen beim Beta-Zerfall, die Tscherenkow-Strahlung, die Nobelpreis-gekrönten Arbeiten zur Magnetresonanztomographie und Arbeiten von Stephen Hawking zur Strahlung schwarzer Löcher.

Sonstiges

nature hat eine Auflage von aktuell 53.000 Exemplaren (2011), die von durchschnittlich acht Personen gelesen werden. So erreicht sie wöchentlich 400.000 Leser. In der Regel abonnieren nur wissenschaftliche Betriebe und Bibliotheken die Zeitschrift, so dass ein Großteil der herausgegebenen Exemplare archiviert und gebunden werden.

An Privatpersonen wird nature so gut wie nicht verkauft. Dies mag am relativ hohen Preis liegen, aber auch an den wenig „unterhaltsamen“ Artikeln, die dem strengen Korsett wissenschaftlicher Arbeiten folgen. nature deckt einen sehr großen Themenrahmen ab, selbst breit aufgestellte Wissenschaftler finden in jeder Ausgabe einen für sie interessanten Titel.

Um die Zeitschrift nature hat gibt es einige weitere Zeitschriften. nature communications erscheit seit 2010 kostenlos, auch online und deckt das gesamte Spektrum mit Physik, Chemie und Biowissenschaften ab.
Die „nature Reviews“ veröffentlichen Zusammenfassungsartikel „Reviews“ über den aktuellen Stand des Wissens aus einem bestimmten Bereich, so nature Reviews Genetics, Cardiology, Rheumatology und andere.

nature gehört heute zu Macmillan Publishers Ltd. mit Sitz in London und Basingstoke, die wiederum zum Konsortium „Springer Nature“ gehören. Trotz teilweiser Namensgleichheit hat das Konsortium nichts mit dem Medienkonzern Axel Springer SE zu tun.

Aktuelle nature-Artikel sind regelmäßig Thema in der Presseschau. 1919 reagierte sie auf Berichte über rezente Dinosaurier in Afrika. Wir berichteten.




Nessie

Kurz- und Koseform für das „Ungeheuer von Loch Ness“

 

Wir berichteten:

Nessie und Loch Ness sind regelmäßig Teil kryptozoologischer Berichterstattung. Insbesondere der PR-Coup von Prof. Neil Gemmell 2019 hat nicht nur die kryptozoologisch Interessierten erreicht, sondern die Aufmerksamkeit der Tagespresse weltweit auf den See gerichtet:

eDNA-Analyse findet „etwas“: Prof. Gemmell hält die Welt in Atem vom 18.06.2019

eDNA-Analyse: „Geheimnis um Nessie gelüftet“ vom 05.09.2019

„Der Loch-Ness-Aal oder was die eDNA-Analyse (nicht) geliefert hat“ vom 12.09.2019

Presseschau KW 27/2019: „Nessie bekommt eigenen Tartan“ vom 08.07.2019




neue Art

Die Bezeichnung „neue Art“ wird in der Regel angewandt, wenn eine bisher unbenannte Art neu beschrieben wurde. Das „neu“ bezieht sich in diesem Fall auf die Beschreibung.

 

Nur weil eine Art neu beschrieben wurde, heißt das nicht, dass sie vor kurzem erst entstanden ist. In der Regel dauert der Artbildungsprozess mehrere hundert bis tausende Generationen und ist nicht an einem diskreten Punkt abgeschlossen.
Die Art wird also zum Zeitpunkt ihrer Erstbeschreibung schon lange existiert haben.




NfK

Das Netzwerk für Kryptozoologie hat sich folgende Aufgaben zueigen gemacht:

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