Schnabeltierfell unter UV-Licht unterschiedlicher Wellenlänge. Abb. aus der Originalarbeit
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Das Schnabeltier ist als überlebendes eierlegendes Säugetier an sich bereits eine Besonderheit. Doch jetzt wird es noch rätselhafter: Sein Fell absorbiert ultraviolettes Licht der Wellenlänge von 200 – 400 nm und wandelt dies in sichtbares Licht um. Dieser Vorgang, der Fluoreszenz genannt wird, ist jedem Diskobesucher bekannt: Im „Schwarzlicht“ leuchten bestimmte Farben oder Strukturen in ungewöhnlichen Farben, während alles andere dunkel bleibt.

Biofluoreszenz kommt im Tierreich regelmäßig vor, wir Menschen sehen sie so gut wie nicht, da die Fluoreszenz in der Regel zu schwach ist. Einige Katzenhaie zeigen dieses Phänomen, ebenso viele (alle?) Skorpione, einige Korallenfische und Vögel. Bei Säugetieren war es fast unbekannt, nach der Entdeckung beim Schnabeltier gehen einige Kuratoren mit der UV-Lampe durch die Sammlungen und entdecken weitere Tiere, z.B. den Wombat.

 

Originalarbeit: Biofluorescens in the Platypus


Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag war Teil einer Presseschau vom, 13.12.2020. Seit dem sind zahllose Säugetier-Zoologen mit einer UV-Lampe durch ihre Sammlungen gegangen und haben Fluoreszenz im Fell zahlreicher Säugetiere entdeckt, was eine ganze Reihe von Publikationen zu diesem Thema zur Folge hatte.

Von Tobias Möser

Tobias Möser hat Biologie, Geologie und Wirtschaftswissenschaften studiert. Schon als Kind war er vor allem an großen Tieren, Dinosauriern, später Walen interessiert. Mit der Kryptozoologie kam er erst 2003 in näheren Kontakt. Seit dieser Zeit hat er sich vor allem mit den Wasserbewohnern und dem nordamerikanischen Sasquatch befasst. Sein heutiger Schwerpunkt ist neben der Entstehung und Tradierung von Legenden immer noch die Entdeckung „neuer“, unbekannter Arten. 2019 hat er diese Website aufgebaut und leitet seit dem die Redaktion.