Das Wadi al Rayyan im Tal der Wale in Ägypten ist für seine fossilen Walknochen bekannt. Dort haben Forscher nun einen der kleinsten Wale aus der Verwandtschaft des bekannten Basilosaurus freigelegt (letzten Monat hatten wir über einen sehr großen und massigen Basilosauriden aus Peru berichtet).
Tutcetus rayanensis ist einer der kleinsten fossilen Wale, mit 2,5 m Länge ist der Fund kleiner als ein rezenter Gewöhnlicher Delfin. Die Wissenschaftler bezeichnen das Tier, das etwa 187 kg gewogen muss, allerdings war der Wal ein Jungtier kurz vor der Geschlechtsreife.
Wie alle Basilosauriden hatte er einen vergleichsweise kleinen Kopf mit breitem Maul und scharfen, gezackten Zähnen. Anders als bei rezenten Walen trug Tutcetus noch kleine Reste von Hinterbeinen. Dennoch war der Wal bereits stromlinienförmig gebaut und lebte voll aquatisch, d.h. er konnte das Wasser nicht mehr verlassen.
„Tucetus ist eine bemerkenswerte Entdeckung und dokumentiert eine der frühesten Phasen des Übergangs zu einem vollständigen Leben im Wasser“, beschreibt Arbeitsgruppenleiter Hesham Sallam von der ägyptischen Universität Mansoura seinen Fund.
Mit dem Gattungsnamen „Tutcetus“ benannten die Wissenschaftler den Wal nach Pharao Tut-Ench-Amun.
Quelle
Antar, M.S., Gohar, A.S., El-Desouky, H. et al. A diminutive new basilosaurid whale reveals the trajectory of the cetacean life histories during the Eocene. Commun Biol 6, 707 (2023). https://doi.org/10.1038/s42003-023-04986-w