D-Type Orcas gefilmt

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„Den“ Schwertwal Orcinus orca gibt es nicht. Alleine die westpazifischen Orcas unterscheiden genetisch und kulturell mindestens vier „Typen“. Die unterschiedlichen Typen leben ortsgebunden „locals“ oder ziehen umher. Sie „sprechen“ verschiedene Sprachen, bevorzugen unterschiedliche Nahrung  und haben unterschiedliche Jagdtechniken. Dazu kommen die ähnlich differenzierten, aber schlechter erforschten europäischen Populationen, Gruppen aus der Arktis, dem indischen Ozean und dem Ostpazifik.

Offshore-Orcas vor Kalifornien
Offshore-Orcas vor Kalifornien

Die geheimnisvollsten Orcas

Erst Mitte des letzten Jahrhunderts wurden die Geheimnisvollsten aller Orcas entdeckt. Eine große Gruppe der Tiere strandete in Neuseeland. Wissenschaftler waren überrascht, dass sie sich stark von anderen Orcas unterschieden. Sie sie relativ groß und schlank. Der helle Augenfleck ist extrem klein und die „Sattel“-Zeichnung ist kaum sichtbar, so wirken die Tiere von oben beinahe schwarz. Die Melone wölbt sich steil und hoch, während die Rückenflosse schmal und niedrig ist. Sie ist weitaus stärker gebogen, als bei anderen Orcas und endet spitz. Als vierter bekannter Ökotyp nannte man sie einfach D-Type Orca. Mittlerweile gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass die Unterschiede zu anderen Ökotypen ausreichen, sie als eigene Art zu bezeichnen. Eine formale Beschreibung steht jedoch noch aus.

Heute weiß man, dass die D-Type Orcas circumpolar in der Hochsee zwischen 40°S und 60°S vorkommen. Die durchschnittliche Gruppengröße liegt bei 17 Tieren. Ihre bevorzugte Nahrung ist noch unbekannt. Unter anderem sollen sie mehr oder weniger regelmäßig Fische von Langleinen schütteln.

Vor allem südamerikanische Fischer, die auch illegal in diesen Gewässern fischen, gehen auch mit Sprengstoff gegen die Orcas vor. So sind die Tiere vorsichtig geworden, wenn Boote in der Nähe sind.