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Boa constrictor
Zeitgenössischer Kupferstich einer Boa constrictor

Dass es ausgebüxte exotische Reptilien nicht nur in unserer Zeit gibt, belegt ein Pressebericht des „Baierischen Eilboten“ vom 24. Januar 1841, S. 86:

 

„Die Neue Würzburger Zeitung berichtet: Unlängst entdeckten Arbeitsleute auf einem Holzplatze ganz nahe bei der Stadt Berlin eine lebende große Schlange. So groß auch anfangs der Schrecken dieser Leute war, so erholten sie sich doch bald wieder, als sie sahen, daß das Ungeheuer in völliger Ermattung dalag. Sie näherte sich und tödteten die Schlange ohne Widerstand. Es war eine sogenannte Riesenschlange oder Boa constrictor.

 

Wie kam aber das Unthier nach Berlin? – Man vermuthet, sie sey einem Menagerie-Besitzer, der damals gerade in Berlin anwesend war, entschlüpft. Der Mann wollte dieses zwar nicht gestehen, wozu er auch seine ganz guten Gründe hatte.

 

Die Schlange soll ausgestopft und im Naturalien-Cabinet in Berlin aufgestellt werden.“

 

Quelle

Anonymus: Baierischer Eilbote vom 24. Januar 1841, S. 86 gefunden über google books.

Von Ulrich Magin

Ulrich Magin (geb. 1962) beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit Kryptozoologie, insbesondere mit Ungeheuern in Seen und im Meer. Er ist Mitarbeiter mehrerer fortianischer Magazine, darunter der „Fortean Times“ und Autor verschiedener Bücher, die sich u.a. mit Kryptozoologie befassen: Magischer Mittelrhein, Geheimnisse des Saarlandes, Pfälzer Mysterien und jüngst Magische Mosel.