Menagerien stellten Raubtiere aus, und hin und wieder konnte einige von ihnen flüchten, Aber anders als Verfechter von einheimischen Großkatzenpopulationen gern behaupten, werden diese Tiere stets rasch eingefangen. Ein weiteres Beispiel, dieses Mal von 1907 und aus der Region zwischen Mannheim und Karlsruhe. Die Quelle ist der „Ohligser Anzeiger“ vom Donnerstag, dem 14. November 1907, Seite 3:

Ein Kampf mit Löwen fand dieser Tage in der Nähe des Bahnhofes in Wiesloch (Baden) statt. Dort gastierte seit einiger Zeit der Menageriebesitzer Wiesner mit seinem Zirkus. Als nun nach Abschluß der dortigen Vorstellungen die Tiere in mehreren Wagen nach dem Bahnhofe gebracht wurden, ging unweit der Station auf bis jetzt unaufgeklärte Weise plötzlich die Tür des einen Wagens auf und drei mächtige Berberlöwen stürzten sich auf die Pferde. Der eine Löwe erhielt einen kräftigen Hufschlag, sodaß er zurücktaumelte, der andere riß mit seiner Pranke ein großes Stück Fleisch aus dem Hinterschenkel des Pferdes und auch der Führer des Wagens hatte mit den drei Löwen zu kämpfen. Er wurde hierbei an der Hand nicht unerheblich verletzt, doch gelang es ihm schließlich, durch Hiebe mit der Peitsche die Raubtiere sich vom Leibe zu halten. Glücklicherweise kamen noch rechtzeitig die Tierbändiger hinzu, die die Löwen mit Netzen und Tüchern einfingen und sie wieder in ihren Käfig brachten.
