1

Unsere Halbtags-Exkursion zum Zwillbrocker Venn

Für mich als „Nachtarbeiter“ ist es eindeutig zu früh. Damit ich um 11 am Zwillbrocker Venn sein kann, muss ich das Haus tatsächlich um 8 verlassen. Da ist dann noch genug Reserve dabei, um beim Bäcker ein Frühstück zu holen und einen der drei anderen Teilnehmer am nächstgelegenen Busbahnhof abzuholen. Doch nun streikt die Navi-App. Bei der Migration der Software im vergangenen Jahr ist zwar die App aufs neue Handy gewandert, nicht aber die Karte für Nordwestdeutschland. Es fallen ein paar böse Worte, der Stresslevel steigt, für alle Fälle schreibe ich mir die Navigation von google Maps wenigstens rudimentär auf. Sowas brauche ich nicht, um diese Uhrzeit schon gar nicht. Nun beginnt der Tag auch noch mit Zeitdruck – und ohne ein frisches Brötchen.

 

 

45 km weiter: Noch immer keine Karte auf dem Handy, aber immerhin weiß ich, dass ich der A3/A2 folgen, dann auf die A31 und dort in Borken raus muss. Dann muss ich nur der B67 zur B70 folgen, bis Vreden und dann ist es beschildert, außerdem war ich schon einmal da. Doch kurz vor mir springt auf einmal die Stauzeit am Kreuz Kaiserberg von 1 Minute auf 15 Minuten. Was ist da los? Es klärt sich bald, also genau 12 Minuten später: Baustelle, man hat gerade von drei auf eine Spur verengt. Ich komme gerade so da vorbei, aber Spaß macht es spätestens jetzt nicht mehr. Von der Stunde Reserve sind schon 35 Minuten verbraucht.

 

Irgendwann hat dann das Handy auch die Karten heruntergeladen (300 MB mobile Daten, am Monatsanfang kein Thema) und das Navi zeigt jetzt Straßen statt einer grauen Fläche an. Ziel (Vreden Busbahnhof) angeben, 10:32 Uhr soll ich da sein. Puh, das sind nur 2 Minuten zu spät. Meine Laune verbessert sich, als dann auch noch B70 an den Schildern steht.

Anzeige

Das neue Standardwerk zur Vogelbestimmung

Der Kosmos Vogelführe ist in seiner zweiten Auflage 2017 erschienen und mit über 900 Vogelarten auf 400 Seiten ein kompaktes, aber umfangreiches Handbuch geworden. Er besticht sowohl durch Aufmachung wie durch Information.
Der Kosmos Vogelführe ist nur als gebundenes Buch erhältlich und kostet € 32,-

 

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.

Die Exkursion beginnt

Tatsächlich kann ich die Zeit halten und Tim direkt einsammeln. Tim ist extra aus den Niederlanden angereist und hat in Vreden ein Hotel genommen. Los geht’s zur Biologischen Station, wo wir uns mit den anderen beiden Teilnehmern treffen wollen. Die Station macht am Wochenende erst um 12 auf, das stört aber nicht weiter. Einige Tische stehen im Schatten unter großen Bäumen, der nächste Teilnehmer ist auch schon da. Schnell gehen die Gespräche los, kein Wunder, wenn man das selbe Hobby hat. Und das babylonische Sprachgewirr: Tim versteht Deutsch, spricht aber nur Englisch. So radebrechen wir zweisprachig, was aber irgendwie lustig ist.

Mit ein paar Minuten Verspätung kommt dann noch der letzte Teilnehmer und setzt sich zu uns. Eigentlich könnte man auch hier sitzen bleiben, so angenehm ist es unter dem Baum. Da fehlt nur noch das Frühstück.

 

Graugänse
Das typische Sichern von zwei Graugänsen ermöglicht den anderen Tieren eher ruhiges Fressen im Gras

 

Irgendwann raffen wir uns doch auf, die Kryptiden locken zu sehr. Ja, tatsächlich. Das Zwillbrocker Venn ist einer der wenigen Orte in Deutschland, wo man Kryptiden ziemlich zuverlässig beobachten kann. Nur über die Straße und schon waren wir im Naturschutzgebiet. Die Landschaft ist für die Gegend typisch: offene Felder und Wiesen, dazwischen Baumreihen und Hecken, gelegentlich ein Wäldchen (oder ein Bauernhof), selbst die Randbereiche des Naturschutzgebietes werden bewirtschaftet. Zentraler Punkt des Naturschutzgebietes im Zwillbrocker Venn ist allerdings ein See, eher ein flacher Teich von vielleicht 32 ha. Durch eine große Lachmöwenkolonie oder eher durch deren Kot ist der See eutrophiert und bietet eine große Menge Plankton. Dieses wiederum zieht die Planktonfresser unter den Vögeln an. Ja, die gibt es tatsächlich, sie sind sogar ziemlich bekannt: Flamingos!

 

Maikäfer
Auf dem Weg zur Remise und später auch fanden wir einige Maikäfer, die am Ende ihres Lebens angekommen waren

 

Flamingos im Münsterland

Doch vor die Sicht auf die Flamingos haben die Götter und die Betreuer des Naturschutzgebietes einen kurzen Weg gesetzt. Flach, gut ausgebaut und beschildert, so hat man es gerne. Bis zur „Remise“ ist es nicht weit. Diese Remise besteht aus drei Gebäuden, zunächst einem etwas erhöhten Beobachtungsstand, dann einem Gebäude mit Informationen und Shop und zuletzt – ähnlich wichtig, einer Toilette.

Der Beobachtungsstand eröffnet das erste Mal einen Blick auf den kleinen See, der sonst von Vegetation verborgen ist. Es gibt hier buchstäblich große Schwärme von Vögeln. Die Lachmöwen geben immernoch den Ton an, das kann man ruhig wörtlich nehmen, und das, obwohl sie tagsüber oft weit ins Hinterland fliegen. Enten und Teichhühner auf dem Wasser und tatsächlich: Flamingos. Von leicht rosé bis kräftig rosa sind sie gefärbt. Am besten sieht man die Tiere, die im Wasser stehen. Nicht wie im Zoo in einem knöcheltiefen Tümpel, hier geht ihnen das Wasser bis an die Brust.
Mindestens zwei Arten sind auch mit einem einfachen Fernglas oder bezahlbarem Teleobjektiv erkennbar, welche der drei bis vier Spezies es sind, kann ich jedoch nicht differenzieren. Vielleicht liefern die Bilder hinterher noch eine bessere Chance.

 

Flamingos sind DIE Attraktion im Zwillbrocker Venn
Definitiv zwei unterschiedliche Flamingo-Arten, aber wer ist wer?

 

Zwischen den Flamingos tummeln sich noch weitere Wasservögel. Stockenten, Reiherenten, Blesshühner und einen weiteren, etwas kleineren schwarzen Schwimmvogel kann ich erkennen. Die von hier gemeldeten, seltener zu beobachtenden Arten haben sich dann wohl doch verzogen. Trotz der schützenden Baumreihen vor dem Wasser und einem breiten Heide- und Schilfgürtel sind am Samstag dann doch zu viele Menschen hier.

 

 

Gründelnde Flamingos
Wenn Flamingos gründeln, hat das was von Bojen

Die freien Flamingos zeigen ein Verhalten, das man im Zoo so nur selten beobachten kann. Sie gründeln wie Stockenten: In tieferem Wasser wirbeln sie mit den Füßen den Boden auf und kippen dann nach vorne: „Köpfchen in das Wasser, usw.“. Das, was dann zu sehen ist, wirkt auf den ersten Blick wie eine kegelförmige, ausgeblichene Boje. Ich war erstaunt, wie lange es diese Vögel dabei aushielten.

 

Gründelnde Flamingos
Wie tief das Wasser ist, sieht man an dem Flamingo rechts im Bild


Beachtet bitte auch unseren Fotowettbewerb „Unsere Exoten“.
Nicht nur hier hätte das Siegerfoto entstehen können.

 


Weiden, Heiden und Moore im Zwillbrocker Venn

Auf dem Weg zum zweiten Beobachtungsstand ging es durch einen lockeren Wald, der hauptsächlich den Wanderweg verschattet. Auf der Seeseite des Weges wechselten sich Moore mit Heide ab, auf der Landseite sind oft landwirtschaftlich genutzte Flächen. Viele dieser Flächen sind Weiden für Rinder, auf denen sich auch Gänse wohl fühlen. Insbesondere in der Nähe kleiner Lachen standen sie in Gruppenstärken von fünf bis etwa 25 Tieren. Typisch: Zwei Tiere sicherten den Trupp zum Wanderweg hin ab, aufmerksam, mit gereckten Hälsen, während andere Gänse sich um die Jungen kümmerten, fraßen oder ruhten.

 

Vorsicht auch im Zwillbrocker Venn
Passt auf! Besser ist es, auf den Wegen zu bleiben

 

Neben den einheimischen Graugänsen fanden wir auch Kanada- und Nonnengänse. Immer wieder hörten wir das Rufen eines Kuckucks, mittlerweile leider auch eine Seltenheit. Auch ein Fasan gesellte sich zum Konzert, ließ sich aber auch nicht blicken. Für die Beobachtung der Bodenvögel war die Vegetation eigentlich schon zu hoch, wir hätten früher kommen sollen, andererseits …

 

Nonnengänse
Auch Nonnengänse pflegen die Arbeitsteilung

 

Der zweite Beobachtungsstand

Der zweite von uns angelaufene Beobachtungsstand steht im Osten des Sees. Eine Blickrichtung öffnet sich über den See, wobei die meisten Vögel zu weit weg sind, um sie gut erkennen und bestimmen zu können. Dafür ist der Überblick nach links bzw. nach unten in die Heide um so schöner. Eine nicht identifizierte Grasmücke nistet bzw. füttert in einem Gebüsch, etwa 10 m vom Beobachtungsturm entfernt. Zwischen den Büscheln in der Feuchtheide taucht gelegentlich ein Kopf mit einem langen Schnabel auf oder ein tarnfarbener Vogelhintern zeigt sich. Welche Vögel genau das sind, kann ich nicht erkennen, aber offenbar geübtere Vogelbeobachter identifizieren das Tier aufgeregt als Schnepfe. Der große Brachvogel, der Rotschenkel und die Uferschnepfe meldet die Website der biologischen Station, aber es bleibt letztlich ein Rätsel.

 

Grasmücke
Eine männliche Grasmücke, aber was für eine?

 

Kein Rätsel blieb, wer ganz am Rande des Sichtfeldes, fast vor dem Waldrand brütete. Das Teleobjektiv zeigte dann doch zwei Kraniche und mindestens ein Jungtier. Definitiv ein Highlight der Tour.

 

Kraniche in der Heide des Zwillbrocker Venns
Ein Kranich-Pärchen mit Nachwuchs, kaum zu erkennen

 

Übrigens: In den Beobachtungsständen haben die Betreuer zahlreiche Tafeln aufgehängt, die die dort vorkommenden Vögel zeigen und kurze Erklärungen zu ihnen tragen. Das erleichtert vielen Besuchern, die Tiere tiefergehend, über „andere Ente“ hinaus zu identifizieren.

 

Insekten

Warm, trocken bis nass, Sonne, da kommen die Insekten raus – sollte man meinen. Insgesamt macht das Zwillbrocker Venn in diesem Jahr den Eindruck, als wäre es sehr trocken. Gräben sind eingetrocknet, Bäume werfen grüne Blätter ab. Ist das der Klimawandel oder „nur“ die Dürrewelle, die seit drei Jahren Norddeutschland herrscht?

 

 

Das wirkt sich auch auf die Zahl der Insekten aus. Sicherlich ist das nicht die einzige Ursache dafür, dass wir vergleichsweise wenige beobachten. Die nahe gelegenen Mahdwiesen, Mais- und Getreidefelder werden sicher nicht ohne Insektizide bewirtschaftet. So sehen wir nur wenige Schmetterlinge, außer ausgelaugten Maikäfern keine einzige Käferart und auch die sehr artenreiche Großlibellenfauna des Zwillbrocker Venns übt sich in Zurückhaltung. Einige der Mini-Hubschrauber können wir von den Beobachtungsständen sehen, ein Tier posierte wunderbar im Sonnenschein. Bei meinen letzten Besuchen war hier mehr los – allerdings ist angenehm, dass auch die Blutsauger gerade anderswo beschäftigt sind.

 

Der See im Zwillbrocker Venn
Der See von Westen aus gesehen

 

Ausklang

Wir folgten weiter dem Weg um den See herum, weiter durch die Wälder des Zwillbrocker Venn. Die bei meinem letzten Besuch sehr attraktive dritte Aussichtshütte erwies sich dieses Mal als Niete. Hier gab es nicht so viel zu sehen, so dass wir lieber die Bänke dahinter ansteuerten und dann die nicht mehr so lokale Kryptozoologie ein Thema wurde. So blieb es auch beim Weg zur Biologischen Station, die wir kurz besuchten.

Auf dem Weg zu einem nahe gelegenen Biergarten ging es noch an der Barockkirche St. Franziskus vorbei, die zu einem ehemaligen Minoritenkloster gehörte und deren Umgebung sehr gepflegt wirkt. Der Biergarten lockte dann aber mit kühlen Getränken und Kuchen.

 

Fazit

Es hat sich gelohnt, ins Zwillbrocker Venn zu fahren, nette Leute zu treffen und über Kryptozoologie zu sprechen. Die Beobachtungsmöglichkeiten sind in der Woche sicher besser, als am bevölkerten Wochenende. Für mich hat sich die Tour vor allem wegen der Teilnehmer gelohnt, noch einmal ganz herzlichen Dank, dass Ihr dabei ward.

Es wird weitere Exkursionen geben, auch wieder in NRW. Wann genau ist noch unklar, aber wir informieren euch mehr als rechtzeitig.




Presseschau 6/23 mit British Big Cats, gestrandeten Walen und alten Fischen

Einen wunderschönen Sonntag wünsche ich euch, liebe Leserinnen und Leser,

 

das Wetter ist ja nun wirklich spätsommerlich angenehm, sonnig, aber nicht zu heiss. Das haben wir auch auf der gestrigen Halbtags-Exkursion zu spüren bekommen. Eigentlich war es „nur“ eine kleine Wanderung oder ein großer Spaziergang im Zwillbrocker Venn, am Rand des Münsterlandes und an der Grenze zu den Niederlanden. Was das Zwillbrocker Venn so besonders macht? Am Dienstag gibt es einen ausführlichen Exkursionsbericht, denn es gab Ungewöhnliches zu sehen.

 

Im vergangenen Monat ist in der Kryptozoologie etwas passiert, was sonst quasi nie passiert. Die Existenz eines Tieres, das vor der „offiziellen Entdeckung“ als Kryptid bezeichnet wurde, ist bewiesen worden. Das gab es noch nie! Selbst die gerne zitierten Okapis und Quastenflosser wurden vor ihrer Entdeckung nicht als Kryptide bezeichnet.

Worum geht es? Immer mit der Ruhe, wir lassen die Katze etwas weiter unten aus dem Sack.

 

Unser Sponsor, der Sequoia Verlag, bietet seit einigen Tagen Kunst-Tassen an. Sie zeigen insgesamt fünf unterschiedliche Motive, vier davon sind aquarellierte Stiche aus alten wissenschaftlichen Abbildungen von Schmetterlingen, Kolibris, einem Herkules-Käfer und einem Hecht-Buntbarsch. Die fünfte Tasse zeigt das berühmte Gemälde „Leaping Laelaps“ mit spielenden bzw. kämpfenden Raubsauriern von Charles Knight.
Die Tassen sind wirklich gelungen und mit € 10,- pro Stück ziemlich günstig. Bemerkenswert: Egal wie viele Tassen Ihr bestellt, Ihr zahlt nur einmal Porto für ein versichertes Paket. Schaut mal vorbei: Link.

 

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag

 

Tobias

 

 

 

 

Anzeige

Die Tassen für Naturliebhaber

Mit den fünf Tassen für Naturliebhaber hat der Sequoia Verlag wunderschön kolorierte Stiche der edwardianischen Naturkundebücher auf die Frühstückstische gebracht. Wer eine der begehrten Tassen haben möchte, muss sich beeilen, einige Auflagen sind nur sehr klein.
Allen Tassen gemeinsam ist, dass sie etwas mehr als 10 cm hoch und 8 cm breit sind. Sie wiegen knapp 350 g und enthalten etwas mehr als 300 ml. Der Sequoia Verlag verschickt sie nur versichert, egal wie viele ihr bestellt, Ihr zahlt nur einmal Porto und Verpackung.

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.

Schmetterlinge

€ 10,- zzgl. P&P

Herkules-Käfer

€ 10,- zzgl. P&P

Kolibris

€ 10,- zzgl. P&P

Dinosaurier

€ 10,- zzgl. P&P

Buntbarsch

€ 10,- zzg. P&P

 

Panther-DNA in England festgestellt, BBC bestätigt!

Eigentlich ist das die größte Sensation der Kryptozoologie seit der Entdeckung von Homo floresiensis. Irgendwie wurde es in Deutschland „zur Kenntnis genommen“ und weiter nach unrealistischen Monstern gesucht: Britische Forscher haben Leoparden-DNA an einem Stacheldrahtzaun gefunden! Damit ist die Existenz von British Big Cats (BBC) über „Felicity, den Puma von Inverness“ hinaus belegt.

 

Große Katze im Lake District
Eine große Katze aus dem Lake District. Quelle: Sun.

 

Doch von Anfang an: Es gibt eine neue TV-Dokumentation „Panther Britannica Declassified“ (sic!). Sie hat den Anspruch, die Existenz von Großkatzen, die in den ländlichen Gebieten Großbritanniens leben, zu belegen. Die Messlatte hierzu liegt hoch: Nur der Körper oder Teile davon reichen als Beweis aus, alles andere sind Hinweise.

 

„Unusual Predatory Activity“

Auf einer Farm in Gloucestershire gab es „unusual predatory activity“ (etwa: ungewöhnliche räuberische Aktivität). Dazu kam ein Video in der typischen Kryptozoologie-Qualität, das eine schwarze Großkatze (oder große schwarze Katze?) zeigen soll und nur wenige Kilometer weiter aufgenommen wurde. Hinzu kommt, dass Glouchestershire eine der Landschaften ist, aus der schon sehr lange von schwarzen Leoparden berichtet wurde.

Mitarbeiter der Royal Agricultural University haben Zahnspuren an einem toten Schaf aus dieser „unusual predatory activity“ analysiert. Sie legten nahe, dass das Schaf einem ziemlich großen Raubtier zum Opfer gefallen ist. Matthew Everett von der Produktionsfirma sagte hierzu „Wir hatten eine DNA-Probe aus schwarzen Haaren, die in einem Stacheldrahtzaun hingen, als dieses Schaf gerissen wurde.“, und weiter: „Wir haben fünf Jahre gebraucht, um so einen Beweis zu finden. Unsere Zuschauer reisen vom Sammeln der Probe bis zur Analyse.“

 

Ein Teil eines Hirschskelettes liegt auf einem Weg
Skelettierter Hirschkadaver als potenzieller Hinweis auf eine Großkatze in Cornwall. Foto: Cornwall Live

 

„Das Sammeln solcher Beweise von Einheimischen, Bauern und Landbesitzern ist unerlässlich – Citizen Science wie diese wird uns hoffentlich dabei helfen, mehr über die Großkatzen vom Bagheera-Typ zu erfahren, die sich hier möglicherweise still und leise einbürgern.“, sagt Everett weiter. 

 

Die Produktionsfirma bemüht sich, eine Ausstrahlungsmöglichkeit für die Dokumentation zu finden. Man sei mit Amazon Prime, Apple TV+ und Vimeo in Verhandlungen, wo auch eine alte Version der Doku zu sehen sei. Bei Amazon und Apple sind wir nicht fündig geworden, bei Vimeo gibt es die Möglichkeit, sich die Doku für € 5,70 anzusehen. Sie dauert 85 Minuten, ist weltweit verfügbar und für das Geld kann man sie binnen 48 h so oft ansehen, wie man möchte.

 

Quelle: lbc.co.uk


12.000 Jahre alte Menschenknochen in NRW gefunden

Die Blätterhöhle bei Hagen ist seit langem als archäologischer Fundplatz aus der späten Steinzeit bekannt. Jetzt sind Archäologen dort auf menschliche Überreste gestoßen. Zu den etwa 12.000 Jahre alten Fundstücken gehören ein Unterkieferfragment sowie einige Zähne und Zahnfragmente eines etwa sieben Jahre alten Kindes und der abgenutzte Zahn eines Erwachsenen. Es sind die ersten menschlichen Funde aus der Blätterhöhle, vorher hat man dort subfossile Knochen zahlreicher Tiere ausgegraben.

Nach Einschätzung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe handelt es sich bei den Funden um die ältesten Knochen des modernen Menschen, des Homo sapiens, die je in Westfalen ausgegraben wurden.

Steinzeitwerkzeuge als Beispielbild, nicht aus der Blätterhöhle

Quelle: WDR


Pottwalkalb bei Mallorca angeschwemmt

Am vergangenen Montag, 29.5.23 ist an der Nordküste Mallorcas ein totes Pottwalkalb entdeckt worden. Mitarbeiter der Stiftung des Palma Aquariums meldeten, das Tier sei zwischen Estellencs und Banyalbufar entdeckt worden. Wissenschaftler des Aquariums sowie der Organisation Shark Med entnahmen Proben des weiblichen Jungtieres.

 

Toter Pottwal wird untersucht
Einige Mitarbeiter des Palma Aquarium untersuchen das tote Tier. Fundación Palma Aquarium

 

Der Kadaver bleibe, wo er sei, so der Sprecher des Aquariums. Er sei gut zwischen zwei Felsen eingeklemmt und stelle keine Gefahr für Schiffe dar. Da die Stelle weder per Boot noch zu Fuß einfach zu erreichen sei, besteht auch kaum die Gefahr, dass Badegäste mit dem toten Tier in Kontakt kommen. Für das Ökosystem sei es durchaus positiv, so der Sprecher weiter, viele andere Meeresbewohner könnten sich von dem Körper ernähren.

 

Wer mehr lesen möchte, ist bei der Mallorcazeitung gut aufgehoben.


Leedsichthys ganz anders gesehen

Leedsichthys problematicus war einer der größten Fische der Erdgeschichte, möglicherweise der Größte überhaupt. Heute sind die großen Fische, Wal- und Riesenhai Manta, und Riesenmaulhai alle aus der Gruppe der Knorpelfische. Die Größten der rezenten Knochenfische sind unter den Mondfischen zu finden. Doch sie erreichten nur einen Bruchteil des gewaltigen Leedsichthys. Er lebte vor ungefähr 165 Millionen Jahren dort, wo heute Europa und Südamerika liegen. Die Tiere erreichten mindestens 16,5 m Länge und 45 t Gewicht. Dies ist noch einmal 25% mehr als ein großer Walhai.

 

Leedsichthys
Zwei Leedsichthys problematicus. Darstellung von Dmitry Bogdanov, CC 3.0

 

Das Problem bei so gewaltigen Fischen ist häufig die Sauerstoffversorgung. Die Kiemenfläche wächst nur mit der 2. Potenz der Länge, das Muskelvolumen und damit der Sauerstoffbedarf mit der 3. Potenz. Bisher ging man davon aus, dass Haie wegen geringerer Ansprüche des Stoffwechsels größer wachsen können, als Knochenfische, doch Leedsichthys dreht dies herum.

Wissenschaftler haben nun den Stoffwechselbedarf von L. problematicus berechnet. Sie nutzten dazu Daten von lebenden Knochenfischen als Leitfaden. Dabei zeigte sich, dass er nicht nur „gerade so eben“ überlebte und ein ständiges Leben am Rand des Sauerstoffmangels führte. Leedsichthys war trotz seiner Größe agil und konnte schnell und gewandt schwimmen. Theoretisch hätte der Riesenfisch mit einer Reisegeschwindigkeit von 17,8 Kilometern pro Stunde schwimmen können und sein Gewebe dennoch ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Zum Vergleich: Die schnellsten lebenden Fische erreichen kaum mehr als 30 Kilometer pro Stunde – als kurzzeitige Spitzengeschwindigkeit.

 

Quelle: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/pala.12369

https://journals.biologists.com/bio/article/5/10/1415/1485/Maximum-swimming-speeds-of-sailfish-and-three

 

Anzeige

Monster der Tiefe

Der bekannte Tierfilmer Nigel Marven macht uns in einer Reihe von „Begegnungen“ mit der prähistorischen Welt bekannt: Er taucht tief in die Vergangenheit ein und schwimmt mit ungewöhnlichen Meerestieren um die Wette. Durch seine AUgen erhalten wir Einblicke in die Unterwasserwelt und lernen die seltsamen und faszinierenden Geschöpfe kennen, die dort zu Hause sind. Vielfach sind sie größer und aggressiver als die Dinosaurier: So beherbergen die gefährlichen Gewässer der Vorzeit mit dem starken, Furcht erregenden Jäger Lioleurodon das vielleicht größte Raubtier aller Zeiten, außerdem den merkwürdigen Dunkleosteus mit seinem Panzerkopf und den rasiermesserscharfen Schneidezähnen sowie den schlangengleichen Wal Basilosaurus.
Sie alle werden wieder lebendig, wenn Nigel ihnen von Angesicht zu Angesicht gegenüber steht.

Monster der Tiefe ist als DVD in zwei identischen Ausgaben von 2004 und 2007 erhältlich. Die spannende Doku ist durch die Faxen, die Marven macht, nicht ohne Humor, jedoch wegen der teilweise bedrohlichen Situationen nicht für zu kleine Kinder geeignet. Sie läuft etwa 90 Minuten.

 

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.


Vögel verschwinden aus Europa

Die Vogelfauna Europas wird immer ärmer. Nicht nur die Artendichte nimmt ab, auch vor kurzer Zeit noch häufige Arten werden immer seltener. Zwischen 1980 und 2016 sind die Bestände um ein Viertel eingebrochen.

Wissenschaftler vom Institut des Sciences de l’Évolution de Montpellier (ISEM) haben das untersucht und im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ („PNAS“) veröffentlicht.

Sonnenuntergang hinter einem Wald mit einem fliegenden Schwarm Vögel
solche Bilder werden immer seltener.

Die Untersucher nutzten die Daten von 170 häufig vorkommenden Vogelarten an mehr als 20.000 Standorten in 28 Ländern. Die Studie ist also mehr als ein „früher gabs mehr Vögel“ mit Blick auf den Garten vor dem Haus oder den Park dahinter. Bedrohlich an der Situation ist, dass es alle Lebensräume betrifft, alle Klimazonen und nahezu alle Arten. Wer die genauen Daten haben möchte, kann sich die oben verlinkte Originalarbeit ansehen.

 

Was mich an der Sache am meisten stört: Es ist eine Katastrophenmeldung. Vor 30 Jahren wäre das ein Thema gewesen, über das die Öffentlichkeit, möglicherweise sogar das Parlament emotional debattiert hätte. Heute ist es ein statistischer Beleg eines Mosaiksteinchens eines Gesamtbildes, das von einem Großteil der Bevölkerung aus Überforderung oder Angst vor Veränderung ignoriert wird.


Neues von Bären in Österreich und Deutschland

Auf der Bahnstrecke zwischen Schwarzach und Lend, im österreichischen Bundesland Salzburg wurde am 23.5. ein toter Braunbär gefunden. Das Tier lag in einer Kurve mitten auf den Gleisen, nur wenige Kilometer von der Grenze nach Deutschland entfernt. Die Obduktion hat ergeben, dass der Bär an den Folgen einer Kollision mit einem Zug verstarb und nicht vorher getötet und dort abgelegt wurde, wie mehrmals vermutet.
rosenheim24.de schreibt: „Ein Lokführer hatte von dem Zusammenstoß berichtet. Das Tier befand sich in einer Kurve, auf der einen Seite war eine hohe Betonwand. Wir gehen davon aus, dass der Bär noch versucht hat, seitlich vom Gleis zu springen“, erklärte nun der Wolfs- und Bärenbeauftragter fürs Salzburger Land Hubert Stock (60)

Es handelte sich um ein zwei- bis dreijähriges Männchen, also vermutlich gerade selbstständig. Er wog 111 kg. Wahrscheinlich war er auf der Suche nach einem freien Revier und einer Partnerin. Die Bären aus dem URSUS life-Projekt in Norditalien unterliegen mittlerweile einem hohen Populationsdruck (wir berichteten), so dass sie ausweichen und teilweise weite Wanderungen nach einem geeigneten Bärenrevier in Kauf nehmen. Wenn sie bärengerechte Landschaften finden, wird man sie dort kaum bemerken. Wirtschaftende Menschen nehmen ihnen jedoch oft Teile der Lebensgrundlage, sie müssen sich in der Nähe der Menschen ernähren, was für Probleme sorgt.

 

Braunbär
Europäischer Braunbär

 

Eine DNA-Probe wird aktuell noch im Naturhistorischen Museum Wien ausgewertet und mit der europäischen Bärendatenbank abgeglichen werden. Dann lassen sich hoffentlich Rückschlüsse auf die Verwandtschaft und Herkunft des Petzes ziehen.

 

Auch in Bayern

Im Kreis Rosenheim sowie im Landkreis Traunstein sind im Mai mindestens zwei Bären aufgetaucht. Bei Oberaudorf im Kreis Rosenheim hat ein Bär mehrere Schafe gerissen. Nahe Schneizelreuth tappte er oder möglicherweise ein anderer Bär in eine Fotofalle und hinterließ andere Spuren. Auch bei Grödig nahe Salzburg wurde ein Bär gesichtet.

Ein anderes Tier hat sich im südöstlichen Landkreis Oberallgäu sehen und fotografieren lassen.


Kurzmeldungen

Tierfilmer Kieling von Bär angegriffen: „Den Bären trifft keine Schuld“

Schon zu Anfang des Monats wurde der Tierfilmer Andreas Kieling bei Dreharbeiten in Karpaten (Rumänien) von einem Bären angegriffen. „Eigentlich spreche ich für den Bären. Alles, was passiert ist, dafür kann der Bär nichts. Ich bin der Intruder, ich bin in seinen Lebensraum eingedrungen, tief in die Wildnis, da wo normalerweise auch keine normalen Menschen hingehen, auch keine Wanderer“, sagte der 63-Jährige in einem Facebook Video.

Seinen Beruf schätze er nicht als besonders gefährlich ein, es sei erst der fünfte schwere Unfall in 32 Jahren professionellem Tiere-Filmen. Feuerwehrleute und Polizisten seien wöchentlich viel größeren Gefahren ausgesetzt. Recht hat er! Trotzdem gute Besserung!


Feuersalamander-Schutzprogramm in Wuppertal

Feuersalamander
Feuersalamander

Auch Feuersalamander sind, wie sehr viele Amphibien, fast weltweit vom Chytrid-Pilz bedroht. In den Hängen um die Stadt Wuppertal gab es bis vor kurzem noch gesunde Feuersalamander-Populationen, bis auch der Pilz auch hier zuschlug.

Wir sind da akut in ein Massensterben reingeraten“, erklärt Sabrina Bleidißel, Zoologin an der Universität Wuppertal. Feuersalamander seien teilweise den Hang heruntergefallen, hätten sich apathisch bewegt und gekrampft.

 

Die gefundenen Tiere kommen zuerst zur Untersuchung in den Zoo, dann in eine Quarantänestation in der Uni. Erst wenn sicher ist, dass die Tiere gesund sind, kommen sie in die Zuchtstation in den Kalkwerken Oetelshofen, wo die Population gerettet werden soll. Das Schutzprogramm soll bundesweit einmalig sein. Noch wartet man laut WDR-Angaben auf den finalen Startschuss des Veterinäramtes.

 

Quelle: WDR


Das Letzte: Fliegende Fische

 

 




Freitagnacht-Kryptos: Stummelschwänzige Füchse

Das Jagdmuseum in dänischen Hørsholm beherbergt einen Jung- und Altfuchs, die beide nur einen Stummelschwanz haben. Zwar ist nicht bekannt, ob es sich bei Ersterem um das Jungtier des Altfuchses handelt, aber es liegt bei dieser bizarren Fehlbildung allem Anschein nach eine (erbliche) Mutation vor, die zu einer Verkürzung des Schwanzes führen; eventuell vergleichbar zu jener Mutation, die bei Manxkatzen zu Schwanzlosigkeit führt.

Zwei Präparate stummelschwänziger Füchse
Stummelschwänzige Füchse im Jagdmuseum in Hørsholm

Dieselben Präparate aus anderer Position
Deutlich sichtbar: der Schwanz ist nur als Stummel ausgebildet

Es drängt sich die Ähnlichkeit zwischen diesen Füchsen und Waldhunden (Speothos venaticus) auf. Man darf sich fragen, ob bei diesen eventuell eine ähnliche, wenn nicht sogar die gleiche Mutation zu dem für diese Art typischen Stummelschwanz geführt hat.


Literatur:

Originalartikel von Markus Bühler, publiziert am 4. August 2010, auf:

https://bestiarium.kryptozoologie.net/artikel/bild-des-tages-stummelschwanzige-fuchse/




Wer war Paul Kammerer?

Paul Kammerer
Paul Kammerer

Als Paul Kammerer am 17. August 1880 in Wien geboren wurde, konnte natürlich noch niemand ahnen, welchen Weg er im Leben einschlagen und wo es ihn hinführen sollte. Als viertes Kind des Fabrikbesitzers Carl Kammerer konnte er auf ein angenehmes Leben in großbürgerlichem Wohlstand hoffen. Der erste Sohn wurde traditionell als Erbe der Fabrik eingesetzt und ausgebildet. Auch der zweite Sohn bekam in der Regel eine kaufmännische Ausbildung. Er war quasi die „Reserve“, falls der ältere versterben oder sich als untauglich herausstellen sollte.

 

Jüngere Kinder bekamen in der Regel eine gute, aber nicht auf die Fabrikleitung ausgerichtete Ausbildung. So schickten seine Eltern den jungen Paul auf das Franz-Josephs Gymnasium in Wien, das heute als eine der fortschrittlichsten Schulen seiner Zeit gilt. Ungenannte Quellen sagen ihm großes Talent im Umgang mit Tieren, insbesondere Amphibien nach. Schon als Kind verwandelte er die elterliche Villa in ein Terrarium. Als achtjährigem gelang es ihm bereits die Zucht von Amphibien im Terrarium.

 

Dieses Talent sollte ihn in Zukunft noch weit führen, möglicherweise zu weit.

Ein Studium der Zoologie und Musik

So konnte Paul ab 1899 an der Universität in Wien Biologie studieren. Doch dies reichte dem talentierten jungen Mann nicht. Bereits im Jahr 1900 nahm er am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Unterricht beim renommierten Musikpädagogen Robert Fuchs. Er war als Lehrer von Gustav Mahler und Alexander Zemlinsky bekannt.

Ein einschneidender Schub für seine Karriere waren seine ersten Veröffentlichungen. Sie trafen genau das, was Privat-Assistent Hans Leo Przibram vom Vivarium im Wiener Prater suchte:

 

 

 

„Wir suchten bei der Errichtung der biologischen Versuchsanstalt nach einem Mitarbeiter, der die Terrarien und Aquarien anlegen und dem Kleingetier die Anstalt wohnlich machen sollte. Durch einen Zeitungsartikel Kammerers über seine Tierpflege auf ihn aufmerksam gemacht, suchte ich ihn auf und fand einen begeisterten und geschickten Mitarbeiter. In ihm steckte eine Anlage zur musikalischen Betätigung und ein Großteil Künstlernatur ebenso wie die Fähigkeit zur genauesten Naturbeobachtung und insbesondere eine Liebe zu allen lebendigen Geschöpfen, die ich sonst noch an keinem anderen gesehen habe. Hier lag der Angelpunkt seines ganzen Wesens.

 

Er richtete namentlich die für biologische Versuche so wichtige Pflege der Amphibien und Reptilien vorbildlich ein. Ich habe kaum jemanden gekannt, der dafür alle Voraussetzungen so erfüllt hätte wie er. Dies war allerdings nicht unbedingt ein Vorteil, denn der Hauptwert der experimentellen Methode besteht gerade darin, daß unter gleichen Versuchsbedingungen immer wieder dieselben Resultate erzielt und bei Nachprüfung bestätigt werden können. Gelingt es dem Nachuntersucher nicht, die Tiere ebensolange oder ebenso viele Generationen hindurch am Leben zu erhalten wie dem ersten Beobachter, wie soll dann eine Nachprüfung zu einer Bestätigung und dadurch Sicherheit der Befunde führen?“

 

 

Kammerers Mythos

Und hier begann bereits die Tragik Kammerers Talent. Er konnte seine Pflegeanleitungen noch so detailliert verfassen, sie waren außerhalb seines Einflussbereiches nicht immer nachvollziehbar. Viel davon mag im besonderen Fingerspitzengefühl Kammerers gelegen haben, was ihm bei Berufskollegen bald einen legendären, etwas mythischen Ruf erschuf.

 

Vivarium im Prater
Das Vivarium im Prater, ca. 1880. Foto: M. Frankenstein

 

So wurde Paul Kammerer bereits 1904 promoviert. Bis 1908 konnte er etwa 130 Artikel veröffentlichen. 1906 heiratete die Baronesse Felicitas Maria Theodora von Wiedersperg. Bereits im folgenden Jahr kam eine Tochter auf die Welt. Paul setzte sich durch, so dass sie auf den Namen Lacerta (= Eidechse) getauft wurde.

 

Das Vermögen seiner Familie und der seiner Frau ermöglichten ihm mehrere Foto- und Sammelreisen, von denen aber wenig überliefert ist. 1910 schließlich habilitierte er sich an der Universität Wien. Durch seine sehr erfolgreich durchgeführten Experimente wurde Kammerer bald sehr bekannt.

 

Erfolgreiche Experimente, Anfeindungen und ein fataler Fehlschluss

Eines seiner bekanntesten frühen Experimente betraf Feuer- und Alpensalamander. Er zwang die Tiere, im Lebensraum der jeweils anderen Art zu brüten. Dabei entdeckte er beim Nachwuchs der Feuersalamander Eigenschaften des Alpensalamanders und anders herum. Die erste wissenschaftliche Sensation war perfekt. Kammerer war scheinbar der Nachweis gelungen, dass Lebewesen bestimmte Eigenschaften neu erwerben können, um besser mit veränderten Lebensumständen zurecht zu kommen. Diese Eigenschaften würden auch auf die Nachkommen übertragen, schloss Kammerer.

 

Feuersalamander
Eine seiner Aufsehen erregenden Arbeiten gelang Kammerer mit Feuer- und Alpensalamandern

 

Diese Schlussfolgerung kommt der Lamarck’schen Evolutionsvorstellung sehr entgegen, die damals noch als mögliche Alternative zur zufallsbestimmten Darwin’schen Anschauung galt. Doch insbesondere Vertreter des Sozialdarwinismus und der Eugenetik wie der Rassenhygieniker Fritz Leng und der Eugenetiker Ludwig Plate begannen, sich kritisch bis polemisch mit Kammerers Forschung auseinander zu setzen. Zudem wurde er auch von Institutskollegen als „Halbjude“ angegriffen.

 

Vermutlich auch wegen dieser Angriffe wurde Kammerer ein glühender Verfechter des Lamarckismus. Diese Lehre wollte er zunächst in der Biologie belegen, um schließlich einen wissenschaftlichen Gegenpol zur Eugenetik und Rassenlehre der politischen Rechten bilden zu können.

Die rassistische Ideologe behauptete, Abstammung sei Schicksal. Kammerer setzte ihnen, auch aufgrund seiner Experimente entgegen: „Wir sind nicht Sklaven der Vergangenheit, sondern Werkmeister der Zukunft.“

 

Diese Idee übertrug Kammerer auch auf den Menschen.  In einem Vortrag sagte er: „Indem man Kinder gut erzieht, schenken wir ihnen mehr als kurzen Gewinn ihres eigenen Lebens; ein Extrakt davon geht dorthin, wo der Mensch wahrhaft unsterblich ist – in jene wunderbare Substanz, aus der in ununterbrochener Folge die Enkel und Urenkel entstehen.“

Seine Kritik an der Eugenik verschaffte ihm Spott im damals ideologisch stark aufgeladenen biowissenschaftlichen Diskurs. Kammerer geriet zwischen die Fronten eines mit großer Härte ausgetragenen Expertenstreites.

 

Grottenolm
Portrait eines Grottenolms (Foto: Arne Hodalic, CC 1.2+)

Doch zunächst gelang ihm ein weiteres Aufsehen erregendes Experiment. Er konnte Grottenolme im Labor vermehren, was auch heute noch eine bemerkenswerte Leistung darstellen würde. Dabei zeigte er, dass junge Grottenolme, die er am Tageslicht pflegte, zwar Pigmentflecken auf der Haut, aber keine funktionierenden Augen ausbilden. Jungtiere, die er unter Rotlicht hielt, entwickelten hingegen große, funktionelle Augen und konnten sehen.

 

Die beste Gesellschaft Wiens

Als bekannter Wissenschaftler, Fabrikantensohn und Ehemann einer Baronesse gehörte Paul Kammerer bald auch zur Wiener Gesellschaft. Sein Netzwerk schloss bekannte Namen wie den Dirigenten Bruno Walter, den Soziologen Rudolf Goldscheid und den Physiker Albert Einstein ein. Kammerer pflegte Affären mit bekannten Damen wie der Musikerin und Szenefrau Alma Mahler, der Tänzerin Grete Wiesenthal und der Malerin Anna Watt. Außerdem war er der Freimaurerei zugetan.

Vom Biologen Richard Goldschmidt ist folgende Schilderung über Kammerer überliefert:

 

 

„Er hatte eine glänzende, wenn auch etwas theatralische Vortragsweise. Außerdem war er gut gewachsen und elegant gekleidet, er wirkte daher mit seiner dunklen Künstlermähne und seinen feinen Gesichtszügen recht imponierend. (…)

Er war ein äußerst sensibler, dekadenter, aber hochbegabter Mann, der sich des Nachts nach einem langen Tag im Laboratorium hinsetzte und Symphonien komponierte. Eigentlich war er von Haus aus gar kein Wissenschaftler, sondern was die Deutschen einen ,Aquarianer‘ nennen, ein ‚Amateur‘ (sic!), der Kleintiere züchtet. Darin besaß er denn auch außerordentliches Geschick, und ich halte die Ergebnisse, die er über den direkten Einfluß der Umwelt vorgelegt hat, im großen und ganzen für richtig.“

 

 

Alma Mahler
Alma Mahler, im Alter von etwa 20 Jahren.

1911 wurde Alma Mahler, Witwe von Gustav Mahler und Geliebte Kammerers zu seiner Assistentin. Passend zu ihrem Ruf als Femme fatale setzte er sie bei Versuchen mit Gottesanbeterinnen ein. Ob Kammerer sich dieser Ironie bewusst war, wird sich wohl nie klären lassen.
Sie jedenfalls schrieb zu einem seiner Versuche:

 

 

„Nun übergab er mir einen mnemotechnischen Versuch mit Gottesanbeterinnen zu bearbeiten. Er wollte es herausbringen, ob diese Tiere durch die Häutung ihr Gedächtnis verlieren oder ob dieser Akt nur eine oberflächliche Hautreaktion ist. Zu diesem Behuf sollte ich ihnen eine Gewohnheit beibringen. Es misslang insofern, als diesen Viechern nichts recht beizubringen war. Ich musste sie unten im Käfig füttern, da sie a priori immer in der Höhe und im Licht fressen. Der Käfig war unten verdunkelt. Sie waren nicht dazu zu bringen, ihre schöne Gewohnheit, Kammerer zu Liebe, aufzugeben.“

 

 

Erste Zweifel an Kammerers Objektivität kamen Alma Mahler jedoch relativ früh:

 

 

„Er wünschte die Ergebnisse seiner Forschungen so glühend herbei, dass er unbewusst von der Wahrheit abweichen konnte.“

 

 

——————————————————- cut ——————————————————-

 

Die folgenden Ereignisse um Geburtshelferkröten, die aufstrebende Rechte und politisch gewordene Biologie verlaufen für Kammerer, der währenddessen als einer der größten Biologen nach Charles Darwin gefeiert wird, fatal:

 

Anzeige

Der Fall Paul Kammerer

1926 erklimmt Paul Kammerer einen Hügel im Schneebergmassiv. Dann setzt er sich einen Revolver an die Schläfe und seinem Leben ein Ende.

Kurz zuvor ist Kammerer, den man als größten Biologen seit Darwin feierte, die Fälschung von Experimenten vorgeworfen worden. Der Fall erregt weltweit Aufsehen und ist bis heute ungeklärt.

Klaus Taschwer rollt das Leben des „Krötenküssers“ neu auf. Des Vaters der Epigenetik, der sich nicht nur in der Biologie, sondern auch als Komponist und Liebhaber von Alma Mahler einen Namen machte – und er liefert die erste heiße Spur im „Cold Case Kammerer“, die zu einer antisemitischen Verschwörung führt. Ein wahrer Krimi, der das kreative Milieu Wiens um 1900 zu neuem Leben erweckt.

Der Autor rollt nicht nur den historischen Fall neu auf. Taschwer findet auch neue Erkenntnisse zu den Versuchsergebnissen Kammerers und bringt neue Fakten in die Debatte um eine bewusste Fälschung seiner Versuche. Dabei liest sich das Ganze geschmeidig und flüssig, absolut nicht trocken, wie man es bei der Auswertung biologischer Versuche erwarten würde.

 

Der Fall Paul Kammerer ist ein Tatsachenthriller, 2016 bei Carl Hanser in deutscher Sprache erschienen und hat als gebundenes Buch 352 Seiten. Es ist heute nur noch antiquarisch oder für den Kindle erhältlich. Für gute Exemplare zahlt man 25 bis 30 €.

 

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.

 

 

 

Anzeige

Der Krötenküsser

Dem Wiener Biologen Paul Kammerer (1880 1926) brachten seine Experimente mit blinden Grottenolmen und Geburtshelferkröten in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts beträchtlichen Ruhm ein. Sein anfänglicher Erfolg wurde allerdings bald zum wissenschaftlichen Skandal. 1971, lang nach dem Tod des „Krötenküssers“, recherchierte Arthur Koestler den Fall Kammerer neu. In der Bibliothek der Erinnerung wird der seit über 30 Jahren vergriffene Titel erstmals wieder aufgelegt.

 

Der Krötenküsser“ von 2010 ist die Neuauflage eines Werkes von 1971. Es ist in deutscher Sprache erschienen und hat als gebundenes Buch 300 Seiten.

 

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.




Notfall-Vorsorge zuhause

Den heutigen Beitrag missbrauche ich bewusst, um ein Thema anzusprechen, das mir sehr am Herzen liegt.

Wenn zuhause jemand einen Unfall hatte oder einen akuten Erkrankungsanfall hat, ruft man den Rettungswagen. Soweit so gut, und dann?

 

Vorbereitet sein ist alles

Notfälle kommen immer unerwartet. Doch wenn der Partner oder ein anderes Mitglied des Haushaltes einen medizinischen Notfall hat, ist es zu spät, vorzusorgen. Daher empfehle ich, an einem ruhigen Tag diese Vorsorge zu übernehmen:

1. Macht euch einen Notfall-Ordner

 

Notfallordner
Auffälliger geht’s kaum: So soll der Notfallordner sein.

 

In den Notfall-Ordner sollte für jedes Mitglied des Haushaltes ein Schnellhefter vorliegen. Er wird groß mit dem Namen beschriftet und sollte alle wichtigen medizinischen Daten enthalten (falls vorhanden):

  • aktuelle Medikation
  • Kopien der letzten Arztbriefe
  • Liste der Allergien und Unverträglichkeiten
  • Eigene Beschreibung der körperlichen Situation
  • Pässe zu Implantaten, Stents, Schrittmachern usw.
  • ggf. Patientenverfügung
  • Kontaktdaten des Hausarztes
  • Kontaktdaten eines Bekannten oder Verwandten außerhalb des Hauses, der sich im Notfall kümmert
  • Infos über Kinder in Schule oder Kindergarten, ob und wann sie abgeholt werden müssen, wo sie kurzfristig untergebracht werden sollen.
  • Infos über Haustiere, wer sie versorgt (Telefon!) oder abholt.
  • Ort der Notfalltasche (siehe unten)

Einen Vorschlag für ein Patienten-Infoblatt als blanko-Word-Datei habe ich hier.

 

Das erleichtert einem Arzt oder Sanitäter die Diagnose und das weitere Vorgehen.

 

Der Notfallordner sollte deutlich gekennzeichnet werden, z.B. mit einem weißen Kreuz auf grünem Grund und der Aufschrift „Medizinischer Notfallordner“. Diesen Ort vermerkt man auf einem Aufkleber in Augenhöhe auf der Innenseite des Türrahmens, ebenfalls durch ein weißes Kreuz auf grünem Grund markiert.

2. Die Notfall-Tasche

Kulturtasche
Ein guter Anfang, um die Notfalltasche zu füllen

 

In der Notfall-Tasche sollte sich alles befinden, was man für ein bis zwei Tage im Krankenhaus benötigt, z.B.

  • Handzahnbürste, Zahnpasta, Seife (hier eignet sich eines der kleinen Fläschchen oder Stücke aus einem Hotel optimal), weitere Kosmetika, die man benötigt,
  • Kamm oder Haarbürste,
  • Zwei Sätze Unterwäsche, Socken, Jogginghose, Zipper-Pulli,
  • Ein Buch, das man immer wieder gerne liest, ich empfehle hier ein Buch mit abgeschlossenen Kurzgeschichten oder Episoden,
  • Kopfhörer,
  • Hausschuhe,
  • Ersatz-Ladegerät fürs Handy

 

Die Notfall-Tasche sollte an einem festgelegten Ort hinterlegt sein, so dass ein ortsunkundiger Sanitäter sie schnell finden kann. Ein Zettel mit der Aufschrift „Notfalltasche (Name)“ an der Tasche erleichtert ihm die Arbeit.

 

3. Wie kommt der Rettungsdienst zu mir?

Wer ein gut erkennbares Haus mit deutlich sichtbarer Hausnummer, direkt an der Straße, gegenüber einem markanten Punkt, bewohnt, braucht hier nicht weiter zu lesen. Alle anderen versetzen sich in die Situation des Rettungswagenfahrers: Er weiß, dass jemand schnell Hilfe braucht, hat aber Probleme, Hausnummern zu finden und weiß nicht, wo genau das Haus ist.

 

Rettungswagen
Wenn die Besatzung des Rettungswagens eingewiesen wird, kommt die Hilfe schneller

 

Optimal ist es, eine Person an die Straße zu stellen, die den Rettungswagen erwartet und die Retter zur Wohnung führt. Wenn die Nachbarn mitbekommen, dass ein Notfall besteht, sollte man sich einen oder zwei von ihnen greifen. Erstens bekommen sie dann was zu tun und können helfen, zweitens stehen sie nicht in der Wohnung oder im Treppenhaus im Weg herum.

 

Ist kein „Einweiser“ greifbar, leisten Pannenleuchten gute Arbeit: diese gut handtellergroßen Lampen haben ein oranges Blinklicht, das im Hellen wie im Dunkeln gut zu sehen ist. Sie haben einen eingebauten Magnet, mit dem sie sich hervorragend an einer erhöhten Position befestigen lassen, z.B. einem Briefkasten.

Wir nutzen eine Notfall-Blinkleucht. die wir an der Straße vor dem Weg zum Haus aufhängen, so hat der Rettungsdienst problemlos zum Haus in der 2. Reihe gefunden. Natürlich machen wir auch alles andere an Licht an, was leuchtet.

 

Die Zeit zwischen dem Notruf und dem Eintreffen des Rettungsdienstes ist meist quälend lang. Hat man genug Leute, die den Notfall gut zu betreuen und den Rettungsdienst einweisen, sollten alle Anwesenden beschäftigt werden:

Notfallordner und Notfalltasche bereitstellen, in Treppen und Fluren Platz für die Trage schaffen.

 

Sollten trotzdem noch Leute da sein, die nicht zur Familie oder zum engen Freundeskreis gehören, schickt sie nach Hause. So spannend das ist, so viel Anteil man auch nimmt und soviel Action man verpasst: Während der Untersuchung und Behandlung haben Nachbarn u.ä. im Zimmer nichts zu suchen!

4. Der Ablauf im Detail

Während eines Notfalls ist man nervös, das ist mehr als verständlich. Daher hilft es, den Ablauf einer Rettungsmaßnahme aufzuschreiben, auszudrucken und außen auf den Notfallordner zu kleben:

 

Frau telefoniert
Nur wenige Menschen sind beim Notruf so ruhig

 

  • Patienten soweit möglich stabilisieren und beruhigen.
  • falls möglich, auf Symptome für Herzinfarkt oder Schlaganfall prüfen
  • 112 wählen
    • Wer ruft an? Namen nennen
    • Wo ist der Notfall? Adresse nennen, ggf. Wegbeschreibung, markante Punkte in der Nähe des Hauses, auf oranges Blinklicht und/oder Einweiser hinweisen
    • Wer ist der Patient? Namen und Eckdaten wie Alter, Vorerkrankungen, akute Erkrankungen, Symptome nennen
    • ggf. Corona-Status nennen
    • Auf Rückfragen warten
  • Einweiser auf den Weg schicken oder Blinklichter selber platzieren (Platz/ Plätze hier vermerken)
  • Notfallordner bereit legen
  • Notfalltasche holen
  • Falls weitere Personen da sind, Treppenhaus und Flure frei räumen lassen, 2 starke Leute als Tragehilfe da behalten. Alle anderen wegschicken. Tragehilfen vor dem Haus als weitere Einweiser abstellen.

Der Witzbild-Zeichner Ralph Ruthe hat zum Thema Schlaganfall einen eindringlichen Rap getextet und gezeichnet, der bei der Verdachtsdiagnose hilft:

5. Üben und kontrollieren

Egal wer im Haushalt lebt, es lohnt sich, diesen Fall mehr oder weniger regelmäßig zu üben. Vor allem, wenn man Kinder hat, sollte man es zunächst einmal im Monat, später alle 2 Monate üben. Auch wenn ausschließlich Erwachsene im Haus leben, lohnen sich regelmäßige Übungen, denn Erwachsene reagieren meist nicht so cool wie Kinder.

 

Familie steht um einen Tisch
Gemeinsam den Notfall üben kann Spaß machen

 

Es lohnt sich, hierfür regelmäßig an einem bestimmten Tag im Monat eine Stunde Zeit zu nehmen und einen solchen Ablauf einmal durchzuspielen und danach zu besprechen. Auch den eigentlichen Notruf am Telefon kann man mehr als einmal üben. Bei der Gelegenheit sollte jeder die Blinkleuchten ein- und ausschalten üben. Dabei kann man auch direkt die Batterien prüfen.

 

Einen Tag im Monat, z.B. den ersten Samstag, sollte man sich eine halbe Stunde Zeit nehmen, um den Notfallordner auf den neuesten Stand zu bringen.

 

6. Sich fortbilden

Herzmassage
Die Erste-Hilfe-Ausbildung lohnt sich immer!

 

Auch während der Corona-Pandemie führen zahlreiche Sozial- und Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, die Malteser, die Deutsche Unfallhilfe und zahlreiche andere Erste Hilfe Kurse an. Das Kursprogramm ist mittlerweile so kompakt, dass man den Kurs an einem Samstag oder Sonntag absolvieren kann – und es macht Spaß! Insbesondere wenn man diese Kurse zu zweit absolviert.

Neben dem Schein, den man sicher gelegentlich brauchen kann, gibt er tatsächlich Sicherheit im Notfall.


 

Anzeige

Notfalldose 3er-Set

Die Notfalldose gehört in den Kühlschrank, wo sie schnell von Sanitätern gefunden wird. Sie enthält ein Infoblatt mit den wichtigsten Informationen zum Kranken, Ärzten und was sonst noch zu tun ist.

Ergänzt wird die Dose durch einen Aufkleber, die den Weg zum Kühlschrank und Notfallordner hinweisen.

 

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.

 

 

 

Anzeige

Warnblinklicht orange

Blinkt orange, in diversen Modi, läuft auf 3 Batterien, ist wasserfest und wird jede Aufmerksamkeit auf sich lenken.

 

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.




Medium der Woche: Rätselhafte & phantastische Formen des Lebens

Von Vampiren, Mottenmännern, Seeschlangen, Geisterhunden, Yetis, Drachen und Chupacabras

 

Aus der Beschreibung des Verlages:

 

Wer hat noch nie vom „Yeti“ oder vom „Bigfoot“ gehört? Dem einen oder anderen Zeitgenossen mag beim Erwähnen eines dieser Begriffe ein Schmunzeln über die Lippen kommen. Doch wussten Sie, dass es eine ganze Reihe weiterer merkwürdiger tierischer Erscheinungen gibt, über die im deutschsprachigen Raum kam berichtet wurde? Wussten Sie, dass der Mottenmann von West-Virginia und der Ziegensauger von Costa Rica ähnliche merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag legen? Ist die Ziegensauger-Saga nur eine moderne Abart des Vampir-Mythos, über den im vorliegenden Buch ebenso intensiv informiert wird oder handelt es sich um ein reales Phänomen?

Sind Storys von Geisterhunden nur auf den Werwolf-Mythos zurückzuführen, dessen Ursprung und Entwicklung im vorliegenden Buch detailliert beschrieben wird? Warum kommt die Schlange in derart vielen Überlieferungen vor, und ist der Drache ein reiner Mythos? Lebten Dinosaurier und Menschen möglicherweise gemeinsam? Sind der Archäopterix und der Quastenflosser tatsächlich Beweise für die Makroevolution, wie sie heute gelehrt wird? Kann es wirklich als sicher gelten, dass der aufrecht gehende Mensch vom vierfüßigen Affen abstammt? War es nicht vielleicht eher umgekehrt, wie manche Forscher behaupten? Wie stichhaltig sind deren Argumente? Verlief die Evolution möglicherweise ganz anders, und ist der Vogelmensch vielleicht ein Zwischenglied der Evolution, wie sie wirklich verlief? Wie ist es möglich, dass plötzlich Fische, Kröten und Frösche vom Himmel fallen, und was hat es mit dem Panther vom Odenwald auf sich?

Mit all diesen Fragen beschäftigt sich Roland M. Horn im vorliegenden Buch. Der Autor betrachtet die Sichtungen der einzelnen Phantastischen Lebensformen und spricht mögliche Erklärungsansätze an. Weiter vergleicht er die Erscheinungen der verschiedenen Lebensformen miteinander – und stellt dabei verblüffende Gemeinsamkeiten fest. Es gibt zahlreiche interessante und nicht ganz unplausible Erklärungsansätze für die Erscheinungen der phantastischen Wesen – auch solche der phantastischen Art.

 

 

Unsere Meinung

Zunächst liest sich sich die Buchbeschreibung wie eine leider genretypische Aufzählung von kryptozoologischen Ereignissen (Panther im Odenwald, Chupacabras, Mothman) und sonstigen Phänomenen. Spätestens, wenn der Autor auf die Idee kommt, die Evolution neu zu interpretieren, driftet es jedoch weit ins Esotherische ab.

 

Wer Lust hat, die Kryptozoologie zwischen den Verschwörungsmythen heraus zu suchen, ist mit diesem Buch gut bedient. Wer mit dem Konzept der Wissenschaft nicht klar kommt und sich sein Weltbild lieber mit „man hat gehört“ oder „ist doch sonnenklar“ und „es wird vertuscht“ zusammenbastelt, ist genau richtig hier.

 

 

Anzeige

Rätselhafte und phantastische Formen des Lebens

Rätselhafte und phantastische Formen des Lebens“ ist 2002 im Bohmeier Verlag erschienen und hat 176 Seiten in deutscher Sprache.

 

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.