Aal-Syndrom

Berichte über außergewöhnlich große Fische einer Art haben oft die Tendenz, die Länge des Fisches zu übertreiben, während das Gewicht nicht mit der Größe des Fisches „mithält“. Die Fische müssten bei den angegebenen Gewichten oft erstaunlich dünn sein. Scherzhaft wird deswegen vom „Aal-Syndrom“ gesprochen.

Das Gewicht eines Fisches steigt mit der dritten Potenz seiner Länge. Ein Fisch, der doppelt so lang ist, wie ein anderer, wiegt nicht etwa das Doppelte, sondern das Achtfache. Diese Entwicklung wird oft unterschätzt, wenn Anglerlatein oder einfach nur Fehleinschätzungen beteiligt sind.

Der Normalfall:

Die hintere Lok ist doppelt so lang, doppelt so hoch und doppelt so breit, wie die vordere Lok. Sie hätte das achtfache Gewicht der vorderen Lok.

Zwei Dampfloks, eine normal groß und eine auf die doppelte Länge verlängert
Auch wenn es so aussieht: die Lok unten ist nicht doppelt so groß, wie die Lok oben. Nur doppelt so lang. Höhe und Breite sind gleich geblieben.

Das „Aal-Syndrom“:

Die untere Lok ist doppelt so lang, gleich hoch und gleich breit, wie die obere Lok. Sie hätte nur das doppelte Gewicht.

Siehe auch: Korpulenzfaktor

Artikel: Der Loch Ness-Aal – oder was die eDNA-Analye (nicht) geliefert hat.

 

 




Abbildzüchtung

Als Abbildzüchtung versteht man den Versuch, aus Haustieren eine (ausgestorbene) Wildform wieder herauszuzüchten.

Vergleich von Auerochsen (oben) und Heckrind (unten) Abb: Daniel Foidl

Bisher hat es diesen Versuch in größerem Maßstab nur beim Auerochsen gegeben, da die meisten Wildformen unserer Haustiere (noch) nicht ausgestorben sind. Man spricht von „Abbildzucht“, da die Züchter anstreben, das Endprodukt dem Auerochsen ähnlich sehen zu lassen. Die „Hardware“ muss also stimmen. Über die „Software“, also das Verhalten unter sich und der Umwelt können nur spekulative Aussagen getroffen werden.

Andere Abbildzüchtungen sind das „Münchner Borstelchen“. Es ist ein Abbild eines mittelalterlichen Nutzschweines, das es heute in dieser Form nicht mehr gibt. Wildschweine und moderne Zuchtschweine hingegen sind äußerst rezent.

Artikel: Heckrinder: Auerochsen-Rückzüchtungen oder Nazi-Kühe?




Albino

Albinismus (von lateinisch albus ‚weiß‘) ist eine Sammelbezeichnung für angeborene Störungen in der Biosynthese der Melanine, die sich auf die daraus resultierende hellere Haut-, Haar- bzw. Fellfarbe und Augenfarbe, aber auch auf andere Merkmale auswirken. Betroffene Tiere nennt man Albinos.

Albino-Python im Gras
Portrait eines Albino-Pythons

Albinismus folgt meist einem rezessiven Erbgang. Weiteres bei der Wikipedia.




Alien Big Cat

Großkatze, die außerhalb ihres bekannten Lebensraums beobachtet wurde.

Die „fremden Großkatzen“, englisch „Alien Big Cats“, haben einen festen Platz in der Kryptozoologie. Es gibt regelmäßig Beobachtungen von Großkatzen in Europa und Australien. Hotspots der Sichtungen sind unter anderem England und Dänemark. Aber auch in anderen Regionen werden sie beobachtet.

 

Allen gemein ist, dass es außer Sichtungen und Fotos meist ohne brauchbaren Größenvergleich kaum sonstige Spuren gibt. Fußabdrücke erweisen sich oft als Fußabdrücke von Hunden, Risse gibt es kaum und wenn, sind sie stark von Aasfressern in Mitleidenschaft gezogen worden. Reviermarkierungen wie Krallenmarken werden kaum gefunden, Kadaver sind eine absolute Seltenheit.

Felicity war ein out-of-place-animal, das 1980 in Schottland gefangen wurde. Dermoplastik im Museum Inverness, Schottland

Nachweisbar war der Puma „Felicity“ aus Schottland, der 1980 gefangen wurde, und ein 2019 aus einer Wohnung in Nordfrankreich ausgebrochener schwarzer Panther.

Wir berichten mehr oder weniger regelmäßig über Alien Big Cats.




Alien Small Cat

Kleinkatze, die in einem Lebensraum beobachtet wird, in dem sie nicht vorkommen sollte.

Im Gegensatz zu Alien Big Cats wird von ihnen eher selten berichtet. Kleinkatzen sind weitaus weniger auffällig als Großkatzen. Hinzu kommt, dass viele Beobachtungen als „komische Hauskatze“ interpretiert und damit nicht weiter berichtet werden.

Meist fallen nur besonders große oder außergewöhnliche Kleinkatzen auf, z.B. der Serval oder Ozelot.




Allosaurus

Die Gattung Allosaurus ist eine Gattung von theropoden Dinosauriern. Sie lebte im Oberjura, ihre Fossilien wurden bisher in Nordamerika und Südeuropa gefunden.

Allosaurus-Schädel
Allosaurus-Schädel aus dem Naturkundemuseum Berlin

Bisher sind je nach Ansicht der Paläontologen vier bis sechs Arten bekannt, die sich in Größe und Bau des Schädels unterscheiden. Alle Allosaurus-Arten haben einen schmalen Kopf mit zwei großen Höckern über den Augen. Der Schädel war groß und leicht gebaut, der Hals kräftig und sehr beweglich. Die Arme waren kurz, aber nicht so kurz wie bei den Tyrannosauriern, sie trugen drei Finger mit scharfen Krallen. Das Tier lief auf den Hinterbeinen, die kräftig und muskulös waren und in dreizehigen Füßen endeten. Allosaurus fragilis erreichte vermutlich eine Länge von 11 bis 12 Metern. Allosaurus maximus war mit über 13 m ein Stück größer, ist aber nicht sicher dieser Gattung zuzuordnen.

 

Ohne Zweifel waren Allosaurier gewandte Jäger, sie gehörten zu den Top-Räubern auf dem Land ihrer Zeit. Möglicherweise jagten sie auch in Gruppen.


Literaturempfehlung

Die BBC hat mit Das Geheimnis von Big Al einem einzelnen Allosaurus ein kleines Denkmal gesetzt. Wie bei einer echten Tierdoku verfolgen die Macher das Leben eines jungen Allosaurus-Männchen vom Ei bis zum draufgängerischen Halbstarken – und seinem letzten Fehler.

Zudem gibt es noch eine sehr hübsche Doku über die Forschung an Big Al, wie er heute leben würde, mit ein paar netten Pointen. Ruhig erzählt, solide produziert und weder übertrieben reißerisch noch langweilig. Angenehmes Infotainment der intelligenten Art, auch gut für ältere Kinder geeignet. Aber Vorsicht, sonst steht auf dem nächsten Wunschzettel ein Allosaurus. Die sollen schwer zu beschaffen sein.