Die Theropoden sind eine systematische Gruppe der Dinosaurier. Sie werden traditionell den Echsenbeckendinosauriern (Saurischia) zugeordnet. Die meisten Theropoden bewegten sich zweibeinig, viele Arten waren Fleischfresser.
Die meisten Theropoden waren kleine bis mittelgroße Dinosaurier, die Längen von 2 bis 6 Metern erreichten. Unter ihnen waren die kleinsten bisher gefundenen Dinosaurier, aber auch riesige landbewohnende Fleischfresser wie Tyrannosaurus, Allosaurus und Megalosaurus.
Da dieser Artikel, wie die meisten Enzyklopädie-Artikel nur einen allgemeinen Überblick liefern soll, ist vieles im Folgenden stark verkürzt dargestellt. Für genauere Informationen empfehlen wir den Wikipedia-Eintrag und entsprechende Fachliteratur.
Körperbau
Die Theropoden haben den ursprünglichen, an leichte, schnelle Tiere angepassten Körperbau der ersten Dinosaurier in vielen Aspekten übernommen. Sie zeigen nur wenige echte Eigenbildungen, aber viele Spezialisierungen.
Die Tiere liefen auf den Hinterbeinen, die Wirbelsäule wurde mehr oder weniger waagerecht gehalten, ein langer, kräftiger Schwanz balancierte den Vorderkörper aus. Nur wenige Arten sind wieder zur Vierbeinigkeit übergegangen, dies wird von Spinosauriden vermutet.
Die Schädel waren groß und hatten die typischen zwei Schädelfenster hinter der Augenhöhle, dazu ein weiteres davor. Eine gemeinsame Neubildung ist das bis auf die Schädeloberseite reichende Tränenbein (Os lacrimale) sowie eine zusätzliche antorbitale Öffnung, das Maxillarfenster. Augen und Ohren waren oft deutlich vergrößert, was auf hervorragende Sinnesleistungen schließen lässt.
Die Schädelknochen waren gegeneinander beweglich, um große Kräfte beim Zubeißen aufnehmen zu können, aber auch um große Beutestücke schlucken zu können. Einige Arten trugen Kämme oder Hörner auf dem Kopf.
Körper und Gliedmaßen
Die Hinterbeine standen senkrecht unter dem Körper, der Schwerpunkt lag auf Höhe des Beckens. Die Wirbelsäule wurde nahezu waagerecht gehalten, bei den meisten Arten war der Schwanz versteift und wurde ebenfalls waagerecht zum Boden gehalten, um den Vorderkörper auszubalancieren.
Darstellung mit senkrechter Wirbelsäule und hoch aufgerichtetem Körper, ähnlich wie bei Mensch oder Känguru, gelten als veraltet.
Die Hinterbeine aller Arten sind kräftig ausgebildet, sie enden in der Regel in einem dreizehigen Fuß mit verlängertem Mittelfuß. Die beiden äußeren Zehen waren reduziert und berührten den Boden nicht. Auch außerhalb der Vögel, die aus Theropoden hervorgingen, gab es zahlreiche Abwandlungen des Fußes. Üblicherweise endeten die Zehen in scharfen Krallen aus Horn.
Die Vorderbeine zeigten die Tendenz zu einer vergrößerten Hand, während sich der Arm verkürzte. Meist sind die Vorderbeine als dreifingerige Hände ausgebildet. Auch die Finger endeten in spitzen Krallen aus Horn. Nur bei sehr großen Theropoden waren die Vordergliedmaßen reduziert.
Einige Gruppen der Theropoden hatten Federn, bei anderen Arten wurde schuppige Haut nachgewiesen. Dies schließt nicht aus, dass gerade die Jugendformen großer Arten mit Flaum oder Konturfedern befiedert waren.
Alter, Verbreitung und Lebensraum
Die Theropoden entstanden in der Obertrias vor 228 Millionen Jahren und starben mit den anderen Nichtvogel-Dinosauriern beim K-P-Ereignis aus. Sie waren weltweit verbreitet und bildeten nach Auseinanderbrechen des Superkontinentes Pangaea auf den Einzelkontinenten eigene Theropodenfaunen aus. Vermutlich lebten sie in nahezu allen Lebensräumen außer dem Hochgebirge und in großen Seen und im Meer.
Die Entwicklung der Vögel
Die Vögel sind im kladistischen Sinne Theropoden und damit Dinosaurier. Formal sind die Theropoden ohne die Vögel paraphyletisch. Die modernen Vögel tragen noch einige, wenige Merkmale der Theropoden.
Bild der Theropoden
Schon sehr früh waren die Theropoden unter den populärsten Dinosauriern. Gattungen wie Allosaurus, Tyrannosaurus und Velociraptor prägen heute wie zur viktorianischen Zeit das Bild eines mesozoischen Ökosystems.
Anhand der Theropoden gelang es, von den Dinosauriern ein moderneres Bild zu erlangen. Die Entdeckung von Deinonychus durch John Ostrom in den 1960ern legte den Grundstein dazu. Ostrom und sein Schüler Robert Bakker sahen in ihm einen flinken, agilen Jäger, keine plumpe, schwerfällige Echse.
Diese Agilität setzte Warmblütigkeit voraus, was auch eine Wärmeisolierung, z.B. durch Federn notwendig machte. Diese Entwicklung gipfelte in der modernen Sicht der Dinosaurier in der Post-Jurassic-Park-Ära.