Der HugagDer Hugag wirkt insgesamt ziemlich bemitleidenswert
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Der Hugag

(Rythmopes inarticulatus)

 

 

Der Hugag
Der Hugag wirkt insgesamt ziemlich bemitleidenswert

 

 

Rythmopes inarticulatus, der Hugag ist ein gewaltiges Tier der Staaten an den großen Seen. Er kommt im Westen Wisconsins und im Norden Minnesotas vor und ist weit nach Norden in die kanadische Wildnis verbreitet, bis an die Hudson Bay.

In seiner Größe gleicht der Hugag dem Elch, dem er auch insgesamt ähnelt. Sehr bemerkenswert sind seine gelenklosen Beine, die das Tier zwingen, aufrecht stehen zu bleiben, und seine lange Oberlippe, die es vom Grasen abhält.

 

Wenn der Hugag versuchte, sich so zu ernähren, würde seine Oberlippe einfach in den Dreck fallen. Sein Kopf und Hals sind ledrig und haarlos; seine seltsam schlappen Ohren fallen nach unten. Die vierzehigen Füße, der lange buschige Schwanz, das zottige Fell und sein Auftreten lassen ihn unzweifelhaft wie ein prähistorisches Biest wirken.

Der Hugag ist ein sehr mobiles Tier. Nur wenige Jäger, die seine Spuren gefunden haben, konnten ihn selbst sehen oder gar ihn als Beute ins Camp bringen. Es wird berichtet, dass er den ganzen Tag umherläuft, Zweige sucht, seine Lippen darum schließt und die Rinde abzieht, wenn sich die Möglichkeit bietet.

 

Da er sich nicht hinlegen kann, lehnt er sich nachts an einen Baum, spreizt sich mit den Hinterbeinen ein und tritt mit den Vorderbeinen auf der Stelle. Die erfolgreichsten Hugag-Jäger haben sich angewöhnt, Bäume anzusägen, so dass diese fast umfallen. Wenn sich ein Hugag dagegen lehnt, fallen Baum und Tier gemeinsam um. Hilflos, wie der Hugag dann ist, kann er einfach davon getragen werden.
Der letzte Hugag, wurde -soweit bekannt- am Turtle River im Norden Minnesotas erlegt. Es war ein Jungtier, das 1800 Pfund wog. Er wurde gefunden, als er im Schlamm feststeckte. Mike Flynn aus Cass Lake tötete ihn mit einem Schlag auf den Kopf.

 


Die

„Kreaturen der Holzfäller“

Holzfäller
US-Holzfäller um 1900: Burschen wie sie haben William T. Cox ihre Geschichten erzählt

stammen aus einer Zeit, in der die Wildnis Nordamerikas weitgehend unbekannt war. Nach den Waldläufern, Trappern und Goldsuchern kamen die Holzfäller in die Wälder. Es waren oft harte Kerle, die gerne auch ein gewisses Mythos um sich, ihre Arbeit und die gewaltigen Wälder des Kontinentes woben.

Die „Kreaturen der Holzfäller“ entstanden aus diesem selbst geschaffenen Mythos. einer gefährlichen Arbeit, Lagerfeuerromantik und der Eintönigkeit einer harten Arbeit. Forstinspektor William T. Cox, Henry H. Tyron und andere haben sie alle gesammelt und mit einem Augenzwinkern aufgezeichnet.

Wir bringen jeden ersten Freitag im Monat einer dieser Kreaturen kurzfristigen Internet-Ruhm.

 


Literatur:

Cox, William T.: Fearsome Creatures of the Lumberwoods; Press of Judd & Detweiler Inc.; Washington D.C.; 1910 mit Illustrationen von Coert Du Bois

Tyron, Henry H. (1939): Fearsome Critters, illustrated by Margret Ramsey Tyron, The Idlewild Press, Cornwall, NY

Von Suzan Reinert

Suzan Reinert studiert Frühpädagogik in Soest. Sie engagiert sich seit 2019 in der Kryptozoologie und interessiert sich vor allem für mythische und nicht greifbare Aspekte der Disziplin. Als Mitarbeiterin der Redaktion befasst sie sich hauptsächlich mit der Überführung von Texten aus dem Englischsprachigen und Hintergrundaufgaben.