Guten Rutsch ins neue Jahr

Liebe Leserinnen und Leser,

im Namen der Redaktionsmitarbeiterinnen und Redaktionsmitarbeiter, der Autorinnen und Autoren wünsche ich allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch ins Jahr 2020. Ebenso danke ich allen, die als Autorinnen und Autoren, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren oder mit Tipps mitgewirkt haben.

Komet mit langem, breiten Schweif am Abendhimmel
Der Koment McNaught, 2006 (Foto: Europäische Südsternwarte)

Insbesondere waren das: André Kramer, Dominic Schindler, Hans-Jörg Vogel, Markus Bühler, Peter Ehret, Reena Pöschel, Suzan Reinert und natürlich Ulrich Magin. Herzlichen Dank an euch, ich freue mich auf eine weitere Zusammenarbeit im nächsten Jahr.

Tobias Möser




Presseschau Kalenderwoche 52/2019

Die letzte Presseschau des Jahres

Auch „zwischen den Jahren“ passiert so viel, dass wir uns nicht einfach so zurücklehnen möchten. Statt dessen haben wir weiter recherchiert und Nachrichtenmeldungen für euch gesammelt. Leider haben in dieser Woche einige Social-Media-Schreiber „Altigkeiten“, also ältere Meldungen wieder hochgeholt, um sie erneut als News zu verkaufen. Wir versuchen, das zu vermeiden.

Wir wünschen allen Lesern ein schönes Silvester und einen guten Rutsch ins Jahr 2020.

Eure Redaktion


Die Dürre in Deutschland trifft das Wild – und die Jäger

Zwei Europäische Wildschweine
Wildschweine liefen auch 2019 den Jägern am häufigsten vor die Flinte

Den deutschen Jägern ist im vergangenen Jahr weniger Wild vor die Flinte gelaufen. Insgesamt konnte in Deutschland knapp 28.000 t Wildfleisch „gewonnen“ werden, das ist etwa ein Siebtel oder 14% weniger als in der Vorsaison.
Etwa die Hälfte des Fleisches kam vom Wildschwein, dessen Menge aber um mehr als ein Viertel zurück ging, die letzte Saison galt aber auch als besonders gut. „Die Jäger haben dagegen im Herbst 2018 viel weniger Frischlinge in den Wäldern antreffen können als gewöhnlich“, sagte ein Sprecher des Deutschen Jagdverbandes. Viele Jungtiere haben wohl das trockene Frühjahr 2018 nicht überlebt. Mittlerweile haben sich die Bestände jedoch erholt.

Das Angebot von Reh stieg um etwa 10%, Rot- und Damwild liegen auf dem Niveau des Vorjahres.


Gelbfiedrige Mutation des Banks-Rabenkakadu entdeckt

Solche Funde gibt es immer mitten im Nirgendwo. In diesem Fall ist das „Mitten im Nirgendwo“ die kleine Stadt Bunbury, etwa 150 km südlich von Perth in Westaustralien. In der Nähe der Polizeiwache wurde das seltsame Tier am häufigsten gesichtet. Wie der Name Banks-Rabenkakadu (Calyptorhynchus banksii*) erwarten lässt, sind normale Tiere der Art nahezu vollständig schwarz. Die Männchen tragen rot gebänderte Steuerfedern am Schwanz, die für ihren englischen Namen  „red-tailed black cockatoo“ Pate stehen.

Dieser Kakadu ist anders. Er ist nicht schwarz, sondern schwarz-gelb gescheckt. Johnny Prefumo, Biologe und Birdwatcher beobachtete den Vogel das erste Mal im Februar 2019, seit dem sieht er ihn regelmäßig. Er sagt: „Ich fuhr im Auto, als ich ihn das erste Mal sah. Ich dachte schon, es sei das Licht, und als ich realisierte, was ich sah, hatte ich beinahe einen Unfall.“ – „Ich ging hinter die Polizeiwache, hörte einen größeren Schwarm Kakadus, sah hoch und da war er.“

Laut dem australischen Sender ABC hat der Vogel eine Mutation, die zu Leuzismus, nicht Albinismus führt. Vermutlich der selbe Vogel wurde in Bedfortdale, direkt südlich von Perth, 150 km nördlich gesichtet. Die westliche Unterart der Banks-Rabenkakadus gilt als stark bedroht.

Bilder und ein Video des Vogels gibt es hier.


Bernstein mit Vogelküken entdeckt

Bernstein mit Inklusen
Bernstein hat häufig Inklusen, oft auch mit wissenschaftlichem Wert.

Mit etwa 100 Millionen Jahren ist das eines der ältesten Vogelküken, das je gefunden wurde. Es ist nahezu vollständig in einen Bernsteinklumpen eingeschlossen, den Arbeiter im Hukawng Valley im Norden Myanmars gefunden haben. Ein so besonderes Exemplar befeuert natürlich die Forschung und bringt neue Erkenntnisse über die Vielfalt und Evolution von frühen Vögeln und die Entwicklung der Federn.

Das Küken ist auf eine besondere Art konserviert. Die Knochen sind nicht erhalten, aber die äußere Begrenzung des Körpers liegt als Negativform vor, mit einer detaillierten Hautoberfläche und von Federn umgeben.

Erste Ergebnisse gibt es bereits, vor allem zu der -für die damalige Zeit- ungewöhnliche Form der Füße. Scientific Reports von Nature berichtete.


Blainville’s Schnabelwal in Spanien gestrandet

Ein junger Blainville-Schnabelwal Mesoplodon densirostris ist am 27. Dezember an der Küste des nordspanischen Ortes Ribiera (einige km südwestlich von Santiago de Compostella) gestrandet. Die spanische Organisation CEMMAcetaceos nimmt sich dem seltenen Fund an.

Leider wurde diese Meldung nur via Facebook veröffentlicht.


Weihnachtskarpfen leistet Widerstand

Karpfen sind wichtige Speisefische – und manchmal unberechenbar

Karpfen gründeln gerne. Dabei nehmen sie bestimmte Blaualgen auf, die ihnen einen „muffigen“ Geschmack verleihen. Damit dieser Geschmack verschwindet, pflegt man sie vor dem Verzehr einige Tage bis Wochen in sauberem Wasser.

Eine Kundin bei Ceska Lipa (Böhmisch Lipa, Tschechien) wollte offenbar einen besonders gut schmeckenden Karpfen auf den Weihnachtstisch bringen. Anstatt – wie üblich – den Fisch vom Fischhändler töten und ausnehmen zu lassen, setzte sie ihn in eine kleine Plastikwanne, legte eine Plastiktüte darüber und setzte die Wanne auf den Beifahrersitz ihres Autos. Der Fisch schien zu ahnen, was mit ihm passieren sollte und sprang irgendwann auf den Schoß der 62jährigen Fahrerin.

Die Frau erschrak so sehr, dass sie mit dem Auto gegen einen Betonmast der Straßenbeleuchtung krachte. Sie wurde schwer verletzt, ein Hubschrauber brachte sie ins Krankenhaus. Eine Sprecherin der örtlichen Polizei erklärte, dass die Frau nicht in Lebensgefahr sei. Was aus dem mutigen Karpfen wurde, ist unklar.


Feld-Ornithologisches

Nach den weihnachtlichen Festessen zieht es die Menschen vor die Tür. Das sonnigere Wetter unterstützt das – und schon gehen die Beobachtungszahlen wieder hoch:

Neu ist diese Woche:

  • Auf dem Müggelsee in Berlin schwimmt ein Gelbschnabeltaucher (Gavia adamsii).
  • Im Norden von Köln bzw. in Leverkusen Hitdorf melden mehrere Beobachter eine Ringschnabelmöwe (Larus delawarensis). Nach unseren Informationen war sie mindestens auch im letzten Winter hier. Sie schien aber nur über Weihnachten zu bleiben, ab 28.12. war sie nicht mehr vor Ort zu sehen.
  • Auf Helgoland ist wieder ein Taigazilpzalp aufgetaucht.
  • In Useburg, 20 km südlich von Magdeburg wurde ein beringter Goldhähnchen-Laubsänger (Phylloscopus proregulus) gemeldet.
  • Das kühlere Wetter hat einen weiteren Peak an Seidenschwanz-Beobachtungen ausgelöst. Sie finden nahezu alle an der Küste, in Niedersachsen, Hamburg und den neuen Bundesländern statt.

Zu den „immernoch da“-Meldungen gehört:

  • Der Schildrabe erfreut immer noch die Vogelfreunde in Olbernhau (Erzgebirge).
  • Die Kanadapfeifente ist immernoch auf dem Cospudener See bei Leipzig.
  • Die Eismöwe (Larus hyperboreus*) ist nach wie vor vor Helgoland unterwegs.
  • Die Ringschnabelente auf dem Hiltruper See in Münster bleibt zunächst vor Ort.
  • Die Polarmöwe, die letzte Woche auf Helgoland auf Helgoland beobachtet wurde, ist noch da.
  • Die Prachteiderente in der Schleimündung zeigt nun ihr volles Prachtkleid.

Nicht mehr gemeldet:

  • Die Ringschnabelente vom Rhein bei Rastatt wird nicht mehr gemeldet
  • Der vermeintliche Kaiseradler aus Hetlingen ist nicht wieder aufgetaucht

Zu guter Letzt: tausende von Meeresschildkröten





Freitagnacht-Kryptos: Karl May und der Schneemensch

In seinem Abenteuerroman „Durch die Wüste“ beschreibt der beliebte deutsche Romanautor Karl May „seine“ Reise von Ägypten durch Saudi Arabien (inklusive Mekka) nach Kurdistan. Der Roman erschien zuerst in Fortsetzungen von 1881 bis 1888 in der Zeitschrift „Der deutsche Hausschatz“.

Karl May (oder Kara ben Nemsi, wie ihn die Araber nennen) ist ein Held seiner Zeit (auch wenn seine Reisen imaginär sind), vor allem als Christ fühlt er sich den von ihm als abergläubisch und religiös simpel gestrickt geschilderten Muslimen weit überlegen (heute liest sich ein solcher Religionschauvinismus natürlich sehr unangenehm). In Kurdistan besucht er die Yaziden, die Karl May kurioserweise für eine christliche, den Muslimen deshalb überlegene Sekte hält, im Gegensatz zu den Türken und Arabern, die sie für Teufelsanbeter halten.

Karl May, der große Erzähler

Titelbild von „Durch die Wüste“

Titelbild von „Winnetou 1 bis 3“

Der australische Yahoo

Kara ben Nemsi erklärt ihnen, dass das nur in anderen Ländern so ist: „Ich war in einem Land, weit jenseits des großen Meeres; die Franken nennen es Australien. Dort fand ich wilde Männer, welche einen Scheitan haben, dem sie den Namen Yahu geben. Den beten sie an.” (Karl May: Durch die Wüste. Tosa, o.O., o.J., p. 316)

Das ist der Yahoo, die erste Inkarnation des australischen Yetis oder Yowies. May wird seine Informationen vermutlich aus einem volkskundlichen oder geografischen Werk haben, allerdings konnte ich seine Quelle nicht identifizieren.

In Amerika: der Bigfoot

Natürlich spielen die bekanntesten Romane Karl Mays in einem imaginären wilden Westen. Hat er eventuell auch einmal auf den Bigfoot hingewiesen? Diese Frage stellte sich der bekannte Querdenker Horst Friedrich in den „Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft“ (Band 23, Nr. 88, Juni 1991, S. 52).

Postkarte nach Karl Mays Erzählung

Zahlreiche Buchrücken von Karl-May-Büchern

Unter dem Titel „Böse Geister in Schluchten und Cañons“ meint er, die einzige derartige Stelle finde sich in Winnetou III (Erstveröffentlichung 1893) bei der Beschreibung von unwegsamen Gelände an der Grenze von Idaho zu Wyoming: „Dorthin war außer dem schleichenden Indianer oder einem flüchtigen Trapper noch kein Mensch gekommen, und es zog mich förmlich, mich an dem Wagnisse zu versuchen, in jene unwirtlichen, nach der Sage der Rothäute von bösen Geistern belebten Schluchten und Cannons einzudringen.“ (Ausgabe 1915, S. 357)

Ich danke Frau Dr. Franziska Dokter, Soest, die mich auf diesen Aufsatz aufmerksam gemacht hat.




Wir wünschen ruhige und frohe Festtage

Die Redaktion und alle Autorinnen und Autoren wünschen euch, liebe Leserinnen und Leser, frohe Weihnachten und ruhige Feiertage.

Wir melden uns am 2. Feiertag, Donnerstag, den 26.12. wieder.

 

 

Etwas merkwürdige Out-of-Place-Sichtung in den Schweizer Alpen.




Presseschau Kalenderwoche 51/2019

So kurz vor Weihnachten sollten die Meldungen auch weihnachtlich sein. Leider ist die zoologisch-kryptozoologische Welt nicht immer in dem Zustand, der nur Weihnachtsmeldungen erlaubt. Aber auch die nicht so weihnachtlichen Meldungen sind lesenswert.

Wir wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern ein tolles Weihnachtsfest und ruhige Feiertage

Tobias Möser für die Redaktion


Waldrapp-Wiederansiedlung in Turbulenzen

Waldrapp
Der Waldrapp ist mit dem mittelalterlichen Schopfibis identisch

Der Waldrapp ist als beinahe ausgestorbener, europäischer Ibis eine Besonderheit. In früheren Zeiten weit verbreitet, starb er im 17. Jahrhundert durch starke Bejagung aus. Auf dem Tiefpunkt der Population gab es nur noch eine zweistellige Zahl von Brutpaaren in Marokko, der Türkei und Syrien.

Nachdem die Zucht in Zoos sehr erfolgreich war, kam schnell die Idee, die Tiere wieder auszuwildern. Doch dabei gab es ein Problem: Mitteleuropäische Waldrappen überwinterten südlich der Alpen. Der Zugweg ist nicht angeboren, sondern wurde als kulturelle Errungenschaft von den Eltern an die Kinder weiter gegeben. Zootiere haben können sie nicht gelernt haben, für eine erfolgreiche Auswilderung ist das unabdingbar. Daher hat das in Süddeutschland und Österreich angesiedelte Projekt „einfach“ Motorgleitschirme gewählt, mit denen einzelne Projektmitarbeiter den Vögeln ihren Weg in den Süden zeigen. Das geht seit einigen Jahren sehr gut – und medienwirksam.

Leider hat das Europäische LIFE+ EU-Projekte die Förderung der zweiten Stufe von 2020 bis 2028 abgelehnt. Der Antrag kann zwar in modifizierter Form wieder eingereicht werden, aber dadurch ist die Förderung erst 2021 zu erwarten. Im kommenden Jahr muss das Waldrapp-Team auf eine menschengeführte Migration verzichten.

Zum Glück sind bereits die ersten Sponsoren an Bord, dennoch bestehe ein Bedarf von 70.000 €, so der Südkurier. Das Team ist aber optimistisch, die Durststrecke zu überstehen: Es hat schon eine Stellenanzeige veröffentlicht.

Quelle: Südkurier


Sauropoden lebten auch im hohen Norden

Sauropode in der Nacht
Dinosaurier, wie diesen Sauropoden erwartet man nicht in der Polarnacht.

Die großen, langhalsigen Sauropoden sind Ikonen der Dinosaurier-Popkultur. Doch erwartet man sie in einer Polarnacht? Funde in Teete in Sibirien belegen aber genau das. Der Ort lag in der frühen Kreidezeit, vor etwa 145 – 125 Millionen Jahren nördlich des Polarkreises. Allerdings war es mit 14°C Durchschnittstemperatur deutlich wärmer als heute, die Polarnacht schränkte dennoch das Pflanzenwachstum deutlich ein.

Doch wo im Winter die Polarnacht ist, sind im Sommer die „Weißen Nächte“, in denen die Sonne nicht untergeht. Dem entsprechend üppig fiel das Pflanzenwachstum im Sommer aus. Neue Funde beweisen, dass die Tiere nicht nur im Sommer hierher wanderten, sondern das ganze Jahr in dieser Umgebung lebten: Unter den Fossilien fanden sich auch Zähne von Jungtieren, nicht nur von Sauropoden, sodern auch von von jungen und ausgewachsenen Stegosauriern. Sogar die Überreste einer Meeresschildkröte wurden gefunden.

Die Siberian Times berichtet ausführlich über die Ausgrabungen von 2017, deren Ergebnisse in diesem Jahr veröffentlicht wurden.


Neuseeland will raubtierfrei werden

Portait eines Kakapos
Kakapos sind als flugunfähige Vögel auf eine raubtierfreie Umgebung angewiesen.
Foto: NZ Department of Conservation, CC 2.0

Bis zum Jahr 2050 will Neuseeland alle nicht einheimischen Vogelfeinde aus dem Land verbannt haben. Der Staat plant, alle nicht einheimischen Säugetiere wie Ratten, Hermeline, Opossums und andere Tiere aus dem Land verbannen. Die einzigen einheimischen Säugetiere in Neuseeland sind Robben, Wale und Fledermäuse. Die Landnischen wurden erfolgreich von Vögeln besiedelt. Doch zahlreiche von ihnen sind durch eingeführte Säuger ausgerottet oder vom Aussterben bedroht.

Einzelne kleine Inseln sind bereits frei von Säugetieren, so Kapiti-Island vor Wellington oder die Kakapo-Insel Codfish-Island ganz im Süden. Dennoch ist das Programm sehr ehrgeizig. Am Anfang geht es vor allem um die Bekämpfung von Ratten und Mardern, was kaum einen Neuseeländer stört. Doch was ist mit den 1,4 Millionen Katzen, die im Land leben und die regelmäßig auf Vogeljagd gehen? Bislang hat das Vogelschutzprogramm diese Tiere noch nicht zum Feind erklärt, aber auf die Dauer wird sich das Land zwischen den Vögeln und Katzen entscheiden. Es gibt Richtlinien für den „verantwortungsvollen Besitz von Katzen und anderen Haustieren“: Katzen sollen kastriert bzw. sterilisiert werden, sie sollen so wenig wie möglich nach draußen gelassen werden und Katzenbesitzer sollen „ernsthaft darüber nachdenken, ob sie ersetzt werden muss, wenn sie stirbt.“ Auf die Dauer wird man sich in Neuseeland aber zwischen Katzen und flugunfähigen Vögeln entscheiden müssen.

Quelle: n-tv berichtete ausführlicher vom anderen Ende der Welt.


Die Suche nach dem Beutelwolf: Kryptozoologe kauft Land

Beutelwolf in Wien
Beutelwolf-Dermoplastik im Naturhistorischen Museum Wien

Über den Beutelwolf haben wir schon öfter berichtet. Unter anderem tauchten 2016 in Australien Videos auf, die das legendäre Tier zeigen sollten. Beide Videos wurden von den meisten Fachleuten für echt befunden. Sie stammen beide von einem Kryptozoologen namens Neil Waters, dem Kopf der Thylacine Awareness Group of Australia (TAGOA).

Nachdem nicht viel passiert ist, nahm Waters die Sache selbst in die Hand. Schon 2010 kaufte er Land im Norden Tasmaniens, auf dem er seit dem mindestens zwei Beutelwölfe gesehen haben will. Waters hat bereits zwei Jahre auf Expedition in seinem eigenen Land verbracht und plant zwei weitere Jahre – mehr, wenn das Geld reicht, weniger, wenn er einen Beutelwolf findet. Natürlich hat er Wildkameras installiert und sammelt Proben für DNA-Analysen.

Paul Seaburn, Herausgeber von Mysterious Universe fragt sich, was Neil Waters weiß und was er plant. Er will ihn im Auge behalten.


Lederschildkröte in England angespült

Eine Lederschildkröte am Strand auf dem weg ins Wasser
Lederschildkröten kommen regelmäßig in britische Gewässer.

Im Watt des Mundon Creek in Essex, England ist letzte Woche eine tote Lederschildkröte angeschwemmt worden. Der Kadaver wurde vom „Cetacean Stranding Investigation Programm (CSIP)“-Team des Natural History Museums in London entfernt. Die Schildkröte wurde am Mittwoch in London obduziert.

Im Vereinigten Königreich gehören traditionell alle an den Meeresküsten gestrandeten Großtiere: Wale, Haie, Großfische und Schildkröten dem regierenden Monarchen. Wurden die Kadaver verwertet, musste ein gewisser Anteil dem König bzw. der Königin überlassen werden, meist als Steuer, selten als Naturalie (z.B. Narwalhorn). Heute sind diese Tiere eher eine Last, denn die Körper müssen häufig als Sondermüll entsorgt werden. Die Krone hat diese Last an das CSIP abgegeben, das unter anderem wissenschaftliche Erkenntnisse sammelt.


Leedsichtys-Vortrag im Geozentrum Nordbayern

Rekonstruktion zweier Leedsichthys
Leedsichtys problematicus ist mit etwa 16,5 m der größte, bisher bekannte Fisch der Weltgeschichte. (Bild: Dmitry Bogdanov, CC 3.0)

Das Geozentrum Nordbayern hat einen Vortrag über den größten Fisch der Weltgeschichte organisiert. Am Freitag, den 10. Januar 2020 spricht Dr. Jeff Liston über die Fischfamilie Pachycormidae, deren Vertreter zwischen dem frühen Jura und dem Ende der Kreidezeit die Meere bewohnten. Einige der Pachycormiden stellten die größten bekannten Fische dar, nahezu alle waren Planktonfresser vom suspension-feeder-Typ.

Bekannt ist Leedsichthys problematicus auch aus der BBC Produktion „Monster der Tiefe – Im Reich der Urzeitmonster“ (Originaltitel: Sea Monsters) bekannt. Der Zoologe Nigel Marven „beobachtete“ in der Doku, wie Meeresreptilien einen Schwarm Leedsichthys verfolgen und ein bereits angeschlagenes Exemplar töten.

Ging man früher von einer Länge von mehr als 27 m aus, scheint heute eine Länge von 16,5 m realistischer. Das sind etwa 3 m mehr, als beim größten bekannten Walhai. Fossilien von Leedsichthys sind auch aus Wallücke im Wiehengebirge bekannt.

Der Vortrag findet am 10.1.2020 von 15 bis 16 Uhr im Geozentrum Nordbayern, Schloßgarten 5, 91054 Erlangen, statt.


Und wieder einmal der Wolf

Wolf auf einem bemoosten Felsen
Umstritten wie kein Wildtier in Deutschland: Der Wolf

Der Wolf steht nach letzter Woche schon wieder hier. Der Bundestag hat ein Gesetz beschlossen, das den Abschuss von Wölfen erleichtert, wenn sie „ernste wirtschaftliche Schäden“ verursachen. Vorher hätten „erhebliche Schäden“ verursacht werden müssen. Das kann auch ganze Wolfsrudel betreffen, so lange, bis keine Schäden mehr verursacht werden. Allerdings muss jeder Abschuss einzeln von den Länderbehörden genehmigt werden, einzeln und nur, wenn nach dem letzten Abschuss weitere Schäden auftreten.

Auf der anderen Seite ermöglicht das neue Gesetz, Hobbyschäfer und -ziegenhalter für Wolfrisse zu entschädigen. Hybride zwischen Wolf und Hund sollen generell abgeschossen werden, was auch den Wolf vor dem Eintrag von Hundegenen schützt. Ebenso ist es in Zukunft verboten, Wölfe anzulocken und zu füttern, damit sie nicht an Menschen gewöhnt werden.

Kommentar: (TM) Dieses Gesetz stellt einen halbwegs gangbaren Kompromiss dar. Das kann man schon daran sehen, dass es der FDP nicht weit genug geht und die Grünen sich über zu wenig Schutz der Wölfe erregen. Insgesamt erscheint es mir ein guter Wurf: Der Abschuss der Tiere bleibt weiterhin das allerletzte Mittel und mehr Nutztierhalter können für Wolfsschäden entschädigt werden. Das wird die Akzeptanz der Tiere generell erhöhen. Gleichzeitig wird das Fütterungsverbot die Wölfe schützen, da sie die Nähe des Menschen weiterhin meiden. Dass im Zweifel ganze Rudel abgeschossen werden dürfen, ist leider nur konsequent, schließlich lernen Wölfe von einander und das Mem, Nutztiere zu reißen, wird damit entfernt.

Nachtrag: Im Landkreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein wurde ein Waldkindergarten aus Angst vor einem Wolf geschlossen. In der Gemeinde Sankt Michaelisdonn wurde am vergangenen Mittwoch ein „aggressiver“ Wolf gemeldet, der bereits mehrere Schafe gerissen haben soll. „Wir haben nur präventiv entschieden, wenn der Wolf wirklich so aggressiv sein sollte, dass wir jetzt die Kinder für zwei Tage ins Ausweichquartier nehmen“, sagte Udo Neumann von der Johanniter Unfallhilfe. „Am Freitag beginnen die Weihnachtsferien. Wir gehen davon aus, dass wir danach im Januar wieder in den Wald Christianslust zurückgehen können.“

Schade, so lernen bereits Kindergartenkinder, dass von Einzelwölfen eine Gefahr ausginge.


Forscher haben zehn Millionen Vögel beringt

Rotkehlchen
Rotkehlchen im Garten

In den letzten 110 Jahren haben deutsche Vogelforscher mehr als zehn Millionen Vögel beringt. Ein auf Helgoland gefangenes Rotkehlchen war nominell das zehnmillionste Tier.

Seit 1909 werden Vögel in Deutschland wissenschaftlich beringt. Dies lieferte in der Vergangenheit Aufschluss über Zugwege, Lebensgeschichten und Lebenserwartung der Vögel. Mehr als 400 Arten haben die deutschen Vogelwarten beringt. In den drei deutschen Beringungszentren sind etwa 280 Haupt- und Ehrenamtler tätig. Sie markieren rund 180.000 Vögel im Jahr.


Die Eule im Weihnachtsbaum

Man stelle sich vor: Eine Eule fliegt in der Nacht herum und macht, was Eulen nachts machen. Als der Morgen graut, setzt sie sich in einen schönen dichten Nadelbaum, um darin zu schlafen. Soweit nichts ungewöhnliches. Aber wenn der Baum als Weihnachtsbaum geschlagen und eingepackt wird, bevor die Eule flüchten kann.

Genau das ist der Familie von Kate McBride Newman aus dem US-Bundesstaat Georgia passiert. Kate liebt Eulen und hat einige Eulenfiguren zuhause, mehr als zehn davon hingen im Tannenbaum. Ihre zehnjährige Tochter India kam dann nach einigen Tagen aus dem Wohnzimmer, offensichtlich beunruhigt und meinte „Diese Deko macht mir Angst“, weil sie ihr mit dem Blick folgte. Schnell stand fest: das ist keine Figur, sondern eine echte Eule – und sie war bereits seit Anfang November im Baum!

Was tun? Zunächst ließen sie einfach nachts die Fenster des Zimmers offen, in der Hoffnung, die Eule fliege von selbst davon. Aber dummerweise gefiel es der Eule im Weihnachtsbaum. So informierte Kate das lokale Chattahoochee Nature Center. Ein Mitarbeiter kam, identifizierte die Eule als „Eastern screech owl“ (Megascops asio, auf deutsch Ost-Kreischeule) und finge sie ein. Zunächst bekam die Eule etwas Futter und Nahrungsergänzungsmittel, weil sie doch etwas dünner war, als sie sein sollte. Die Eule wurde dann letzten Samstag in der Abenddämmerung freigelassen. Kate sagt, sie kann sie gelegentlich rufen hören.


Im Fernsehen

Wer über die Feiertage noch etwas kryptozoologisches erleben möchte, und sich hier schon satt gelesen hat: Das Fernsehen hat etwas zu bieten:

  • 25.12. um 20:15 Uhr: ZDF info -TerraX Monster
  • 29.12. um 18:00 Uhr: NDR: Nordseereport Spezial – Seejungfrauen, Kraken, Klabautermänner

Feld-Ornithologisches

Es wird Weihnachten. Der Vogel, der in der nächsten Zeit am häufigsten beobachtet wird, ist wohl die Weihnachtsgans oder der knusprige Truthahn. Trotzdem sind Vogelbeobachter wie immer in ganz Deutschland unterweg und trotzen dem Wetter.

Neu ist diese Woche:

  • In Markkleeberg ist eine Kanadapfeifente (Anas americana) aufgetaucht. Das adulte Männchen schwimmt auf dem Lauer Waldsee und scheint schon länger dort zu sein: Mehrere Beobachter melden „weiterhin stationär“.
  • Auf dem Hiltruper See bei Münster schwimmt eine Ringschnabelente (Aythya collaris), ebenfalls ein adultes Männchen. Noch ist unklar, ob es sich um einen Gefangenschaftsflüchtling handelt. Da das Tier ausschließlich auf dem Wasser unterwegs ist, konnten die Beobachter keine Aussage über Ringe machen.
  • Eine weitere Ringschnabelente schwimmt im Rhein bei Rastatt
  • An der Elbe bei Hetlingen (unterhalb von Hamburg) ist ein nicht bestimmter Adler aufgetaucht. Er griff einen Seeadler an. Im direkten Vergleich kleiner, aber ebenfalls kräftig, möglicherweise ein Kaiseradler.

Zu den „immernoch da“-Meldungen gehört:

  • Der Schildrabe in Olbernhau (Erzgebirge) mausert sich zu einem kleinen Star. Man findet alle möglichen Fotos von ihm.
  • Die Eismöwe (Larus hyperboreus) hat sich vor Helgoland eingerichtet.
  • Die Polarmöwe, die am Freitag letzter Woche (13.12.) vor Sylt flog, könnte jetzt auf Helgoland sein. Am Samstag (14.12.) haben Beobachter dort eine fliegende Polarmöwe (Larus glaucoides) fotografiert.
  • Weiterhin offshore bei Kappeln schwimmt eine Prachteiderente herum.
  • Eine Pazifiktrauerente ist immernoch offshore bei Gelting in der Flensburger Förde unterwegs.

Nicht mehr gemeldet:

  • Der Gleitaar aus Bröckel im Landkreis Celle ist „entglitten“.
  • Von keinem der Tienschan-Laubsängern (Phylloscopus humei) gibt es Beobachtungsmeldungen
  • Der Mönchsgeier von Rügen ist wieder untergetaucht, taucht aber sicher bald wieder auf.

Zu guter Letzt: der Zitteraal und der Weihnachtsbaum


Kann ein Zitteraal einen Weihnachtsbaum zum Leuchten bringen? Die Entladungen eines erwachsenen Electrophorus können je nach Art bis zu 860 V betragen, das reicht mehr als aus, eine Niedervolt-Lichtanlage zum Leuchten zu bringen. Aber reicht die Leistung (Watt = Volt x Ampere) dazu aus? Hat ein Zitteraal genug Ampere, um 5 W zu erzeugen?

Nach diesem Artikel haben die Stromstöße ein geringen Stromfluss von 1 Ampere, ein anderer, leider nicht zitierbarer Artikel lieferte 0,83 Ampere. Selbst bei geringer Stromstärke ergibt sich eine Leistung von bis zu 860 W. Das reicht aus, um mehr als ein paar Lichterketten zum Leuchten zu bringen.

In diesem Jahr wurden zur lange bekannten Art Electrophorus electricus noch zwei weitere Arten, E. voltai und E. varii beschrieben. Wir berichteten.


In eigener Sache:

Wegen der kommenden Feiertage haben wir den Redaktionsschluß auf Freitag, den 20.12., 18 Uhr, vorverlegt. Die Redaktion arbeitet bis 6.1. nur eingeschränkt. Wir lesen alle ankommenden Mails und antworten auch, aber rechnet bitte mit etwas längerer Reaktionszeit als sonst. Danke.





Freitagnacht-Kryptos: Ein biomechanisches Wunder – Rangifer volans

Der grönländische Biologe N. Pol hat mit dem fliegenden Rentier Rangifer volans, Pol 1987 eine extrem hohe biomechanische Entwicklung beschrieben, die sonst bei Vertebraten fast nicht anzutreffen ist.
Die Gesamtpopulation dieser Hirsche wird auf ca. 12 Exemplare geschätzt. Sie sind aufgrund außerordentlicher morphologischer und physiologischer Entwicklungen in der Lage ohne Auftriebsflächen zu fliegen. Dabei können sie über längere Zeit Spitzengeschwindigkeiten von über 1100 km/s durchzuhalten. Besondere Beachtung findet die extrem verstärkte Nackenmuskulatur, die in der Lage ist, den Kopf der Tiere trotz des hohen Luftwiderstands in Position zu halten.

Fliegende Säugetiere

Als weitere Anpassung an die durch die Luftreibung entstehenden hohen Temperaturen sind der Nasenschild und die Hufe aus einem bisher nicht genau zu analysierenden Material. Dieses ist in den Eigenschaften hochwertiger Thermokeramik sehr ähnlich und erträgt Temperaturen bis zu 15000°C ohne Verformungen und isoliert bei nur wenigen Millimetern Schichtdicke.
Die jedoch erstaunlichste Anpassung ans Fliegen liegt jedoch in den Hufen. Sie sind ähnlich geformt wie die Hufe des bekannten Rentiers Rangifer tarandus, verfügen jedoch über eine etwa 30% größere Trittfläche. An der Hinterseite der Beine, kurz über dem Ansatz des Hufes liegen einige flächig verwachsene Haare vor. Deren Ansammlungen weisen gewisse Ähnlichkeiten mit der dem Luftstrom abgewandten Seite eines Vogelflügels auf. Vermutlich sind sie funktionsanalog zu den Flügeln an den Schuhen des Götterboten Hermes.

Historische Darstellung einer kleinen Formation von Rangifer volans in der frühen Startphase. Man beachte: Die Transition ist noch nicht abgeschlossen.

Aerodynamische Feinheiten ermöglichen Rekordgeschwindigkeiten

Erreicht das Tier eine kritische Geschwindigkeit, die je nach Größe und Ausbildung der Hufe und Haarfedern bei 50 bis 70 km/h liegt, so bildet der Luftstrom einen longitudinalen Wirbel aus, der in der Lage ist, das Ren in die Luft zu heben. Das Tier reitet also auf seinen eigenen Luftverwirbelungen.
Vermutlich durch biomechanisch noch nicht vollständig erforschte Ruderbewegungen der Vorderbeine, die möglicherweise im Zusammenhang mit charakteristischen Geweihbewegungen stehen, vermag das Tier auf die unglaubliche Spitzengeschwindigkeit von über 1100 km/s zu beschleunigen (mündl. Mitteilung St. N. Claus). Diese Wirbelbildung führt bei Geschwindigkeiten von über 750 m/s zur Ionisierung der Luft, so daß unter und einigen Meter hinter einem solchen fliegenden Rentier leuchtende Streifen, ähnlich von Sternschnuppen zu sehen sind.

Nach St.N. Claus (mündl. Mitteilung) hängt hiermit auch das beachtenswerte Sozialverhalten der Tiere zusammen, welches sich insbesondere im Formationsflug äußert. Im Gegensatz zu den in Formation fliegenden Vögeln (vgl. Gänse und Kraniche) halten R. volans keine deltaförmige Formation sondern fliegen in Zweierreihen dicht hintereinander.

Biomechanisch noch ungeklärt: die Transition

Ein Rätsel um die Fortbewegung dieser Tiere ist jedoch noch nicht gelöst worden: Zwar ist durch St.N. Claus annähernd belegt, wie sich die Tiere in der Luft halten und beschleunigen können, doch liegen für die Abflugphase, während der die kritische Geschwindigkeit noch nicht erreicht wird bisher nur Vermutungen vor: W. Nachtsmann vom Institut für Aerogenetik der Universität Hammerfest glaubt für diese Phase seien vor allem Jumping Genes verantwortlich, die er im Genom von R. volans in großer Zahl fand. Raffael Engel von der Societé Nationale de Noell in Paris hält jedoch auch eine Art Luftkissensystem für möglich, das auf dem Leidenfrost’schen Phänomen basiert und zustandekommt, weil die mehrere 1000°C heißen Hufe bei Landung und Aufenthalt auf dem Boden den Schnee berühren. Das Ren ruht also möglicherweise auf einem von ihm erzeugten Wasserdampfpolster. Das würde auch das Fehlen von Fußspuren eindeutig erklären.

Keine Populationsentwicklung?

Ein weiteres Phänomen betrifft die Populationsentwicklung: Die fliegenden Rentiere scheinen sich nicht zu vermehren oder zu verringern.
Niemals ist irgendwo ein totes Tier gefunden oder die Geburt eines Jungen dokumentiert worden, so dass spekuliert werden kann, dass seit der Zeit des Erstdokumentators St. Nikolaus von Myra immer noch dieselben Tiere ihre Bahnen ziehen.


Literatur:

Nikolaus, St. (536) „Cervi, ad caelum volans“ Myra. Z. Zt. in der vatikanischen Bibliothek

Engel, R. (1996): „The Leidenfrost- Phenomenon as a Base of Vertebrate Locomotion“; Future 17, 875-877

Pol, N. (1987):“Nyäbrogdö va Rangifer volans n. sp.“ IKEA- News 3, 15-22

Nachtsmann, W.(1994): „A special Pattern in the behaviour of Jumping Genes: Biolocomotion“; Future 15, 1725-1780