Eine British Big Cat ist eine out-of-Place Sichtung von Großkatzen auf den britischen Inseln.
Von den britischen Inseln stammen die meisten Sichtungsberichte von out-of-Place Großkatzen. Sie haben teilweise sogar regionale Namen bekommen, wie der Surrey Puma und die Bestie von Exmoor.
Grundsätzlich sind viele Großkatzen in der Lage, mit dem mitteleuropäischen Klima zurecht zu kommen und zu überleben. Pumas, einige Leopardenformen und Amurtiger leben teilweise unter deutlich härteren klimatischen Bedingungen. Die britischen Inseln sind aufgrund fehlender großer Beutegreifer sehr reich an Wild, so dass die Lebensbedingungen für diese Katzen gegeben sind.
Für den Ursprung dieser Tiere gibt es mehrere Theorien:
- 1976 wurde im „Dangerous Wild Animals Act“ (dt. Gesetz über gefährliche Wildtiere) die Haltung von Großkatzen als Haustiere deutlich erschwert. In den 1960ern -70ern war es bei reichen und vor allem Neureichen Briten Mode, Käfige mit Großkatzen zu besitzen. Einige dieser Tiere wurden sogar an der Leine geführt, im Londoner Kaufhaus Harrods konnte man junge Großkatzen kaufen.
Das Gesetz erhöhte die Hürden für die Haltung von Affen, Raubtieren, großen oder giftigen Reptilien, gefährlichen Spinnen und Skorpionen. Hierfür wurde eine Lizenz notwendig, für die der Lizenznehmer angeben musste, welche Tiere er wo und wie pflegte. Die Lizenz wurde nur erteilt, wenn die Behörde davon überzeugt war, dass die Tiere sicher und artgerecht untergebracht sind. Eine Versicherung war ebenfalls notwendig.
Durch diese Auflagen wurde die Haltung der Tiere oft so erschwert und verteuert, dass die Besitzer sie abgeben wollten. Das dadurch entstandene Überangebot und die teuren Auflagen ließen den Markt zusammenbrechen, niemand wollte eine Großkatze auch nur geschenkt.
Das Gesetz verbot nicht, die Tiere auszusetzen oder ausbrechen zu lassen. Dieses Schlußfloch wurde erst 1982 beseitigt. In der Zwischenzeit hätten viele Halter die Möglichkeit gehabt, Tiere auszusetzen. Ob es dazu in mehr als Einzelfällen gekommen ist, wird nicht mehr zu klären sein. - In Großbritannien gibt es Wildkatzen, die etwas größer als übliche Hauskatzen sind. Fehlt ein Größenmaßstab, kann ein Augenzeuge bei größerer Entfernung bei der Beurteilung der Größe einer Katze irren.
- Die Römer brachten einzelne Grokatzen für ihre Circus-Veranstaltungen mit. Hier kam es mit Sicherheit auch zu einzelnen Ausbrüchen, aber ob sich über 2000 Jahre lang versteckte Populationen erhalten konnten, ist fraglich.
- Großbritannien wurde nach der letzten Eiszeit von Großkatzen besiedelt. Sie haben versteckt über lange Zeit ihre Populationen aufrecht erhalten können.
Zu den letzten beiden Theorien ist zu beachten, dass die Briten in geschichtlicher Zeit Wolf, Braunbär, Wildschwein und Wisent ausgerottet haben. Bei diesen, teilweise gezielten und koordinierten Aktionen wären Großkatzen sicher aufgefallen und ebenfalls ausgerottet worden.
Physische Beweise für British-Big-Cats existieren wenige. Mehr oder weniger regelmäßig werden Beobachtungen und Angriffe auf Hunde in den lokalen Medien veröffentlicht. Mehr als skelettierte Reste von Hirschen als angebliche Risse und unklare Fußabdrücke findet man selten.
Mit Felicity, einer Puma-Katze existiert der Beleg für ein Einzeltier: Felicity wurde 1980 in Schottland gefangen, nachdem einige Jahre vorher Sichtungsberichte auftraten. Felicity liebte noch eine Weile im Highland Wildlife Park bei Kingussie, Schottland. Beim Fang war sie in exzellenter Verfassung. Die Angaben, ob das Tier kurz oder lange in Freiheit lebte, sind widersprüchlich.
2011 untersuchte die Universität Durham Haare aus Nord-Devon. DNA in den Haaren bewies, das ein Leopard in der Gegend lebte. Im folgenden Jahr fand man an zwei Hirschkadavern nur Fuchs-DNA.
Für kleinere „Wildkatzen“ wie Ozelot, Serval und Karakal gibt es mehr Hinweise.
Wir berichten regelmäßig in der Presseschau über Sichtungsberichte.