Als Evolution wird die allmähliche Veränderung von vererbbaren Merkmalen bei Lebewesen von Generation zu Generation bezeichnet.
Das Lehr- und Forschungsgebiet ist die Evolutionsbiologie, sie unterliegt wie alle Wissenschaften sehr regelmäßig neuen Einsichten.
Charles Darwin, Russell Wallace und Gregor Mendel
Die ersten Gedanken zur Evolution wurden 1859 von Charles Darwin in seinem Buch „The Origin of Species“ veröffentlicht. Etwa zeitgleich zu ihm veröffentlichte Alfred Russell Wallace das Manuskript „Über das Gesetz, das die Einführung neuer Arten regulierte“, das sich inhaltlich ebenfalls mit der Evolution von Organismen auseinandersetzte.
Beide konnten mit ihren Arbeiten zunächst Achtungserfolge erzielen, jedoch nicht ohne Widerspruch. Insbesondere Darwin’s Ansatz, auch den Menschen als evolutionär entstanden zu betrachten, traf auf heftigen Widerstand. Bis zur Entdeckung der Mendel’schen Gesetze um 1900 fehlte zudem ein Mechanismus der Vererbung, so dass die Evolutionsbiologie zwar von zahlreichen Fossilien wie dem Archaeopteryx gestützt wurde, aber in der Praxis keine Aufhängung fand.
Die DNA und die synthetische Evolutionstheorie
Als die molekularen Mechanismen der Vererbung und der Mutationen entdeckt wurden, bekam die Evolutionsbiologie völlig neue Werkzeuge in die Hand. Nicht mehr nur an Fossilien (wie bei den Steinheimer Schneckensanden), die Wissenschaftler konnten direkt an den Genen forschen. Die einfache „Sprache“ der DNA ermöglichte mathematische Modelle, molekulare Uhren und vieles mehr.
Ernst Mayr brachte als erster Darwins Gedanken der „natürlichen Auslese“ mit den Erkenntnissen der Genetik in Einklang. Hieraus entwickelte Willi Hennig die „synthetische Evolutionstheorie“, bei der er die Aufspaltung von Arten als Basis für die Systematik ansah: die phylogenetische Systematik war geboren.
Literaturempfehlung
Zum Thema Evolution gibt es eine unglaubliche Menge an Literatur, von einfach-populär bis zu reinen Fachpublikationen, die auch nur Fachmenschen verstehen können. Wir haben einige für euch herausgegriffen und kurz kommentiert
Charles Darwin eröffnetMit seinem am 24. November 1859 erstmals publizierten Werk Der Ursprung der Arten leitet Charles Darwin eine entscheidende Wende in der modernen Biologie ein. Diese brillante Neuübersetzung würdigt einen der bedeutendsten Naturwissenschaftler, dessen bahnbrechende Forschung unsere Sicht auf die Welt revolutioniert hat. Der Verlag Klett-Cotta hat mit der Neuübersetzung ein 160 Jahre altes Werk brilliant in Text und Bild auf den Markt gebracht. |
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Alfred Russel Wallace erhöhtAlfred Russell Wallace (1823-1913) wurde in Usk, Monmouthshire geboren. Er arbeitete zunächst als Landvermesser, Zeichner und Kartograph. In Leicester machte er Bekanntschaft mit Henry Bates, der Wallaces Sammel- und Leseleidenschaft sowie dessen Begeisterung für die Reiseberichte Humboldts und Darwins teilte. 1854 begab sich Wallace für Sammelarbeiten auf eine achtjährige Reise in den Malayischen Archipel, während der er seine Gedanken zur natürlichen Selektion Am Ende des Archipels niederschrieb. |
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Willi Hennig deckt aufLeider ist das wichtigste Werk der modernen Biologie nur in englischer Sprache erhältlich. Mit der Idee der phylogenetischen Systematik bringt Willi Hennig nichts anderes zustande, als Paläontologie, Genetik, Evolutionslehre und Systematik in Deckung zu bringen. Dieser große Wurf der Biologie ist sicherlich keine leichte Kost für den Feierabend. Letztlich bringt Hennig es fertig, das, was gute Systematiker vor ihm lange geahnt hatten, aber nie wirklich fassen konnten: Dass eine moderne Systematik nur Sinn ergibt, wenn sie die Evolutionsgeschichte der betrachteten Gruppen abbildet. |
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und Hollywood macht eine Komödie daraus!Man nehme: Zwei abgehalfterte Biologen als Dozenten einer drittklassigen Hochschule, einen ebenso stereotypen wie unfähigen Biologie-Kurs, einen möchtegern-Feuerwehrmann und einen Meteoriten, der aggressives außerirdisches Leben mit wahnsinning schneller Evolution auf die Erde gebracht hat. |