Zwei BeutelwölfeZwei Beutelwölfe im Zoo
Lesedauer: etwa 2 Minuten

Die Fähigkeiten, ein Lebewesen (nicht) mittels Umwelt-DNA (eDNA, e = environmental) festzustellen, hat Prof. Neil Gemmell aus Neuseeland in Loch Ness ja eindrucksvoll bewiesen. Jetzt hat der Beutelwolf-Forscher Michael Moss zusammen mit der Firma EnviroDNA einen Kit entwickelt, mit dem er Beutelwolf-DNA in der Umwelt nachweisen kann. Hierzu wurden Teile der DNA-Sequenz eines konservierten Beutewolf-Jungtier/Embryos verwendet, den man vor einigen Jahren auch zum Klonen der Tiere vorgesehen hatte.

Wird Moss einen positiven Treffer finden, ist das ein sehr starker Hinweis auf die Weiterexistenz des Beutelwolfes bis in heutige Tage. Fehler können durch ähnliche Sequenzen von nahe verwandten Arten wie dem Beutelteufel oder dem Tüpfelbeutelmarder entstehen. Diese binden möglicherweise schwach an die Beutelwolf-Sequenzen und liefern ein falsch-positives Signal. Solche Signale lassen sich jedoch erkennen, wenn man entsprechende Sequenzen dieser Tiere einstellt.

Bisher konnten die Forscher den Test nur an Haaren konservierter Beutelwölfe ausprobieren, aber sie erwarten die Möglichkeit, in Zukunft ganze Proben zu analysieren. Ein positiver Nachweis bedeutet, dass ein Beutelwolf sicher da war, mit 90%iger Wahrscheinlichkeit in den letzten 30 Tagen.

Da der letzte Nachweis eines lebenden Beutelwolfes am 6. oder 7. September 1934 erfolgte, ist ein solcher Nachweis nahe am Beweis für das Überleben der Art bis heute.

 

Wir verfolgen die Sache interessiert weiter und berichten, sobald es etwas Neues gibt.


Die Meldung war Teil einer Presseschau vom 29.11.2020

Von Tobias Möser

Tobias Möser hat Biologie, Geologie und Wirtschaftswissenschaften studiert. Schon als Kind war er vor allem an großen Tieren, Dinosauriern, später Walen interessiert. Mit der Kryptozoologie kam er erst 2003 in näheren Kontakt. Seit dieser Zeit hat er sich vor allem mit den Wasserbewohnern und dem nordamerikanischen Sasquatch befasst. Sein heutiger Schwerpunkt ist neben der Entstehung und Tradierung von Legenden immer noch die Entdeckung „neuer“, unbekannter Arten. 2019 hat er diese Website aufgebaut und leitet seit dem die Redaktion.