Braunbär im Wildpark PoingBraunbär im Wildpark Poing
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Laut übereinstimmenden Medienberichten haben Soldaten der Bundeswehr im Allgäu einen Bären gesehen.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt berichtet in einer Pressemitteilung folgendes:

 

Soldaten der Bundeswehr haben das Landratsamt Ostallgäu darüber informiert, dass sie in der Nacht vom 16.10. auf den 17.10.2024 im südöstlichen Landkreis Ostallgäu einen Bären gesichtet haben. Eine Prüfung des Standortes und der Umgebung auf Bärenhinweise (Trittsiegel, Losung, Spuren) durch das Netzwerk Große Beutegreifer ist eingeleitet. Aufnahmen des Tieres liegen nicht vor.

 

Weiter gibt das LfU allgemeine Verhaltensvorschläge heraus, so sollen Wanderer besonders darauf achten, in der Natur keinen Müll, insbesondere keine Essensreste zurückzulassen und sich in der Natur allgemein aufmerksam und vorsichtig zu verhalten. Nutztierhaltern wird erst einmal empfohlen, ihre Tiere nachts einzustallen.


 

Europäischer Braunbär
Europäischer Braunbär

 

Hintergrund: Bären in Bayern und den Zentralalpen

In den letzten Jahren sind immer wieder Bären kurzfristig nach Tirol und sogar nach Bayern eingewandert. Sie waren sehr heimlich und verzogen sich nach kurzer Zeit wieder, ohne Schäden anzurichten oder überhaupt gesehen zu werden. Auch seit einiger Zeit gibt es vermehrt Meldungen über Hinweise auf Bären. Im Juli hatte daher die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller von den Freien Wählern die Gründung einer bewaffneten bayerischen Braunbärenbereitschaft gefordert. Das Umweltministerium reagierte darauf „zurückhaltend“, wie es in der Presse hieß.

Es ist davon auszugehen, dass der jetzt beobachtete Bär (falls es sich denn um einen Bären handelt, man denke an die Löwin aus Kleinmachnow) ebenfalls wie JJ1 aus dem Ursus Life Projekt im Trentino eingewandert ist.
Natürlich hat man immer noch den „Problembär Bruno“ (JJ1) im Hinterkopf. 2007 hatte er einige gefährliche Annäherungen an Siedlungen gewagt und wurde bald erschossen. Trotz strengen Verbotes haben zwei österreichische Hoteliers seine Mutter Jurka angefüttert. So lernte er von ihr, Menschen mit Futter zu assoziieren und suchte (wie auch seine Geschwister) in Menschennähe nach Nahrung.

Eine größere Gefährdung von menschlichem Eigentum dürfte aktuell nicht anstehen. Die Wälder liefern im Herbst große Mengen Eicheln, Bucheckern, Pilze, Beeren und Nüsse, Wild gibt es ebenfalls genug, der Bär kann sich auch ohne Katzenfutternäpfe, Kaninchenställe oder gar eingezäunte Schafe seinen Winterspeck anfressen und wird bald eine Höhle für den Winterschlaf aufsuchen. Wie es im Frühjahr aussieht, ist eine ganz andere Sache, aber bis dahin haben Politiker Zeit, sich die Köppe heiß zu reden, während besonnenere Menschen sinnvolle Maßnahmen erarbeiten.

 

Danke an Ulrich, der mich auf die Meldung aufmerksam machte.

Von Tobias Möser

Tobias Möser hat Biologie, Geologie und Wirtschaftswissenschaften studiert. Schon als Kind war er vor allem an großen Tieren, Dinosauriern, später Walen interessiert. Mit der Kryptozoologie kam er erst 2003 in näheren Kontakt. Seit dieser Zeit hat er sich vor allem mit den Wasserbewohnern und dem nordamerikanischen Sasquatch befasst. Sein heutiger Schwerpunkt ist neben der Entstehung und Tradierung von Legenden immer noch die Entdeckung „neuer“, unbekannter Arten. 2019 hat er diese Website aufgebaut und leitet seit dem die Redaktion.