In der Kryptozoologie gilt der Mokele Mbembe als der prominenteste angeblich überlebende Dinosaurier. 1985 wurde diesem Kryptiden mit „Baby – Das Geheimnis einer verlorenen Legende“ sogar ein Kinofilm gewidmet. In den Likouala-Sümpfen des Kongos soll den Eingeborenen zufolge ein Tier von Elefantengröße leben, das über einen langen beweglichen Hals verfügt und eine graubraune Haut hat.
Diese Beschreibung weckte Vorstellungen eines mittelgroßen Sauropoden, der in den tiefen Wäldern Afrikas überlebt haben könnte. Der berühmte Tierfänger Carl Hagenbeck finanzierte sogar eine ergebnislose Expedition in die Region und glaubte an die Möglichkeit, hier existiere ein „Brontosaurus“ (Hagenbeck, Carl: Von Tieren und Menschen. Hamburg: Leverus 2012, S. 197 f.).
Zahlreiche Expeditionen fanden nichts greifbares
Ungezählte weitere kryptozoologische Expeditionen brachten Zeugenaussagen und sich widersprechende Einschätzungen zur Frage der Existenz eines unbekannten Großtieres aus dem Kongo mit, allerdings keine Beweise.
Aus zoologischer Sicht erscheint das Überleben eines Sauropoden aus dem Jura bis in die heutige Zeit natürlich höchstgradig zweifelhaft. Doch könnte es sich in der Tat auch um ein vollkommen anderes Tier handeln, das von den Eingeborenen beschrieben und möglicherweise erst durch die Vorannahmen und Wünsche westlicher Reisender und Forscher zu einem Dinosaurier mutierte.
Interessant ist es zu sehen, dass bereits früheste Forschungsreisen in die Region auf Hinweise eines unbekannten Großtieres stießen. Der Missionar Abbe Liévin Bonaventure Proyart bescheibt in seinem 1776 in Frankreich veröffentlichtem und 1777 ins Deutsche übersetztem Buch „Geschichte von Loango, Kakongo und anderen Königreichen in Afrika“ die Entdeckung großer Fußspuren in den Wäldern, die einen Durchmesser von 3 Fuß (gut 90 Zentimeter) gehabt haben sollen und gut 8 Fuß (ca. 2,5 Meter) auseinander gelegen haben.
Mokele Mbembe bleibt illusiv
Er selbst hat das Tier nicht zu Gesicht bekommen, schließt aber aufgrund der Fährte auf eine gigantische Größe von diesem.
Leider scheint Proyart keine weiteren Untersuchungen zur Herkunft dieser Spuren unternommen zu haben. Seine knappen Ausführungen können heute lediglich den historischen Wert haben: Sie sind die vermutlich älteste Quelle in Hinsicht auf die mögliche Existenz eines kryptiden Großtieres im Kongo.
Eine gesamte Version eines Buches ist online verfügbar: Die Bayerische Staatsbibliothek hat die Ausgabe von 1777 digitalisiert. Sie kann auf ihren Seiten direkt angesehen oder in unterschiedlichen Formaten heruntergeladen werden.