Im vergangenen November hatte Tobias Möser über diesen mutmaßlichen Almasty-Nagel berichtet. Hierauf möchte ich nun zurückkommen. Seit Januar 2018 befindet sich ein angeblicher „Almasty-Fingernagel“ in meinem Besitz.
Einen Überblick über diesen Gegenstand und seine mögliche Bedeutung findet man u.a. hier in diesem kleinen Video auf YouTube:
Wie ich an den „Almasty-Fingernagel“ kam:
Am 06.01.2018 konnte ich einen Gegenstand bei eBay als
„Fingernagel eines Alma, Kryptozoologie, cryptozoology, yeti bigfoot“,
von einer Person, die ich in Folge „Xaver“ nennen werde, ersteigern. Ich gewann die Auktion und war nun gespannt auf das Artefakt.
Die erste optische Begutachtung erbrachte Folgendes:
Die Verpackung
- der Nagel befindet sich in einem Glasobjekt aus wahrscheinlich zwei Teilen, eine Glasplatte mit aufgesetzter Glaslinse, von einem rechteckigen Objektträger umsäumt
- Größe des Objektträgers 20,5 cm x 20,0 cm; Gesamtgewicht ca. 510 Gramm, Stärke ca. 1,5 cm
- der Durchmesser der aufgesetzten Glaslinse beträgt ca. 13,5 cm, die Höhe der Wölbung beträgt ca. 3 cm
- es sieht so aus, als wäre die obere Glaslinse auf den Glasboden aufgeklebt
- der Objektträger ist mit einem schwarzen, möglicherweise stoffähnlichen Material beklebt, könnte auch nur strukturiertes Papier sein. Einige der Klebestellen sind lose.
- alles in allem sieht das Material alt aus; nach Angaben von Xaver stammt dieses Präparat aus den Jahren 1940 – 1945
- links unten auf dem Objektträger befindet sich ein Aufkleber, weiß mit blauer Umrandung und Zacken, ähnlich wie bei einer Briefmarke. Auf dem Aufkleber befinden sich Buchstaben, meiner Meinung nach kyrillische Buchstaben – АЛАC – und klein rechts am Rand – Р И –
Anzeige |
Sowjetische Wildhominiden-ForschungIn diesem Buch legt er sein Augenmerk im Wesentlichen auf die praktischen Aspekte und Ergebnisse der Bigfoot-Forschung, aber auch auf die Frage, ob und wie es möglich ist, einen Kontakt mit den intelligenten Zweibeinern aufzubauen.
Auf den Spuren von Bigfoot, Yeti & Co: Fakten und Beweise aus Russland ist 2017 im befreundeten Ancient Mail Verlag erschienen, hat 200 Seiten und ist komplett auf Deutsch. Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website. |
Der „Almasty-Nagel“
- der Nagel hat eine Länge von ca. 9 cm und eine Breite von ca. 4 cm (lässt sich nicht 100% genau messen, da der obere Teil des Objektträges eine Linse ist)
- die Oberseite wird zu fast 50 % mit Haaren bedeckt, wobei es so aussieht, dass die Haare an der Nagelwurzel beginnen
- die Farbe des Fingernagels an der Oberseite ist bräunlich
- auf der Oberseite befinden sich mehrere Kratzer
- die vordere Kante des Nagels weist teilweise eine Ablösung der oberen Schicht auf
- die untere Seite des Nagel ist ca. 1 cm vorne glatt und dann bis zur Nagelwurzel rau, sieht aus, wie verkrustetet Material (Blut?)
- die Wölbung des Fingernagels beträgt ca. 1 cm
- die Stärke des Fingernagels, geschätzt: 1,5 mm

Beschriftung bleibt zunächst unklar
Die Beschriftung und deren Bedeutung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch vollkommen unbekannt. Igor Burtsev schrieb mir dazu am 7.1.18: „Es könnte P oder L sein, gedrehter Schriftzug zwei Buchstaben: RI, möglicherweise eine Abkürzung.“
Tobias Möser wies mich während der Setzarbeiten für diesen Artikel darauf hin, dass die Marke „offiziell“ aussieht. Es könnte sich hierbei um eine Inventar- oder Pfandmarke handeln.
Wo kommt der Nagel her?
Da keine weiteren Informationen zu diesem Objekt dem Paket beilagen, schickte ich eine Nachfrage per Mail an den Verkäufer. „Xaver“ schrieb mir, wie er in den Besitz des Gegenstandes gekommen ist und welche Informationen er dazu erhalten hatte. Er habe den „Nagel“ mit anderen Gegenständen, unter anderem einer Nanai-Statue und Mammutzähnen 2012 in Wien gekauft. Der Verkäufer nannte sich Atanas und war nach eigener Auskunft Bulgare. Der „Nagel“ wurde als Teil eines „großen sibirischen Affen“ bezeichnet.
Lage von Gorno-Altaisk, zentraler kann Zentralasien kaum noch sein
Diese und die anderen Gegenstände stammen angeblich aus einer Schulsammlung, die aufgelöst wurde bzw. diese Gegenstände wurden ausgemustert. Sie stammen nach Angaben des Bulgaren wohl aus einer Gegend. Der „Nagel“ soll aus Gorno-Altaisk – Hauptstadt der autonomen Republik Altai – stammen. Es gab auch eine Zeitangabe: aus den Jahren 1940 -1945.
Der Verkäufer versprach mir, sich wieder bei mir zu melden, wenn er sich an weitere Einzelheiten erinnere. Dies ist seit Januar 2018 jedoch nicht eingetreten.
Die eigenen Nachforschungen
Eine langwierige Recherchephase begann. Informationssammlung, Diskussionen mit russischen, amerikanischen und englischen Fachleuten folgten, ebenso Diskussionen auf unserer Mailingliste für Kryptozoologie. Auch international machten wir auf unseren Fund aufmerksam. In der Zeitschrift ForteanTimes, vom Mai 2019, veröffentlichte der bekannte Autor Ulrich Magin einen Artikel über dieses Artefakt.
Fachleute aus Museen und Tierparks wurden befragt und es begann eine unglaubliche Suche nach einem Labor, welches dieses Artefakt wissenschaftlich untersuchen könnte. Einen ausführlichen Artikel zu dieser ganzen Geschichte wird man voraussichtlich im Jahrbuch für Kryptozoologie, Ausgabe 3, nächstes Jahr (2022) lesen können!
Die FU Berlin nimmt sich des Problems an!
Nach fast drei Jahren hat es nun geklappt! Der sogenannte „Almasty Finger- oder Zehennagel“ wurde am 20.09.2021 unter Laborbedingungen an FU Berlin, im Institut für Tierpathologie, unter die Lupe genommen.

Wichtig war uns, dass die Versiegelung des verklebten Objektträgers unter Laborbedingungen geöffnet wird. Somit wollten wir ausschließen, dass beteiligte Personen dieses Artefakt mit ihren persönlichen Spuren verunreinigen.



Erste Ergebnisse erbrachte die Öffnung des Rahmens bereits: Die Proben zeigten Haare und kleine Stückchen von Haut oder Leder. Diese Proben werden jetzt unabhängig in zwei Laboren weltweit verschickt, wo sie untersucht werden. Ein aussagekräftiges Ergebnis wird aber noch eine Weile auf sich warten lassen.

Wir werden darüber dann zeitnah informieren. Einen Abschlussbericht wird es, wie bereits erwähnt, voraussichtlich im Jahrbuch für Kryptozoologie 2022 geben.
Mittlerweile gibt es Ergebnisse. Wir stellen sie im Artikel „Der Almasto-Nagel: Die Ergebnisse“ vom 29. März 2022 vor.