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Das Billdad

Saltipiscator falcorostratus

Wenn Sie jemals in der Gegend um den Boundary Pond im Nordwesten von Maine gepaddelt sind, haben Sie wahrscheinlich nachts aus den schwarzen Tiefen einer Bucht ein Glucksen gehört, wie wenn ein Paddel auf das Wasser schlägt. Es mag ein Paddel gewesen sein, aber die Chancen stehen zehn zu eins, dass es ein Billdad beim Fischen war. Dieses Tier kommt nur auf diesem einen Teich in der Hurricane Township vor. Es ist ungefähr so ​​groß wie ein Biber, hat aber lange, känguruähnliche Hinterbeine, kurze Vorderbeine, Schwimmfüße und einen schweren, falkenähnlichen Schnabel.

 

Seine Art zu fischen besteht darin, sich auf einen grasbewachsenen Punkt mit Blick auf das Wasser zu ducken und, wenn eine Forelle nach einem Käfer aufsteigt, mit erstaunlicher Schnelligkeit direkt am Fisch vorbeizuspringen und seinen schweren, flachen Schwanz mit einem schallenden Klatschen über ihm aufs Wasser zu schlagen. Dies betäubt den Fisch, den das Billdad sofort aufnimmt und frisst. Es wurde berichtet, dass 60 Meter ein durchschnittlicher Sprung für ein erwachsenes Männchen sind.

 

Das Billdad
Das Billdad

Nicht essen!

Bis vor drei Jahren herrschte unter Holzfällern die Meinung, dass das Billdad gut essbar ist, aber da die Tiere überaus scheu und schwer zu fangen sind, konnte sich niemand daran erinnern, das Fleisch gekostet zu haben. In diesem Herbst wurde einer am Boundary Pond getötet und in das Lager der Great Northern Paper Company am Hurricane Lake gebracht, wo der Koch eine köstliche Slumgullion daraus machte.

 

Der erste (und einzige) Mann, der es probierte, war Bill Murphy, ein Tote-Road-Sumpfer aus Ambegegis. Nach dem ersten Bissen versteifte sich sein Körper, seine Augen wurden glasig und seine Hände umklammerten die Tischkante. Mit einem wilden Schrei stürzte er aus dem Kochhaus hinunter zum See, sprang fünfzig Meter weit und kam in sitzender Haltung herunter – genau wie ein Billdad, der einen Fisch fängt. Natürlich sank er wie ein Stein. Seitdem wird kein Holzfäller in Maine Billdad-Fleisch anfassen, nicht einmal mit einem Fällheber.


Die

„Kreaturen der Holzfäller“

 

Holzfäller
US-Holzfäller um 1900: Burschen wie sie haben William Cox ihre Geschichten erzählt

stammen aus einer Zeit, in der die Wildnis Nordamerikas weitgehend unbekannt war. Nach den Waldläufern, Trappern und Goldsuchern kamen die Holzfäller in die Wälder. Es waren oft harte Kerle, die gerne auch ein gewisses Mythos um sich, ihre Arbeit und die gewaltigen Wälder des Kontinentes woben.

 

Die „Kreaturen der Holzfäller“ entstanden aus diesem selbst geschaffenen Mythos einer gefährlichen Arbeit, Lagerfeuerromantik und der Eintönigkeit in den großen Wäldern. Forstinspektor William T. Cox, Henry H. Tyron und andere haben sie alle gesammelt und mit einem Augenzwinkern aufgezeichnet.

 

Wir bringen regelmäßig Freitags einer dieser Kreaturen kurzfristigen Internet-Ruhm.

 


Literatur:

Cox, William T.: Fearsome Creatures of the Lumberwoods; Press of Judd & Detweiler Inc.; Washington D.C.; 1910 mit Illustrationen von Coert Du Bois

Tyron, Henry H. (1939): Fearsome Critters, illustrated by Margret Ramsey Tyron, The Idlewild Press, Cornwall, NY:

Von Suzan Reinert

Suzan Reinert studiert Frühpädagogik in Soest. Sie engagiert sich seit 2019 in der Kryptozoologie und interessiert sich vor allem für mythische und nicht greifbare Aspekte der Disziplin. Als Mitarbeiterin der Redaktion befasst sie sich hauptsächlich mit der Überführung von Texten aus dem Englischsprachigen und Hintergrundaufgaben.