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Beim Montauk-Monster handelt es sich um einen Kadaver, der am 12. Juli 2008 von Jenna Hewitt (damals 26) und drei Freunden gefunden wurde / gefunden worden sein soll.

Die Lokalisierung

Als Fundort geben sie den Ditch Plains beach an, 2 Meilen (ca. 3,2 km) östlich des Districts. Der Strand ist als bekannter Surfspot populär und liegt am Rheinstein Estate Park.

Dies erleichtert die Lokalisierung.

Beschreibung des Fundes

Montauk-Monster
Der Kadaver von Montauk (Rechte: Fair Use)

Hewitt machte ein Foto, das am 23. Juli 2008 die Zeitung The Independent veröffentlichte. Es zeigt einen Kadaver unbestimmter Größe auf nassem Sand mit einigen Wasserablauflinien. Der Kadaver stammt von einem massigen, vierbeinigen Tier mit kleinem Kopf. Er ist weitgehend braun und hat nur an den Hinterbeinen sichtbar hellere Farbe. Die Haut ist nackt, nur am unteren Rücken gibt es einzelne Haare, die zu Zotteln zusammenhängen. Der Schwanz ist mittelmäßig kurz, er misst geschätzt 1/3 der Rumpflänge.

Der kleine Kopf liegt auf einem kurzen Hals und ist nur von der rechten Seite sichtbar. Das große Auge ist geschlossen, Lippen und Nase sind von Aasfressern angefressen. Ein Teil des Gebisses liegt frei. Das Ohr ist entweder umgeschlagen oder ebenfalls angefressen.

Der linke Hinterfuß ist erkennbar verlängert, beide Vorderfüße liegen vor dem Kopf. Zehen sind deutlich erkennbar, die genaue Zahl kann man aber kaum ermitteln.

 

Bei einer Nachsuche, mehrere Tage nach dem Fund wurde der Kadaver nicht mehr entdeckt. Entweder hat die Flut eines der bekanntesten Kryptide des 21. Jahrhunderts mitgenommen oder es wurde von der Stadtreinigung entsorgt.

Analyse

Im Gegensatz zur Praxis der englischsprachigen Literatur, den Kadaver als unidentifiziert zu bezeichnen, ist die Artbestimmung gar nicht so schwer:

  • Das freiliegende Gebiss zeigt vier mäßig hohe Zähne mit hohem Profil in einer Reihe im Unterkiefer, davor ein deutlich verlängerter Eckzahn. Im Oberkiefer ist der Eckzahn ebenfalls sichtbar. Auch der Oberkiefer trägt noch eine Reihe flacherer Zähne mit hohem Profil, die genaue Zahl ist aufgrund der geringen Auflösung nicht erkennbar.
    Diese Gebissform kommt nur bei Säugetieren vor. Spekulationen wie Wasserschildkröten fallen hierbei aus.
  • Die verlängerten Eckzähne gibt es vor allem bei Raubtieren und Affen. Das schließt wiederum Möglichkeiten wie ein Schaf oder einen Nager (z.B. einen Biber) aus.
  • Da auch die folgenden Zähne raubtierähnlich mit hohem Profil ausgebildet sind, kann man einen Affen ausschließen.
  • Ein Hundeartiger fällt aber ebenso durchs Muster: Die Vorderfüße sind die eines Sohlengängers mit langen Zehen, während Hundeartige kurze Zehen haben und auf den Zehen gehen (und deswegen entsprechende Polster an den Zehen tragen).
  • Marderartige fallen wegen des hoch abgeleiteten Körper- und Schädelbaus ebenfalls aus.

Vergleicht man das Muster mit der Liste der in den Staaten New York und New Jersey vorkommenden Säugetiere, landet man schnell bei einer der wichtigsten ubanen Arten: dem Waschbär.

Ein Waschbär

Die Zusammensetzung des Gebisses stimmt mit dem Waschbären überein. Ebenso die Form des Schädels, die durch Perspektive und Fraß auf den ersten Blick schnabelartig wirkt. Auch die Füße und das Verhältnis Schwanz- zu Körperlänge stimmen bei Kadaver und Waschbär überein.

Amerikanische Websites zitieren sich gerne gegenseitig mit der Behauptung, dass die Gliedmaßen eines Waschbärs verhältnismäßig kürzer seien, als die des Montauk-Monsters. Dies ist auf den ersten Blick tatsächlich so, aber der Kadaver ist haarlos. Lebende Waschbären haben ein langhaariges, konturauflösendes Fell, in dem ein Teil der Gliedmaßen praktisch „verschwindet“.

 

Berechtigte Zweifel an der Identität des Montauk-Monsters als Waschbärkadaver bestehen nicht.

 

Knapp 11 Jahre später, Anfang Juni 2019 strandete am Wolfe‘s Pond Beach auf Staten Island, New York ein sehr ähnlicher Kadaver. Aufgrund einer besser zugänglichen Lage und besserer Fotos konnten viele Interessierte ihn sehr schnell als Waschbär identifiziert werden.

Von Tobias Möser

Tobias Möser hat Biologie, Geologie und Wirtschaftswissenschaften studiert. Schon als Kind war er vor allem an großen Tieren, Dinosauriern, später Walen interessiert. Mit der Kryptozoologie kam er erst 2003 in näheren Kontakt. Seit dieser Zeit hat er sich vor allem mit den Wasserbewohnern und dem nordamerikanischen Sasquatch befasst. Sein heutiger Schwerpunkt ist neben der Entstehung und Tradierung von Legenden immer noch die Entdeckung „neuer“, unbekannter Arten. 2019 hat er diese Website aufgebaut und leitet seit dem die Redaktion.