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Der „Peer Review“ ist ein wichtiger Teil der Redaktionsarbeit in einer Fachzeitschrift.

 

In diesem Verfahren bewerten Wissenschaftler („Peers“) das von anderen Wissenschaftlern eingereichte Manuskript. In der Regel sind es erstklassige Fachleute in diesem Bereich. Sie gehören nicht zur Redaktion, sondern sitzen an Universitäten oder Forschungseinrichtungen.

Diese Gutachter prüfen unter anderem den Versuchsansatz auf methodische Fehler, unentdeckte Tendenzen in der Auswertung, ob der Autor den aktuellen Stand der Literatur berücksichtigt und seine Schlussfolgerungen korrekt begründet hat. Hieraus verfassen sie ein Gutachten mit einer Empfehlung an die Redaktion und den Autor. Die Gutachter bleiben für den Autor anonym.

Üblicherweise bewerten zwei Wissenschaftler unabhängig von einander ein Manuskript.

 

Bei der Fachzeitschrift nature ist es üblich, vier unterschiedliche Wissenschaftler mit Gutachten über den eingereichten Artikel zu beauftragen. Bei sehr innovativen oder umstrittenen Themen kommen auch mehr Gutachter zu Wort. In sehr seltenen Fällen beauftragt nature auch unabhängige Lohn-Labors, die Versuche zu wiederholen und vergleicht deren Resultate mit denen aus dem eingereichten Manuskript.

Kritik an der Einrichtung

Da die Wissenschaftler nicht nur als Gutachter tätig, sondern in den allgemeinen Forschungsalltag ihrer Institute und Sonderveranstaltungen wie Kongresse eingebunden sind, dauern Gutachten in einem Peer-Review-Prozess oft mehrere Monate.

 

Wissenschaftler, die in gleichen oder sehr ähnlichen Forschungsfeldern arbeiten, sind oft Konkurrenten. Da man sich in den Forschungsfeldern oft sehr gut kennt, ist dem Gutachter auch ohne Nennung des Namens oft klar, wer hinter dem eingereichten Manuskript steht. Er erhält also den mehr oder weniger aktuellen Stand einer konkurrierenden Arbeitsgruppe frei Haus.

Wenn er (oder sie) selber ein Manuskript mit ähnlichem Stoff bei einer Fachzeitschrift eingereicht hat, kann er die Publikation eines Konkurrenzmanuskriptes verzögern. Er braucht nur das Gutachten etwas länger zurückzuhalten, bis seine Publikation erschienen ist.

 

 

 

 

Von Tobias Möser

Tobias Möser hat Biologie, Geologie und Wirtschaftswissenschaften studiert. Schon als Kind war er vor allem an großen Tieren, Dinosauriern, später Walen interessiert. Mit der Kryptozoologie kam er erst 2003 in näheren Kontakt. Seit dieser Zeit hat er sich vor allem mit den Wasserbewohnern und dem nordamerikanischen Sasquatch befasst. Sein heutiger Schwerpunkt ist neben der Entstehung und Tradierung von Legenden immer noch die Entdeckung „neuer“, unbekannter Arten. 2019 hat er diese Website aufgebaut und leitet seit dem die Redaktion.